MIPIM 2025 startet schaumgebremst

Die grosse Stunde der Investor:innen

von Gerhard Rodler aus Cannes

Rätseln auch am Austria-Stand, ob die Trendwende heuer wirklich kommt © Immobilien Magazin Rätseln auch am Austria-Stand, ob die Trendwende heuer wirklich kommt © Immobilien Magazin
Das Wetter hier in Cannes seit gestern Vormittag passt zur Stimmung auf der MIPIM. Regen, Sturm und Sonnenstrahlen wechseln sich in kurzer Zeit ab. Ganz genauso scheint es aktuell der Immobilienbranche zu gehen - und zwar in Österreich wie auch europaweit.
Noch vor wenigen Monaten waren die Allermeisten davon ausgegangen, dass die Zinsen weiter sinken werden - auf eine Grössenordnung von rund zwei Prozent. Und dass damit gleichzeitig die Immobilienbranche wieder auf Wachstumskurs umschwenkt.
Seit Deutschland - und erwartbar wohl auch die anderen europäischen Nato-Staaten - vor wenigen Tagen ein riesiger Milliardeninvestment in die Rüstung angekündigt hatte, geht die Inflationsangst wieder um. Und damit in weiterer Folge die berechtigte Sorge vor Zinssteigerungen.
Das zarte Immobilien-Konjunkturpflänzchen ist damit erneut gefährdet.
Gleichzeitig bietet die aktuelle Marktverunsicherung eigenkapitalstarken Investor:innen Chancen, wie seit Jahrzehnten nicht. Vor allem bei grossen Tickets sind die Reihen der potenziellen Käufer:innen recht dünn und die Einstiegspreise entsprechend attraktiv. 
Wie hier in Cannes an diesem Vormittag in Kulissengesprächen deutlich wurde, sind aktuell Preise von 20 % unter dem fair value nicht mehr unrealistisch - je nach Verkaufsdruck.
Letzterer scheint übrigens bei den offenen österreichischen Fonds nach wie vor hoch zu sein. Die Mittelabflüsse sorgen dafür, dass wohl noch zahlreiche Objekte zu attraktiven Preisen auf den Markt kommen werden. 
Mehr und mehr sind auch die meisten grossen Versicherungen auf die Verkäufer:innenseite übergewechselt. Da diese die jetzt angebotenen Immobilien schon länger im Bestand haben und damit hohe stille Reserven aufbauen konnten, kommt hier einiges Zug um Zug günstig auf den Markt. Alles zusammen ergibt eine Gemengelage, welche auch bei weiterhin nicht sinkenden Renditen für attraktive Geschäftsabschlüssen sorgt. 
Das Investment-Geschäft kommt also zunehmend wieder in Fahrt, wenn auch auf deutlich niedrigerem Preisniveau. Und das sind letztlich für die meisten Marktteilnehmenden, allen voran Makler:innen, Anwält:innen und Steuerberater:innen, dann letztlich doch recht gute Nachrichten.
Weiterlesen

Mipim 2025: Tag 1

Leistbares Wohnen als großes Thema

von Gerhard Rodler aus Cannes

https://youtube.com/watch?v=O0QPVm_Wve0
Gestern Nachmittag startete die internationale Immobilienmesse Mipim. Zum Auftakt sprach Londons Bürgermeister Sadiq Kahn über Notwendigkeit leistbares Wohnen zu entwickeln und stellt dafür ein beschleunigtes Verfahren in Aussicht. Am Abend gaben beim Auftaktevent von Ruecker Consult Immobilienexperten eine Einschätzung über die Zukunft der Immobilienwirtschaft.
Weiterlesen

