Die fetten Jahre scheinen noch nicht unmittelbar wieder zurück gekehrt zu sein. So könnte man den ersten halben Tag dieser mit so grosser Spannung erwarteten diesjährigen Expo Real auf den Punkt bringen. Das lässt sich schon aus der Zahl und Zusammensetzung der Ausstellenden herauslesen. Eine Halle weniger und die verbliebenen Hallenflächen haben auch einige Leerflächen, wie schon lange nicht mehr. Auch der eine oder andere Namen fehlt, es gab da sogar relativ kurzfristige Absagen - über die Signa hinaus. Den Signa-Stand haben übrigens Aussteller aus der VAE-Region sofort übernommen, was durchaus symbolisch für eine mögliche Schwerpunktverschiebung auf den internationalen Immobilienmärkte stehen kann. Ob softlanding oder (zum Teil noch bevorstehender) crash einzelner Marktteilnehmer, da gingen die Ansichten heute Vormittag in München auseinander. Einig war man sich hingegen, dass die Talsohle erreicht und der neuerliche Aufschwung absehbar scheint. Wie lange es freilich dauert, bis die Reiseflughöhe wieder erreicht sein kann, wagten nur die wenigstens on records zu sagen. Die Erwartungen schwanken zwischen Mitte 2025 und 2026. Klar sei aber auch, dass die letzten Boomjahre wohl eher einer Überhitzung gleich kamen und wohl nicht mehr erreichbar sein werden. Dem allgemeinen Wandel in der Branche entspricht die Expo Real mit zwei neuen Formaten, der „Transform & Beyond“, einem Ausstellungsbereich, der sich den Zukunfts- und Transformationsthemen der Immobilienbranche widmet, sowie dem „Sustainable Construction Hub". Während sich „Transform & Beyond“ primär mit den Themen Dekarbonisierung von Städten und Gebäuden, KI & Robotik, Smart Buildings sowie Digitalisierung und energiewirtschaftliche Lösungen für Quartiere befasst, werden im „Sustainable Construction Hub“ in mehreren Panels aktuelle Fragestellungen zu wirtschaftlichem und ressourcenschonendem Bauen und Bauen im Bestand diskutiert. Auch im Austria Pavillon hat sich der Ausstellermix in diesem Jahr stärker verändert als in den Jahren zuvor. Mit 40 ausstellenden Unternehmen und rund 350 angemeldeten Personen liegt der Österreichstand zahlenmäßig auf Vorjahresniveau. Jedoch sind einige nicht mehr dabei, dafür finden sich auch einige neue Namen. Standorganisatorin Gerda Zauner von pia.pink: „Parallel zur Expo Real in seiner Gesamtheit verzeichnet auch der Austria Pavillon eine stärkere Beteiligung von Immobilienunternehmen, die den komplexen Anforderungen unserer Branche mit innovativen Lösungen, neuen Strategien und intelligenten, smarten Produkten begegnen.“ Zauner hoffnungsvoll: „Wir werden jünger!“
Die Anforderungen an das Facility Management haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Digitalisierung und Nachhaltigkeit gewinnen zunehmend an Bedeutung, und moderne FM-Strategien sind aus dem effizienten Betrieb von Gebäuden nicht mehr wegzudenken. Doch wie stehen Branchenexpert:innen und Anwender:innen zu diesen Themen? Welche Schwerpunkte setzen sie, und wie schätzen sie die Relevanz des FM in ihren Unternehmen ein? Um ein umfassendes Bild zu erhalten, laden wir Sie herzlich ein, an unserer Umfrage teilzunehmen. Ihre Meinung zählt! Mit dieser Befragung möchten wir herausfinden, wie Facility Management in Bezug auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit aktuell positioniert ist, welche Herausforderungen bestehen und welche Zukunftstrends sich abzeichnen. Besonders interessieren uns Ihre Erfahrungen, Einschätzungen und Erwartungen. Ihre Teilnahme hilft uns, ein klareres Bild der Branche zu zeichnen. Die Ergebnisse unserer Umfrage werden wir in der November-Ausgabe des Immobilien Magazins mit einem umfassenden Bericht zusammenfassen. Um an der Umfrage teilzunehmen, klicken Sie bitte auf den folgenden Link: Umfrage starten. Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr wertvolles Feedback!
Die Strabag bündelt ihre Gebäudetechnik-Agenden in Österreich, Böhm wird zu Lohr.
von Franz Artner
Die Strabag baut ihre Gebäudetechnik-Sparte um. Die bislang unabhängig voneinander werkenden Techniker:innen der beiden Konzernunternehmen Hans Lohr und Baumeister Böhm sollen bis zum Jahresende unter der Marke Lohr an einem gemeinsamen Strang ziehen. Rund 300 Böhm-Gebäudetechnik-Mitarbeiter:innen wechseln damit zu Lohr. Die Verantwortung dafür tragen die beiden Lohr-Geschäftsführer Norbert Herzog für den operativ-technischen Bereich und Hermann Wagner auf kaufmännischer Ebene. „Im Rahmen unserer Strategie 2030 wurde die Technische Gebäudeausrüstung als wichtiges Zukunftsfeld für eine nachhaltigere Bauwirtschaft identifiziert. Deshalb bauen wir unsere Kompetenzen sowohl organisch als auch durch Zukäufe laufend aus“, bestätigt eine Sprecherin des Konzerns die laufende Rochade. Die Marke Böhm Gebäudetechnik wird es künftig nicht mehr geben. Man habe sich entschieden die Kompetenzen zu bündeln und die Marken Böhm Gebäudetechnik und Lohr unter der einheitlichen Marke Lohr zu fusionieren. Für über 300 Mitarbeiter:innen der Böhm Gebäudetechnik bedeutet das unter anderem, dass sie in einem anderen Bereich des Unternehmens arbeiten, ein anderes Logo auf Autos und Bekleidung tragen und in teilweise neuen Team-Gefügen und nach angepassten Prozessen zusammenarbeiten werden, so die Idee der Chefetage. Die Böhm-Sparte für Baumeisterarbeiten und für das Bauen im Bestand verbleiben weiterhin unter dem Markendach von Böhm, so die Strabag. Abgeschlossen sein soll die Umgestaltung bis Jahresende, danach werde noch an der Optimierung und Organisationsentwicklung an der zu neuen Größe angewachsenen Firma Lohr gearbeitet. Von Böhm begonnene Projekte werden zu Ende geführt, so die Strabag. Ende 2022 hat die Strabag die Hans Lohr GmbH und die Slabihoud GmbH gekauft. Das auf Mess-, Regel- und Steuerungstechnik, Sicherheitstechnik, Nachrichtentechnik sowie Elektrotechnik fokussierte Unternehmen wurde 1979 gegründet und hatte zum Zeitpunkt der Übernahme gut 130 Mitarbeitende. Gegründet wurde die Firma als One-Man-Show des Günter Slabihoud, der stets gute Kontakte zur Stadt Wien pflegte, was dem Unternehmen gut getan hat.
Das line up der Speaker der diesjährigen re.comm in Kitzbühel vom 13. bis 15. November wird immer aussergewöhnlicher. Der neueste Name auf der Speakerliste ist der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz. Mit seiner außergewöhnlichen politischen Karriere hat Sebastian Kurz als jüngster Bundeskanzler Österreichs nicht nur sein Land, sondern auch die europäische Politik maßgeblich geformt. Schon mit 31 Jahren als Bundeskanzler ins Amt gekommen, erlangte Kurz schnell internationale Beachtung. Heute nutzt er seine umfassenden Erfahrungen als aktiver Investor und Berater und ist Gründer mehrerer Unternehmen, darunter das KI- und Cybersicherheitsunternehmen Dream in Tel Aviv. Auf der re.comm 2024 wird Kurz über „Welt im Wandel: Europas Rolle in der neuen geopolitischen Landschaft“ sprechen. Dies bietet eine einzigartige Gelegenheit, direkte Einblicke von einem der prägendsten europäischen Entscheidungsträger zu erhalten. Erfahren Sie aus erster Hand, wie man komplexe globale Herausforderungen navigiert.
