Es wird ein Aufholeffekt in diesem Jahr erwartet
Logistikmarkt hat in DE gut abgeschlossen
von Elisabeth K. Fürst
LIP Invest, Immobilien-Spezialfonds-Anbieter für institutionelle Investor:innen in der Assetklasse Logistikimmobilien Deutschland, veröffentlichte im Rahmen seines quartalsweise erscheinenden Marktberichts „LIP up to date – Logistikimmobilien Deutschland“ aktuelle Entwicklungen in der Assetklasse Logistikimmobilien: Dabei schließt der Investmentmarkt für deutsche Logistikimmobilien schließt das Jahr 2024 erfolgreich ab. Während sich das Transaktionsvolumen dank eines starken Jahresendergebnisses in den 10-Jahresdurchschnitt einreiht, fällt der Flächenumsatz hingegen leicht hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Natalie Weber, Head of Fund Management und Prokuristin bei LIP Invest: „Die weitere Entwicklung auf dem Vermietungsmarkt hängt nicht zuletzt von den Signalen der nächsten Bundesregierung ab. Die Wirtschaft, insbesondere die Industrie, erhoffen sich mehr Verlässlichkeit nach den Neuwahlen, um ihre Expansionsentscheidungen besser abwägen zu können, infolgedessen gilt das auch für die Kontraktlogistiker. Wir rechnen daher mit einem Aufholeffekt in der zweiten Jahreshälfte, der sich im Flächenumsatz niederschlagen wird."
Das Transaktionsgeschehen im Jahresabschlussquartal war von einem hohen Anteil internationaler Investor:innen geprägt. Zudem profitierte der Investmentmarkt von einem zunehmenden Angebot an attraktiven Neubauobjekten. Zugleich haben einige Projektentwicklende die übliche Angebotsphase zum Jahresende ausgesetzt, sodass sich ein Teil der Investmentaktivität in das nächste Quartal verschieben wird.
Der Investmentmarkt für deutsche Logistikimmobilien schließt das Jahr 2024 mit einem Transaktionsvolumen von 7,0 Milliarden Euro ab. Auf das Jahresendquartal entfallen insgesamt 2,7 Milliarden Euro. Das starke Ergebnis ist in erster Linie auf die Zunahme an großvolumigen Deals sowie Portfoliotransaktionen im vierten Quartal zurückzuführen. Zu letzterem zählt u.a. der Branicks-Verkauf von vier Logistikimmobilien an EQT Exeter.
Die Spitzenrendite (BAR) für Neubauten hat sich im vierten Quartal kaum verändert und liegt zwischen 4,80 und 5,00 Prozent. Transaktionen, die zu Faktoren über 20-fach abgeschlossen wurden, waren im Jahresabschlussquartal eher eine Ausnahme. Die Zinssenkungen der EZB hatten bisher wenig Auswirkung auf den 10-Jahres SWAP-Satz, der maßgeblich für langfristig orientierte Investor:innen gilt. Perspektivisch rechnet LIP Invest im Jahresverlauf 2025 mit leicht sinkenden Renditen aufgrund kleinerer Zinsschritte zur Jahresmitte.
Insgesamt wurden im Jahr 2024 5,1 Millionen Quadratmeter auf dem deutschen Logistikimmobilienmarkt umgesetzt. Die Aktivität auf dem Vermietungsmarkt hielt sich im Jahresverlauf konstant auf moderatem Niveau. Das vierte Quartal schließt mit einem Flächenumsatz von 1,25 Millionen Quadratmeter ab. Angesichts anhaltender wirtschaftlicher und geopolitischer Spannungen agieren die meisten Unternehmen weiterhin zurückhaltend, insbesondere bezüglich großflächiger Anmietungen. Zum Jahresende zeigte sich allerdings wieder eine zunehmende Flächennachfrage von E-Commerce Unternehmen.
Die Neubautätigkeit summiert sich im vierten Quartal auf 1,1 Millionen Quadratmeter. Damit fällt die Neubaudynamik gegenüber 2023 insgesamt aktiver aus: Im Jahresverlauf 2024 wurde mit 4,05 Millionen Quadratmeter rund 5 Prozent mehr Logistikgebäudefläche errichtet als im Vorjahreszeitraum. Neben Projektentwickler:innen, die auch wieder spekulative Neubauten in Angriff nehmen, zeichnen ebenso Eigennutzer:innen für einen relevanten Anteil am Neubauvolumen verantwortlich. So hat beispielsweise die Pfenning Gruppe mit der Erweiterung ihrer Logistikfläche in Ladbergen bei Münster begonnen. Das 20.000 Quadratmeter große Logistikzentrum entsteht auf einem Brownfield.