OGH-Urteil bringt Rechtsunsicherheit

RECHT. Urteil betrifft auch beendete Mietverträge

von Redaktion

Eine Entscheidung des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Wien sorgt für Aufregung. © Spitzi-Foto - stock.adobe.com Eine Entscheidung des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Wien sorgt für Aufregung. © Spitzi-Foto - stock.adobe.com
Eine kürzlich ergangene Entscheidung des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Wien (LG ZRS Wien, 40 R 106/24w) könnte für Aufsehen in der Immobilienbranche sorgen. Das Gericht hat klargestellt, dass Mieter:innen zu Unrecht entrichtete Mietzinsanpassungen aufgrund unzulässiger Wertsicherungsklauseln bis zu 30 Jahre rückfordern können. Das steht im Widerspruch zur bisher vertretenen Auffassung, wonach für derartige Ansprüche die dreijährige Verjährungsfrist gilt.
„Diese Entscheidung könnte eine Welle an Rückforderungsansprüchen gegen Vermieter:innen auslösen. Sollte sich die 30-jährige Verjährungsfrist durchsetzen, würde dies nicht nur bestehende, sondern auch bereits beendete Mietverhältnisse betreffen. Das würde einen erheblichen Unsicherheitsfaktor für die Immobilienbranche darstellen“, meint Wilhelm Huck, Partner bei HSP.law.

Der Oberste Gerichtshof (OGH) hatte in mehreren Klauselentscheidungen bestimmte Wertsicherungsklauseln in Mietverträgen zwischen Unternehmer:innen und Verbraucher:innen als unzulässig qualifiziert. Die nunmehrige Entscheidung des LG ZRS Wien könnte Vermieter:innen erheblichen finanziellen Risiken aussetzen. Eine endgültige Klärung durch den OGH oder sogar den Europäischen Gerichtshof (EuGH) scheint möglich. Die Thematik hat mittlerweile auch die Politik erreicht. Die neue Bundesregierung plant laut Regierungsprogramm 2025–2029 eine gesetzliche Klarstellung, um die Verjährungsfrist für Rückforderungen aus unzulässigen Wertsicherungsklauseln zu verkürzen. Demnach soll eine absolute Frist von fünf Jahren eingeführt werden, wobei der Anspruch innerhalb von drei Jahren nach Kenntnis der Rechtswidrigkeit gerichtlich geltend gemacht werden müsste. Huck dazu: „Es bleibt abzuwarten, ob und in welcher Form eine gesetzliche Regelung tatsächlich umgesetzt wird und wie sich die höchstgerichtliche Rechtsprechung in den kommenden Monaten entwickeln wird."
Weiterlesen

Immobranche zeigt soziales Engagement

Das EHL Benefizkonzert 2025 verbindet

von Redaktion

https://youtube.com/watch?v=iQyD_EY-vCI
Das EHL-Benefizkonzert zugunsten des CS Hospiz Wien ist längst ein Fixpunkt im Kalender der österreichischen Immobilienwelt. Die Idee dahinter ist so einfach wie wirkungsvoll: Musik als verbindendes Element für den guten Zweck zu nutzen und damit Aufmerksamkeit und wichtige finanzielle Mittel für soziale Einrichtungen zu sammeln. Dass eine solche Veranstaltung möglich wird, ist vor allem der Tatkraft vieler helfender Hände zu verdanken. EHL legt großen Wert darauf, das soziale Engagement nicht nur an der Spitze des Unternehmens zu verankern, sondern auch im Team.
Der Konzertabend wird noch lange in Erinnerung bleiben wird und ist ein schönes Beispiel dafür, dass man mit Kultur und Engagement tatsächlich Welten bewegen kann.

Im Interview:
Michael Ehlmaier- Geschäftsführender Gesellschafter, EHL Immobilien Gruppe
Karina Schunker - Geschäftsführerin, EHL Wohnen
Markus Mendel - Geschäftsführer, EHL Investment Consulting
Astrid Grantner-Fuchs - Geschäftsführerin, EHL Immobilien Bewertung
Franz Pöltl - Geschäftsführender Gesellschafter, EHL Investment Consulting
Stefan Wernhart - Geschäftsführer, EHL Gewerbeimmobilien
Klemens Braunisch - Head of Real Estate Management Study Programs, FHWien der WKW
Gerald Beck - Geschäftsführer, Bundesimmobiliengesellschaft
Silvia Grünberger - Managing Partner, Rosam.Grünberger.Jarosch & Partner
Stefan Artner - Geschäftsführer, Dorda Rechtsanwälte
Marco Kohla - Managing Partner, GalCap Europe
Anja Graf - Head of Real Estate Debt AT, Empira Group
Weiterlesen