Aber cash is king, All-Equity-Käufer:innen im Vorteil
von Gerhard Rodler aus München
Schön langsam dürfte wieder etwas Bewegung in den Markt kommen, auch wenn die Reiseflughöhe wohl noch länger auf sich warten lassen könnte. Christopher Mertlitz, Head of European Investments, W. P. Carey, registriert jedenfalls bereits die Tatsache, dass auf den ersten europäischen Immobilienmärkten die Differenz zwischen Angebots- und Nachfragepreise geschrumpft ist und damit Transaktionen wieder in grösserer Zahl erwartbar seien. In einzelnen Märkten und Assetklassen würden aber nach wie vor Stillstand herrschen. Dies sei besonders dort der Fall, wo die Renditen vor Beginn des Hochzinsphase am niedrigsten waren. „Die restriktive Geldpolitik zeigt Wirkung: Die Inflation in der Eurozone sinkt, auch wenn sich die Teuerung hartnäckiger zeigt als gedacht. In der Folge hat die Europäische Zentralbank (EZB) im Juni und im September ihre Leitzinsen gesenkt und weitere Zinssenkungsschritte werden zunehmend wahrscheinlich. Wir sind allerdings der Meinung, dass der wichtigere Faktor die langfristigen Kreditzinsen sind. Immobilieninvestoren nehmen in der Regel keine kurzfristigen Kredite auf, sondern eher solche mit fünf- oder siebenjähriger Zinsbindung", so Mertlitz. Das bedeute, dass die Senkung des kurzfristigen Einlagenzinses durch die EZB wahrscheinlich nicht so große Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben wird, wie von vielen erwartet. Damit schlägt jetzt (nach langem wieder) die Stunde der All-Equity-Käufer:innen. Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass das Finanzierungsumfeld für viele Unternehmen mittelfristig herausfordernd bleiben wird. In diesem andauernden Hochzinsumfeld werden All-Equity-Käufer:innen wie wir im Vorteil sein, da wir nicht auf Fremdkapital angewiesen sind.“ 3) Ausblick auf den europäischen Sale-Leaseback-Markt „Für viele Unternehmen stellt sich nach wie vor die drängende Frage, wie sie mit den steigenden Finanzierungskosten umgehen sollen. In der Folge gehen wir davon aus, dass Sale-Leasebacks für Unternehmen weiterhin eine attraktive Lösung sein werden, um schnell verfügbares Kapital ansonsten illiquider Immobilienanlagen freizusetzen. Im Gegenzug können die Unternehmen dieses Kapital einsetzen, um ihren laufenden Betrieb zu finanzieren und in künftige Expansion sowie Forschung und Entwicklung zu investieren. Erst zu Beginn dieses Jahres hat W. P. Carey eine Sale-Leaseback-Transaktion im Wert von 280 Millionen Euro abgeschlossen. Der Deal umfasst 16 betriebskritische Industrieanlagen in Italien, Spanien und Deutschland, welche an die Fedrigoni-Gruppe – einen weltweit tätigen Hersteller von Spezialpapieren für Luxusverpackungen und andere kreative Anwendungen – vermietet sind. Wir nehmen zudem sowohl in den USA als auch in Europa ein anhaltendes Interesse von Private-Equity-Firmen war. Sale-Leaseback-Lösungen sind für sie ein Mittel zur Finanzierung neuer Übernahmen oder zur Stärkung des Wachstums von Portfoliounternehmen. Allein im vergangenen Jahr entfielen rund 75 Prozent des von uns umgesetzten Investmentvolumens auf Transaktionen mit PE-Beteiligung. In Anbetracht dieser Faktoren sind wir weiterhin optimistisch, dass wir für den Rest des Jahres 2024 und bis ins Jahr 2025 attraktive Geschäfte identifizieren und abschließen können.“ 4) Welche Immobiliensektoren im Mittelpunkt stehen werden „Unser Investmentansatz hat sich seit unserer Gründung kaum verändert: Wir sind sektor-agnostisch und konzentrieren uns auf Immobilien, die für den Betrieb eines Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind. Wir bezeichnen das als ‚mission-critical‘ oder betriebskritisch. Dabei verfolgen wir grundsätzlich einen langfristigen Ansatz mit Laufzeiten zwischen 15 und 30 Jahren, mit dem wir über die kurz- bis mittelfristige Volatilität hinausblicken. Ungeachtet dessen sehen wir aufgrund der starken Fundamentaldaten besonders attraktive Chancen bei Industrieimmobilien, insbesondere bei den Subsektoren Logistik und Produktion. Der E-Commerce-Boom und die Schlüsselrolle des Sektors für die europäischen Lieferketten bleiben langfristige Wachstumstreiber, während der anlaufende Trend zum Nearshoring für weitere Wachstumsimpulse im Produktions- und Logistiksegment sorgen dürfte. Darüber hinaus sehen wir in Europa Potenzial im Lebensmitteleinzelhandel, im Self-Storage-Segment sowie bei Rechenzentren.“ 5) ESG „Die Dekarbonisierung und der Weg zur CO2-Neutralität wird ein wichtiges Thema auf der Expo sein. Investoren und Kreditgeber werden bei diesem Thema immer sensibler. Daten sind essentiell, um CO2-Neutralität zu erreichen. Ohne qualitativ hochwertige Daten, zum Beispiel über den CO2-Fußabdruck und den Energieverbrauch von Immobilien, wird die Umsetzung gezielter Dekarbonisierungsmaßnahmen deutlich schwieriger. In diesem Zusammenhang spielt auch die Digitalisierung eine wichtige Rolle: Smarte Instrumente und intelligente Gebäudetechnik können helfen, Emissionen und Verbrauch effizient zu reduzieren. Net-Lease-REITs wie wir müssen dabei Systeme und Prozesse schaffen, die die Zusammenarbeit mit den Mietern erleichtern, um die Treibhausgase zu reduzieren. Das bleibt ein Schwerpunkt für uns und wir machen weiter Fortschritte. Zum Beispiel haben wir zum Ende letzten Jahres mehr als die Hälfte unserer Mieter (gemessen an ABR und Mietfläche) an unser Reporting-Programm für Stromverbrauchsdaten angeschlossen. Das versetzt uns in die Lage, einen gezielteren Ansatz für die Nachhaltigkeit unserer Immobilien verfolgen zu können, indem wir den Objekten mit den größten Umweltauswirkungen Priorität einräumen.“
Art-Invest Real Estate hat das Courtyard by Marriott Vienna Prater/Messe von der Deka Immobilien erworben. Das Gebäude im Quartier Viertel Zwei verfügt über 251 Zimmer, einen Bar- und Restaurantbereich, mehrere Tagungsräume und einen Fitness- und Saunabereich. Die Immobilie verfügt über die Zertifizierung “Excellent” mit dem britischen Gütesiegel für nachhaltiges Bauen BREEAM. Das Hotel wird von der Borealis Hotel Group im Rahmen eines langfristigen Pachtvertrages erfolgreich betrieben. Peter Ebertz, Geschäftsführer bei Art-Invest Real Estate: „Mit dem Erwerb des Courtyard by Marriott erweitern wir unser Portfolio durch ein etabliertes Hotel mit einem ausgewogenen Nachfragemix in sehr guter Lage in Wien. Mit unserem aktiven Investment-Ansatz wollen wir diverse Potenziale zur langfristigen Wertsteigerung heben. Zudem stärken wir die internationale Ausrichtung der Art-Invest-Hotelaktivitäten, die wir weiter ausbauen werden.“ Mark Leiter, Geschäftsführer bei Art-Invest Real Estate, glaubt jedenfalls auch weiter an den Immobilienstandort Österreich: „Österreich ist für uns ein sehr attraktiver Markt.“ Das Hotel wurde im Rahmen eines Share-Deals für den Core-Budget-Hotelfonds erworben und stellt für den Fonds das erste Investment im österreichischen Markt dar. Es ist geplant, das Objekt langfristig im Bestand zu halten. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Arrangiert wurde auch diese Transaktion von EHL Investment Consulting.
