Zuversicht für Europas Immomärkte

Zeichen einer Erholung für Investments

von Stefan Posch

Der europäische Immobilienmarkt wird sich laut PGIM erholen. © Adobe Stock Der europäische Immobilienmarkt wird sich laut PGIM erholen. © Adobe Stock
Nach einer Phase der Unsicherheit zeigen sich die ersten Zeichen einer Erholung für Investments am europäische Immobilienmarkt. Das zeigt der aktuelle PGIM Real Estate Outlook 2025 für Europa. Stabile Bewertungsrenditen und eine anhaltende Mietdynamik würden wesentlich zu dieser Entwicklung beitragen. Laut Greg Kane, Head of European Investment Research bei PGIM Real Estate, „sind die Renditen wieder im positiven Bereich und verbessern sich. Die Immobilienwerte stiegen aufgrund stabiler Bewertungsrenditen und einer konstanten Performance der Nutzermärkte.“
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spielen dabei laut dem Bericht eine zentrale Rolle und sinkende Zinssätze und ein stabiles Einkommenswachstum schaffen eine solide Grundlage für den Markt. Investor:innen profitieren dabei von einer geringen Neubauaktivität, die bei steigender Nachfrage die Werte in vielen Märkten weiter antreibt. Besonders Sektoren wie Wohnimmobilien, Logistik und Seniorenwohnen stehen im Fokus, da sie von strukturellen und demografischen Trends profitieren. Kane hebt hervor: „Die Prognosen für das Mietwachstum in allen Sektoren sind ähnlich. Die Mieten für Wohnungen werden voraussichtlich im Einklang mit den Einkommen in ganz Europa steigen, während die Logistikbranche selektiver wird.“
Auch die Liquidität im Markt, die in den vergangenen Jahren rückläufig war, zeigt Anzeichen einer Erholung. Während das Transaktionsvolumen 2024 noch zurückhaltend blieb, wird für 2025 ein deutlicher Anstieg erwartet. „Das Volumen hat sich stabilisiert und wird sich schneller erholen als nach der globalen Finanzkrise“, erläutert Kane. Besonders Apartments könnten dabei von einer breiten Investitionsbasis profitieren, da sie ein zentraler Bestandteil vieler Portfolios bleiben. Zusätzlich zu den etablierten Segmenten wie Wohn- und Logistikimmobilien rücken auch neue Investitionsmöglichkeiten in den Vordergrund. Rechenzentren gewinnen aufgrund des zunehmenden Bedarfs an digitaler Infrastruktur an Bedeutung, insbesondere mit der fortschreitenden Einführung von KI-Technologien. Kane betont, dass Investor:innen von einer durchdachten geografischen Diversifikation profitieren können: „Während die Performance zwischen den Sektoren homogener wird, gibt es signifikante Unterschiede in den städtischen Märkten. Dies spricht dafür, die Geografie über den Sektor zu priorisieren.“ So bleibt es entscheidend, die individuellen Marktbedingungen und Standorte sorgfältig zu analysieren.
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S Immo wechselt Vorstand

Salajka geht, Měchura und Urbanec übernehmen

von Elisabeth K. Fürst

Tomas Salajka ist gestern aus dem S Immo-Vorstand ausgeschieden. © CPI Property Group Tomas Salajka ist gestern aus dem S Immo-Vorstand ausgeschieden. © CPI Property Group
Wie im Immoflash Morgenjournal berichtet scheidet Tomáš Salajka aus eigenen Wunsch aus dem S Immo-Vorstand aus. Darauf haben sich der S Immo-Aufsichtsrat Salajka gestern einvernehmlich geeinigt. Gleichzeitig hat der Aufsichtsrat beschlossen Pavel Měchura, der bereits Mitglied des Vorstands der Immofinanz ist, und Vít Urbanec, der zuletzt Mitglied des Aufsichtsrats der S Immo war, in den Vorstand der S Immo zu berufen. Das soll auch die aktuellen Eigentümerverhältnisse nach dem erfolgten Squeeze out der S Immo widerspiegeln.
Martin Matula, Vorsitzender des Aufsichtsrats: "Ich danke Herrn Salajka für die erfolgreiche Begleitung der S Immo in der Umsetzung der strategischen Portfoliooptimierung. Ich bin überzeugt, dass wir mit der Bestellung von Herrn Měchura und Herrn Urbanec die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen, weitere Potenziale innerhalb der Gruppe zu heben."
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ÖHGB sieht Wortbruch bei Grundsteuer

