Christian Trummer liefert Eigenkapital und Know-How
Bitpanda-Gründer steigt bei Styr Group ein
von Elisabeth K. Fürst
Die Mödlinger Styr Group hat seit kurzem einen neuen, prominenten Investor an Bord. Das Unternehmen ist aus der ehemaligen HMI-Gruppe entstanden und wurde 2023 aus der Insolvenz übernommen. Das Jahr 2024 stand im Zeichen der organisatorisch, strukturellen Neuaufstellung und der strategischen Entwicklung. Jetzt beteiligt sich Christian Trummer, Mitbegründer und ehemaliger Chief Technical Officer des mittlerweile milliardenschweren Fintech Unternehmens Bitpanda, an dem Gebäudetechnikunternehmen mit Sitz in Mödling. Die Eigentümer der Styr Group sind damit neben Neo-Gesellschafter Trummer, Stephan Schaden und Christoph Bauer. „Der massive Bedarf an Rechenzentren, getrieben durch Künstliche Intelligenz, Cloud-Computing, sowie steigende Investitionen in Mikroelektronik und Pharmaproduktion in Europa bieten erhebliche Wachstumspotenziale. Die Styr Group verfolgt den ambitionierten Plan, sich in diesem High-Tech Sektor als Totalunternehmer zu positionieren. Der strategische Ansatz ist stringent und mir gefällt diese Vision, weshalb ich diesen Weg sowohl mit Eigenkapital als auch auf informeller Basis mit meinem Know-how unterstütze“, sagt Trummer, der sich aktuell bei Bitpanda mit der Abteilung Forschung & Entwicklung auf KI fokussiert. Der globale Megatrend Digitalisierung wird die Bauwirtschaft inklusive seiner Nebengewerbe von Grund auf neu ausrichten. Selbst wenn Ziegel und Beton auch in Zukunft Bestand haben, so wird doch von der Planung bis zur automatisierten Fertigung alles neu gedacht. „In der Errichtung eines komplexeren Gebäudes wie beispielsweise einem Labor- oder Pharma-Industriebetrieb steckt enorm viel Technik. Building Information Modelling (BIM) – also der digitale Zwilling – Robotics oder Internet of things (IoT) stehen exemplarisch für diese Entwicklungen“, sagt Markus Colle, Geschäftsführer der Styr Group.
Die Styr Group realisiert als Generalunternehmen nachhaltige Gebäudetechnik, speziell in den Bereichen HKLS (Heizung, Kühlung, Lüftung, Sanitär), Elektrotechnik und Facility Management. Gemäß der Unternehmensstrategie soll sich die Palette des angebotenen Leistungsspektrums künftig durch Zukäufe deutlich erweitern. Im kommenden Jahr ist der Abschluss von mindestens zwei Akquisitionen geplant. Die Geschwindigkeit soll entsprechend hoch bleiben. „Weitere Zielunternehmen sind bereits auf dem Radar. Auf unserer Liste stehen ausschließlich lang existierende, erfolgreiche Unternehmen mit hervorragender Reputation“, sagt Colle und weiter: „Aktuell gibt es kaum Mitbewerber im DACH-Raum, die alle Gewerke aus einer Hand, beispielsweise zur Errichtung einer Chipfabrik oder eines Datencenters anbieten. Wir verfolgen als zukünftiger Totalunternehmer einen ganzheitlichen Ansatz und schaffen eine konsolidierte Gruppe." Ein wesentlicher Erfolgsfaktor liege dabei in der Integration der zugekauften Unternehmen. Gegenüber Auftraggeber:innen, also globalen Konzernen aus Technologie, Mikroelektronik oder Biotechindustrie, soll ein „One-Stop-Shop“ Prinzip implementiert werden.