Heinz Fletzberger wurde nach jahrzehntelanger Tätigkeit beim Wiener Wohnbauträger Süba als Vorstand abberufen. Das berichtete immoflash als erstes Medium am Samstag mittag. Entsprechend den üblichen Usancen übernimmt jetzt sein Vorstandskollege Manfred Wachtler seine Agenden. Manfred Wachtler ist in seiner aktuellen Funktion zuständig für Projektentwicklung, ESG, Innovationen, IT & Digitalisierung und wird nun auch mit den strategischen und kaufmännischen Aufgaben betraut. Der Vorstand wird bei seinen Aufgaben von seinen Prokuristen unterstützt. Heinz Fletzberger war für immoflash leider erreichbar. Wie es mit der Süba jetzt weitergeht, erfahren Sie demnächst wie immer auf immoflash. Auch ausserhalb der Süba hat sich eine interessante Personalrochade bei einem grossen Immobiliendienstleister ereignet. immoflash wird diese vertraulichen Informationen zeitnah berichten.
Gemischte Gefühle am traditionellen Vorabendempfang zur Expo Real in den Räumlichkeiten der Privatbank Donner und Reuschel, organisiert von Rueckerconsult. Gastgeber Michael Nigg, für das Immobiliengeschäft seiner Bank zuständig, verbreitet vorsichtigen Optimismus: "Also wir finanzieren auch wieder Developments und das gerne auch bei Neukund:innen." Augenzwinkender Nachsatz: "Aber wir hätten dann schon gerne eine auch darüber hinausgehende Geschäftsverbindung, wir sind ja eine Privatbank." Und ja, das Riskmanagement würde aktuell schon auch etwas genauer hinschauen. Tatsächlich bereitet sich die Bank aber bereis auf steigende Volumina vor und macht sich gerade daran, dazu frisches Eigenkapital einzusammeln. Etwas zurückhaltender gibt sich da die Berlin Hyp. Hier erwartet man zwar (auch) noch in diesem Jahr mindestens eine und im kommenden Jahr weitere Zinssenkungen. Den grossen Schwung erwartet man sich davon aber nicht, weil diese neuen Zinsen am Markt bereits eingepreist seien. Umgekehrt müssten sich alle Banken mit dem bald in Kraft tretenden eigenkapitalintensiveren Basel 3 auseinandersetzen, was auch nicht unbedingt ein Booster für kreditsuchende Developer sein dürfte. Was dazu kommt: Auch Transformationsprozesse bestehender Immobilien würden vielfach unter Development fallen und hätten dann damit die höheren Eigenkapitalerfordernisse. Gleichzeitig verlangt die Bank künftig viel mehr ESG-Daten für ihr künftiges ESG-Scoring. Für Dienstleister wie Apleona ist ESG ein Auslastungsgarant, zumal 75 Prozent des Immobilienbestandes noch immer nicht energieeffzient seien. Das lastet Apleona wie wohl auch alle anderen Anbieter auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte aus. Billiger wird das alle Immobilien in Deutschland - und wohl auch in Österreich - jedenfalls nicht machen, wohl eher im Gegenteil. Dabein sind deutsche Immobilien schon jetzt bei gleicher Qualität viel teurer als anderswo. Während in Deutschland ein Quadratmeter Wohnung 4500 Euro kostet, sind es in den USA bei sogar etwas höherer Leistung (und vergleichbaren Mietpotenzial) 2800 Euro, in Polen sogar nur 2000,-. Warum man in den USA so viel günstiger bei gleicher Qualität bauen und damit eine fast doppelt so hohe Anfangsrendite erzielen kann, liegt für Pepijn Morshuis, CEO von Trei Consulting auf der Hand: "Man könnte sich mal fragen, ob man in Deutschland wirklich alle 3500 DIN-Normen anwenden muss und warum Bauverfahren so extrem lange dauern." Bis das geklärt ist, wäre ein Investment in den USA jedenfalls viel lohnender, wenngleich der deutsche Markt mit seiner Stabilität und Berechenbarkeit punkten würde.
Maximilian Peter leitet ab sofort die Abteilung Immobilienvermarktung Wohnen bei Otto Immobilien. Der 33jährige verantwortet damit die „Otto Immobilien-Boutique“ in der Riemergasse und führt das Team aus Wohnspezialisten und Vermarktungsprofis. Peter übernimmt die Position von Sonja Kaspar, die sich künftig auf eigenen Wunsch wieder der individuellen Beratung der Kundinnen und Kunden in der Vermarktung widmen wird. Der studierte Betriebswirt mit einem Master in Immobilienmanagement & Bewertung der TU Wien sowie Konzessionen als Immobilienmakler und -treuhänder verfügt über fundierte Kenntnisse in den Bereichen Immobilienbewertung und Transaktionsmanagement. In seiner bisherigen Laufbahn war er zuletzt bei der 6B47 Real Estate Investors als Leiter Akquisition Österreich tätig. Das Unternehmen hat auch seinen Internetauftritt einem Relaunch unterzogen. Seit heute ist sie online. „Mit unserer neuen Website fokussieren wir noch stärker auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden. Sie spiegelt unsere Philosophie wider: Exzellenter, persönlicher und einfallsreicher Service, hohe Transparenz und eine einfache, übersichtliche Bedienung. Der digitale Wandel ist auch in der Immobilienbranche entscheidend – und mit dieser Plattform sind wir bestens für die Zukunft aufgestellt“, sagt Eugen Otto, Geschäftsführer Otto Immobilien, dazu.
Gefragt sind neue, moderne Flächen außerhalb der Innenstadt
von Elisabeth K. Fürst
Laut dem aktuellen CBRE-Büromarktbericht wandelt sich der stark fragmentierte Büromarkt in Graz mit Flächen von insgesamt 598.000 m² seit einigen Jahren. Die Tendenz geht von einer kleinteiligen Struktur in der Innenstadt zu großen, zusammenhängenden Flächen, die jenseits des Zentrums wie beispielsweise in Raaba-Grambach, Jakomini-Liebenau oder westlich der Mur im von CBRE-Research als Submarkt „Upcoming“ definierten Gebiet liegen. Während heuer noch Büroprojekte im Ausmaß von rund 22.000 m² abgeschlossen werden, ist in den kommenden zwei Jahren mit 10.600 m² (2025) und 5.500 m² (2026) deutlich weniger Fertigstellungsleistung zu erwarten. Danach ist wieder mit einem höheren Neubauniveau zu rechen. Gewichtig werden dazu Projekte entlang der Conrad von Hötzendorf Straße beitragen. Aufgrund dieser angebotsseitigen Verknappung bei gleichzeitig vitaler Nachfrage nach modernen, gut ausgestatteten Flächen ist auch die durchschnittliche Miete auf eine Spanne zwischen 12 Euro und 14,50 Euro pro m²/Monat gestiegen. „Eine ähnliche Tendenz ist bei den Spitzenmieten zu beobachten. Aktuell liegen sie bei 16,50 pro m²/Monat. Mittelfristig rechnen wir mit einem weiteren Aufwärtstrend“, sagt Sigrid Filzmoser, Standortleiterin von CBRE in der Steiermark. Wichtig bei der Suche nach neuen Flächen ist für Unternehmen die ESG-konforme, moderne Ausstattung. Gebäudezertifizierungen gewinnen weiter an Bedeutung und haben sich mittlerweile als monetär manifester Mehrwert etabliert.
RECHT: Landesverwaltungsgericht Salzburg hob aufschiebende Wirkung auf
von Elisabeth K. Fürst
Die Bauarbeiten für das Kraftwerk Stegenwald im Salzburger Pongau können laut Medienberichten wieder aufgenommen werden. Der Verwaltungsgerichtshof hatte Ende August die naturschutzrechtliche Bewilligung aufgehoben. Die Projektbetreiber Verbund und Salzburg AG stellten daraufhin die Arbeiten teilweise ein und beantragten die Aufhebung der aufschiebenden Wirkung, das Landesverwaltungsgericht Salzburg stimmte diesem Antrag letzte Woche zu. Der Verwaltungsgerichtshof hat die naturschutzrechtliche Bewilligung Ende August nach einer außerordentlichen Revision der Landesumweltanwaltschaft (LUA) aufgehoben. Während die Projektbetreiber von formellen Gründen für die Aufhebung sprachen, nannte Landesumweltanwältin Gishild Schaufler "eklatante Ermittlungsmängel", auf die man Projektwerber, Behörde und Gericht immer wieder aufmerksam gemacht habe, als Grund. Es sei nicht erhoben worden, welche Tierarten in welcher Anzahl in der Umgebung der Baustelle leben, um den notwendigen Umfang von Ausgleichsmaßnahmen zu bestimmen. "Es ist unser Auftrag, auf solche Mängel in Verfahren hinzuweisen", sagte Schaufler. Nach Angaben der Energieerzeuger würde der partielle Baustopp - er betraf alle Baumaßnahmen, die eine naturschutzrechtliche Bewilligung benötigen - "einige sehr gravierende Nachteile und Gefahren" für die Sicherheit und insbesondere für die Natur mit sich bringen. Im Hinblick auf aktuelle Niederschlags- und Hochwasserprognosen sei die Fortsetzung der naturschutzrelevanten Arbeiten aus ökologischen und sicherheitsrelevanten Gründen dringend erforderlich. So seien etwa wegen der hohen Wasserführungen der letzten Tage beim Eckhartgraben im Nahbereich der ÖBB-Gleise und der B159 bereits Uferanbrüche entstanden, die dringend im Sinne der Sicherheit, aber auch aus ökologischer Sicht saniert werden müssten. Bisher seien bereits 95 Prozent der notwendigen Eingriffe in die Natur getätigt worden, von den ökologischen Ausgleichsmaßnahmen hingegen erst rund 60 Prozent. Gerade die jetzt noch anstehenden naturschutzrelevanten Maßnahmen würden für die Natur einen besonders positiven Ausgleich bringen und sollten daher ohne weitere Verzögerung umgesetzt werden. "Es geht dabei um die Herstellung von Schotterbänken und -inseln, die wichtige Habitate für Vögel (Eisvogel, Flussuferläufer) in der Salzach sind", heißt es in der Aussendung der Projektbetreiber. Über die eigentliche naturschutzrechtliche Bewilligung wird das Landesverwaltungsgericht später entscheiden. Baubeginn für das Kraftwerk war im Juni 2023. Nach der Fertigstellung - angepeilt wird Mitte 2025 - soll es 72,8 Gigawattstunden Strom im Jahr erzeugen, das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 20.000 Haushalten. Verbund und Salzburg AG investieren dafür rund 100 Millionen Euro, hieß es vor einem Jahr.
Der Prokurist und Leiter des Vertriebs, Bernhard Platter, wird kaufmännischer Geschäftsführer des Wiener Familienunternehmens Obenauf/. Im Zuge dieser Rochade übernimmt er somit den gesamten Bereich Finanzen. Obenauf/ agiert als Generalunternehmer sowie als Immobilienentwickler und ist bekannt vor allem für seine innovativen Dachgeschoßausbauten und die Revitalisierung von Bestandsgebäuden. Derzeit sorgt das Unternehmen in der Immobilienbranche mit seinem innovativen Projekt in der Währingerstraße 128 im Bereich nachhaltiger Bauweise für Aufsehen. Das Unternehmen feiert in diesem Jahr sein 15-jähriges Jubiläum.
Immer mehr Investor:innen stürzen sich auf diese Assetklasse
von Gerhard Rodler
Rechenzentren sind am besten Weg zur neuen Königsklasse zu werden. Der paneuropäische Logistikinvestor Panettoni beispielsweise setzt künftig ganz klar zusätzlich auf diese seit dem nicht mehr aufzuhaltenden Siegeszug von KI zusätzlich nachgefragten Spezialimmobilie. Auch der globale Investor PGIM Real Estate sieht diese noch relativ junge Assetklasse als absolutes Wachstumsfeld. Dem Vernehmen nach sollen dort zwei Milliarden Euro Eigenkapital für Investments in diese Immobilien reserviert sein. Dabei geht es vor allem um so genannte Hyperscale-Rechenzentren, die schon mal 300 bis 400 Millionen Euro das Stück kosten können. Rechenzentren sind wohl aktuell die einzige Immobilienklasse, wo nicht Kapital, sondern tatsächlich das verfügbare Angebot der limitierende Faktor ist. Denn der enorme Energiebedarf der Rechenzentren macht die Standortsuche überdurchschnittlich schwierig. So ist bei einem Datacenterprojekt in Wien-Floridsdorf Sand ins Getriebe geraten, weil die nötige Energieversorgung kurzfristig dort nicht machbar sein dürfte. Die Fundamentaldaten von Rechenzentren wie langfristige Mietverträge mit jährlichen Preisanpassungen, zuverlässige Mietende mit allgemein soliden Kreditprofilen, steigende Nachfrage und Mieten führen bei Investor:innen zu einem wachsenden Interesse. Damit ist der Bereich auch kein Nischeninvestment mehr. Der rasche Anstieg der Mieten für Rechenzentren aufgrund von Angebotsengpässen und der steigenden Nachfrage sowohl durch traditionelle Cloud-Anwendungen als auch durch den jüngsten KI-Boom hat zur Folge, dass es viele Rechenzentren gibt, deren Mieteinnahmen unter ihrem Potenzial liegen. Versorgungsengpässe hängen vor allem damit zusammen, dass das notwendige und immer knapper werdende Zusammenspiel von geeigneten Grundstücken, verfügbarer Energie und guter Glasfaseranbindung zu akzeptablen Kosten realisiert werden muss. Die Sicherung eines geeigneten Standortes stellt eine große Herausforderung dar, ist aber nur der Anfang eines recht komplexen Umsetzungsprozesses.
Innerhalb der Signa Gruppe hat das nächste Unternehmen einen Konkursantrag eingebracht: Die P69 Beteiligung hat laut Eigenantrag Gesamtverbindlichkeiten in Höhe von 4,59 Millionen Euro. Dabei handle es sich im Wesentlichen um Verbindlichkeiten gegenüber der Zwischenholding Signa Development Selection Asset und der Signa Development Selection, teilte Creditreform am Freitag mit. Bei der P69 Beteiligung handelt es sich um eine reine Holdinggesellschaft, die über Zwischengesellschaften der Signa Development Selection Asset zuzurechnen ist. Deren Vermögen besteht vor allem in der Kommanditeinlage an der P69 Immobilien. Da über diese Gesellschaft mit Außenständen von 11,7 Millionen Euro und Aktiva von 59.000 Euro bereits Konkurs angemeldet wurde, ist die Beteiligung zur Gänze abzuschreiben. Die P69 Beteiligung beschäftigte keine Mitarbeiter. Eine Fortführung des Unternehmens ist nicht beabsichtigt.