Neues Wohnprojekt in Donaustadt

Zima Wien errichtet 156 Wohneinheiten

von Elisabeth K. Fürst

Visualisierung Roomeo  © Zima Wien Visualisierung Roomeo © Zima Wien
Seit dem Markteintritt der Zima in Wien 2016 und der Standortgründung hat die Unternehmensgruppe zwei Neubauprojekte (Kirschblüte und Attemsgarten) mit über 700 Wohnungen realisiert. Jetzt folgt Nummer 3: Mit dem Neubauprojekt Roomeo werden im 22. Bezirk werden 156 Wohneinheiten mit einem Projektvolumen von rund 70 Millionen Euro errichtet. Es wird Wohnungen von 1- bis 4-Zimmer Apartments bis hin zu großräumigen 3- bis 5-Zimmer Wohnungen geben. In den speziell gewidmeten WohnenPlus-Apartments kann man um Homeoffice, Gästezimmer oder separate Arbeitsbereiche für Selbständige erweitern.
Die primäre Zielgruppe sind aber Familien: „Wir orten einen hohen Bedarf an großflächigen Familienwohnungen mit entsprechendem Raum- und Flächenangebot und stellen fest, dass insbesondere in der Donaustadt mittelfristig keine vergleichbaren Wohneinheiten geplant sind“, so Standortleiter Thomas Thaler von Zima Wien. Ein grüner Innenhof mit Spielmöglichkeiten, die Nähe zu Kindergärten, Schulen und Freizeitangeboten sowie private Einlagerungsräume auf jeder Etage sollen das Leben für Familien unkompliziert machen.
Das Projekt erfüllt die Kriterien des klimaaktiv-Standards in Silber. Es wird Photovoltaikanlagen und nachrüstbare Ladestationen für Elektrofahrzeuge geben. Gleichzeitig soll Verglasungen, Balkone, begrünte Fassaden sowie Klimaanlagen in den Wohneinheiten für ein angenehmes Wohnklima sorgen. Für das Projekt gibt es eine exklusive Zusammenarbeit mit Infina gestartet. Durch das Infina-Verbundpartner-Netzwerk erhalten Wohnungssuchende den Zugang zu dem Wohnobjekt und Finanzierungsberatung.
Weiterlesen

CPI Europe verkauft für 115 Mio. Euro

Zwei Wiener Büroimmos plus myhive Pankrac House und Ramada Hotel in Prag

von Elisabeth K. Fürst

Das Package bestand aus einem Ramada Hotel und drei Büroimmobilien.  © Ungureanu - stock.adobe.com Das Package bestand aus einem Ramada Hotel und drei Büroimmobilien. © Ungureanu - stock.adobe.com
Die in der außerordentlichen Hauptversammlung im Jänner beschlossene Umbenennung der Immofinanz in CPI Europe, wird mit Eintragung in das Firmenbuch ab heute offiziell wirksam. Und die hat im Rahmen ihrer strategischen Portfoliooptimierung - wie bereits im immoflash Morgenjournal berichtet - weitere Immobilienverkäufe in Wien und Prag erfolgreich abgeschlossen. In Wien wurden zwei Büroimmobilien verkauft, in Prag das Hotel Ramada sowie der Bürokomplex myhive Pankrac House.
Teil des Deals war ein rund 4000 Quadratmeter großes Bürogebäude am Lerchenfelder Gürtel 43 in Wien Ottakring von der S Immo, einer Tochtergesellschaft der CPI Europe. Käuferin ist hier das Immobilienunternehmen 48 North Estates.  
Das zweite Büroobjekt am Franz-Jonas-Platz 2-3 im 21. Wiener Gemeindebezirk wurden an einen Privatinvestor verkauft. Das im Jahr 2009 renovierte Objekt hat eine Gesamtfläche von über 11.035 m² moderne Büro- und Gewerbeflächen samt 149 Tiefgaragenplätze und ist vollständig vermietet. Es liegt direkt am Bahnhof Floridsdorf. Vermittelt wurden beide Objekte von CBRE und EHL.
„Diese Transaktion unterstreicht einmal mehr das anhaltend hohe Interesse an Immobilien mit sicherem Cash-Flow in Frequenzlagen. Wir sind überzeugt, dass dieses Ertragsobjekt eine langfristig stabile und ertragreiche Investition für den neuen Eigentümer darstellt.“, sagt Franz Pöltl, Geschäftsführender Gesellschafter der EHL Investment Consulting. Auch Lukas Schwarz, Head of Investment Properties bei CBRE Austria, sieht Licht am Horizont: „Wir freuen uns sehr über diese Transaktion, denn sie ist einmal mehr Beleg für unsere Einschätzung, dass die Talsohle durchschritten ist. Auch internationale Investor:innen finden zunehmend attraktivere Rahmenbedingungen vor. Besonderer Treiber dieser Entwicklung ist die Renditekompression beispielsweise bei den Büroimmobilien."
Der Transaktionswert aller 3 Büroimmobilien samt Hotel betrug insgesamt rund 115 Millionen Euro und lag damit nahe an der letzten Bewertung der Immobilien. Der Nettoverkaufserlös belief sich auf rund 48 Millionen Euro. Die CPI Europe will auch in Zukunft gezielte Verkäufe von Non-Core-Assets fortsetzen.
Weiterlesen

Wohnwirtschaft wird digital

DIGITAL.Die Zukunft der Branche hat schon begonnen

von Noah Reis aus Hamburg

Die Digitalisierungs-Fachtagung  © Noah Reis Die Digitalisierungs-Fachtagung © Noah Reis
Zum elften Mal schon traf sich die Wohnwirtschaft in Hamburg zu einer zweitägigen Digitalisierungs-Fachtagung, veranstaltet vom vdw Niedersachsen Bremen in Kooperation mit dem VNW Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen. Diesmal war es freilich besonders spannend. Im Mittelpunkt stand die Frage: „Ist Künstliche Intelligenz (KI) in der Wohnungswirtschaft bereits etabliert – und welche nächsten Schritte stehen an?“ Ein Highlight war der Vortrag von Bilal Zafar, der die rasante Entwicklung der KI beleuchtet und neueste Fortschritte vorstellt. Themen wie Automatisierung, Energieeffizienz, Prozessoptimierung und die Rolle von KI in der Unternehmensführung stehen ebenfalls auf der Agenda.
Deutlich wurde: KI revolutioniert die Wohnungsverwaltung. Sie wird bereits in Dokumentenmanagement, Spracherkennung und Videoanalysen eingesetzt – mit erheblichen Effizienzgewinnen durch Automatisierung. Die Vorträge zeigten, dass die Branche bereit für den nächsten Schritt ist und Innovation aktiv vorantreibt.
Ein weiteres zentrales Thema war der Rückstand bei Forschungsinvestitionen. Expert:innen zufolge fließen weniger als 1 % der Mittel in Forschung und Entwicklung, während PropTech-Unternehmen dynamisch wachsen und neue Kooperationsmöglichkeiten für die Wohnungswirtschaft schaffen.
Die Digitalisierung der Wohnungswirtschaft schreitet mit hoher Dynamik voran. Die Tagung bot intensiven Austausch, lebhafte Diskussionen und machte eines klar: Die Branche steht an der Schwelle zu einem digitalen Wandel mit enormem Potenzial.
Weiterlesen

Eine Fassade im Austausch mit der Sonne

Smartes Fassadensystem kann auch für Nachrüstung verwendet werden

von Gustav Schocher

Die FlectoLine-Elemente sind an der Fassade eines Gebäudes im Botanischen Garten der Universität Freiburg installiert. © ITKE/ITFT University of Stuttgart Die FlectoLine-Elemente sind an der Fassade eines Gebäudes im Botanischen Garten der Universität Freiburg installiert. © ITKE/ITFT University of Stuttgart
Der österreichische Sonnen- und Wetterschutztechnik-Hersteller Hella hat mit dem smarten Fassadensystem FlectoLine im Bereich Forschung & Entwicklung eine hochautomatisierte Lösung mitentwickelt. Über zwei Jahre hinweg simulierte Hella in Kooperation mit Forschern der Universität Stuttgart in einem 3D-Modell einen „digitalen Zwilling“ eines bestehenden Gebäudes. Dabei richtete das Forschungsteam ihr Augenmerk vor allem auf die Wärme- und Lichtverhältnisse sowie die erzeugte Sonnenenergie aus Photovoltaik-Elementen. Die gewonnenen Daten waren Grundlage für eine Testinstallation an der Fassade eines Gebäudes im Botanischen Garten der Universität Freiburg.

