Ostergeschenk: Zinsen sinken weiter

EZB senkt weiter schrittweise um je 0,25%

von Gerhard Rodler

Endlich sinken die Zinsen wieder - voraussic htlich noch in mehreren Schritten stock. © Adobe Stock Endlich sinken die Zinsen wieder - voraussic htlich noch in mehreren Schritten stock. © Adobe Stock
Das ist für die Immobilienbranche ein schönes Ostergeschenk: Die Europäische Zentralbank steht vor einer erneuten Leitzinssenkung. Nach Einschätzung der Märkte und führender Analysten dürfte der EZB-Rat bei seiner Sitzung am 16. und 17. April den Einlagensatz um weitere 25 Basispunkte auf 2,25 Prozent senken. Damit würde die europäische Geldpolitik erstmals seit der Straffungsphase nicht mehr als restriktiv gelten – ein Signal, das auch von der Immobilienbranche mit Spannung erwartet wird. Besonders die wachsende Sorge um das Wirtschaftswachstum nach der Ankündigung neuer US-Zölle durch Donald Trump am 2. April wirkt als Katalysator für eine lockerere Zinspolitik.

Während die Falken im EZB-Rat weiterhin auf mögliche Inflationsrisiken pochen, sehen viele Tauben – auch aufgrund der konjunkturellen Abkühlung – akuten Handlungsbedarf. Für die Immobilienmärkte Europas bedeutet eine Senkung nicht nur eine mögliche Entlastung bei der Finanzierung, sondern auch eine Stabilisierung der Nachfrage. 

EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird auf der Pressekonferenz voraussichtlich keine feste Zinsprognose abgeben, sondern künftige Entscheidungen an makroökonomische Daten und Prognosen knüpfen. Mit Blick auf die globalen Risiken, insbesondere den sogenannten „Liberation Day“ der USA mit geplanten Strafzöllen auf EU-Waren, steigt die Unsicherheit auch im Immobiliensektor. Die Frage, ob sich die Lockerung der Geldpolitik positiv auf Investitionen und Transaktionen auswirkt, hängt letztlich von der Dauer und dem Ausmaß der wirtschaftlichen Verwerfungen ab.
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Baukosten steigen weiter

Wohnbau immer mehr unter Druck

von Gerhard Rodler

Auch wenn die PV-Kosten sinken, so steigen doch die Baukosten gesamt © stock.adobe.com Auch wenn die PV-Kosten sinken, so steigen doch die Baukosten gesamt © stock.adobe.com
Noch immer kein Ende der Baukosten-Krise. Die Kosten am Bau steigen und steigen - auch im März 2025 wieder. Wie Statistik Austria auf Basis vorläufiger Zahlen meldet, lag der Baukostenindex für den Wohnhaus- und Siedlungsbau bei 129,6 Punkten – das entspricht einem Anstieg von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Monatsvergleich zu Februar legten die Kosten um 0,2 Prozent zu. Für die Immobilienbranche sind das Signale, dass sich die erhoffte Stabilisierung der Baupreise verzögert – besonders im Wohnbau, wo bereits viele Projekte aufgrund der hohen Errichtungskosten ins Stocken geraten sind.

Auch im Tiefbau ist eine Verteuerung spürbar: Der Straßenbau erreichte einen Indexwert von 135,5 Punkten, was einem Jahresplus von 1,1 Prozent entspricht. Der Brückenbau verzeichnet ein Plus von 2,2 Prozent und der Siedlungswasserbau legte um 2,7 Prozent gegenüber März 2024 zu. Die kurzfristigen Entwicklungen zeigen dabei nur geringfügige Rückgänge oder minimale Steigerungen im Monatsvergleich.

Die anhaltend hohen Baukosten stellen Bauträger und Projektentwickler weiterhin vor große Herausforderungen – vor allem im leistbaren Wohnbau, wo Fördermodelle, Grundstückspreise und Finanzierungsbedingungen ohnehin zunehmend unter Druck stehen. Ohne zusätzliche strukturelle Entlastungen oder nachhaltige Kostensenkungen im Bausektor bleibt die Gefahr bestehen, dass neue Projekte verschoben oder gar gestrichen werden. Für Investoren und Bauherren ist eine exakte Kalkulation aktueller Indizes essenziell, um auch unter volatilen Bedingungen handlungsfähig zu bleiben.
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Mietpreise steigen wieder

Trend geht zu immer kleineren Einheiten

von Gerhard Rodler

Mieten steigen Deutschland © immoscout24 Mieten steigen Deutschland © immoscout24
Für den Mietwohnungsmarkt in Deutschland gilt wie bisher: Immer weniger verfügbares Angebot bei weiter steigenden Preisen – besonders in den Großstädten. Das aktuelle WohnBarometer von ImmoScout24 für das erste Quartal 2025 zeigt, dass sowohl im Bestand als auch im Neubausegment die Mieten erneut gestiegen sind. Die größte Dynamik verzeichnen Städte wie Köln, Leipzig und Stuttgart. Besonders in kreisfreien Städten stieg die Nachfrage im Jahresvergleich um sieben Prozent – ein klares Signal für den weiter anhaltenden Druck auf dem Wohnungsmarkt. Für Projektentwickler und institutionelle Investoren bleibt der Neubau von Mietwohnungen trotz regulatorischer Herausforderungen damit ein zentrales Feld, um dem Nachfrageüberhang zu begegnen.