Die fetten Jahre scheinen noch nicht unmittelbar wieder zurück gekehrt zu sein. So könnte man den ersten halben Tag dieser mit so grosser Spannung erwarteten diesjährigen Expo Real auf den Punkt bringen. Das lässt sich schon aus der Zahl und Zusammensetzung der Ausstellenden herauslesen. Eine Halle weniger und die verbliebenen Hallenflächen haben auch einige Leerflächen, wie schon lange nicht mehr. Auch der eine oder andere Namen fehlt, es gab da sogar relativ kurzfristige Absagen - über die Signa hinaus. Den Signa-Stand haben übrigens Aussteller aus der VAE-Region sofort übernommen, was durchaus symbolisch für eine mögliche Schwerpunktverschiebung auf den internationalen Immobilienmärkte stehen kann. Ob softlanding oder (zum Teil noch bevorstehender) crash einzelner Marktteilnehmer, da gingen die Ansichten heute Vormittag in München auseinander. Einig war man sich hingegen, dass die Talsohle erreicht und der neuerliche Aufschwung absehbar scheint. Wie lange es freilich dauert, bis die Reiseflughöhe wieder erreicht sein kann, wagten nur die wenigstens on records zu sagen. Die Erwartungen schwanken zwischen Mitte 2025 und 2026. Klar sei aber auch, dass die letzten Boomjahre wohl eher einer Überhitzung gleich kamen und wohl nicht mehr erreichbar sein werden. Dem allgemeinen Wandel in der Branche entspricht die Expo Real mit zwei neuen Formaten, der „Transform & Beyond“, einem Ausstellungsbereich, der sich den Zukunfts- und Transformationsthemen der Immobilienbranche widmet, sowie dem „Sustainable Construction Hub". Während sich „Transform & Beyond“ primär mit den Themen Dekarbonisierung von Städten und Gebäuden, KI & Robotik, Smart Buildings sowie Digitalisierung und energiewirtschaftliche Lösungen für Quartiere befasst, werden im „Sustainable Construction Hub“ in mehreren Panels aktuelle Fragestellungen zu wirtschaftlichem und ressourcenschonendem Bauen und Bauen im Bestand diskutiert. Auch im Austria Pavillon hat sich der Ausstellermix in diesem Jahr stärker verändert als in den Jahren zuvor. Mit 40 ausstellenden Unternehmen und rund 350 angemeldeten Personen liegt der Österreichstand zahlenmäßig auf Vorjahresniveau. Jedoch sind einige nicht mehr dabei, dafür finden sich auch einige neue Namen. Standorganisatorin Gerda Zauner von pia.pink: „Parallel zur Expo Real in seiner Gesamtheit verzeichnet auch der Austria Pavillon eine stärkere Beteiligung von Immobilienunternehmen, die den komplexen Anforderungen unserer Branche mit innovativen Lösungen, neuen Strategien und intelligenten, smarten Produkten begegnen.“ Zauner hoffnungsvoll: „Wir werden jünger!“
Ihre Meinung ist gefragt!
Expert:innen-Befragung FM
von Stefan Posch
Die Anforderungen an das Facility Management haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Digitalisierung und Nachhaltigkeit gewinnen zunehmend an Bedeutung, und moderne FM-Strategien sind aus dem effizienten Betrieb von Gebäuden nicht mehr wegzudenken. Doch wie stehen Branchenexpert:innen und Anwender:innen zu diesen Themen? Welche Schwerpunkte setzen sie, und wie schätzen sie die Relevanz des FM in ihren Unternehmen ein? Um ein umfassendes Bild zu erhalten, laden wir Sie herzlich ein, an unserer Umfrage teilzunehmen. Ihre Meinung zählt! Mit dieser Befragung möchten wir herausfinden, wie Facility Management in Bezug auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit aktuell positioniert ist, welche Herausforderungen bestehen und welche Zukunftstrends sich abzeichnen. Besonders interessieren uns Ihre Erfahrungen, Einschätzungen und Erwartungen. Ihre Teilnahme hilft uns, ein klareres Bild der Branche zu zeichnen. Die Ergebnisse unserer Umfrage werden wir in der November-Ausgabe des Immobilien Magazins mit einem umfassenden Bericht zusammenfassen. Um an der Umfrage teilzunehmen, klicken Sie bitte auf den folgenden Link: Umfrage starten. Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr wertvolles Feedback!
Die Strabag bündelt ihre Gebäudetechnik-Agenden in Österreich, Böhm wird zu Lohr.
Strabag fusioniert Gebäudetechnik-Firmen
von Franz Artner
Die Strabag baut ihre Gebäudetechnik-Sparte um. Die bislang unabhängig voneinander werkenden Techniker:innen der beiden Konzernunternehmen Hans Lohr und Baumeister Böhm sollen bis zum Jahresende unter der Marke Lohr an einem gemeinsamen Strang ziehen. Rund 300 Böhm-Gebäudetechnik-Mitarbeiter:innen wechseln damit zu Lohr. Die Verantwortung dafür tragen die beiden Lohr-Geschäftsführer Norbert Herzog für den operativ-technischen Bereich und Hermann Wagner auf kaufmännischer Ebene. „Im Rahmen unserer Strategie 2030 wurde die Technische Gebäudeausrüstung als wichtiges Zukunftsfeld für eine nachhaltigere Bauwirtschaft identifiziert. Deshalb bauen wir unsere Kompetenzen sowohl organisch als auch durch Zukäufe laufend aus“, bestätigt eine Sprecherin des Konzerns die laufende Rochade. Die Marke Böhm Gebäudetechnik wird es künftig nicht mehr geben. Man habe sich entschieden die Kompetenzen zu bündeln und die Marken Böhm Gebäudetechnik und Lohr unter der einheitlichen Marke Lohr zu fusionieren. Für über 300 Mitarbeiter:innen der Böhm Gebäudetechnik bedeutet das unter anderem, dass sie in einem anderen Bereich des Unternehmens arbeiten, ein anderes Logo auf Autos und Bekleidung tragen und in teilweise neuen Team-Gefügen und nach angepassten Prozessen zusammenarbeiten werden, so die Idee der Chefetage. Die Böhm-Sparte für Baumeisterarbeiten und für das Bauen im Bestand verbleiben weiterhin unter dem Markendach von Böhm, so die Strabag. Abgeschlossen sein soll die Umgestaltung bis Jahresende, danach werde noch an der Optimierung und Organisationsentwicklung an der zu neuen Größe angewachsenen Firma Lohr gearbeitet. Von Böhm begonnene Projekte werden zu Ende geführt, so die Strabag. Ende 2022 hat die Strabag die Hans Lohr GmbH und die Slabihoud GmbH gekauft. Das auf Mess-, Regel- und Steuerungstechnik, Sicherheitstechnik, Nachrichtentechnik sowie Elektrotechnik fokussierte Unternehmen wurde 1979 gegründet und hatte zum Zeitpunkt der Übernahme gut 130 Mitarbeitende. Gegründet wurde die Firma als One-Man-Show des Günter Slabihoud, der stets gute Kontakte zur Stadt Wien pflegte, was dem Unternehmen gut getan hat.
Ex-Bundeskanzler eröffnet heuer re.comm
Kurz kommt nach Kitzbühel
von Gerhard Rodler
Das line up der Speaker der diesjährigen re.comm in Kitzbühel vom 13. bis 15. November wird immer aussergewöhnlicher. Der neueste Name auf der Speakerliste ist der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz. Mit seiner außergewöhnlichen politischen Karriere hat Sebastian Kurz als jüngster Bundeskanzler Österreichs nicht nur sein Land, sondern auch die europäische Politik maßgeblich geformt. Schon mit 31 Jahren als Bundeskanzler ins Amt gekommen, erlangte Kurz schnell internationale Beachtung. Heute nutzt er seine umfassenden Erfahrungen als aktiver Investor und Berater und ist Gründer mehrerer Unternehmen, darunter das KI- und Cybersicherheitsunternehmen Dream in Tel Aviv. Auf der re.comm 2024 wird Kurz über „Welt im Wandel: Europas Rolle in der neuen geopolitischen Landschaft“ sprechen. Dies bietet eine einzigartige Gelegenheit, direkte Einblicke von einem der prägendsten europäischen Entscheidungsträger zu erhalten. Erfahren Sie aus erster Hand, wie man komplexe globale Herausforderungen navigiert.
