Deutscher Investment- markt als gutes Omen
Gesamtumsatz um rund ein Drittel gestiegen
von Stefan Posch
Der Gesamtumsatz mit deutschen gewerblichen Immobilien beläuft sich im ersten Halbjahr 2024 demzufolge auf 12,2 Milliarden Euro. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einem Ergebnisplus von rund einem Drittel. Im Portfoliosegment hat sich das Transaktionsvolumen sogar mehr als verdoppelt. Auch wenn der Umsatz langfristig betrachtet immer noch moderat ausfällt, ist ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen. Eine ähnliche Tendenz ist auch beim Umsatz mit Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) zu registrieren. Mit 3,3 Milliarden Euro liegt das Investitionsvolumen rund 25 % höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Gesamtumsatz des deutschen Marktes beläuft sich demzufolge auf 15,5 Milliarden Euro. Dies zeigt die aktuelle Analyse von BNP Paribas Real Estate.
„Die Erholung der Investmentmärkte vollzieht sich aufgrund der vergleichsweise moderaten Verbesserung wichtiger Rahmenbedingungen zwar langsamer als bei den vorherigen Krisen, trotzdem ist der positive Trend klar erkennbar und nachhaltig. Auch wenn es zwischen den einzelnen Assetklassen teilweise noch Unterschiede gibt, ist von einer zunehmenden Beschleunigung des Aufwärtstrends auszugehen“, erläutert Marcus Zorn, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. Diese Einschätzung wird vom erzielten Halbjahresergebnis der Investmentmärkte unterstrichen. Mit einem Umsatz von 12,2 Milliarden Euro konnte das Vorjahresresultat um rund ein Drittel übertroffen werden. „Um wieder auf das Niveau der durchschnittlichen Transaktionsvolumina der letzten zehn Jahre zu kommen, ist es allerdings immer noch ein weiter Weg“, so Marcus Zorn.
Der erwartete Rückgang der Zinsen vollzieht sich langsamer als noch Anfang des Jahres erhofft, auch wenn die EZB den ersten Zinsschritt mittlerweile vollzogen und den Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt hat. Vor allem die ungewisse Situation in den USA hat den Optimismus vieler Investoren etwas gebremst. Und auch die Konjunkturprognosen für 2024, die für Deutschland nur ein geringes Wachstum von vermutlich weniger als einem halben Prozent vorhersagen, tragen nicht dazu bei, dass sich das Gesamtumfeld für Immobilieninvestitionen sprunghaft aufhellt. Da verwundert es nicht, dass sich wichtige Konjunkturindikatoren, wie der ifo-Index, nur langsam erholen oder sogar stagnieren. Der gesamtwirtschaftliche Erholungsprozess, der die Stimmungslage auf den Märkten wesentlich beeinflusst, vollzieht sich demzufolge weiter mit eher moderater Geschwindigkeit. „Ungeachtet dessen ist zu beobachten, dass die Zuversicht wächst und viele Marktteilnehmer wieder optimistischer in die Zukunft schauen. Ein Indiz hierfür ist nicht nur das gestiegene Investitionsvolumen, sondern auch die Anzahl der registrierten Verkaufsprozesse, die gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich gestiegen ist. Diese Entwicklung wird sich im weiteren Jahresverlauf nicht nur fortsetzen, sondern aus heutiger Sicht vermutlich sogar noch verstärken“, ergänzt Nico Keller, Deputy CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland.