Immobilienmarkt mit breiter Erholung

Starker Start in Deutschland, Österreich folgt

von Gerhard Rodler

Florian Wenner, Praemia REIM Germany © Praemia REIM Florian Wenner, Praemia REIM Germany © Praemia REIM
Deutschland ist bekanntlich beim Immobilienzyklus traditionell sechs bis zwölf Monate vor Österreich. Und das ist in diesem Fall ein sehr gutes Zeichen: Der deutsche Immobilienmarkt hat im ersten Quartal 2025 einen kräftigen Schritt aus der Zurückhaltung der Vorjahre gemacht. Mit einem Transaktionsvolumen von 8,3 Milliarden Euro wurde so viel Kapital wie seit drei Jahren nicht mehr investiert – ein klares Signal für die beginnende Normalisierung nach der Phase hoher Unsicherheit. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht einer Verdopplung. Trotzdem bleiben geopolitische Spannungen, insbesondere durch die neue US-Zollpolitik, ein Unsicherheitsfaktor. Die Investoren richten ihren Fokus zunehmend auf konjunkturunabhängige und resiliente Assetklassen.

„Der Immobilienmarkt ist aus seiner Lethargie erwacht und es wird verstärkt Kapital investiert. Der große Immobilienboom wird in diesem Jahr aber ausbleiben“, ordnet Florian Wenner, Head of Research & ESG bei Praemia REIM Germany den Jahresauftakt ein.

Wohnimmobilien behaupteten mit einem Volumen von 2,6 Milliarden Euro erneut ihre Führungsposition. Die Nachfrage bleibt hoch, insbesondere für klassische Mietwohnungen und zunehmend auch für Apartmentkonzepte, die als flexible Wohnlösungen für mobile oder einkommensschwache Zielgruppen dienen. Die Spitzenrendite lag stabil bei 3,4 %. Trotz politischer Ankündigungen wie dem „Wohnungsbau-Turbo“ sind die Genehmigungs- und Fertigstellungszahlen weiterhin niedrig, was das strukturelle Ungleichgewicht auf dem Wohnungsmarkt verstärkt.

Im Bürosegment zeigt sich ein durchwachsenes Bild: Zwar stieg das Transaktionsvolumen auf 1,1 Milliarden Euro und liegt damit über dem Vorjahresniveau, doch bleibt es unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Spitzenrenditen in A- und B-Städten blieben mit 4,6 % bzw. 5,1 % stabil. Leerstände in Randlagen nehmen weiter zu, während zentral gelegene Flächen von einzelnen Großanmietungen profitieren. Besonders bemerkenswert ist die gestiegene Attraktivität von B-Städten, die mit vergleichsweise geringem Investitionsrisiko bei stabilen Fundamentaldaten punkten.

Einzelhandelsimmobilien erlebten mit 1,4 Milliarden Euro das stärkste Quartal seit drei Jahren. Getrieben wurde das Volumen unter anderem durch den Verkauf des Designer-Outlets in Wustermark. Insbesondere Supermärkte und Fachmarktzentren gelten als stabil, da der Lebensmitteleinzelhandel als krisenresilienter Anker wirkt. High-Street-Lagen erzielten Spitzenrenditen von 4,2 %, Shoppingcenter bis zu 5,9 %. Die Konsumstimmung bleibt jedoch gedrückt, was sich langfristig auch auf die Flächenumsätze im Non-Food-Bereich auswirken könnte.

Im Gesundheitsimmobilien-Sektor wurde mit 500 Millionen Euro das stärkste Quartal der letzten zehn Jahre registriert. Besonders institutionelle Anleger nutzten das günstige Preisniveau für Zukäufe. Die Assetklasse gilt zunehmend als konjunkturunabhängig und profitiert von der demografischen Entwicklung. Trotz einzelner Insolvenzen wie jener von Argentum stabilisierten sich viele Betreiber zuletzt wieder. Pflegeheime und betreutes Wohnen rücken stärker in den Fokus, auch kommunale Akteure treten wieder als Käufer auf.