Aber cash is king, All-Equity-Käufer:innen im Vorteil
Investor:innen schon in Startlöchern
von Gerhard Rodler aus München
Schön langsam dürfte wieder etwas Bewegung in den Markt kommen, auch wenn die Reiseflughöhe wohl noch länger auf sich warten lassen könnte. Christopher Mertlitz, Head of European Investments, W. P. Carey, registriert jedenfalls bereits die Tatsache, dass auf den ersten europäischen Immobilienmärkten die Differenz zwischen Angebots- und Nachfragepreise geschrumpft ist und damit Transaktionen wieder in grösserer Zahl erwartbar seien. In einzelnen Märkten und Assetklassen würden aber nach wie vor Stillstand herrschen. Dies sei besonders dort der Fall, wo die Renditen vor Beginn des Hochzinsphase am niedrigsten waren. „Die restriktive Geldpolitik zeigt Wirkung: Die Inflation in der Eurozone sinkt, auch wenn sich die Teuerung hartnäckiger zeigt als gedacht. In der Folge hat die Europäische Zentralbank (EZB) im Juni und im September ihre Leitzinsen gesenkt und weitere Zinssenkungsschritte werden zunehmend wahrscheinlich. Wir sind allerdings der Meinung, dass der wichtigere Faktor die langfristigen Kreditzinsen sind. Immobilieninvestoren nehmen in der Regel keine kurzfristigen Kredite auf, sondern eher solche mit fünf- oder siebenjähriger Zinsbindung", so Mertlitz. Das bedeute, dass die Senkung des kurzfristigen Einlagenzinses durch die EZB wahrscheinlich nicht so große Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben wird, wie von vielen erwartet. Damit schlägt jetzt (nach langem wieder) die Stunde der All-Equity-Käufer:innen. Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass das Finanzierungsumfeld für viele Unternehmen mittelfristig herausfordernd bleiben wird. In diesem andauernden Hochzinsumfeld werden All-Equity-Käufer:innen wie wir im Vorteil sein, da wir nicht auf Fremdkapital angewiesen sind.“ 3) Ausblick auf den europäischen Sale-Leaseback-Markt „Für viele Unternehmen stellt sich nach wie vor die drängende Frage, wie sie mit den steigenden Finanzierungskosten umgehen sollen. In der Folge gehen wir davon aus, dass Sale-Leasebacks für Unternehmen weiterhin eine attraktive Lösung sein werden, um schnell verfügbares Kapital ansonsten illiquider Immobilienanlagen freizusetzen. Im Gegenzug können die Unternehmen dieses Kapital einsetzen, um ihren laufenden Betrieb zu finanzieren und in künftige Expansion sowie Forschung und Entwicklung zu investieren. Erst zu Beginn dieses Jahres hat W. P. Carey eine Sale-Leaseback-Transaktion im Wert von 280 Millionen Euro abgeschlossen. Der Deal umfasst 16 betriebskritische Industrieanlagen in Italien, Spanien und Deutschland, welche an die Fedrigoni-Gruppe – einen weltweit tätigen Hersteller von Spezialpapieren für Luxusverpackungen und andere kreative Anwendungen – vermietet sind. Wir nehmen zudem sowohl in den USA als auch in Europa ein anhaltendes Interesse von Private-Equity-Firmen war. Sale-Leaseback-Lösungen sind für sie ein Mittel zur Finanzierung neuer Übernahmen oder zur Stärkung des Wachstums von Portfoliounternehmen. Allein im vergangenen Jahr entfielen rund 75 Prozent des von uns umgesetzten Investmentvolumens auf Transaktionen mit PE-Beteiligung. In Anbetracht dieser Faktoren sind wir weiterhin optimistisch, dass wir für den Rest des Jahres 2024 und bis ins Jahr 2025 attraktive Geschäfte identifizieren und abschließen können.“ 4) Welche Immobiliensektoren im Mittelpunkt stehen werden „Unser Investmentansatz hat sich seit unserer Gründung kaum verändert: Wir sind sektor-agnostisch und konzentrieren uns auf Immobilien, die für den Betrieb eines Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind. Wir bezeichnen das als ‚mission-critical‘ oder betriebskritisch. Dabei verfolgen wir grundsätzlich einen langfristigen Ansatz mit Laufzeiten zwischen 15 und 30 Jahren, mit dem wir über die kurz- bis mittelfristige Volatilität hinausblicken. Ungeachtet dessen sehen wir aufgrund der starken Fundamentaldaten besonders attraktive Chancen bei Industrieimmobilien, insbesondere bei den Subsektoren Logistik und Produktion. Der E-Commerce-Boom und die Schlüsselrolle des Sektors für die europäischen Lieferketten bleiben langfristige Wachstumstreiber, während der anlaufende Trend zum Nearshoring für weitere Wachstumsimpulse im Produktions- und Logistiksegment sorgen dürfte. Darüber hinaus sehen wir in Europa Potenzial im Lebensmitteleinzelhandel, im Self-Storage-Segment sowie bei Rechenzentren.“ 5) ESG „Die Dekarbonisierung und der Weg zur CO2-Neutralität wird ein wichtiges Thema auf der Expo sein. Investoren und Kreditgeber werden bei diesem Thema immer sensibler. Daten sind essentiell, um CO2-Neutralität zu erreichen. Ohne qualitativ hochwertige Daten, zum Beispiel über den CO2-Fußabdruck und den Energieverbrauch von Immobilien, wird die Umsetzung gezielter Dekarbonisierungsmaßnahmen deutlich schwieriger. In diesem Zusammenhang spielt auch die Digitalisierung eine wichtige Rolle: Smarte Instrumente und intelligente Gebäudetechnik können helfen, Emissionen und Verbrauch effizient zu reduzieren. Net-Lease-REITs wie wir müssen dabei Systeme und Prozesse schaffen, die die Zusammenarbeit mit den Mietern erleichtern, um die Treibhausgase zu reduzieren. Das bleibt ein Schwerpunkt für uns und wir machen weiter Fortschritte. Zum Beispiel haben wir zum Ende letzten Jahres mehr als die Hälfte unserer Mieter (gemessen an ABR und Mietfläche) an unser Reporting-Programm für Stromverbrauchsdaten angeschlossen. Das versetzt uns in die Lage, einen gezielteren Ansatz für die Nachhaltigkeit unserer Immobilien verfolgen zu können, indem wir den Objekten mit den größten Umweltauswirkungen Priorität einräumen.“
Verkäufer war die Deka
Artinvest kauft Mariott im Viertel2
von Gerhard Rodler
Art-Invest Real Estate hat das Courtyard by Marriott Vienna Prater/Messe von der Deka Immobilien erworben. Das Gebäude im Quartier Viertel Zwei verfügt über 251 Zimmer, einen Bar- und Restaurantbereich, mehrere Tagungsräume und einen Fitness- und Saunabereich. Die Immobilie verfügt über die Zertifizierung “Excellent” mit dem britischen Gütesiegel für nachhaltiges Bauen BREEAM. Das Hotel wird von der Borealis Hotel Group im Rahmen eines langfristigen Pachtvertrages erfolgreich betrieben. Peter Ebertz, Geschäftsführer bei Art-Invest Real Estate: „Mit dem Erwerb des Courtyard by Marriott erweitern wir unser Portfolio durch ein etabliertes Hotel mit einem ausgewogenen Nachfragemix in sehr guter Lage in Wien. Mit unserem aktiven Investment-Ansatz wollen wir diverse Potenziale zur langfristigen Wertsteigerung heben. Zudem stärken wir die internationale Ausrichtung der Art-Invest-Hotelaktivitäten, die wir weiter ausbauen werden.“ Mark Leiter, Geschäftsführer bei Art-Invest Real Estate, glaubt jedenfalls auch weiter an den Immobilienstandort Österreich: „Österreich ist für uns ein sehr attraktiver Markt.“ Das Hotel wurde im Rahmen eines Share-Deals für den Core-Budget-Hotelfonds erworben und stellt für den Fonds das erste Investment im österreichischen Markt dar. Es ist geplant, das Objekt langfristig im Bestand zu halten. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Arrangiert wurde auch diese Transaktion von EHL Investment Consulting.
