Mit rund 50 Geschäftsführungs- und Vorstandsmitgliedern großer Bauunternehmen, darunter auch 15 aus Österreich, hat die Managementberatung Horváth in persönlichen Tiefeninterviews über Branchenentwicklungen gesprochen. Nachdem die Umsatzentwicklungskurve über die vergangenen drei Jahre stetig gesunken ist, blicken die Unternehmensverantwortlichen auf 2025 erstmals positiv. Im Durchschnitt wird ein Plus von 3,8 Prozentpunkten erwartet. „Der Kostendruck hat sich entspannt, das ,Tal der Tränen‘ ist endlich durchschritten“, sagt Ralf Sauter, Studienleiter und Partner bei Horváth. Während Liquiditätssicherung im vergangenen Jahr noch an erster Stelle der wichtigsten Managementthemen stand (von 67 Prozent als „sehr wichtig“ bewertet), liegt es jetzt an siebter Stelle (38 Prozent „sehr wichtig“). Neu auf Platz eins steht die Optimierung von Kosten- und Ertragsstrukturen. Durch die Kostenoptimierung verhindern die Unternehmen größere Gewinnrückgänge im laufenden Jahr. Sie rechnen für 2024 durchschnittlich mit einem leichten Umsatzminus von 0,1 Prozentpunkten. Bei österreichischen Unternehmen ist die Einschätzung noch etwas pessimistischer (-3,6 Prozent). Grund für die Negativentwicklung sind Marktunsicherheiten, die sich sowohl bei Investor:innen als auch bei privaten Bauherren in Abwarten und Zurückhalten ausgewirkt haben. Jetzt, wo sich der Leitzins stabilisiert hat und die Baukosten nicht weiter in die Höhe treiben, zieht der Markt allmählich wieder an. Zwei Drittel der befragten Unternehmen rechnen für 2025 mit einer positiven Umsatzentwicklung, auch in Österreich. Gestützt wird dies v.a. durch die Projekte im Bereich Infrastruktur und Tiefbau sowie eine Zunahme bei Renovierungen. Hochbauprojekte im Büro- und insbesondere im Wohnbau in Österreich selbst sind nach wie vor auf einem sehr niedrigen Level. Hauptgrund dafür ist, dass es wieder einige Zeit brauchen wird, um die Projektpipeline zu entwickeln. „Die Kosten im Griff zu behalten bleibt daher wichtig, gerade in Hinblick auf die anhaltend hohen Material- und Personalkosten“, sagt Horváth-Experte Stefan Bergsmann. Für 53 Prozent der befragten Firmen ist der Handwerker- und Fachkräftemangel ein sehr großes Problem, für weitere 30 Prozent ein großes Problem. Die Mehrheit der Firmen rechnet damit, dass die Baukosten aufgrund steigender Personalkosten auch wieder in die Höhe klettern, gerade im Hauptbaugewerbe. Potenzial für weitere Verbesserung von Kosten- und Erlösstrukturen gibt es Bergsmann zufolge genug. „Reines personelles Cost-Cutting bringt die Firmen nicht weiter, für nachhaltige Verbesserungen müssen die Strukturen tiefergehend verschlankt und neu organisiert werden. Da ist die Branche noch nicht so weit wie andere Industrien“, so Bergsmann. Hinter den Themen Kostenmanagement und Fachkräftemangel rangiert der Branchentrend „nachhaltige Produkte und Kreislaufwirtschaft“. Das Thema wird von 47 Prozent der Unternehmen als sehr wichtig erachtet, von weiteren 37 Prozent als wichtig, in Österreich wird die Wichtigkeit des Themas sogar noch höher eingeschätzt. 60 Prozent der Befragten sagen es sei sehr wichtig, 30 Prozent es sei wichtig. Im Vergleich zu anderen Branchen hat das Thema eine höhere Bedeutung, was zwei Gründe hat. Einerseits steigt die Nachfrage nach nachhaltig gebauten und betriebenen Gebäuden – was wiederum die Kosten in die Höhe treibt. Zum anderen hängt das Baugewerbe in der Umsetzung von ESG-Kriterien hinterher. „Die Firmen fangen jetzt erst an, auf Scope drei Ebene ihre Produktion nachhaltiger zu gestalten“, sagt der Horváth-Experte. Was den Unternehmen bei der Dekarbonisierung jedoch enorme Probleme bereitet ist die flächendeckende Entwicklung und zeitnahe Zulassung kreislauffähiger Bauprodukte, sowie ganzheitliche Lösungen zur Materialrückführbarkeit. Darüber hinaus kämpft man mit dem schlechten Image von Beton, u.a. auf Grund der anhaltenden Zunahme der Bodenversiegelung. Ein anderes Trendthema steckt bei den Unternehmen noch stärker „in den Kinderschuhen“, nämlich der Einsatz von KI. Sechs von zehn Firmen geben an, in diesem Thema höchstens im „Beginner“-Stadium zu sein, also sich erst noch ein Bild über Nutzungsmöglichkeiten zu machen beziehungsweise einzelne Anwendungen zu testen. „Das Bild entspricht dem im Maschinen- und Anlagenbau und ist nicht als kritisch zu bewerten“, so Stefan Bergsmann. „Man kann auch nicht sagen, dass im Bereich der Digitalisierung nichts passiert ist. Die Unternehmen haben die Auftragsflaute schon genutzt, um ihre digitale Transformation voranzutreiben. Allerdings sollte das unbedingt verzahnt mit organisatorischen Umstrukturierungen erfolgen.“ Der Handlungsbedarf ist den Firmen durchaus bewusst. Die Digitalisierung ist in der Priorisierung im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze nach oben gerückt. Und um KI wirklich nutzen zu können, braucht es in erster Linie auch sinnvolle und verknüpfbare Daten – da hat die Bauwirtschaft noch einige Hausaufgaben zu erledigen.
Die wirtschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahre haben viele Unternehmen, darunter auch in der Immobilienwirtschaft, in die Insolvenz geschickt. Laut einer Analyse von Advicum wird mit über 7.000 geschätzten Firmenpleiten im heurigen Jahr der höchste Stand seit der Finanzkrise 2009 erreicht werden. In Phasen des Abwärtstrends sei die natürliche Marktbereinigung eine logische Konsequenz und trete in der Wirtschaft typischerweise alle sieben bis zehn Jahre immer wiederkehrend auf. „Weniger widerstandsfähige Unternehmen und risikobehaftete Investor:innen scheiden, beeinflusst durch verschiedenste Faktoren, aus dem Markt oder gehen durch Übernahmen in anderen Unternehmen auf. Das betrifft Traditionsmarken wie Newcomer-Unternehmer:innen gleichermaßen“, ist Daniel Knuchel, Equity Partner von Advicum Consulting, überzeugt. Betroffen sind neben dem Handel, dem Finanzdienstleistungssektor und der Hotellerie und Gastronomie vor allem auch die Bau- und Immobilienbranche. „Viele Immobilien-Unternehmen, die auf schnelle Gewinne spekulierten, ohne ausreichende finanzielle Rücklagen, sehen sich nun mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert: steigende Zinsen, sinkende Immobilienpreise, hohe Baukosten und Bauverzögerungen. Ohne gezielte Restrukturierungsmaßnahmen wird es für diese Unternehmen immer schwieriger, ihre Schulden zu bedienen, was die Insolvenzzahlen bis ins nächste Jahr weiter steigen lässt“, erklärt Knuchel. Parallel zu „frischem Geld“, das aktuell nur teuer zu beschaffen ist, verhandeln die Immobilienunternehmen mit ihren Finanzierern sogenannte „Haircuts“ und Stillhalteabkommen (standstill agreement). Dies hat zwei wesentliche Effekte: eine Reduktion der Schulden und eine zeitlich befristete Entspannung der Liquidität. Diese Vereinbarungen werden vor allem im großvolumigen Bereich getroffen und verhindern oder verzögern die Überschuldung bzw. die Insolvenz der Unternehmen. Ein interessanter Nebeneffekt dieser Vereinbarungen ist, dass die Finanzierer nicht selbst in die Verwertung der Immobilien eingreifen müssen. „Der Markt braucht Zeit, um den Wertverfall der Immobilien zu verdauen“, meint Knuchel. Eine Erfahrung, die bereits 2008 gemacht wurde.
Die 3SI erreichte kürzlich bei der Sanierung des 1899 erbauten Eckhauses Schröttergasse / Van-der-Nüll-Gasse mit dem Projektnamen „THE X“ die Dachgleiche. Die insgesamt 23 Eigentumswohnungen sollen Anfang 2025 bezugsfertig sein. Die Immobilie wurde seit rund einem Jahr einer umfangreichen thermischen Sanierung unterzogen, um zwei Etagen aufgestockt, mit Vollwärmeschutz ausgestattet und um zahlreiche Freiflächen erweitert. Alle Wohnungen werden an das Wiener Fernwärmenetz angeschlossen. „Ökologie heißt für uns in erster Linie bestehende Substanz weiter zu nutzen. Diesem Credo sind wir auch bei “The X” gefolgt und haben besonders im thermischen Bereich aufwendige Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Gerade durch den Fernwärmeanschluss und die neu geschaffenen Freiflächen erfüllen die Wohnungen zeitgemäße Wohnbedürfnisse“, so Mario Pichler, Leiter Baumanagement bei der 3SI Immogroup. „Ich möchte mich für die geleistete Arbeit bei allen Beteiligten herzlich bedanken“. „Mit “THE X” wächst unser Portfolio um ein weiteres liebevoll revitalisiertes Zinshaus. Wie auch in unseren anderen Immobilien können sich Interessierte auf die gewohnt hohe Qualität der Revitalisierung, hochwertige Ausstattung und höchsten Wohnkomfort freuen", so Geschäftsführer der 3SI Makler Gerhard Klein.
Erweiterung auf 3 000 Betten an zehn Destinationen
von Stefan Posch
Die österreichische Hotelgruppe Alpin Family erweitert ihr Angebot durch die Übernahme der Hospitality Bros aus Saalfelden. Mit dieser Übernahme kommen zusätzliche Betriebe in Österreich, darunter das Triforêt alpin.resort, zur Alpin Family hinzu. Dieser strategische Schritt soll die lokale Marktführerschaft der Gruppe stärken. Gemeinsam verfügen die beiden Unternehmen nun über mehr als 3000 Betten an zehn Destinationen und ein Team von über 400 Mitarbeiter:innen. Patrick Müller, eine zentrale Figur bei Hospitality Bros, betont den menschlichen Aspekt dieser Partnerschaft: „Unser Ziel ist es, langfristige Beziehungen zu unseren Gästen und Mitarbeitern aufzubauen und eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu schaffen. Wir legen Wert auf jedes Detail und setzen hohe Standards, um ein einzigartiges Erlebnis zu gewährleisten.“ Ralph van Kollenburg, Gründer und Geschäftsführer von Alpin Family, ergänzt: „Wir freuen uns sehr, Hospitality Bros in der Alpin Family willkommen zu heißen. Diese Integration ist ein bedeutender Meilenstein auf unserem Weg, unvergleichliche Urlaubserlebnisse in den österreichischen Alpen anzubieten.“
Mit Ante Rojnica und Dragoslav Markovic sind zwei langjährige Mitarbeiter der Wisag Gebäudetechnik in Österreich vom Cluster Chief Engineer zu Bereichsleitern aufgestiegen. Sie stehen damit den Kunden künftig als Partner zur Seite und verantworten die qualitative Umsetzung der Aufträge. Teil ihres Aufgabenbereichs werden zudem die Akquisition, das Management interner Abläufe sowie die wirtschaftliche Weiterentwicklung ihres Verantwortungsbereiches im Rahmen der Wisag-Gesamtstrategie sein. Beide sind seit September 2013 für die Wisag Gebäudetechnik tätig und haben das umfassende Aus- und Weiterbildungsangebot der Wisag in Deutschland und den BFI-Lehrgang Facility Management genützt. Ante Rojnica begann 2006 seine Ausbildung als Servicetechniker im Bereich Elektrotechnik. Seit seinem Wechsel zur Wisag Gebäudetechnik im September 2013 stieg er innerhalb von drei Jahren vom Servicetechniker zum Facility Services Manager sowie 2023 zum Cluster Chief Engineer auf. Der 35jährige absolvierte zudem den Lehrgang Facility Management am Berufsförderungsinstitut (BFI) sowie das Masterstudium für Facility und Property Management an der Donau-Universität Krems. Dragoslav Markovic startete seine Karriere bei der Wisag im September 2013 als Chief Engineer. Dabei sammelte er umfassende Erfahrung in der qualitätsorientierten Kunden- und Objektbetreuung sowie dem Mitarbeiter-, Instandhaltungs- und Gebäudemanagement. Bis zu seinem Aufstieg zum Cluster Chief Engineer im September 2021 absolvierte der 38-jährige den BFI-Diplomlehrgang Facility Management und das Diplomstudium der Technischen Informatik an der TU Belgrad.