Während die Angebotsmieten für Bestandswohnungen deutschlandweit um 0,5 Prozent zulegten, verzeichnete Stuttgart mit 1,9 Prozent das stärkste Wachstum seit 2022. Im Neubau kletterten die Preise in Köln und Leipzig sogar um 2,4 beziehungsweise 2,3 Prozent. In Berlin, wo sich die Preisentwicklung zuletzt abgeschwächt hatte, ziehen die Mieten wieder an. Der Quadratmeter im Neubau kostet dort mittlerweile 20,23 Euro – ein Plus von 4,5 Prozent im Jahresvergleich. In München liegt der Wert sogar bei 25,99 Euro.

Die Analyse zeigt aber auch die zunehmende Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage – vor allem in Berlin und München. Dort liegen die Wunschmieten vieler Suchender weit unter den tatsächlich geforderten Preisen. Auch bei der Wohnungsgröße klaffen Wunsch und Realität deutlich auseinander. Das stellt nicht nur Wohnungssuchende, sondern auch Vermarkter und Bauträger vor neue Herausforderungen in der Projektplanung und Flächenkonzeption. Kleinere, effizient geplante Wohnungen werden stärker nachgefragt, als aktuell am Markt verfügbar ist.

Für die Immobilienwirtschaft bestätigt sich damit der strukturelle Trend: Die Nachfrage nach leistbarem Wohnraum wächst weiter – vor allem in wachsenden Städten. Der Markt ruft nach intelligenten Wohnkonzepten und einer politischen Flankierung, um zukunftsfähige Mietwohnungsangebote schaffen zu können. Das WohnBarometer bietet wichtige Anhaltspunkte für Standortentscheidungen, Flächenplanung und Preiskalkulation bei anstehenden Wohnbauprojekten in ganz Deutschland.
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Jetzt kommt Andaz unter Hammer

Verwertung im Zuge Signa-Pleite startet

von Gerhard Rodler

Das Andaz am Belvedere wird im Zuge der Signa-Pleite verwertet © Signa Das Andaz am Belvedere wird im Zuge der Signa-Pleite verwertet © Signa
Im Zuge des Konkursverfahrens der Signa Development Selection wird einer der prominentesten Vermögenswerte der insolventen Gesellschaft zum Verkauf ausgeschrieben: das Hotel Andaz Vienna am Belvedere. Die Insolvenzverwalterin Andrea Fruhstorfer gab via Presseinfo bekannt, dass der strukturierte Verkaufsprozess diese Woche startet und bis Sommer 2025 abgeschlossen sein soll.

Mit einer Fläche von rund 25.800 Quadratmetern zählt das Hotel zu den größten Einzelobjekten im Portfolio der Signa Development Selection. Der Betrieb mit rund 300 Zimmern liegt in bester Lage beim Wiener Hauptbahnhof und ist an die Hyatt-Gruppe vermietet, die das Haus auch unter der Lifestyle-Marke Andaz führt. Die Immobilie entstand ursprünglich als Joint Venture zwischen Signa und Hyatt, weshalb der nun gestartete Verkaufsprozess die Zustimmung beider Partner erforderte – diese liegt mittlerweile vor.

Mit der Vermarktung wurde das international tätige Investmenthaus Eastdil Secured beauftragt, das über ausgezeichnete Kontakte insbesondere in den Nahen Osten verfügt. Bereits im Parallelverfahren zur Signa Prime Selection war Eastdil für die Vermarktung des Park Hyatt im Wiener Goldenen Quartier mandatiert worden. Die Immobilie Andaz Vienna könnte für Investoren aus dem Hotelsegment und institutionelle Anleger ein attraktives Zielobjekt darstellen – nicht zuletzt aufgrund der renommierten Betreiberstruktur und der strategisch hervorragenden Lage.

Der Verkauf der Immobilie markiert einen weiteren Schritt im geordneten Abbau des Signa-Portfolios und wird von Branchenbeobachtern aufmerksam verfolgt. Gerade im Segment hochwertiger Hotelimmobilien mit internationaler Betreiberstruktur herrscht derzeit spürbares Investoreninteresse – auch wenn der Markt in Teilen noch von Zurückhaltung geprägt ist.
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SO!Apart-Awards vergeben

Der Fachkongress für Serviced-Apartments zeichnete Zoku Vienna und Hans-y aus

von Elisabeth K. Fürst

Die SO!Apart-Jury entschied sich für das Zoku Vienna als „bestes Serviced-Apartment-Konzept in Österreich“ und das Hans-y als  „beliebteste Serviced-Apartment-Konzept in Österreich“. © Apartmentservice Die SO!Apart-Jury entschied sich für das Zoku Vienna als „bestes Serviced-Apartment-Konzept in Österreich“ und das Hans-y als „beliebteste Serviced-Apartment-Konzept in Österreich“. © Apartmentservice
Der Serviced-Apartment-Markt wächst auch in Österreich. Deshalb veranstaltete das Berliner Unternehmen Apartmentservice nach zwölf SO!Apart -Jahreskongressen in Deutschland jetzt erstmals auch ein Special-Kongress in Österreich.  Im Fokus standen dabei die aktuellen Kennzahlen der Serviced-Apartment-Betriebe in Österreich und die Expansionstrends.Die Keynote hielten Zukunftsforscher Oona Horx-Strathern und ihr Sohn Tristan Horx zum Thema: „Die Welt zwischen Extremen und Disruption. Wie werden wir künftig reisen, wohnen und arbeiten?“ Die  blickten in ihrem Vortrag auf Trends und Gegentrends im Zuge aktueller autokratischer Gesellschaftsentwicklungen, über das Ende der Individualisierung zu mehr Wir-Gefühl und über Generationenmissverständnisse. Zudem wurden Investmentchancen diskutiert, eine neue Apartment-Charta für Österreich vorgestellt sowie neue und bewährte Betreiber-Konzepte vorgestellt. Am Abend fand unter dem Dach des The Stage im Tech Gate die Verleihung zweier SO!Apart Austria Special Awards statt – hier gewannen das Zoku Vienna und das Hans-y.