Besteuerung von Grund und Boden sei eine Vermögenssteuer

von Stefan Posch

Martin Prunbauer argumentiert gegen die Reform der Grundsteuer © ÖHGB / Schnedl Martin Prunbauer argumentiert gegen die Reform der Grundsteuer © ÖHGB / Schnedl
Der Österreichische Haus- und Grundbesitzerbund sieht bei der möglichen Reform der Grundsteuer ein Wortbruch der künftigen Regierungskoalition ÖVP und NEOS. Eine Besteuerung von Grund und Boden sei nichts anderes als eine Substanzsteuer und damit eine Vermögenssteuer, argumentiert der Verband. Dabei hätten sich auch die jetzt verhandelnden Parteien ÖVP und NEOS in der Vergangenheit - so wie die FPÖ auch - klar gegen Vermögenssteuern ausgesprochen. Eine Reform der Grundsteuer auch durch diese Parteien wäre daher ein "unverhohlener Wortbruch gegenüber den Wähler:innen".
„Österreich hat bereits eine der höchsten Steuer- und Abgabenquoten in ganz Europa“, warnt ÖHGB-Präsident Martin Prunbauer. Er kritisiert, dass die von der ÖVP angestrebte Erhöhung der Eigentumsquote durch eine solche Steuerreform konterkariert würde: „Das ist ein Rückschritt auf ganzer Linie.“ Diese Abgabe trifft alle Immobilieneigentümer:innen, auch die ganz kleinen, ob sie vermieten oder selbst nutzen. Sie trifft auch die Mieter:innen und alle Wirtschaftstreibenden.
Die Grundsteuer sei neben einer Vielzahl anderer liegenschaftsbezogener Gebühren - von der Infrastrukturabgabe bis zur Leerstandsabgabe - eine Gemeindeabgabe und trägt daher nichts zum Bundesbudget bei - im Gegenteil. Viele Betriebe (z.B. Hotellerie) würden weniger Bundessteuern zahlen, weil sie um diesen Betrag weniger Gewinn hätten. Eine Grundsteuerreform würde darüber hinaus nicht nur den privaten Vermögensaufbau erschweren, sondern auch die ohnehin stark belasteten Haushalte weiter unter Druck setzen. „Statt weiterer Belastungen brauchen wir endlich Maßnahmen zur Entlastung und Förderung des Eigentums“, fordert Prunbauer.
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Verschärfungen im Mietrecht sind Gift

ZIA bezieht deutlich Position gegen Mietpreisbremse

von Elisabeth K. Fürst

Iris Schoberl sagt deutlich, dass die Mietpreisbremse nicht wirkt und es andere Maßnahmen braucht © Laurence Chaperon Iris Schoberl sagt deutlich, dass die Mietpreisbremse nicht wirkt und es andere Maßnahmen braucht © Laurence Chaperon
Die deutsche Immowirtschaft reagiert mit großer Enttäuschung auf die Entscheidung des Bundeskabinetts, die Mietpreisbremse noch einmal bis Ende 2029 zu verlängern und zudem auszuweiten. Der Gesetzentwurf der Regierung sieht als Verschärfung vor, dass die Mietpreisbremse künftig auch für Wohnungen gelten soll, die vor dem 1. Oktober 2019 genutzt und vermietet werden. „Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass die Mietpreisbremse nicht wirkt, manchmal sogar kontraproduktiv ist“, sagt ZIA-Präsidentin Iris Schöberl. „Es ist nicht akzeptabel, dass die Antwort auf den chronischen Wohnungsmangel in Deutschland wieder nur ein Placebo ist, das jetzt auch noch höher dosiert werden soll.“ „Diese Pläne sind ein Signal der Hilflosigkeit. Weitere Verschärfungen im Mietrecht sind pures Gift“ Das Parlament müsse sich diesem Weg nun entgegenstellen.
Um Planen und Genehmigen von bezahlbarem Extra-Wohnraum zu pushen, braucht es aus Sicht des ZIA einen konsequenten Bauvorschriften-Check, damit das Angebot größer wird. „Eine Novelle des Baugesetzbuchs mit mutigen Reformschritten kann in kurzer Zeit einen Schub beim Wohnungsbau bringen.“ Allein eine vorbehaltslose Öffnung der Sonderregeln im Paragrafen 246 für den Wohnungsbau habe „das Potenzial, einen neuen Boom auslösen“, sagt Schöberl.
Das die Form von Mietpreisregulierungen für den Markt generell kontraproduktiv sind, zeigt eine Studie die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Friedrich-Naumann-Stiftung heuer durchgeführt hat. Sie hat untersucht, welche Folgen der Berliner Mietendeckel auf den dortigen Wohnungsmarkt hatte und wie sich eine bundesweite Einführung auswirken würde.
In Berlin führte der Deckel dazu, dass die Mieten während seiner Gültigkeit schnell sanken – in der Spitze um elf Prozent. Gleichzeitig halbierte sich aber auch die Zahl der inserierten Wohnungen. Kein Wunder, denn für Vermieter:innen war es oft lukrativer, Wohnungen zu verkaufen oder in Ferienwohnungen umzuwandeln. Letztlich haben in erster Linie ältere und einkommensstarke Mieter:innen, die selten umziehen, vom Mietendeckel profitiert. Für wohnungssuchende Familien wurde es dagegen deutlich schwieriger, eine passende Wohnung zu finden. Gleichzeitig investierten Vermieter:innen weniger in die Wohnungen, wodurch sich die Qualität vieler Wohnungen deutlich verschlechterte. Und das IW prognistiziert: Würde eine Mietpreisregulierung nach Berliner Vorbild überall dort eingeführt, wo heute schon eine Mietpreisbremse gilt, hätte dies gravierende Folgen: Die Anzahl der inserierten Wohnungen würde um über 60 Prozent von 280.000 neu inserierten Wohnungen auf rund 108.000 Wohnungen innerhalb eines Jahres sinken. Das Fazit von IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer, kann man auch 1:1 auf Österreich umlegen: „Statt auf Mietpreisregulierungen zu setzen, sollte die Politik den Wohnungsbau in den Städten vorantreiben, das Umland attraktiver gestalten und gezielte sozialpolitische Maßnahmen ergreifen, wie etwa die Treffsicherheit von Sozialwohnungen zu erhöhen. Nur so kann die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt nachhaltig verbessert werden.“  
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Winegg zeigt sich für 2025 positiv

Mehrere Baustarts für neue Projekte geplant

von Stefan Posch

Christian Winkler und Hannes Speiser © Winegg / Stefan Seelig Christian Winkler und Hannes Speiser © Winegg / Stefan Seelig
Im Jahr 2024 war der Wiener Gesamtmarkt von einem Rückgang der Fertigstellungen geprägt (-13 Prozent). Für 2025 wird ein weiterer Rückgang erwartet, mit einer voraussichtlichen Reduzierung von 26 Prozent im Vergleich zu 2023. Trotz dieser Prognose blickt Winegg positiv ins neue Jahr. Für 2025 sind bereits mehrere Baustarts für neue Projekte geplant, darunter in der Ausstellungsstraße 29 (2. Bezirk), der Siebenbrunnengasse 44 (5. Bezirk) sowie in der Herbststraße 6–10 und der Roseggergasse 2–8 (16. Bezirk). „Diese neuen Projekte tragen maßgeblich zur Schaffung von nachhaltigem Lebensraums bei und sind ein zentraler Bestandteil unserer Strategie für das kommende Jahr 2025“, so Hannes Speiser, Prokurist bei Winegg.
Nach dem Auslaufen der strengen Regelungen der KIM-Verordnung zur Immobilien-Kreditvergabe Mitte 2025 erwartet Winegg einen sichtbaren Aufschwung in der Immobilienwirtschaft, da dieser Zeitpunkt mit erwartenden Zinssenkungen zusammenfällt und dies zu einer Belebung des Marktes führen wird.
2024 stellte Wineggg etwa ein Revitalisierungsprojekte in der Kettenbrückengasse 22 (4. Bezirk) und Kettenbrückengasse 1 (5. Bezirk), sowie die modernen Neubauprojekte in der Arndtstraße 50 (12. Bezirk) und der Fahrbachgasse 6–8 (21. Bezirk). „Unsere fertiggestellten Wohnimmobilien spiegeln nicht nur unsere erfolgreiche Wachstumsstrategie wider, sondern unterstreichen auch unser konsequentes Engagement“, sagt Christian Winkler, Gründer Winegg.
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4 Millionen für Bestandssanierung

Aus dem Innsbrucker Tivolihotel wird das Hilton Garden Inn

von Elisabeth K. Fürst

Das Tivolihotel ist nun ein Hilton Garden Inn. © Union Investment Das Tivolihotel ist nun ein Hilton Garden Inn. © Union Investment
Union Investment hat rund 4 Millionen Euro in die Modernisierung eines Hotels in Innsbruck investiert. Das 2011 fertiggestellte Gebäude wurde bis Juli 2021 als Ramada Hotel betrieben, bevor es 2022 von der HR Group übernommen und vorübergehend als Tivolihotel Innsbruck geführt wurde. Nun wird es unter der Marke Hilton Garden Inn betrieben. Hilton ist dafür in einen Franchisevertrag mit der HR Group eingetreten. Das Hotel zählt seit dem Jahr 2015 zum Portfolio des Offenen Immobilien-Publikumsfonds "immofonds 1", der ausschließlich in Österreich vertrieben wird.
Thorsten Purkus, Head of Asset Management Hospitality Union Investment: „Die Modernisierung ist ein schönes Beispiel für die Chancen, die aktives Assetmanagement bieten kann. Wir haben die ungenutzten Potenziale des Hotels gesehen und konnten durch die umfassende Renovierung und Repositionierung mit einer neuen globalen Marke attraktive Werte für den immofonds 1 heben.“
Das Hotel wurde von November 2023 bis Oktober 2024 komplett modernisiert, um es auf den höheren Ausstattungsstandard der Marke Hilton zu bringen. Alle 159 Zimmer wurden renoviert, ebenso wie sämtliche öffentlichen Räume sowie der Restaurant- und Barbereich. Im 11. Stock des Hotel eröffnet in Kürze das Restaurant Tivoli, das neben regionaler Küche auch eine Terrasse mit Panoramablick hat. Zudem gibt es für Tagungen und kleinere Veranstaltungen auch einen modernen Seminarraum. Mit Abschluss der Renovierungsarbeiten erfolgte ein Re-Branding zu Hilton Garden Inn.
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La Française erweitert Investmentteam

Astrid Bonduelle wird Investment-Managerin im Bereich Healthcare

von Elisabeth K. Fürst

Astrid Bonduelle wird Investment-Managerin im Bereich Healthcare © La Française Real Estate Managers Astrid Bonduelle wird Investment-Managerin im Bereich Healthcare © La Française Real Estate Managers
La Française Real Estate Managers erweitert sein Investmentteam im Bereich „Healthcare Assets". Die Immobilien-Asset-Management-Gesellschaft der La Française Gruppe, ernennt Astrid Bonduelle zur Investment-Managerin im Bereich Healthcare. In ihrer neuen Funktion wird Bonduelle für die Analyse und Bewertung von Immobilieninvestitionen im Gesundheitssektor zuständig sein. Sie wird unter der Leitung von Jérôme Valade, Direktor des Bereichs Healthcare Real Estate bei La Française REM, arbeiten.
Jérôme Valade: „In den letzten drei Jahren und der aktuellen Wirtschaftslage haben Anlagen im Gesundheitswesen ihre defensive Rolle unter Beweis gestellt. Aufgrund der Alterung der Bevölkerung und des damit verbundenen steigenden Bedarfs an Gesundheitsversorgung profitieren diese Investitionen von einer anhaltenden Nachfrage und können wirtschaftlichen Schwankungen bis zu einem gewissen Grad trotzen. Astrid wird zur Entwicklung dieses strategischen Sektors für La Française REM beitragen.“
Astrid Bonduelle hat einen Master-Abschluss in Immobilienmanagement von der Université Paris Dauphine und begann 2020 bei Groupama Gan REIM als Investmentanalystin, wo sie auch das Immobilienportfolio-Management unterstützte. Anschließend wechselte sie zur Immobilienverwaltungsgesellschaft Euryale, wo sie an der Beschaffung, Analyse und Due-Diligence-Prüfung von Akquisitionsmöglichkeiten in paneuropäischen Gesundheitsimmobilien arbeitete.
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Besteuerung von Grund und Boden sei eine Vermögenssteuer

ÖHGB sieht Wortbruch bei Grundsteuer

von Stefan Posch

Der Österreichische Haus- und Grundbesitzerbund sieht bei der möglichen Reform der Grundsteuer ein Wortbruch der künftigen Regierungskoalition ÖVP und NEOS. Eine Besteuerung von Grund und Boden sei nichts anderes als eine Substanzsteuer und damit eine Vermögenssteuer, argumentiert der Verband. Dabei hätten sich auch die jetzt verhandelnden Parteien ÖVP und NEOS in der Vergangenheit - so wie die FPÖ auch - klar gegen Vermögenssteuern ausgesprochen. Eine Reform der Grundsteuer auch durch diese Parteien wäre daher ein "unverhohlener Wortbruch gegenüber den Wähler:innen".
„Österreich hat bereits eine der höchsten Steuer- und Abgabenquoten in ganz Europa“, warnt ÖHGB-Präsident Martin Prunbauer. Er kritisiert, dass die von der ÖVP angestrebte Erhöhung der Eigentumsquote durch eine solche Steuerreform konterkariert würde: „Das ist ein Rückschritt auf ganzer Linie.“ Diese Abgabe trifft alle Immobilieneigentümer:innen, auch die ganz kleinen, ob sie vermieten oder selbst nutzen. Sie trifft auch die Mieter:innen und alle Wirtschaftstreibenden.
Die Grundsteuer sei neben einer Vielzahl anderer liegenschaftsbezogener Gebühren - von der Infrastrukturabgabe bis zur Leerstandsabgabe - eine Gemeindeabgabe und trägt daher nichts zum Bundesbudget bei - im Gegenteil. Viele Betriebe (z.B. Hotellerie) würden weniger Bundessteuern zahlen, weil sie um diesen Betrag weniger Gewinn hätten. Eine Grundsteuerreform würde darüber hinaus nicht nur den privaten Vermögensaufbau erschweren, sondern auch die ohnehin stark belasteten Haushalte weiter unter Druck setzen. „Statt weiterer Belastungen brauchen wir endlich Maßnahmen zur Entlastung und Förderung des Eigentums“, fordert Prunbauer.

ZIA bezieht deutlich Position gegen Mietpreisbremse

Verschärfungen im Mietrecht sind Gift

von Elisabeth K. Fürst

Iris Schoberl sagt deutlich, dass die Mietpreisbremse nicht wirkt und es andere Maßnahmen braucht © Laurence Chaperon
Die deutsche Immowirtschaft reagiert mit großer Enttäuschung auf die Entscheidung des Bundeskabinetts, die Mietpreisbremse noch einmal bis Ende 2029 zu verlängern und zudem auszuweiten. Der Gesetzentwurf der Regierung sieht als Verschärfung vor, dass die Mietpreisbremse künftig auch für Wohnungen gelten soll, die vor dem 1. Oktober 2019 genutzt und vermietet werden. „Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass die Mietpreisbremse nicht wirkt, manchmal sogar kontraproduktiv ist“, sagt ZIA-Präsidentin Iris Schöberl. „Es ist nicht akzeptabel, dass die Antwort auf den chronischen Wohnungsmangel in Deutschland wieder nur ein Placebo ist, das jetzt auch noch höher dosiert werden soll.“ „Diese Pläne sind ein Signal der Hilflosigkeit. Weitere Verschärfungen im Mietrecht sind pures Gift“ Das Parlament müsse sich diesem Weg nun entgegenstellen.
Um Planen und Genehmigen von bezahlbarem Extra-Wohnraum zu pushen, braucht es aus Sicht des ZIA einen konsequenten Bauvorschriften-Check, damit das Angebot größer wird. „Eine Novelle des Baugesetzbuchs mit mutigen Reformschritten kann in kurzer Zeit einen Schub beim Wohnungsbau bringen.“ Allein eine vorbehaltslose Öffnung der Sonderregeln im Paragrafen 246 für den Wohnungsbau habe „das Potenzial, einen neuen Boom auslösen“, sagt Schöberl.
Das die Form von Mietpreisregulierungen für den Markt generell kontraproduktiv sind, zeigt eine Studie die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Friedrich-Naumann-Stiftung heuer durchgeführt hat. Sie hat untersucht, welche Folgen der Berliner Mietendeckel auf den dortigen Wohnungsmarkt hatte und wie sich eine bundesweite Einführung auswirken würde.
In Berlin führte der Deckel dazu, dass die Mieten während seiner Gültigkeit schnell sanken – in der Spitze um elf Prozent. Gleichzeitig halbierte sich aber auch die Zahl der inserierten Wohnungen. Kein Wunder, denn für Vermieter:innen war es oft lukrativer, Wohnungen zu verkaufen oder in Ferienwohnungen umzuwandeln. Letztlich haben in erster Linie ältere und einkommensstarke Mieter:innen, die selten umziehen, vom Mietendeckel profitiert. Für wohnungssuchende Familien wurde es dagegen deutlich schwieriger, eine passende Wohnung zu finden. Gleichzeitig investierten Vermieter:innen weniger in die Wohnungen, wodurch sich die Qualität vieler Wohnungen deutlich verschlechterte. Und das IW prognistiziert: Würde eine Mietpreisregulierung nach Berliner Vorbild überall dort eingeführt, wo heute schon eine Mietpreisbremse gilt, hätte dies gravierende Folgen: Die Anzahl der inserierten Wohnungen würde um über 60 Prozent von 280.000 neu inserierten Wohnungen auf rund 108.000 Wohnungen innerhalb eines Jahres sinken. Das Fazit von IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer, kann man auch 1:1 auf Österreich umlegen: „Statt auf Mietpreisregulierungen zu setzen, sollte die Politik den Wohnungsbau in den Städten vorantreiben, das Umland attraktiver gestalten und gezielte sozialpolitische Maßnahmen ergreifen, wie etwa die Treffsicherheit von Sozialwohnungen zu erhöhen. Nur so kann die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt nachhaltig verbessert werden.“  
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Mehrere Baustarts für neue Projekte geplant

Winegg zeigt sich für 2025 positiv

von Stefan Posch

Im Jahr 2024 war der Wiener Gesamtmarkt von einem Rückgang der Fertigstellungen geprägt (-13 Prozent). Für 2025 wird ein weiterer Rückgang erwartet, mit einer voraussichtlichen Reduzierung von 26 Prozent im Vergleich zu 2023. Trotz dieser Prognose blickt Winegg positiv ins neue Jahr. Für 2025 sind bereits mehrere Baustarts für neue Projekte geplant, darunter in der Ausstellungsstraße 29 (2. Bezirk), der Siebenbrunnengasse 44 (5. Bezirk) sowie in der Herbststraße 6–10 und der Roseggergasse 2–8 (16. Bezirk). „Diese neuen Projekte tragen maßgeblich zur Schaffung von nachhaltigem Lebensraums bei und sind ein zentraler Bestandteil unserer Strategie für das kommende Jahr 2025“, so Hannes Speiser, Prokurist bei Winegg.
Nach dem Auslaufen der strengen Regelungen der KIM-Verordnung zur Immobilien-Kreditvergabe Mitte 2025 erwartet Winegg einen sichtbaren Aufschwung in der Immobilienwirtschaft, da dieser Zeitpunkt mit erwartenden Zinssenkungen zusammenfällt und dies zu einer Belebung des Marktes führen wird.
2024 stellte Wineggg etwa ein Revitalisierungsprojekte in der Kettenbrückengasse 22 (4. Bezirk) und Kettenbrückengasse 1 (5. Bezirk), sowie die modernen Neubauprojekte in der Arndtstraße 50 (12. Bezirk) und der Fahrbachgasse 6–8 (21. Bezirk). „Unsere fertiggestellten Wohnimmobilien spiegeln nicht nur unsere erfolgreiche Wachstumsstrategie wider, sondern unterstreichen auch unser konsequentes Engagement“, sagt Christian Winkler, Gründer Winegg.
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Aus dem Innsbrucker Tivolihotel wird das Hilton Garden Inn

4 Millionen für Bestandssanierung

von Elisabeth K. Fürst

Union Investment hat rund 4 Millionen Euro in die Modernisierung eines Hotels in Innsbruck investiert. Das 2011 fertiggestellte Gebäude wurde bis Juli 2021 als Ramada Hotel betrieben, bevor es 2022 von der HR Group übernommen und vorübergehend als Tivolihotel Innsbruck geführt wurde. Nun wird es unter der Marke Hilton Garden Inn betrieben. Hilton ist dafür in einen Franchisevertrag mit der HR Group eingetreten. Das Hotel zählt seit dem Jahr 2015 zum Portfolio des Offenen Immobilien-Publikumsfonds "immofonds 1", der ausschließlich in Österreich vertrieben wird.
Thorsten Purkus, Head of Asset Management Hospitality Union Investment: „Die Modernisierung ist ein schönes Beispiel für die Chancen, die aktives Assetmanagement bieten kann. Wir haben die ungenutzten Potenziale des Hotels gesehen und konnten durch die umfassende Renovierung und Repositionierung mit einer neuen globalen Marke attraktive Werte für den immofonds 1 heben.“
Das Hotel wurde von November 2023 bis Oktober 2024 komplett modernisiert, um es auf den höheren Ausstattungsstandard der Marke Hilton zu bringen. Alle 159 Zimmer wurden renoviert, ebenso wie sämtliche öffentlichen Räume sowie der Restaurant- und Barbereich. Im 11. Stock des Hotel eröffnet in Kürze das Restaurant Tivoli, das neben regionaler Küche auch eine Terrasse mit Panoramablick hat. Zudem gibt es für Tagungen und kleinere Veranstaltungen auch einen modernen Seminarraum. Mit Abschluss der Renovierungsarbeiten erfolgte ein Re-Branding zu Hilton Garden Inn.
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Astrid Bonduelle wird Investment-Managerin im Bereich Healthcare

La Française erweitert Investmentteam

von Elisabeth K. Fürst

La Française Real Estate Managers erweitert sein Investmentteam im Bereich „Healthcare Assets". Die Immobilien-Asset-Management-Gesellschaft der La Française Gruppe, ernennt Astrid Bonduelle zur Investment-Managerin im Bereich Healthcare. In ihrer neuen Funktion wird Bonduelle für die Analyse und Bewertung von Immobilieninvestitionen im Gesundheitssektor zuständig sein. Sie wird unter der Leitung von Jérôme Valade, Direktor des Bereichs Healthcare Real Estate bei La Française REM, arbeiten.
Jérôme Valade: „In den letzten drei Jahren und der aktuellen Wirtschaftslage haben Anlagen im Gesundheitswesen ihre defensive Rolle unter Beweis gestellt. Aufgrund der Alterung der Bevölkerung und des damit verbundenen steigenden Bedarfs an Gesundheitsversorgung profitieren diese Investitionen von einer anhaltenden Nachfrage und können wirtschaftlichen Schwankungen bis zu einem gewissen Grad trotzen. Astrid wird zur Entwicklung dieses strategischen Sektors für La Française REM beitragen.“
Astrid Bonduelle hat einen Master-Abschluss in Immobilienmanagement von der Université Paris Dauphine und begann 2020 bei Groupama Gan REIM als Investmentanalystin, wo sie auch das Immobilienportfolio-Management unterstützte. Anschließend wechselte sie zur Immobilienverwaltungsgesellschaft Euryale, wo sie an der Beschaffung, Analyse und Due-Diligence-Prüfung von Akquisitionsmöglichkeiten in paneuropäischen Gesundheitsimmobilien arbeitete.
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