Weiterer Abgang bei Immobiliendienstleister
Fletzberger als Süba-Vorstand abberufen
von Gerhard Rodler
Heinz Fletzberger wurde nach jahrzehntelanger Tätigkeit beim Wiener Wohnbauträger Süba als Vorstand abberufen. Das berichtete immoflash als erstes Medium am Samstag mittag. Entsprechend den üblichen Usancen übernimmt jetzt sein Vorstandskollege Manfred Wachtler seine Agenden. Manfred Wachtler ist in seiner aktuellen Funktion zuständig für Projektentwicklung, ESG, Innovationen, IT & Digitalisierung und wird nun auch mit den strategischen und kaufmännischen Aufgaben betraut. Der Vorstand wird bei seinen Aufgaben von seinen Prokuristen unterstützt. Heinz Fletzberger war für immoflash leider erreichbar. Wie es mit der Süba jetzt weitergeht, erfahren Sie demnächst wie immer auf immoflash. Auch ausserhalb der Süba hat sich eine interessante Personalrochade bei einem grossen Immobiliendienstleister ereignet. immoflash wird diese vertraulichen Informationen zeitnah berichten.
Aber es geht auch schon wieder was
Das Geld bleibt knapp in der Branche
von Gerhard Rodler aus München
Gemischte Gefühle am traditionellen Vorabendempfang zur Expo Real in den Räumlichkeiten der Privatbank Donner und Reuschel, organisiert von Rueckerconsult. Gastgeber Michael Nigg, für das Immobiliengeschäft seiner Bank zuständig, verbreitet vorsichtigen Optimismus: "Also wir finanzieren auch wieder Developments und das gerne auch bei Neukund:innen." Augenzwinkender Nachsatz: "Aber wir hätten dann schon gerne eine auch darüber hinausgehende Geschäftsverbindung, wir sind ja eine Privatbank." Und ja, das Riskmanagement würde aktuell schon auch etwas genauer hinschauen. Tatsächlich bereitet sich die Bank aber bereis auf steigende Volumina vor und macht sich gerade daran, dazu frisches Eigenkapital einzusammeln. Etwas zurückhaltender gibt sich da die Berlin Hyp. Hier erwartet man zwar (auch) noch in diesem Jahr mindestens eine und im kommenden Jahr weitere Zinssenkungen. Den grossen Schwung erwartet man sich davon aber nicht, weil diese neuen Zinsen am Markt bereits eingepreist seien. Umgekehrt müssten sich alle Banken mit dem bald in Kraft tretenden eigenkapitalintensiveren Basel 3 auseinandersetzen, was auch nicht unbedingt ein Booster für kreditsuchende Developer sein dürfte. Was dazu kommt: Auch Transformationsprozesse bestehender Immobilien würden vielfach unter Development fallen und hätten dann damit die höheren Eigenkapitalerfordernisse. Gleichzeitig verlangt die Bank künftig viel mehr ESG-Daten für ihr künftiges ESG-Scoring. Für Dienstleister wie Apleona ist ESG ein Auslastungsgarant, zumal 75 Prozent des Immobilienbestandes noch immer nicht energieeffzient seien. Das lastet Apleona wie wohl auch alle anderen Anbieter auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte aus. Billiger wird das alle Immobilien in Deutschland - und wohl auch in Österreich - jedenfalls nicht machen, wohl eher im Gegenteil. Dabein sind deutsche Immobilien schon jetzt bei gleicher Qualität viel teurer als anderswo. Während in Deutschland ein Quadratmeter Wohnung 4500 Euro kostet, sind es in den USA bei sogar etwas höherer Leistung (und vergleichbaren Mietpotenzial) 2800 Euro, in Polen sogar nur 2000,-. Warum man in den USA so viel günstiger bei gleicher Qualität bauen und damit eine fast doppelt so hohe Anfangsrendite erzielen kann, liegt für Pepijn Morshuis, CEO von Trei Consulting auf der Hand: "Man könnte sich mal fragen, ob man in Deutschland wirklich alle 3500 DIN-Normen anwenden muss und warum Bauverfahren so extrem lange dauern." Bis das geklärt ist, wäre ein Investment in den USA jedenfalls viel lohnender, wenngleich der deutsche Markt mit seiner Stabilität und Berechenbarkeit punkten würde.
Maximilian Peter übernimmt von Sonja Kaspar
Neuer Wohn-Vermarktungsleiter bei Otto
von Elisabeth K. Fürst
Maximilian Peter leitet ab sofort die Abteilung Immobilienvermarktung Wohnen bei Otto Immobilien. Der 33jährige verantwortet damit die „Otto Immobilien-Boutique“ in der Riemergasse und führt das Team aus Wohnspezialisten und Vermarktungsprofis. Peter übernimmt die Position von Sonja Kaspar, die sich künftig auf eigenen Wunsch wieder der individuellen Beratung der Kundinnen und Kunden in der Vermarktung widmen wird. Der studierte Betriebswirt mit einem Master in Immobilienmanagement & Bewertung der TU Wien sowie Konzessionen als Immobilienmakler und -treuhänder verfügt über fundierte Kenntnisse in den Bereichen Immobilienbewertung und Transaktionsmanagement. In seiner bisherigen Laufbahn war er zuletzt bei der 6B47 Real Estate Investors als Leiter Akquisition Österreich tätig. Das Unternehmen hat auch seinen Internetauftritt einem Relaunch unterzogen. Seit heute ist sie online. „Mit unserer neuen Website fokussieren wir noch stärker auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden. Sie spiegelt unsere Philosophie wider: Exzellenter, persönlicher und einfallsreicher Service, hohe Transparenz und eine einfache, übersichtliche Bedienung. Der digitale Wandel ist auch in der Immobilienbranche entscheidend – und mit dieser Plattform sind wir bestens für die Zukunft aufgestellt“, sagt Eugen Otto, Geschäftsführer Otto Immobilien, dazu.
Gefragt sind neue, moderne Flächen außerhalb der Innenstadt
Mieten für Grazer Büros steigen
von Elisabeth K. Fürst
Laut dem aktuellen CBRE-Büromarktbericht wandelt sich der stark fragmentierte Büromarkt in Graz mit Flächen von insgesamt 598.000 m² seit einigen Jahren. Die Tendenz geht von einer kleinteiligen Struktur in der Innenstadt zu großen, zusammenhängenden Flächen, die jenseits des Zentrums wie beispielsweise in Raaba-Grambach, Jakomini-Liebenau oder westlich der Mur im von CBRE-Research als Submarkt „Upcoming“ definierten Gebiet liegen. Während heuer noch Büroprojekte im Ausmaß von rund 22.000 m² abgeschlossen werden, ist in den kommenden zwei Jahren mit 10.600 m² (2025) und 5.500 m² (2026) deutlich weniger Fertigstellungsleistung zu erwarten. Danach ist wieder mit einem höheren Neubauniveau zu rechen. Gewichtig werden dazu Projekte entlang der Conrad von Hötzendorf Straße beitragen. Aufgrund dieser angebotsseitigen Verknappung bei gleichzeitig vitaler Nachfrage nach modernen, gut ausgestatteten Flächen ist auch die durchschnittliche Miete auf eine Spanne zwischen 12 Euro und 14,50 Euro pro m²/Monat gestiegen. „Eine ähnliche Tendenz ist bei den Spitzenmieten zu beobachten. Aktuell liegen sie bei 16,50 pro m²/Monat. Mittelfristig rechnen wir mit einem weiteren Aufwärtstrend“, sagt Sigrid Filzmoser, Standortleiterin von CBRE in der Steiermark. Wichtig bei der Suche nach neuen Flächen ist für Unternehmen die ESG-konforme, moderne Ausstattung. Gebäudezertifizierungen gewinnen weiter an Bedeutung und haben sich mittlerweile als monetär manifester Mehrwert etabliert.