Zum Auftakt der Fachtagung präsentierte Roman Kopacek, Geschäftsführer von Michaeler & Partner in Wien, frische Marktzahlen für das Segment. Danach rangierte 2024 die Auslastung leicht gesunken bei 77 Prozent. Der Leisure-Anteil lag in Österreich bei 62 Prozent und 38 Prozent Business-Gästen – in Deutschland ist das Verhältnis noch umgekehrt mit 55 Prozent Business-Gästen zu 45 Prozent Leisure-Gästen. Über 250 Betriebe mit mehr als 11.300 Serviced Apartments zählt aktuell der österreichische Markt. Über 80 Prozent befinden sich in der Stadt Wien, die seit langem als Sprungbrett für viele, vor allem internationale Marken gilt.
The Ascott Limited z.B. ist mit gleich drei Marken in Wien präsent (Citadines, Somerset, Lyf), ebenso die Adina Hotels/TFE: Gerade hat die australische Gruppe in Wien das europaweit erste A by Adina gelauncht. Dieses, die drei Ascott-Häuser und das im August startende Wilde von Stay-city im historischen Postareal besuchten auch die Tagungs-Teilnehmer:innen unter anderem im Rahmen der exklusiven Vorabend-Tour. Zu den weiteren, deutlich wachsenden Betreibern gehören zudem Limehome mit mehreren Standorten oder ein 319 Einheiten großes Habyt, das die Strabag in Wien realisiert. Für österreichische Eigenentwicklungen stehen unter anderem All-in Lifestyle Living mit Häusern wie dem über 600 Einheiten großen Hans-y, die Gruppe B(l)ackhome und als Pionier Harry‘s Home. Zudem stellten sich in Wien auch „New Kids on the Block“ vor: Neben dem A by Adina und Hans-y gehörte dazu auch die erste Longstay-Marke der Titanic Hotels.

„Serviced Apartments finanzieren wir sehr gern“, sagte Patricia Kuhn von der Erste Group Bank zur Überraschung vieler Betreiber und Entwickler bei der Tagung. 20 Prozent der Projekte pro Quartal stammen schon jetzt aus dem Bereich Serviced Apartments, berichtete sie, vor allem die Marge locke. Auch Erol Milo, Prokurist und Leiter Gewerbeimmobilien bei Strabag
Real Estate, zeigte sich positiv mit Blick auf die Diversifikationsmöglichkeiten durch Serviced Apartments in eigenen Projekten. Die Serviced-Apartment-Betreiber hätten nicht zuletzt die Digitalisierung in die Hotellerie gebracht. Wie Wachstum in Österreich auch durch klarere rechtliche Rahmenbedingungen gelingen kann, darüber berichteten Erik Steger und Stefan Horn, beide Partner von Wolf Theiss Austria, im Vortrag: „Abgrenzung & Fallstricke in Österreich und die neue Charta der Apartmentkonzepte“. Letztere orientiert sich an der deutschen Version, die 2024 veröffentlicht wurde. Unterschiede gibt es vor allem beim Steuer- und Bauordnungsrecht.

Am Abend feierte in der 19. Etage des The Stage die Serviced-Apartment- Branche ihre ersten Special-Award-Gewinner für Österreich: Die SO!Apart-Jury entschied sich aus sechs Nominierten für das Zoku Vienna als „bestes Serviced-Apartment-Konzept in Österreich“. In der Kategorie das „beliebteste Serviced-Apartment-Konzept in Österreich“ holte das Hans-y in Wien die Trophäe. In einem rund vierwöchigen Online-Voting sammelte das Haus die meisten Stimmen und lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Harry’s Home Smart-City in Graz. 
„Ich freue mich, dass wir in Wien einen bunten Mix aus bekannten und vielen neue Gesichtern aus der österreichischen Betreiber-, Entwickler- und Investorenszene zusammenbringen konnten und mit einer treuen SO!Apart-Community aus Deutschland vereinen“, sagt Anett Gregorius. „Im Austausch haben sich viele Parallelen für mehr Wachstumsopportunitäten gezeigt, wenn auch der österreichische Markt sehr anders ist.“
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Steigende Fixzinssätze drohen

Geldbedarf der Staaten treibt Zinsen

von Gerhard Rodler

Leitzinsen sinken, Fixzinsen steigen © Infina Leitzinsen sinken, Fixzinsen steigen © Infina
Steigende Investitionen in Rüstungs- und Infrastrukturprojekte befeuern die Zinsentwicklung in Europa. Während sich die Konjunktur im Euroraum leicht erholt und die Inflationsraten moderat zurückgehen, führen geopolitische Unsicherheiten, hohe Staatsausgaben und drohende Handelskonflikte zu einem Anstieg der langfristigen Zinsen – mit spürbaren Auswirkungen auf die Immobilienfinanzierung.

Die EU-Kommission hat Anfang März 2025 ein neues Investitionsprogramm im Verteidigungsbereich im Umfang von rund 800 Milliarden Euro angekündigt. Diese Maßnahme ließ langfristige Zinssätze deutlich steigen: Der 20-Jahres-EUR-Swapsatz kletterte im Laufe des März um knapp 27 Basispunkte auf 2,728 %, ein ähnlicher Trend zeigt sich bei zehnjährigen Bundesanleihen.

Während variable Kreditzinsen laut Infina Kreditindex (IKI) im ersten Quartal 2025 spürbar von 3,874 % auf 3,505 % sanken, stiegen die Zinsen für 20-jährige Fixzinsbindungen im selben Zeitraum auf 3,828 % – der höchste Wert seit Juli 2024. Die seit Jahren inverse Zinsstrukturkurve kehrt sich damit zunehmend in eine Normalform: Fixzinsbindungen sind wieder teurer als variable Kredite.

In den USA beobachten Ökonomen mit Sorge mögliche Stagflationsrisiken infolge der von der US-Regierung angekündigten Zollerhöhungen. Die US-Notenbank Fed senkte bereits ihre Wachstumsprognosen, hält jedoch an zwei Zinssenkungen für 2025 fest.

Für die Immobilienbranche bedeutet diese Entwicklung eine strategische Weichenstellung: Wer langfristig günstige Finanzierungsbedingungen sichern will, sollte rasch handeln. Die Normalisierung der Zinskurve und das volatile geopolitische Umfeld erhöhen den Druck, Finanzierungsentscheidungen umsichtig und zukunftsorientiert zu treffen.
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Nächste Innovation im TwentyOne

ESG-Monitoring in Echtzeit

von Gerhard Rodler

Central-Hub TwentyOne © Bondi Consult Central-Hub TwentyOne © Bondi Consult
Im Wiener Gewerbequartier TwentyOne setzt Bondi Consult ab sofort auf ein digitales Echtzeit-Monitoring von Verbrauchs- und Klimadaten. Gemeinsam mit dem Technologiepartner Anda GmbH wird der sogenannte Sustainability Explorer implementiert – ein Tool zur lückenlosen ESG-Datenerfassung, das speziell für den Einsatz in komplexen Immobilienstrukturen entwickelt wurde. Das System liefert unter anderem Echtzeitdaten zu Strom-, Wärme- und Wasserverbrauch und kann auch raumklimatische Parameter dokumentieren. Die Datenbank ist manipulationssicher und somit für die ESG-Berichterstattung und CO₂-Bilanzierung im Rahmen von Wirtschaftsprüfungen geeignet.

Für Projektentwickler und Bestandshalter wird ESG-konformes Immobilienmanagement zunehmend zur Pflicht – und gleichzeitig zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Im Quartier TwentyOne wurden bereits während der Bauphase Messpunkte integriert, die von den Mietern jederzeit aktiviert werden können. Auch Schnittstellen zu ERP-Systemen oder externen ESG-Tools sind vorhanden, wodurch sich der Explorer nahtlos in bestehende Prozesse einfügt. Neben der Berichterstattung geht es auch um die Optimierung: Die kontinuierliche Messung ermöglicht eine gezielte Reduktion der mieterspezifischen Betriebskosten durch bessere Energienutzung.

Mit diesem Schritt stärkt Bondi Consult den Innovationsanspruch des Quartiers und setzt einen neuen Standard für ESG-konformes Gebäudemanagement im großvolumigen Gewerbebereich. Das Monitoring kann flexibel an individuelle Nutzungsanforderungen angepasst und auch in Bestandsflächen nachgerüstet werden – ein zukunftsweisendes Modell für eine Immobilienbranche, die zunehmend auf Digitalisierung, Transparenz und Nachhaltigkeit angewiesen ist.

Christoph Nemetschke, Projektleiter TwentyOne: „Uns ist der Einsatz einer Software wie dem Sustainability Explorer ein besonderes Anliegen, da wir somit den ESG- und Reporting-Anforderungen unserer Nutzer gerecht werden und unseren Mietern ein Tool zur transparenten Datenerfassung und Optimierung im Gebäudemanagement bereitstellen.“
„Das Monitoring kann für jeden Nutzer individuell eingerichtet und auch nachgerüstet werden. Auch bei den Einstellungen von Messintervallen, der Speicherdauer der Daten bis hin zur Anzahl der Sensoren ist unsere Software völlig flexibel.“ ergänzt Anda GmbH Geschäftsführer Andreas Millonig.
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Wohneigentum scheint zurück zu kommen

Zumindest steigt leicht Kreditnachfrage

von Gerhard Rodler

Wohneigentum wieder etwas mehr gesucht © Archiv Wohneigentum wieder etwas mehr gesucht © Archiv
Die Wohnbaufinanzierung in Österreich erlebt ein Comeback: Laut aktueller Mitteilung der Österreichischen Nationalbank (OeNB) ist die Nachfrage nach privaten Wohnbaukrediten im ersten Quartal 2025 stark angestiegen – befeuert durch sinkende Zinsen, gestiegene Realeinkommen und die langsam einsetzende wirtschaftliche Erholung. Im Jänner und Februar 2025 wurden monatlich jeweils rund 1,1 Milliarden Euro an neuen Wohnbaukrediten vergeben – das sind mehr als 50 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2024.

Grundlage für diesen Anstieg ist vor allem die geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank: Seit Juni 2024 wurde der Leitzins in mehreren Schritten von 4 auf 2,5 Prozent gesenkt. Das hat auch die Zinskonditionen für langfristige Immobilienfinanzierungen deutlich verbessert. Die OeNB erwartet, dass die Nachfrage nach Wohnbaukrediten auch im zweiten Quartal weiter steigen wird.

Trotz der positiven Entwicklung bleibt die Neukreditvergabe im Wohnbereich aber unter dem Niveau der Boomjahre: Während 2021 monatlich rund 2,1 Milliarden Euro an Wohnbaukrediten vergeben wurden, liegt man derzeit noch deutlich darunter. Eine Rückkehr zur Niedrigzinsphase mit extrem hoher Kreditnachfrage sei laut OeNB kurzfristig nicht zu erwarten.

Anders gestaltet sich die Situation im Bereich der Unternehmenskredite. Seit Ende 2022 ist hier ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen. Im ersten Quartal 2025 sank die Kreditnachfrage der Betriebe erneut – vor allem aufgrund des rückläufigen Finanzierungsbedarfs für Investitionen und einer restriktiveren Kreditvergabe der Banken. Die Kreditinstitute verweisen auf die unsichere Wirtschaftslage und strengere Bonitätsanforderungen. Im weiteren Jahresverlauf könnte sich der Trend jedoch wieder leicht drehen, so die Einschätzung der OeNB.
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High five in Linz füllt sich

Fit Inn eben angesiedelt

von Gerhard Rodler

Fitt In siedelt sich im High Five an © EHL Fitt In siedelt sich im High Five an © EHL
Das Wohn- und Gewerbeprojekt „High Five“ in Linz füllt sich Zug um Zug. Jetzt konnte - von EHL - eine 900 m² große Einzelhandelsfläche an die Fitnesskette FITINN vermittelt. Das neue Studio entsteht im Erdgeschoss des 21-stöckigen Hochhausprojekts am Bulgariplatz und soll am 17. Juni 2025 eröffnen.

Der Standort verbindet urbanen Wohnkomfort mit optimaler Erreichbarkeit und wird durch die Ansiedlung von FITINN weiter aufgewertet. Für die Nummer eins unter den österreichischen Fitnessketten ist es bereits das vierte Studio in Linz. Mit modernen Trainingszonen, einem separaten Damenbereich und High-End-Geräten richtet sich das neue Studio an eine breite Zielgruppe und stärkt zugleich den Nutzungsmix des „High Five“.

Das Projekt wird im Auftrag der ZBI Gruppe von STC Development und der RoomBuus Gruppe umgesetzt. Neben Wohnungen bietet der Turm flexible gewerbliche Flächen und entwickelt sich zunehmend zu einem belebten innerstädtischen Immobilienstandort.
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Trend geht zu immer kleineren Einheiten

Mietpreise steigen wieder

von Gerhard Rodler

Für den Mietwohnungsmarkt in Deutschland gilt wie bisher: Immer weniger verfügbares Angebot bei weiter steigenden Preisen – besonders in den Großstädten. Das aktuelle WohnBarometer von ImmoScout24 für das erste Quartal 2025 zeigt, dass sowohl im Bestand als auch im Neubausegment die Mieten erneut gestiegen sind. Die größte Dynamik verzeichnen Städte wie Köln, Leipzig und Stuttgart. Besonders in kreisfreien Städten stieg die Nachfrage im Jahresvergleich um sieben Prozent – ein klares Signal für den weiter anhaltenden Druck auf dem Wohnungsmarkt. Für Projektentwickler und institutionelle Investoren bleibt der Neubau von Mietwohnungen trotz regulatorischer Herausforderungen damit ein zentrales Feld, um dem Nachfrageüberhang zu begegnen.

Während die Angebotsmieten für Bestandswohnungen deutschlandweit um 0,5 Prozent zulegten, verzeichnete Stuttgart mit 1,9 Prozent das stärkste Wachstum seit 2022. Im Neubau kletterten die Preise in Köln und Leipzig sogar um 2,4 beziehungsweise 2,3 Prozent. In Berlin, wo sich die Preisentwicklung zuletzt abgeschwächt hatte, ziehen die Mieten wieder an. Der Quadratmeter im Neubau kostet dort mittlerweile 20,23 Euro – ein Plus von 4,5 Prozent im Jahresvergleich. In München liegt der Wert sogar bei 25,99 Euro.

Die Analyse zeigt aber auch die zunehmende Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage – vor allem in Berlin und München. Dort liegen die Wunschmieten vieler Suchender weit unter den tatsächlich geforderten Preisen. Auch bei der Wohnungsgröße klaffen Wunsch und Realität deutlich auseinander. Das stellt nicht nur Wohnungssuchende, sondern auch Vermarkter und Bauträger vor neue Herausforderungen in der Projektplanung und Flächenkonzeption. Kleinere, effizient geplante Wohnungen werden stärker nachgefragt, als aktuell am Markt verfügbar ist.

Für die Immobilienwirtschaft bestätigt sich damit der strukturelle Trend: Die Nachfrage nach leistbarem Wohnraum wächst weiter – vor allem in wachsenden Städten. Der Markt ruft nach intelligenten Wohnkonzepten und einer politischen Flankierung, um zukunftsfähige Mietwohnungsangebote schaffen zu können. Das WohnBarometer bietet wichtige Anhaltspunkte für Standortentscheidungen, Flächenplanung und Preiskalkulation bei anstehenden Wohnbauprojekten in ganz Deutschland.