Das Fassadensystem orientiert sich stark an der Natur, die Elemente richten sich für die Energiegewinnung flexibel nach dem Verlauf des Sonnenstandes aus und beschatten zugleich die Glasfassade. Dabei kommen die Sonnenschutzsensoren der Serie Onyx.Tag von Hella zum Einsatz. Sie liefern aktuelle Werte aus den Innenräumen, die mit Wetterprognosen kombiniert werden.
„FlectoLine ist ein Meilenstein in der Entwicklung nachhaltiger Fassadenlösungen für die Nullenergiegebäude der Zukunft“, freut sich Andreas Kraler, geschäftsführender Gesellschafter der Hella Gruppe. Das österreichische Familienunternehmen lieferte bauphysikalische Tests, technische Komponenten und Material- und Systemsteuerung.
Weiterlesen

Family Office baut höchsten Turm Tschechiens

H Towers werden Mixed-Use-Objekte sein

von Elisabeth K. Fürst

Baustart des Südturms der H Towers ist im Q4 2025. © HS-Investment s.r.o/Atelier Habina Baustart des Südturms der H Towers ist im Q4 2025. © HS-Investment s.r.o/Atelier Habina
Das österreichische Family Office Venture Property Holding, das 1993 von Gerhard Hudecek gegründet wurde, wird in Brünn mit dem 144 Metern hohen Nordturm des Projekts „H Towers“ das höchste Gebäude der Tschechischen Republik errichten. Es wird damit die Skyline erweitern, denn sie werden direkt neben dem aktuell höchsten Turm des Landes, dem AZ- Tower mit 111 Meter liegen. Das Projekt H Towers umfasst zwei Türme: Der kleinere Südturm mit 56 Metern Höhe soll rund 250 Wohneinheiten für kurzfristige Vermietung, ein Café, Fitnesscenter, Besprechungsräume und eine Tiefgarage umfassen. Die Baugenehmigung liegt vor, der Baustart ist für das Q4 2025 geplant.
Der Nordturm wird mit 37 Stockwerken und 54.600 m² Bruttogeschoßfläche ein multifunktionales Gebäude mit Büros, gewerblichem Wohnen, Langzeitapartments plus einer Rooftop-Gastronomie samt Pool. Er befindet sich in der Planungs- und Einreichungsphase. Neben dem AZ- Tower befindet sich der Spielberk-Businesspark von CTP und ein Marriott Hotel in unmittelbarer Nachbarschaft. Die Verlegung des Hauptbahnhofes weiter in Richtung dieses Stadtteils ist derzeit in Planung.
Weiterlesen

RECHT. Urteil betrifft auch beendete Mietverträge

OGH-Urteil bringt Rechtsunsicherheit

von Redaktion

Eine kürzlich ergangene Entscheidung des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Wien (LG ZRS Wien, 40 R 106/24w) könnte für Aufsehen in der Immobilienbranche sorgen. Das Gericht hat klargestellt, dass Mieter:innen zu Unrecht entrichtete Mietzinsanpassungen aufgrund unzulässiger Wertsicherungsklauseln bis zu 30 Jahre rückfordern können. Das steht im Widerspruch zur bisher vertretenen Auffassung, wonach für derartige Ansprüche die dreijährige Verjährungsfrist gilt.
„Diese Entscheidung könnte eine Welle an Rückforderungsansprüchen gegen Vermieter:innen auslösen. Sollte sich die 30-jährige Verjährungsfrist durchsetzen, würde dies nicht nur bestehende, sondern auch bereits beendete Mietverhältnisse betreffen. Das würde einen erheblichen Unsicherheitsfaktor für die Immobilienbranche darstellen“, meint Wilhelm Huck, Partner bei HSP.law.

Der Oberste Gerichtshof (OGH) hatte in mehreren Klauselentscheidungen bestimmte Wertsicherungsklauseln in Mietverträgen zwischen Unternehmer:innen und Verbraucher:innen als unzulässig qualifiziert. Die nunmehrige Entscheidung des LG ZRS Wien könnte Vermieter:innen erheblichen finanziellen Risiken aussetzen. Eine endgültige Klärung durch den OGH oder sogar den Europäischen Gerichtshof (EuGH) scheint möglich. Die Thematik hat mittlerweile auch die Politik erreicht. Die neue Bundesregierung plant laut Regierungsprogramm 2025–2029 eine gesetzliche Klarstellung, um die Verjährungsfrist für Rückforderungen aus unzulässigen Wertsicherungsklauseln zu verkürzen. Demnach soll eine absolute Frist von fünf Jahren eingeführt werden, wobei der Anspruch innerhalb von drei Jahren nach Kenntnis der Rechtswidrigkeit gerichtlich geltend gemacht werden müsste. Huck dazu: „Es bleibt abzuwarten, ob und in welcher Form eine gesetzliche Regelung tatsächlich umgesetzt wird und wie sich die höchstgerichtliche Rechtsprechung in den kommenden Monaten entwickeln wird."