Die Real I.S. hat die Büroimmobilie „AERA“ in der Berliner City West für zwei seiner Spezial-AIFs/Sondervermögen erworben. Verkäufer der im August 2024 fertiggestellten Liegenschaft ist der Projektentwickler Bauwens. Die über 12.000 m² Mietfläche verteilen sich auf sieben Obergeschosse und können in bis zu vier Einheiten je Geschoss oder als große zusammenhängende Fläche vermietet werden. Für das energetisch und ressourcentechnisch nachhaltige Objekt wird mindestens eine DGNB Platin Zertifizierung angestrebt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das „AERA“ befindet sich im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf in der City West. Ein Highlight der Immobilie ist der ca. 2.200 m² große Dachgarten mit zwölf Meter hohen Bäumen, der einen 360°-Ausblick über die Berliner Skyline bietet. Die Immobilie umfasst zudem insgesamt 36 zum Großteil mit E-Ladesäulen ausgestattete Stellplätze in einer Tiefgarage und zwei Außenstellplätze. Die moderne Architektur des Gebäudes stammt aus der Feder des renommierten Architekturbüros Grüntuch-Ernst.
Neuer CEO für die Lindner Hotel Group: Mit 1. Oktober 2024 übernimmt Martin Rinck die Position des Chief Executive Officer (CEO) und Vorstandsvorsitzenden. Er folgt damit auf Arno Schwalie, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt. Martin Rinck ist ein international sehr erfahrener Senior Executive. Er hat mehr als 25 Jahren Erfahrung in Führungspositionen bei globalen Fortune 500-Unternehmen war er zuletzt als Chief Brand Officer im Gesamtvorstand von Hilton in Washington, DC tätig. In dieser Rolle verantwortete er die Neuentwicklung und strategische Positionierung aller 18 Marken des Unternehmens. Davor war er President Asia Pacific und trug maßgeblich zu dem schnellen Wachstum von über 500 Hotels in dieser Region bei. Ende 2022 kehrte er aus privaten Gründen nach Europa zurück. Martin Rinck folgt auf Arno Schwalie, der die Lindner Hotel Group in den vergangenen zweieinhalb Jahren erfolgreich durch eine umfassende Restrukturierung geführt hat. Unter seiner Führung wurden die Marken Lindner Hotels & Resorts und me and all hotels neu positioniert. Das Markenportfolio des Unternehmens wurde durch die Fusion mit der 12.18. Group um die beiden Marken 7Pines Hotels & Resorts und die neu geschaffene L-Collection erweitert. Zudem wurde die Lindner Hotel Group wieder auf Wachstumskurs gebracht und die strategische Kooperation mit Hyatt intensiviert. Rinck bekleidete vor seinem rund zwölf Jahre andauernden Engagement bei Hilton bis 2008 die Position des Executive Vice President & Chief Development Officer bei der Radisson Hotel Group (Carlson Hotels) in Brüssel und des President & Managing Director Asia Pacific in Singapur. Zuvor war er von 1998 bis 2003 als CEO der Mövenpick Gastronomy International in Zürich tätig. Im Jahr 2022 gründete er die Cervo Advisory in der Schweiz und agiert seither als Berater für renommierte Unternehmen wie Breitling, Deloitte und Porsche. Zudem ist er als Director im Board von Small Luxury Hotels of the World und im Schweizer Board der NGO Room to Read aktiv. Mit seiner Berufung zum CEO der Lindner Hotel Group kehrt er nun in eine geschäftsführende Vorstandsrolle zurück. Der bisherige Technik-Vorstand (CTO) Frank Lindner wird aus der operativen Verantwortung in den Aufsichtsrat wechseln. Als Aufsichtsratsmitglied und Mitgesellschafter wird er seinen Fokus künftig auf strategische Themen und die Expansion der Marken der Lindner Hotel Group legen. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und auf meine Rückkehr in die Industrie, für die ich eine unglaubliche Leidenschaft habe. Gemeinsam mit der Familie Lindner und dem Leadership Team der Lindner Hotel Group wird es unser Ziel sein, das Portfolio weiterzuentwickeln, die jeweiligen Marken als ‚best-in-class‘ zu positionieren und auch international zu expandieren“, sagt Martin Rinck.
Mit rund 50 Geschäftsführungs- und Vorstandsmitgliedern großer Bauunternehmen, darunter auch 15 aus Österreich, hat die Managementberatung Horváth in persönlichen Tiefeninterviews über Branchenentwicklungen gesprochen. Nachdem die Umsatzentwicklungskurve über die vergangenen drei Jahre stetig gesunken ist, blicken die Unternehmensverantwortlichen auf 2025 erstmals positiv. Im Durchschnitt wird ein Plus von 3,8 Prozentpunkten erwartet. „Der Kostendruck hat sich entspannt, das ,Tal der Tränen‘ ist endlich durchschritten“, sagt Ralf Sauter, Studienleiter und Partner bei Horváth. Während Liquiditätssicherung im vergangenen Jahr noch an erster Stelle der wichtigsten Managementthemen stand (von 67 Prozent als „sehr wichtig“ bewertet), liegt es jetzt an siebter Stelle (38 Prozent „sehr wichtig“). Neu auf Platz eins steht die Optimierung von Kosten- und Ertragsstrukturen. Durch die Kostenoptimierung verhindern die Unternehmen größere Gewinnrückgänge im laufenden Jahr. Sie rechnen für 2024 durchschnittlich mit einem leichten Umsatzminus von 0,1 Prozentpunkten. Bei österreichischen Unternehmen ist die Einschätzung noch etwas pessimistischer (-3,6 Prozent). Grund für die Negativentwicklung sind Marktunsicherheiten, die sich sowohl bei Investor:innen als auch bei privaten Bauherren in Abwarten und Zurückhalten ausgewirkt haben. Jetzt, wo sich der Leitzins stabilisiert hat und die Baukosten nicht weiter in die Höhe treiben, zieht der Markt allmählich wieder an. Zwei Drittel der befragten Unternehmen rechnen für 2025 mit einer positiven Umsatzentwicklung, auch in Österreich. Gestützt wird dies v.a. durch die Projekte im Bereich Infrastruktur und Tiefbau sowie eine Zunahme bei Renovierungen. Hochbauprojekte im Büro- und insbesondere im Wohnbau in Österreich selbst sind nach wie vor auf einem sehr niedrigen Level. Hauptgrund dafür ist, dass es wieder einige Zeit brauchen wird, um die Projektpipeline zu entwickeln. „Die Kosten im Griff zu behalten bleibt daher wichtig, gerade in Hinblick auf die anhaltend hohen Material- und Personalkosten“, sagt Horváth-Experte Stefan Bergsmann. Für 53 Prozent der befragten Firmen ist der Handwerker- und Fachkräftemangel ein sehr großes Problem, für weitere 30 Prozent ein großes Problem. Die Mehrheit der Firmen rechnet damit, dass die Baukosten aufgrund steigender Personalkosten auch wieder in die Höhe klettern, gerade im Hauptbaugewerbe. Potenzial für weitere Verbesserung von Kosten- und Erlösstrukturen gibt es Bergsmann zufolge genug. „Reines personelles Cost-Cutting bringt die Firmen nicht weiter, für nachhaltige Verbesserungen müssen die Strukturen tiefergehend verschlankt und neu organisiert werden. Da ist die Branche noch nicht so weit wie andere Industrien“, so Bergsmann. Hinter den Themen Kostenmanagement und Fachkräftemangel rangiert der Branchentrend „nachhaltige Produkte und Kreislaufwirtschaft“. Das Thema wird von 47 Prozent der Unternehmen als sehr wichtig erachtet, von weiteren 37 Prozent als wichtig, in Österreich wird die Wichtigkeit des Themas sogar noch höher eingeschätzt. 60 Prozent der Befragten sagen es sei sehr wichtig, 30 Prozent es sei wichtig. Im Vergleich zu anderen Branchen hat das Thema eine höhere Bedeutung, was zwei Gründe hat. Einerseits steigt die Nachfrage nach nachhaltig gebauten und betriebenen Gebäuden – was wiederum die Kosten in die Höhe treibt. Zum anderen hängt das Baugewerbe in der Umsetzung von ESG-Kriterien hinterher. „Die Firmen fangen jetzt erst an, auf Scope drei Ebene ihre Produktion nachhaltiger zu gestalten“, sagt der Horváth-Experte. Was den Unternehmen bei der Dekarbonisierung jedoch enorme Probleme bereitet ist die flächendeckende Entwicklung und zeitnahe Zulassung kreislauffähiger Bauprodukte, sowie ganzheitliche Lösungen zur Materialrückführbarkeit. Darüber hinaus kämpft man mit dem schlechten Image von Beton, u.a. auf Grund der anhaltenden Zunahme der Bodenversiegelung. Ein anderes Trendthema steckt bei den Unternehmen noch stärker „in den Kinderschuhen“, nämlich der Einsatz von KI. Sechs von zehn Firmen geben an, in diesem Thema höchstens im „Beginner“-Stadium zu sein, also sich erst noch ein Bild über Nutzungsmöglichkeiten zu machen beziehungsweise einzelne Anwendungen zu testen. „Das Bild entspricht dem im Maschinen- und Anlagenbau und ist nicht als kritisch zu bewerten“, so Stefan Bergsmann. „Man kann auch nicht sagen, dass im Bereich der Digitalisierung nichts passiert ist. Die Unternehmen haben die Auftragsflaute schon genutzt, um ihre digitale Transformation voranzutreiben. Allerdings sollte das unbedingt verzahnt mit organisatorischen Umstrukturierungen erfolgen.“ Der Handlungsbedarf ist den Firmen durchaus bewusst. Die Digitalisierung ist in der Priorisierung im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze nach oben gerückt. Und um KI wirklich nutzen zu können, braucht es in erster Linie auch sinnvolle und verknüpfbare Daten – da hat die Bauwirtschaft noch einige Hausaufgaben zu erledigen.