Verwertung im Zuge Signa-Pleite startet

Jetzt kommt Andaz unter Hammer

von Gerhard Rodler

Das Andaz am Belvedere wird im Zuge der Signa-Pleite verwertet © Signa
Im Zuge des Konkursverfahrens der Signa Development Selection wird einer der prominentesten Vermögenswerte der insolventen Gesellschaft zum Verkauf ausgeschrieben: das Hotel Andaz Vienna am Belvedere. Die Insolvenzverwalterin Andrea Fruhstorfer gab via Presseinfo bekannt, dass der strukturierte Verkaufsprozess diese Woche startet und bis Sommer 2025 abgeschlossen sein soll.

Mit einer Fläche von rund 25.800 Quadratmetern zählt das Hotel zu den größten Einzelobjekten im Portfolio der Signa Development Selection. Der Betrieb mit rund 300 Zimmern liegt in bester Lage beim Wiener Hauptbahnhof und ist an die Hyatt-Gruppe vermietet, die das Haus auch unter der Lifestyle-Marke Andaz führt. Die Immobilie entstand ursprünglich als Joint Venture zwischen Signa und Hyatt, weshalb der nun gestartete Verkaufsprozess die Zustimmung beider Partner erforderte – diese liegt mittlerweile vor.

Mit der Vermarktung wurde das international tätige Investmenthaus Eastdil Secured beauftragt, das über ausgezeichnete Kontakte insbesondere in den Nahen Osten verfügt. Bereits im Parallelverfahren zur Signa Prime Selection war Eastdil für die Vermarktung des Park Hyatt im Wiener Goldenen Quartier mandatiert worden. Die Immobilie Andaz Vienna könnte für Investoren aus dem Hotelsegment und institutionelle Anleger ein attraktives Zielobjekt darstellen – nicht zuletzt aufgrund der renommierten Betreiberstruktur und der strategisch hervorragenden Lage.

Der Verkauf der Immobilie markiert einen weiteren Schritt im geordneten Abbau des Signa-Portfolios und wird von Branchenbeobachtern aufmerksam verfolgt. Gerade im Segment hochwertiger Hotelimmobilien mit internationaler Betreiberstruktur herrscht derzeit spürbares Investoreninteresse – auch wenn der Markt in Teilen noch von Zurückhaltung geprägt ist.
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Der Fachkongress für Serviced-Apartments zeichnete Zoku Vienna und Hans-y aus

SO!Apart-Awards vergeben

von Elisabeth K. Fürst

Der Serviced-Apartment-Markt wächst auch in Österreich. Deshalb veranstaltete das Berliner Unternehmen Apartmentservice nach zwölf SO!Apart -Jahreskongressen in Deutschland jetzt erstmals auch ein Special-Kongress in Österreich.  Im Fokus standen dabei die aktuellen Kennzahlen der Serviced-Apartment-Betriebe in Österreich und die Expansionstrends.Die Keynote hielten Zukunftsforscher Oona Horx-Strathern und ihr Sohn Tristan Horx zum Thema: „Die Welt zwischen Extremen und Disruption. Wie werden wir künftig reisen, wohnen und arbeiten?“ Die  blickten in ihrem Vortrag auf Trends und Gegentrends im Zuge aktueller autokratischer Gesellschaftsentwicklungen, über das Ende der Individualisierung zu mehr Wir-Gefühl und über Generationenmissverständnisse. Zudem wurden Investmentchancen diskutiert, eine neue Apartment-Charta für Österreich vorgestellt sowie neue und bewährte Betreiber-Konzepte vorgestellt. Am Abend fand unter dem Dach des The Stage im Tech Gate die Verleihung zweier SO!Apart Austria Special Awards statt – hier gewannen das Zoku Vienna und das Hans-y.

Zum Auftakt der Fachtagung präsentierte Roman Kopacek, Geschäftsführer von Michaeler & Partner in Wien, frische Marktzahlen für das Segment. Danach rangierte 2024 die Auslastung leicht gesunken bei 77 Prozent. Der Leisure-Anteil lag in Österreich bei 62 Prozent und 38 Prozent Business-Gästen – in Deutschland ist das Verhältnis noch umgekehrt mit 55 Prozent Business-Gästen zu 45 Prozent Leisure-Gästen. Über 250 Betriebe mit mehr als 11.300 Serviced Apartments zählt aktuell der österreichische Markt. Über 80 Prozent befinden sich in der Stadt Wien, die seit langem als Sprungbrett für viele, vor allem internationale Marken gilt.
The Ascott Limited z.B. ist mit gleich drei Marken in Wien präsent (Citadines, Somerset, Lyf), ebenso die Adina Hotels/TFE: Gerade hat die australische Gruppe in Wien das europaweit erste A by Adina gelauncht. Dieses, die drei Ascott-Häuser und das im August startende Wilde von Stay-city im historischen Postareal besuchten auch die Tagungs-Teilnehmer:innen unter anderem im Rahmen der exklusiven Vorabend-Tour. Zu den weiteren, deutlich wachsenden Betreibern gehören zudem Limehome mit mehreren Standorten oder ein 319 Einheiten großes Habyt, das die Strabag in Wien realisiert. Für österreichische Eigenentwicklungen stehen unter anderem All-in Lifestyle Living mit Häusern wie dem über 600 Einheiten großen Hans-y, die Gruppe B(l)ackhome und als Pionier Harry‘s Home. Zudem stellten sich in Wien auch „New Kids on the Block“ vor: Neben dem A by Adina und Hans-y gehörte dazu auch die erste Longstay-Marke der Titanic Hotels.