Das EHL Benefizkonzert 2025 verbindet

Immobranche zeigt soziales Engagement

von Redaktion

Das EHL-Benefizkonzert zugunsten des CS Hospiz Wien ist längst ein Fixpunkt im Kalender der österreichischen Immobilienwelt. Die Idee dahinter ist so einfach wie wirkungsvoll: Musik als verbindendes Element für den guten Zweck zu nutzen und damit Aufmerksamkeit und wichtige finanzielle Mittel für soziale Einrichtungen zu sammeln. Dass eine solche Veranstaltung möglich wird, ist vor allem der Tatkraft vieler helfender Hände zu verdanken. EHL legt großen Wert darauf, das soziale Engagement nicht nur an der Spitze des Unternehmens zu verankern, sondern auch im Team.
Der Konzertabend wird noch lange in Erinnerung bleiben wird und ist ein schönes Beispiel dafür, dass man mit Kultur und Engagement tatsächlich Welten bewegen kann.

Im Interview:
Michael Ehlmaier- Geschäftsführender Gesellschafter, EHL Immobilien Gruppe
Karina Schunker - Geschäftsführerin, EHL Wohnen
Markus Mendel - Geschäftsführer, EHL Investment Consulting
Astrid Grantner-Fuchs - Geschäftsführerin, EHL Immobilien Bewertung
Franz Pöltl - Geschäftsführender Gesellschafter, EHL Investment Consulting
Stefan Wernhart - Geschäftsführer, EHL Gewerbeimmobilien
Klemens Braunisch - Head of Real Estate Management Study Programs, FHWien der WKW
Gerald Beck - Geschäftsführer, Bundesimmobiliengesellschaft
Silvia Grünberger - Managing Partner, Rosam.Grünberger.Jarosch & Partner
Stefan Artner - Geschäftsführer, Dorda Rechtsanwälte
Marco Kohla - Managing Partner, GalCap Europe
Anja Graf - Head of Real Estate Debt AT, Empira Group
2
3

Zima Wien errichtet 156 Wohneinheiten

Neues Wohnprojekt in Donaustadt

von Elisabeth K. Fürst

Visualisierung Roomeo © Zima Wien
Seit dem Markteintritt der Zima in Wien 2016 und der Standortgründung hat die Unternehmensgruppe zwei Neubauprojekte (Kirschblüte und Attemsgarten) mit über 700 Wohnungen realisiert. Jetzt folgt Nummer 3: Mit dem Neubauprojekt Roomeo werden im 22. Bezirk werden 156 Wohneinheiten mit einem Projektvolumen von rund 70 Millionen Euro errichtet. Es wird Wohnungen von 1- bis 4-Zimmer Apartments bis hin zu großräumigen 3- bis 5-Zimmer Wohnungen geben. In den speziell gewidmeten WohnenPlus-Apartments kann man um Homeoffice, Gästezimmer oder separate Arbeitsbereiche für Selbständige erweitern.
Die primäre Zielgruppe sind aber Familien: „Wir orten einen hohen Bedarf an großflächigen Familienwohnungen mit entsprechendem Raum- und Flächenangebot und stellen fest, dass insbesondere in der Donaustadt mittelfristig keine vergleichbaren Wohneinheiten geplant sind“, so Standortleiter Thomas Thaler von Zima Wien. Ein grüner Innenhof mit Spielmöglichkeiten, die Nähe zu Kindergärten, Schulen und Freizeitangeboten sowie private Einlagerungsräume auf jeder Etage sollen das Leben für Familien unkompliziert machen.
Das Projekt erfüllt die Kriterien des klimaaktiv-Standards in Silber. Es wird Photovoltaikanlagen und nachrüstbare Ladestationen für Elektrofahrzeuge geben. Gleichzeitig soll Verglasungen, Balkone, begrünte Fassaden sowie Klimaanlagen in den Wohneinheiten für ein angenehmes Wohnklima sorgen. Für das Projekt gibt es eine exklusive Zusammenarbeit mit Infina gestartet. Durch das Infina-Verbundpartner-Netzwerk erhalten Wohnungssuchende den Zugang zu dem Wohnobjekt und Finanzierungsberatung.