Überbrückung durch Standstill-Agreements
Der Markt braucht Zeit
von Stefan Posch
Die wirtschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahre haben viele Unternehmen, darunter auch in der Immobilienwirtschaft, in die Insolvenz geschickt. Laut einer Analyse von Advicum wird mit über 7.000 geschätzten Firmenpleiten im heurigen Jahr der höchste Stand seit der Finanzkrise 2009 erreicht werden. In Phasen des Abwärtstrends sei die natürliche Marktbereinigung eine logische Konsequenz und trete in der Wirtschaft typischerweise alle sieben bis zehn Jahre immer wiederkehrend auf. „Weniger widerstandsfähige Unternehmen und risikobehaftete Investor:innen scheiden, beeinflusst durch verschiedenste Faktoren, aus dem Markt oder gehen durch Übernahmen in anderen Unternehmen auf. Das betrifft Traditionsmarken wie Newcomer-Unternehmer:innen gleichermaßen“, ist Daniel Knuchel, Equity Partner von Advicum Consulting, überzeugt. Betroffen sind neben dem Handel, dem Finanzdienstleistungssektor und der Hotellerie und Gastronomie vor allem auch die Bau- und Immobilienbranche. „Viele Immobilien-Unternehmen, die auf schnelle Gewinne spekulierten, ohne ausreichende finanzielle Rücklagen, sehen sich nun mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert: steigende Zinsen, sinkende Immobilienpreise, hohe Baukosten und Bauverzögerungen. Ohne gezielte Restrukturierungsmaßnahmen wird es für diese Unternehmen immer schwieriger, ihre Schulden zu bedienen, was die Insolvenzzahlen bis ins nächste Jahr weiter steigen lässt“, erklärt Knuchel. Parallel zu „frischem Geld“, das aktuell nur teuer zu beschaffen ist, verhandeln die Immobilienunternehmen mit ihren Finanzierern sogenannte „Haircuts“ und Stillhalteabkommen (standstill agreement). Dies hat zwei wesentliche Effekte: eine Reduktion der Schulden und eine zeitlich befristete Entspannung der Liquidität. Diese Vereinbarungen werden vor allem im großvolumigen Bereich getroffen und verhindern oder verzögern die Überschuldung bzw. die Insolvenz der Unternehmen. Ein interessanter Nebeneffekt dieser Vereinbarungen ist, dass die Finanzierer nicht selbst in die Verwertung der Immobilien eingreifen müssen. „Der Markt braucht Zeit, um den Wertverfall der Immobilien zu verdauen“, meint Knuchel. Eine Erfahrung, die bereits 2008 gemacht wurde.