„Serviced Apartments finanzieren wir sehr gern“, sagte Patricia Kuhn von der Erste Group Bank zur Überraschung vieler Betreiber und Entwickler bei der Tagung. 20 Prozent der Projekte pro Quartal stammen schon jetzt aus dem Bereich Serviced Apartments, berichtete sie, vor allem die Marge locke. Auch Erol Milo, Prokurist und Leiter Gewerbeimmobilien bei Strabag
Real Estate, zeigte sich positiv mit Blick auf die Diversifikationsmöglichkeiten durch Serviced Apartments in eigenen Projekten. Die Serviced-Apartment-Betreiber hätten nicht zuletzt die Digitalisierung in die Hotellerie gebracht. Wie Wachstum in Österreich auch durch klarere rechtliche Rahmenbedingungen gelingen kann, darüber berichteten Erik Steger und Stefan Horn, beide Partner von Wolf Theiss Austria, im Vortrag: „Abgrenzung & Fallstricke in Österreich und die neue Charta der Apartmentkonzepte“. Letztere orientiert sich an der deutschen Version, die 2024 veröffentlicht wurde. Unterschiede gibt es vor allem beim Steuer- und Bauordnungsrecht.

Am Abend feierte in der 19. Etage des The Stage die Serviced-Apartment- Branche ihre ersten Special-Award-Gewinner für Österreich: Die SO!Apart-Jury entschied sich aus sechs Nominierten für das Zoku Vienna als „bestes Serviced-Apartment-Konzept in Österreich“. In der Kategorie das „beliebteste Serviced-Apartment-Konzept in Österreich“ holte das Hans-y in Wien die Trophäe. In einem rund vierwöchigen Online-Voting sammelte das Haus die meisten Stimmen und lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Harry’s Home Smart-City in Graz. 
„Ich freue mich, dass wir in Wien einen bunten Mix aus bekannten und vielen neue Gesichtern aus der österreichischen Betreiber-, Entwickler- und Investorenszene zusammenbringen konnten und mit einer treuen SO!Apart-Community aus Deutschland vereinen“, sagt Anett Gregorius. „Im Austausch haben sich viele Parallelen für mehr Wachstumsopportunitäten gezeigt, wenn auch der österreichische Markt sehr anders ist.“
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Geldbedarf der Staaten treibt Zinsen

Steigende Fixzinssätze drohen

von Gerhard Rodler

Steigende Investitionen in Rüstungs- und Infrastrukturprojekte befeuern die Zinsentwicklung in Europa. Während sich die Konjunktur im Euroraum leicht erholt und die Inflationsraten moderat zurückgehen, führen geopolitische Unsicherheiten, hohe Staatsausgaben und drohende Handelskonflikte zu einem Anstieg der langfristigen Zinsen – mit spürbaren Auswirkungen auf die Immobilienfinanzierung.

Die EU-Kommission hat Anfang März 2025 ein neues Investitionsprogramm im Verteidigungsbereich im Umfang von rund 800 Milliarden Euro angekündigt. Diese Maßnahme ließ langfristige Zinssätze deutlich steigen: Der 20-Jahres-EUR-Swapsatz kletterte im Laufe des März um knapp 27 Basispunkte auf 2,728 %, ein ähnlicher Trend zeigt sich bei zehnjährigen Bundesanleihen.

Während variable Kreditzinsen laut Infina Kreditindex (IKI) im ersten Quartal 2025 spürbar von 3,874 % auf 3,505 % sanken, stiegen die Zinsen für 20-jährige Fixzinsbindungen im selben Zeitraum auf 3,828 % – der höchste Wert seit Juli 2024. Die seit Jahren inverse Zinsstrukturkurve kehrt sich damit zunehmend in eine Normalform: Fixzinsbindungen sind wieder teurer als variable Kredite.

In den USA beobachten Ökonomen mit Sorge mögliche Stagflationsrisiken infolge der von der US-Regierung angekündigten Zollerhöhungen. Die US-Notenbank Fed senkte bereits ihre Wachstumsprognosen, hält jedoch an zwei Zinssenkungen für 2025 fest.

Für die Immobilienbranche bedeutet diese Entwicklung eine strategische Weichenstellung: Wer langfristig günstige Finanzierungsbedingungen sichern will, sollte rasch handeln. Die Normalisierung der Zinskurve und das volatile geopolitische Umfeld erhöhen den Druck, Finanzierungsentscheidungen umsichtig und zukunftsorientiert zu treffen.
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ESG-Monitoring in Echtzeit

Nächste Innovation im TwentyOne

von Gerhard Rodler

Im Wiener Gewerbequartier TwentyOne setzt Bondi Consult ab sofort auf ein digitales Echtzeit-Monitoring von Verbrauchs- und Klimadaten. Gemeinsam mit dem Technologiepartner Anda GmbH wird der sogenannte Sustainability Explorer implementiert – ein Tool zur lückenlosen ESG-Datenerfassung, das speziell für den Einsatz in komplexen Immobilienstrukturen entwickelt wurde. Das System liefert unter anderem Echtzeitdaten zu Strom-, Wärme- und Wasserverbrauch und kann auch raumklimatische Parameter dokumentieren. Die Datenbank ist manipulationssicher und somit für die ESG-Berichterstattung und CO₂-Bilanzierung im Rahmen von Wirtschaftsprüfungen geeignet.