Zwei Wiener Büroimmos plus myhive Pankrac House und Ramada Hotel in Prag

CPI Europe verkauft für 115 Mio. Euro

von Elisabeth K. Fürst

Das Package bestand aus einem Ramada Hotel und drei Büroimmobilien. © Ungureanu - stock.adobe.com
Die in der außerordentlichen Hauptversammlung im Jänner beschlossene Umbenennung der Immofinanz in CPI Europe, wird mit Eintragung in das Firmenbuch ab heute offiziell wirksam. Und die hat im Rahmen ihrer strategischen Portfoliooptimierung - wie bereits im immoflash Morgenjournal berichtet - weitere Immobilienverkäufe in Wien und Prag erfolgreich abgeschlossen. In Wien wurden zwei Büroimmobilien verkauft, in Prag das Hotel Ramada sowie der Bürokomplex myhive Pankrac House.
Teil des Deals war ein rund 4000 Quadratmeter großes Bürogebäude am Lerchenfelder Gürtel 43 in Wien Ottakring von der S Immo, einer Tochtergesellschaft der CPI Europe. Käuferin ist hier das Immobilienunternehmen 48 North Estates.  
Das zweite Büroobjekt am Franz-Jonas-Platz 2-3 im 21. Wiener Gemeindebezirk wurden an einen Privatinvestor verkauft. Das im Jahr 2009 renovierte Objekt hat eine Gesamtfläche von über 11.035 m² moderne Büro- und Gewerbeflächen samt 149 Tiefgaragenplätze und ist vollständig vermietet. Es liegt direkt am Bahnhof Floridsdorf. Vermittelt wurden beide Objekte von CBRE und EHL.
„Diese Transaktion unterstreicht einmal mehr das anhaltend hohe Interesse an Immobilien mit sicherem Cash-Flow in Frequenzlagen. Wir sind überzeugt, dass dieses Ertragsobjekt eine langfristig stabile und ertragreiche Investition für den neuen Eigentümer darstellt.“, sagt Franz Pöltl, Geschäftsführender Gesellschafter der EHL Investment Consulting. Auch Lukas Schwarz, Head of Investment Properties bei CBRE Austria, sieht Licht am Horizont: „Wir freuen uns sehr über diese Transaktion, denn sie ist einmal mehr Beleg für unsere Einschätzung, dass die Talsohle durchschritten ist. Auch internationale Investor:innen finden zunehmend attraktivere Rahmenbedingungen vor. Besonderer Treiber dieser Entwicklung ist die Renditekompression beispielsweise bei den Büroimmobilien."
Der Transaktionswert aller 3 Büroimmobilien samt Hotel betrug insgesamt rund 115 Millionen Euro und lag damit nahe an der letzten Bewertung der Immobilien. Der Nettoverkaufserlös belief sich auf rund 48 Millionen Euro. Die CPI Europe will auch in Zukunft gezielte Verkäufe von Non-Core-Assets fortsetzen.
4
5

DIGITAL.Die Zukunft der Branche hat schon begonnen

Wohnwirtschaft wird digital

von Noah Reis aus Hamburg

Zum elften Mal schon traf sich die Wohnwirtschaft in Hamburg zu einer zweitägigen Digitalisierungs-Fachtagung, veranstaltet vom vdw Niedersachsen Bremen in Kooperation mit dem VNW Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen. Diesmal war es freilich besonders spannend. Im Mittelpunkt stand die Frage: „Ist Künstliche Intelligenz (KI) in der Wohnungswirtschaft bereits etabliert – und welche nächsten Schritte stehen an?“ Ein Highlight war der Vortrag von Bilal Zafar, der die rasante Entwicklung der KI beleuchtet und neueste Fortschritte vorstellt. Themen wie Automatisierung, Energieeffizienz, Prozessoptimierung und die Rolle von KI in der Unternehmensführung stehen ebenfalls auf der Agenda.
Deutlich wurde: KI revolutioniert die Wohnungsverwaltung. Sie wird bereits in Dokumentenmanagement, Spracherkennung und Videoanalysen eingesetzt – mit erheblichen Effizienzgewinnen durch Automatisierung. Die Vorträge zeigten, dass die Branche bereit für den nächsten Schritt ist und Innovation aktiv vorantreibt.
Ein weiteres zentrales Thema war der Rückstand bei Forschungsinvestitionen. Expert:innen zufolge fließen weniger als 1 % der Mittel in Forschung und Entwicklung, während PropTech-Unternehmen dynamisch wachsen und neue Kooperationsmöglichkeiten für die Wohnungswirtschaft schaffen.
Die Digitalisierung der Wohnungswirtschaft schreitet mit hoher Dynamik voran. Die Tagung bot intensiven Austausch, lebhafte Diskussionen und machte eines klar: Die Branche steht an der Schwelle zu einem digitalen Wandel mit enormem Potenzial.
6

Smartes Fassadensystem kann auch für Nachrüstung verwendet werden

Eine Fassade im Austausch mit der Sonne

von Gustav Schocher

Die FlectoLine-Elemente sind an der Fassade eines Gebäudes im Botanischen Garten der Universität Freiburg installiert. © ITKE/ITFT University of Stuttgart
Der österreichische Sonnen- und Wetterschutztechnik-Hersteller Hella hat mit dem smarten Fassadensystem FlectoLine im Bereich Forschung & Entwicklung eine hochautomatisierte Lösung mitentwickelt. Über zwei Jahre hinweg simulierte Hella in Kooperation mit Forschern der Universität Stuttgart in einem 3D-Modell einen „digitalen Zwilling“ eines bestehenden Gebäudes. Dabei richtete das Forschungsteam ihr Augenmerk vor allem auf die Wärme- und Lichtverhältnisse sowie die erzeugte Sonnenenergie aus Photovoltaik-Elementen. Die gewonnenen Daten waren Grundlage für eine Testinstallation an der Fassade eines Gebäudes im Botanischen Garten der Universität Freiburg.

Das Fassadensystem orientiert sich stark an der Natur, die Elemente richten sich für die Energiegewinnung flexibel nach dem Verlauf des Sonnenstandes aus und beschatten zugleich die Glasfassade. Dabei kommen die Sonnenschutzsensoren der Serie Onyx.Tag von Hella zum Einsatz. Sie liefern aktuelle Werte aus den Innenräumen, die mit Wetterprognosen kombiniert werden.
„FlectoLine ist ein Meilenstein in der Entwicklung nachhaltiger Fassadenlösungen für die Nullenergiegebäude der Zukunft“, freut sich Andreas Kraler, geschäftsführender Gesellschafter der Hella Gruppe. Das österreichische Familienunternehmen lieferte bauphysikalische Tests, technische Komponenten und Material- und Systemsteuerung.

H Towers werden Mixed-Use-Objekte sein

Family Office baut höchsten Turm Tschechiens

von Elisabeth K. Fürst

Baustart des Südturms der H Towers ist im Q4 2025. © HS-Investment s.r.o/Atelier Habina
Das österreichische Family Office Venture Property Holding, das 1993 von Gerhard Hudecek gegründet wurde, wird in Brünn mit dem 144 Metern hohen Nordturm des Projekts „H Towers“ das höchste Gebäude der Tschechischen Republik errichten. Es wird damit die Skyline erweitern, denn sie werden direkt neben dem aktuell höchsten Turm des Landes, dem AZ- Tower mit 111 Meter liegen. Das Projekt H Towers umfasst zwei Türme: Der kleinere Südturm mit 56 Metern Höhe soll rund 250 Wohneinheiten für kurzfristige Vermietung, ein Café, Fitnesscenter, Besprechungsräume und eine Tiefgarage umfassen. Die Baugenehmigung liegt vor, der Baustart ist für das Q4 2025 geplant.
Der Nordturm wird mit 37 Stockwerken und 54.600 m² Bruttogeschoßfläche ein multifunktionales Gebäude mit Büros, gewerblichem Wohnen, Langzeitapartments plus einer Rooftop-Gastronomie samt Pool. Er befindet sich in der Planungs- und Einreichungsphase. Neben dem AZ- Tower befindet sich der Spielberk-Businesspark von CTP und ein Marriott Hotel in unmittelbarer Nachbarschaft. Die Verlegung des Hauptbahnhofes weiter in Richtung dieses Stadtteils ist derzeit in Planung.
7
8