Wohneigentum weiterhin sehr begehrt
Bedeutung auch für jüngere Generationen ungebrochen
von Stefan Posch
Zwei Drittel der Befragten stufen den Besitz der eigenen vier Wände als sehr oder eher wichtig ein (66 Prozent). Das Lebenziel Wohneigentum als Lebensziels ist auch bei der jüngere Generationen hoch im Kurs. Fast jede:r zweite Angehörige der Generation Z ist der Ansicht, dass Wohneigentum zum Erwachsensein dazu gehört (46 Prozent). 64 Prozent wünschen sich für die Zukunft ein eigenes Haus bzw. eine Eigentumswohnung. Fast die Hälfte könnte sich sogar vorstellen, den Lebensmittelpunkt zu wechseln, um sich eine Immobilie leisten zu können (49 Prozent).
„Wohneigentum hat immer noch eine hohe Begehrlichkeit - auch für die jüngeren Generationen. Seine Erreichbarkeit hat sich jedoch in den letzten Jahren signifikant verändert. Die Preise für Immobilien sind in vielen Regionen stark gestiegen. Diese Entwicklung macht es für immer mehr Menschen zunehmend schwieriger, Wohneigentum zu erwerben. Lediglich ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher glaubt, dass der Besitz einer Wohnung oder eines Hauses für sie aktuell erreichbar wäre“, erläutert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent. Umgekehrt sieht jede:r Zweite für sich bei der derzeitigen Lage keine Leistbarkeit. Selbst Personen, die sich finanziell im heimischen Durchschnitt verorten, würden sich mehrheitlich nicht im Stande fühlen, eine Eigentumswohnung oder -haus zu finanzieren (51Prozent). Darüber hinaus machen die Umfrageergebnisse ein klares Stadt-Land-Gefälle deutlich: Während die eigenen vier Wände in ländlichen Gebieten noch am ehesten leistbar scheinen, wirken sie für Personen aus Wien besonders unerreichbar (63 Prozent). Wenig überraschend also, dass 4 von 10 Großstädter*innen unter diesen Umständen lieber mieten und ihr Leben genießen, anstatt ewig für eine eigene Immobilie zu arbeiten und zu verzichten.
Die Bedeutung von Wohneigentum geht dabei weit über das reine Statussymbol hinaus. Eine eigene Immobilie steht vor allem für Sicherheit, Beständigkeit und Planbarkeit (54 Prozent). Fast die Hälfte der Österreicher*innen (47 Prozent) ist außerdem der Ansicht, dass Kaufen in Summe und auf lange Sicht gesehen günstiger wäre als Mieten. Und hier schließt sich der finanzielle Teufelskreis wieder. Denn die Top-Hinderungsgründe gegen den Erwerb von Eigentum stellen ganz klar die finanzielle Belastung und das Schuldenrisiko (59 Prozent) sowie die Schwierigkeiten bei der Finanzierung (43 Prozent) dar.