Für Projektentwickler und Bestandshalter wird ESG-konformes Immobilienmanagement zunehmend zur Pflicht – und gleichzeitig zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Im Quartier TwentyOne wurden bereits während der Bauphase Messpunkte integriert, die von den Mietern jederzeit aktiviert werden können. Auch Schnittstellen zu ERP-Systemen oder externen ESG-Tools sind vorhanden, wodurch sich der Explorer nahtlos in bestehende Prozesse einfügt. Neben der Berichterstattung geht es auch um die Optimierung: Die kontinuierliche Messung ermöglicht eine gezielte Reduktion der mieterspezifischen Betriebskosten durch bessere Energienutzung.

Mit diesem Schritt stärkt Bondi Consult den Innovationsanspruch des Quartiers und setzt einen neuen Standard für ESG-konformes Gebäudemanagement im großvolumigen Gewerbebereich. Das Monitoring kann flexibel an individuelle Nutzungsanforderungen angepasst und auch in Bestandsflächen nachgerüstet werden – ein zukunftsweisendes Modell für eine Immobilienbranche, die zunehmend auf Digitalisierung, Transparenz und Nachhaltigkeit angewiesen ist.

Christoph Nemetschke, Projektleiter TwentyOne: „Uns ist der Einsatz einer Software wie dem Sustainability Explorer ein besonderes Anliegen, da wir somit den ESG- und Reporting-Anforderungen unserer Nutzer gerecht werden und unseren Mietern ein Tool zur transparenten Datenerfassung und Optimierung im Gebäudemanagement bereitstellen.“
„Das Monitoring kann für jeden Nutzer individuell eingerichtet und auch nachgerüstet werden. Auch bei den Einstellungen von Messintervallen, der Speicherdauer der Daten bis hin zur Anzahl der Sensoren ist unsere Software völlig flexibel.“ ergänzt Anda GmbH Geschäftsführer Andreas Millonig.
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Zumindest steigt leicht Kreditnachfrage

Wohneigentum scheint zurück zu kommen

von Gerhard Rodler

Wohneigentum wieder etwas mehr gesucht © Archiv
Die Wohnbaufinanzierung in Österreich erlebt ein Comeback: Laut aktueller Mitteilung der Österreichischen Nationalbank (OeNB) ist die Nachfrage nach privaten Wohnbaukrediten im ersten Quartal 2025 stark angestiegen – befeuert durch sinkende Zinsen, gestiegene Realeinkommen und die langsam einsetzende wirtschaftliche Erholung. Im Jänner und Februar 2025 wurden monatlich jeweils rund 1,1 Milliarden Euro an neuen Wohnbaukrediten vergeben – das sind mehr als 50 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2024.

Grundlage für diesen Anstieg ist vor allem die geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank: Seit Juni 2024 wurde der Leitzins in mehreren Schritten von 4 auf 2,5 Prozent gesenkt. Das hat auch die Zinskonditionen für langfristige Immobilienfinanzierungen deutlich verbessert. Die OeNB erwartet, dass die Nachfrage nach Wohnbaukrediten auch im zweiten Quartal weiter steigen wird.

Trotz der positiven Entwicklung bleibt die Neukreditvergabe im Wohnbereich aber unter dem Niveau der Boomjahre: Während 2021 monatlich rund 2,1 Milliarden Euro an Wohnbaukrediten vergeben wurden, liegt man derzeit noch deutlich darunter. Eine Rückkehr zur Niedrigzinsphase mit extrem hoher Kreditnachfrage sei laut OeNB kurzfristig nicht zu erwarten.

Anders gestaltet sich die Situation im Bereich der Unternehmenskredite. Seit Ende 2022 ist hier ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen. Im ersten Quartal 2025 sank die Kreditnachfrage der Betriebe erneut – vor allem aufgrund des rückläufigen Finanzierungsbedarfs für Investitionen und einer restriktiveren Kreditvergabe der Banken. Die Kreditinstitute verweisen auf die unsichere Wirtschaftslage und strengere Bonitätsanforderungen. Im weiteren Jahresverlauf könnte sich der Trend jedoch wieder leicht drehen, so die Einschätzung der OeNB.

Fit Inn eben angesiedelt

High five in Linz füllt sich

von Gerhard Rodler

Fitt In siedelt sich im High Five an © EHL
Das Wohn- und Gewerbeprojekt „High Five“ in Linz füllt sich Zug um Zug. Jetzt konnte - von EHL - eine 900 m² große Einzelhandelsfläche an die Fitnesskette FITINN vermittelt. Das neue Studio entsteht im Erdgeschoss des 21-stöckigen Hochhausprojekts am Bulgariplatz und soll am 17. Juni 2025 eröffnen.

Der Standort verbindet urbanen Wohnkomfort mit optimaler Erreichbarkeit und wird durch die Ansiedlung von FITINN weiter aufgewertet. Für die Nummer eins unter den österreichischen Fitnessketten ist es bereits das vierte Studio in Linz. Mit modernen Trainingszonen, einem separaten Damenbereich und High-End-Geräten richtet sich das neue Studio an eine breite Zielgruppe und stärkt zugleich den Nutzungsmix des „High Five“.

Das Projekt wird im Auftrag der ZBI Gruppe von STC Development und der RoomBuus Gruppe umgesetzt. Neben Wohnungen bietet der Turm flexible gewerbliche Flächen und entwickelt sich zunehmend zu einem belebten innerstädtischen Immobilienstandort.
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