Die 3SI erreichte kürzlich bei der Sanierung des 1899 erbauten Eckhauses Schröttergasse / Van-der-Nüll-Gasse mit dem Projektnamen „THE X“ die Dachgleiche. Die insgesamt 23 Eigentumswohnungen sollen Anfang 2025 bezugsfertig sein. Die Immobilie wurde seit rund einem Jahr einer umfangreichen thermischen Sanierung unterzogen, um zwei Etagen aufgestockt, mit Vollwärmeschutz ausgestattet und um zahlreiche Freiflächen erweitert. Alle Wohnungen werden an das Wiener Fernwärmenetz angeschlossen. „Ökologie heißt für uns in erster Linie bestehende Substanz weiter zu nutzen. Diesem Credo sind wir auch bei “The X” gefolgt und haben besonders im thermischen Bereich aufwendige Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Gerade durch den Fernwärmeanschluss und die neu geschaffenen Freiflächen erfüllen die Wohnungen zeitgemäße Wohnbedürfnisse“, so Mario Pichler, Leiter Baumanagement bei der 3SI Immogroup. „Ich möchte mich für die geleistete Arbeit bei allen Beteiligten herzlich bedanken“. „Mit “THE X” wächst unser Portfolio um ein weiteres liebevoll revitalisiertes Zinshaus. Wie auch in unseren anderen Immobilien können sich Interessierte auf die gewohnt hohe Qualität der Revitalisierung, hochwertige Ausstattung und höchsten Wohnkomfort freuen", so Geschäftsführer der 3SI Makler Gerhard Klein.
Erweiterung auf 3 000 Betten an zehn Destinationen
Alpin Family übernimmt Hospitality Bros
von Stefan Posch
Die österreichische Hotelgruppe Alpin Family erweitert ihr Angebot durch die Übernahme der Hospitality Bros aus Saalfelden. Mit dieser Übernahme kommen zusätzliche Betriebe in Österreich, darunter das Triforêt alpin.resort, zur Alpin Family hinzu. Dieser strategische Schritt soll die lokale Marktführerschaft der Gruppe stärken. Gemeinsam verfügen die beiden Unternehmen nun über mehr als 3000 Betten an zehn Destinationen und ein Team von über 400 Mitarbeiter:innen. Patrick Müller, eine zentrale Figur bei Hospitality Bros, betont den menschlichen Aspekt dieser Partnerschaft: „Unser Ziel ist es, langfristige Beziehungen zu unseren Gästen und Mitarbeitern aufzubauen und eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu schaffen. Wir legen Wert auf jedes Detail und setzen hohe Standards, um ein einzigartiges Erlebnis zu gewährleisten.“ Ralph van Kollenburg, Gründer und Geschäftsführer von Alpin Family, ergänzt: „Wir freuen uns sehr, Hospitality Bros in der Alpin Family willkommen zu heißen. Diese Integration ist ein bedeutender Meilenstein auf unserem Weg, unvergleichliche Urlaubserlebnisse in den österreichischen Alpen anzubieten.“
Ante Rojnica und Dragoslav Markovic stiegen auf
Zwei neue Bereichsleiter bei der Wisag
von Elisabeth K. Fürst
Mit Ante Rojnica und Dragoslav Markovic sind zwei langjährige Mitarbeiter der Wisag Gebäudetechnik in Österreich vom Cluster Chief Engineer zu Bereichsleitern aufgestiegen. Sie stehen damit den Kunden künftig als Partner zur Seite und verantworten die qualitative Umsetzung der Aufträge. Teil ihres Aufgabenbereichs werden zudem die Akquisition, das Management interner Abläufe sowie die wirtschaftliche Weiterentwicklung ihres Verantwortungsbereiches im Rahmen der Wisag-Gesamtstrategie sein. Beide sind seit September 2013 für die Wisag Gebäudetechnik tätig und haben das umfassende Aus- und Weiterbildungsangebot der Wisag in Deutschland und den BFI-Lehrgang Facility Management genützt. Ante Rojnica begann 2006 seine Ausbildung als Servicetechniker im Bereich Elektrotechnik. Seit seinem Wechsel zur Wisag Gebäudetechnik im September 2013 stieg er innerhalb von drei Jahren vom Servicetechniker zum Facility Services Manager sowie 2023 zum Cluster Chief Engineer auf. Der 35jährige absolvierte zudem den Lehrgang Facility Management am Berufsförderungsinstitut (BFI) sowie das Masterstudium für Facility und Property Management an der Donau-Universität Krems. Dragoslav Markovic startete seine Karriere bei der Wisag im September 2013 als Chief Engineer. Dabei sammelte er umfassende Erfahrung in der qualitätsorientierten Kunden- und Objektbetreuung sowie dem Mitarbeiter-, Instandhaltungs- und Gebäudemanagement. Bis zu seinem Aufstieg zum Cluster Chief Engineer im September 2021 absolvierte der 38-jährige den BFI-Diplomlehrgang Facility Management und das Diplomstudium der Technischen Informatik an der TU Belgrad.