RECHT: Landesverwaltungsgericht Salzburg hob aufschiebende Wirkung auf
Gericht hebt teilweisen Baustopp auf
von Elisabeth K. Fürst
Die Bauarbeiten für das Kraftwerk Stegenwald im Salzburger Pongau können laut Medienberichten wieder aufgenommen werden. Der Verwaltungsgerichtshof hatte Ende August die naturschutzrechtliche Bewilligung aufgehoben. Die Projektbetreiber Verbund und Salzburg AG stellten daraufhin die Arbeiten teilweise ein und beantragten die Aufhebung der aufschiebenden Wirkung, das Landesverwaltungsgericht Salzburg stimmte diesem Antrag letzte Woche zu. Der Verwaltungsgerichtshof hat die naturschutzrechtliche Bewilligung Ende August nach einer außerordentlichen Revision der Landesumweltanwaltschaft (LUA) aufgehoben. Während die Projektbetreiber von formellen Gründen für die Aufhebung sprachen, nannte Landesumweltanwältin Gishild Schaufler "eklatante Ermittlungsmängel", auf die man Projektwerber, Behörde und Gericht immer wieder aufmerksam gemacht habe, als Grund. Es sei nicht erhoben worden, welche Tierarten in welcher Anzahl in der Umgebung der Baustelle leben, um den notwendigen Umfang von Ausgleichsmaßnahmen zu bestimmen. "Es ist unser Auftrag, auf solche Mängel in Verfahren hinzuweisen", sagte Schaufler. Nach Angaben der Energieerzeuger würde der partielle Baustopp - er betraf alle Baumaßnahmen, die eine naturschutzrechtliche Bewilligung benötigen - "einige sehr gravierende Nachteile und Gefahren" für die Sicherheit und insbesondere für die Natur mit sich bringen. Im Hinblick auf aktuelle Niederschlags- und Hochwasserprognosen sei die Fortsetzung der naturschutzrelevanten Arbeiten aus ökologischen und sicherheitsrelevanten Gründen dringend erforderlich. So seien etwa wegen der hohen Wasserführungen der letzten Tage beim Eckhartgraben im Nahbereich der ÖBB-Gleise und der B159 bereits Uferanbrüche entstanden, die dringend im Sinne der Sicherheit, aber auch aus ökologischer Sicht saniert werden müssten. Bisher seien bereits 95 Prozent der notwendigen Eingriffe in die Natur getätigt worden, von den ökologischen Ausgleichsmaßnahmen hingegen erst rund 60 Prozent. Gerade die jetzt noch anstehenden naturschutzrelevanten Maßnahmen würden für die Natur einen besonders positiven Ausgleich bringen und sollten daher ohne weitere Verzögerung umgesetzt werden. "Es geht dabei um die Herstellung von Schotterbänken und -inseln, die wichtige Habitate für Vögel (Eisvogel, Flussuferläufer) in der Salzach sind", heißt es in der Aussendung der Projektbetreiber. Über die eigentliche naturschutzrechtliche Bewilligung wird das Landesverwaltungsgericht später entscheiden. Baubeginn für das Kraftwerk war im Juni 2023. Nach der Fertigstellung - angepeilt wird Mitte 2025 - soll es 72,8 Gigawattstunden Strom im Jahr erzeugen, das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 20.000 Haushalten. Verbund und Salzburg AG investieren dafür rund 100 Millionen Euro, hieß es vor einem Jahr.
Platter avanciert vom Prokuristen zum GF
Obenauf mit neuem Geschäftsführer
von Gerhard Rodler
Der Prokurist und Leiter des Vertriebs, Bernhard Platter, wird kaufmännischer Geschäftsführer des Wiener Familienunternehmens Obenauf/. Im Zuge dieser Rochade übernimmt er somit den gesamten Bereich Finanzen. Obenauf/ agiert als Generalunternehmer sowie als Immobilienentwickler und ist bekannt vor allem für seine innovativen Dachgeschoßausbauten und die Revitalisierung von Bestandsgebäuden. Derzeit sorgt das Unternehmen in der Immobilienbranche mit seinem innovativen Projekt in der Währingerstraße 128 im Bereich nachhaltiger Bauweise für Aufsehen. Das Unternehmen feiert in diesem Jahr sein 15-jähriges Jubiläum.
Immer mehr Investor:innen stürzen sich auf diese Assetklasse
Datacenter werden Goldgruben
von Gerhard Rodler
Rechenzentren sind am besten Weg zur neuen Königsklasse zu werden. Der paneuropäische Logistikinvestor Panettoni beispielsweise setzt künftig ganz klar zusätzlich auf diese seit dem nicht mehr aufzuhaltenden Siegeszug von KI zusätzlich nachgefragten Spezialimmobilie. Auch der globale Investor PGIM Real Estate sieht diese noch relativ junge Assetklasse als absolutes Wachstumsfeld. Dem Vernehmen nach sollen dort zwei Milliarden Euro Eigenkapital für Investments in diese Immobilien reserviert sein. Dabei geht es vor allem um so genannte Hyperscale-Rechenzentren, die schon mal 300 bis 400 Millionen Euro das Stück kosten können. Rechenzentren sind wohl aktuell die einzige Immobilienklasse, wo nicht Kapital, sondern tatsächlich das verfügbare Angebot der limitierende Faktor ist. Denn der enorme Energiebedarf der Rechenzentren macht die Standortsuche überdurchschnittlich schwierig. So ist bei einem Datacenterprojekt in Wien-Floridsdorf Sand ins Getriebe geraten, weil die nötige Energieversorgung kurzfristig dort nicht machbar sein dürfte. Die Fundamentaldaten von Rechenzentren wie langfristige Mietverträge mit jährlichen Preisanpassungen, zuverlässige Mietende mit allgemein soliden Kreditprofilen, steigende Nachfrage und Mieten führen bei Investor:innen zu einem wachsenden Interesse. Damit ist der Bereich auch kein Nischeninvestment mehr. Der rasche Anstieg der Mieten für Rechenzentren aufgrund von Angebotsengpässen und der steigenden Nachfrage sowohl durch traditionelle Cloud-Anwendungen als auch durch den jüngsten KI-Boom hat zur Folge, dass es viele Rechenzentren gibt, deren Mieteinnahmen unter ihrem Potenzial liegen. Versorgungsengpässe hängen vor allem damit zusammen, dass das notwendige und immer knapper werdende Zusammenspiel von geeigneten Grundstücken, verfügbarer Energie und guter Glasfaseranbindung zu akzeptablen Kosten realisiert werden muss. Die Sicherung eines geeigneten Standortes stellt eine große Herausforderung dar, ist aber nur der Anfang eines recht komplexen Umsetzungsprozesses.
P69 Beteiligung beantragt Konkurs
Weitere Signa-Pleite
von Gerhard Rodler
Innerhalb der Signa Gruppe hat das nächste Unternehmen einen Konkursantrag eingebracht: Die P69 Beteiligung hat laut Eigenantrag Gesamtverbindlichkeiten in Höhe von 4,59 Millionen Euro. Dabei handle es sich im Wesentlichen um Verbindlichkeiten gegenüber der Zwischenholding Signa Development Selection Asset und der Signa Development Selection, teilte Creditreform am Freitag mit. Bei der P69 Beteiligung handelt es sich um eine reine Holdinggesellschaft, die über Zwischengesellschaften der Signa Development Selection Asset zuzurechnen ist. Deren Vermögen besteht vor allem in der Kommanditeinlage an der P69 Immobilien. Da über diese Gesellschaft mit Außenständen von 11,7 Millionen Euro und Aktiva von 59.000 Euro bereits Konkurs angemeldet wurde, ist die Beteiligung zur Gänze abzuschreiben. Die P69 Beteiligung beschäftigte keine Mitarbeiter. Eine Fortführung des Unternehmens ist nicht beabsichtigt.
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