Das Hotelsegment zeigt sich überraschend robust. Mit einem Transaktionsvolumen von 700 Millionen Euro und mehreren Großtransaktionen konnte das Vorjahresergebnis deutlich übertroffen werden. Trotz leicht rückläufiger touristischer Übernachtungen präsentierten sich die Zimmerpreise stabil – ein Hinweis auf weiterhin zahlungsbereite Gäste. Hotelimmobilien profitieren von flexiblen Betreiberstrukturen und internationalen Investoren, die das Potenzial urbaner Tourismuslagen nutzen wollen.

Logistikimmobilien bleiben weiterhin gefragt: Mit 1,9 Milliarden Euro lag das Transaktionsvolumen nur knapp hinter dem Wohnsegment. Die Spitzenrendite beträgt 4,4 %. Der Vermietungsmarkt zeigt mit einem Flächenumsatz von 1,2 Millionen Quadratmetern ein Plus von 16 % gegenüber dem Vorjahr. Insbesondere ausländische Investoren treiben das Interesse. Die zunehmende Flächenknappheit in Metropolregionen könnte jedoch mittelfristig zu einem Angebotsengpass führen – und somit weiteren Preisdruck erzeugen.


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Mehr Zinshausverkäufe

Aber auch 2024 weiter rückläufige Preise

von Stefan Posch

Der Zinshausmarkt nahm 2024 wieder mehr Fahrt auf © Rustler Der Zinshausmarkt nahm 2024 wieder mehr Fahrt auf © Rustler
Am Zinshausmarkt treffen sich jetzt wieder öfter die Preisvorstellungen von Verkäufer und Käufer. Das zeigt eine Analyse von Rustler Immobilien. Demnach sind die Anzahl an Transaktionen 2024 gestiegen, während die Preise weiter zurückgingen. 

„Die Ergebnisse unserer Recherchen zeigen, dass die Anzahl der Zinshaustransaktionen im Jahr 2024 im Vergleich zur Vorperiode 2023 angestiegen ist. Insgesamt gab es 2024 rund 20 Prozent mehr Verkäufe als im Jahr davor“, berichtet Alexander Scheuch, Geschäftsführer von Rustler Immobilien.

Die Auswertung zeigt aber auch, dass der erzielte Quadratmeterpreis im Jahr 2024, wie bereits im Jahr 2023, erneut weiter gesunken ist. Der durchschnittliche Verkaufspreis 2024 liegt konkret rund 10 Prozent unter jenem des Jahres 2023. Die Renditen sind im Durchschnitt im Wesentlichen im Vergleich zu 2023 gleichgeblieben.

„Die Veränderungen am Kapitalmarkt und mögliche Alternativen zur Assetklasse „Zinshaus“ sind nach wie vor spürbar. Selbst eine Lockerung oder Auslaufen der KIM-Verordnung wird die Finanzierbarkeit von Liegenschaften nicht per se markant erleichtern“, fasst Maximilian Kainz, der bei Rustler für die Datenanalysen verantwortlich ist, zusammen.
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Süba-Sanierung rückt näher

Hallmann Holding stellt Fortführungskaution

von Stefan Posch

Klemens Hallmann ist von der Zukunft der Süba-Gruppe überzeugt © Hallmann Holding International Investment Klemens Hallmann ist von der Zukunft der Süba-Gruppe überzeugt © Hallmann Holding International Investment
Eine Sanierung und Fortführung der Süba ist nun wahrscheinlicher geworden. Nachdem im April 2025 ein Sanierungsverfahren wurde, legt nun die Hallmann Holding eine Fortführungskaution an die Masse der Süba.

„Die Hallmann Holding zeigt durch die Zusage einer Fortführungskaution erneut ihren Einsatz für die Süba. Damit wollen wir einen Beitrag für deren nachhaltige Restrukturierung leisten. Wir sind weiterhin von der Sanierung und der Zukunft der Süba-Gruppe überzeugt“, erklärt Klemens Hallmann in einer Aussednung. „Seit 2018 investiert die Hallmann Holding kontinuierlich in das Unternehmen und erreichte das Ziel, die SÜBA zu einem Vorreiter in den Bereichen Innovation und Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche zu machen“, so Hallmann.