12.000 m2 Mietfläche in der Berliner City West
Real I.S. kauft Büroimmobilie AERA
von Leon Protz
Die Real I.S. hat die Büroimmobilie „AERA“ in der Berliner City West für zwei seiner Spezial-AIFs/Sondervermögen erworben. Verkäufer der im August 2024 fertiggestellten Liegenschaft ist der Projektentwickler Bauwens. Die über 12.000 m² Mietfläche verteilen sich auf sieben Obergeschosse und können in bis zu vier Einheiten je Geschoss oder als große zusammenhängende Fläche vermietet werden. Für das energetisch und ressourcentechnisch nachhaltige Objekt wird mindestens eine DGNB Platin Zertifizierung angestrebt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das „AERA“ befindet sich im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf in der City West. Ein Highlight der Immobilie ist der ca. 2.200 m² große Dachgarten mit zwölf Meter hohen Bäumen, der einen 360°-Ausblick über die Berliner Skyline bietet. Die Immobilie umfasst zudem insgesamt 36 zum Großteil mit E-Ladesäulen ausgestattete Stellplätze in einer Tiefgarage und zwei Außenstellplätze. Die moderne Architektur des Gebäudes stammt aus der Feder des renommierten Architekturbüros Grüntuch-Ernst.
Martin Rinck übernimmt von Arno Schwalie
Neuer CEO für die Lindner Hotel Group
von Elisabeth K. Fürst
Neuer CEO für die Lindner Hotel Group: Mit 1. Oktober 2024 übernimmt Martin Rinck die Position des Chief Executive Officer (CEO) und Vorstandsvorsitzenden. Er folgt damit auf Arno Schwalie, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt. Martin Rinck ist ein international sehr erfahrener Senior Executive. Er hat mehr als 25 Jahren Erfahrung in Führungspositionen bei globalen Fortune 500-Unternehmen war er zuletzt als Chief Brand Officer im Gesamtvorstand von Hilton in Washington, DC tätig. In dieser Rolle verantwortete er die Neuentwicklung und strategische Positionierung aller 18 Marken des Unternehmens. Davor war er President Asia Pacific und trug maßgeblich zu dem schnellen Wachstum von über 500 Hotels in dieser Region bei. Ende 2022 kehrte er aus privaten Gründen nach Europa zurück. Martin Rinck folgt auf Arno Schwalie, der die Lindner Hotel Group in den vergangenen zweieinhalb Jahren erfolgreich durch eine umfassende Restrukturierung geführt hat. Unter seiner Führung wurden die Marken Lindner Hotels & Resorts und me and all hotels neu positioniert. Das Markenportfolio des Unternehmens wurde durch die Fusion mit der 12.18. Group um die beiden Marken 7Pines Hotels & Resorts und die neu geschaffene L-Collection erweitert. Zudem wurde die Lindner Hotel Group wieder auf Wachstumskurs gebracht und die strategische Kooperation mit Hyatt intensiviert. Rinck bekleidete vor seinem rund zwölf Jahre andauernden Engagement bei Hilton bis 2008 die Position des Executive Vice President & Chief Development Officer bei der Radisson Hotel Group (Carlson Hotels) in Brüssel und des President & Managing Director Asia Pacific in Singapur. Zuvor war er von 1998 bis 2003 als CEO der Mövenpick Gastronomy International in Zürich tätig. Im Jahr 2022 gründete er die Cervo Advisory in der Schweiz und agiert seither als Berater für renommierte Unternehmen wie Breitling, Deloitte und Porsche. Zudem ist er als Director im Board von Small Luxury Hotels of the World und im Schweizer Board der NGO Room to Read aktiv. Mit seiner Berufung zum CEO der Lindner Hotel Group kehrt er nun in eine geschäftsführende Vorstandsrolle zurück. Der bisherige Technik-Vorstand (CTO) Frank Lindner wird aus der operativen Verantwortung in den Aufsichtsrat wechseln. Als Aufsichtsratsmitglied und Mitgesellschafter wird er seinen Fokus künftig auf strategische Themen und die Expansion der Marken der Lindner Hotel Group legen. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und auf meine Rückkehr in die Industrie, für die ich eine unglaubliche Leidenschaft habe. Gemeinsam mit der Familie Lindner und dem Leadership Team der Lindner Hotel Group wird es unser Ziel sein, das Portfolio weiterzuentwickeln, die jeweiligen Marken als ‚best-in-class‘ zu positionieren und auch international zu expandieren“, sagt Martin Rinck.
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