Die gesetzte Fortführungskaution sichert unter anderem den laufenden Betrieb während des Sanierungsverfahrens. Die Hallmann Holding hat sich zu diesem Schritt bereit erklärt, obwohl sie in keinem Haftungsverhältnis gegenüber der Süba stehen würde und ihr gegenüber auch zu keinem Zeitpunkt eine Patronatserklärung abgegeben hätte, heißt es in der Aussendung weiter. Die Hallmann Holding ist Aktionärin der Süba, die einen untergeordneten Teil der Vermögenswerte der Hallmann Holding darstellt.
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Druck am Mietmarkt treibt Kaufnachfrage

Interesse am Immobilienerwerb wächst in Deutschland

von Stefan Posch

Gesa Crockford sieht steigende Anfragen für Eigentum © ImmosScout24 Gesa Crockford sieht steigende Anfragen für Eigentum © ImmosScout24
Nicht nur in Österreich ist der Mietmarkt in den Städten angespannt, sondern auch in Deutschland. Und dort hat dies bereits Auswirkungen auch auf den Käufermarkt. Eine Analyse von Immoscout24 zeigt jetzt, dass die anhaltend angespannte Lage auf dem Mietmarkt mit konstant hohem Nachfrageniveau dazu führt, dass das Interesse am Immobilienerwerb wächst. In den Metropolen stieg die Nachfrage nach Eigentumswohnungen innerhalb eines Jahres um 12 Prozent und verzeichnet ein neues Nachfragehoch. Trotz des starken Nachfrageschubs ist die Konkurrenz um Wohnraum auf dem Kaufmarkt deutlich geringer als bei der Mietsuche – die Differenz schrumpft jedoch.

„Unsere Daten zeigen ganz klar: Der Nachfragedruck auf dem Mietmarkt ist ungebrochen hoch. Kein Wunder also, dass mehr und mehr Menschen zum Kauf tendieren – wir merken das täglich an den steigenden Anfragen auf unserem Portal", sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Die Chancen, die richtige Immobilie zu finden, stehen beim Kauf deutlich besser. Wenn mehr Menschen in Deutschland in Eigentum ziehen, wird auch der Mietmarkt mittelfristig entlastet."

Während im vierten Quartal 2023 in Berlin und Hamburg noch rund 59-mal mehr Anfragen auf eine Mietwohnung als auf eine Kaufwohnung kamen, hat sich dieser Faktor mehr als halbiert – ein klares Zeichen für die wachsende Attraktivität von Wohneigentum. Ähnliches gilt für Frankfurt am Main, wo die Mietnachfrage von der 29-fachen auf die 14-fache Kaufnachfrage zurückging. München verzeichnet mit einem Rückgang von 49 auf 16 die stärkste Veränderung. Diese Entwicklung zeigt, dass immer mehr Menschen angesichts des Preisniveaus und der angespannten Lage auf dem Mietmarkt den Erwerb von Wohneigentum als lohnende Alternative betrachten.
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Hotelimmobilien behaupten sich

Trotz Druck durch Kosten, Inflation und Regulierung

von Gerhard Rodler

Hotelimmobilien trotzen dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld.  © CA Immo Hotelimmobilien trotzen dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. © CA Immo
Die deutsche Hotellerie trotzt einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld: Obwohl Betriebskosten, Inflation und Regulierungen die Branche stark belasten, zeigen sich deutliche Lichtblicke. Zimmerauslastung, Durchschnittspreis und RevPAR konnten 2024 zulegen, Investoren sehen Potenzial – und besonders in der Digitalisierung und Nachhaltigkeit zeigt sich die Hotellerie als fortschrittlich.

Der Hotelimmobilienmarkt entwickelt sich stabil, auch wenn der reale Umsatz noch unter Vorkrisenniveau bleibt. Dennoch bleibt Tourismus ein wesentlicher Wachstumstreiber für Beschäftigung, Standortentwicklung und Wertschöpfung. Hotelimmobilien gelten weiter als interessante Anlageklasse – vorausgesetzt, Bewertungsprozesse sind transparent und Marktdaten gut aufbereitet.

Christie & Co hebt in einer neuen Analyse hervor, wie wichtig fundierte Bewertungen im schwankenden Marktumfeld sind. Im Fokus stehen dabei internationale Bewertungsmethoden, Chancen und Risiken für Investoren sowie die Entwicklung des Transaktionsmarktes. Das Transaktionsvolumen 2024, Herkunft der Investoren und der Ausblick auf 2025 geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus.

Diese Inhalte stammen aus dem aktuellen Branchenreport „Hotelmarkt Deutschland 2025“ des Hotelverbandes Deutschland (IHA), der in Kooperation mit Christie & Co als Preferred Content Partner entstanden ist.
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UBM platziert Grüne Hybridanleihe

Über 65 Millionen Anleihevolumen platziert

von Stefan Posch

Patric Thate, CFO UBM Development © Philipp Horak Patric Thate, CFO UBM Development © Philipp Horak
Nach der erfolgreichen Platzierung einer 93 Millionen Euro Grünen Anleihe im November 2024 konnte UBM die Emission der ersten tief nachrangigen Grünen Anleihe (Hybridanleihe) über 65 Millionen abgeschlossen werden. „Das positive Feedback aus über 70 Investorengesprächen in den letzten Wochen bestätigt das Vertrauen des Kapitalmarkts in die UBM“, so Patric Thate, Finanzvorstand der UBM Development. „Die Glättung unseres Rückzahlungsprofils stärkt unsere Finanzstruktur nachhaltig – ein wesentlicher Erfolgsfaktor im aktuellen Marktumfeld“. 

43,6 Prozent der Hybridanleihe von 2021 konnten vorzeitig rückgekauft werden. Der Kupon wurde bei 10,0 Prozent festgelegt. Der Emissionserlös dient zur Verwirklichung neuer und bestehender Projekte, insbesondere in den Kernmärkten Deutschland, Österreich, Tschechien und Polen. Die Grüne Hybridanleihe wird nach Zulassung zum Amtlichen Handel an der Wiener Börse notieren. 

Die Raiffeisen Bank International war Sole Structuring Adviser, Bookrunner und Paying Agent der Transaktion sowie Dealer Manager des Rückkaufangebots. UBM wurde vom DLA Piper-Capital Markets Team Christian Temmel und Christian Knauder-Sima beraten, die Raiffeisen Bank International wurde vom Wolf Theiss Team um Claus Schneider und Sebastian Prakljacic unterstützt.
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Sichere Evakuierung bei Stromausfall

Schindler macht Nachrüstung möglich

von Gerhard Rodler

Blackout Vorsorge bei Liften in Schindler-Aufzügen © Schindler Blackout Vorsorge bei Liften in Schindler-Aufzügen © Schindler
Die Nachrüstung von Aufzugsanlagen mit automatischer Evakuierung ist nun in ganz Österreich verfügbar – sowohl für Schindler-Produkte als auch für Fremdanlagen. Damit setzt das Unternehmen ein starkes Zeichen in Richtung Sicherheit und Krisenvorsorge. Bei einem Stromausfall bringt das System die Kabine automatisch in die nächste Haltestelle, öffnet die Türen und ermöglicht so ein sicheres Verlassen – stressfrei und ohne Fremdhilfe.

Eine zentrale Rolle spielt dabei die Schindler-Notrufzentrale am Wienerberg, die mit Native Speakern und technischer Notstromversorgung für mindestens 24 Stunden im Einsatz bleibt. Der direkte Austausch zwischen Technik- und Servicepersonal gewährleistet eine reibungslose Organisation auch im Fall der manuellen Notbefreiung. Diese erfolgt über geschulte Techniker, die über das Notrufsystem alarmiert werden – unterstützt durch mechanische Lösungen wie Handräder und sichere Lüftung in der Kabine.

Gerade angesichts der aktuellen Diskussionen um mögliche Blackouts durch Netzüberlastung oder Cyberattacken wird die technische Aufrüstung zur Notwendigkeit. „Wir empfehlen unseren Kunden dringend, bei Neuanlagen auf automatische Evakuierung zu setzen – und bestehende Anlagen entsprechend nachzurüsten“, betont Thomas Javornik, Existing Installation Director bei Schindler Österreich. Der Vorteil liegt auf der Hand: automatische Evakuierungen sparen Zeit, senken Risiken und entlasten Einsatzkräfte im Krisenfall.

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ibis Styles kommt nach Wörgl

Hotelboom setzt sich fort

von Gerhard Rodler

Neues ibis Styles in Wörgl © Thurner Immobilien Gruppe Neues ibis Styles in Wörgl © Thurner Immobilien Gruppe
Die PKF hospitality group hat für das neue Hotelprojekt im Zentrum von Wörgl die tristar Austria als Betreiber gewonnen. Das Hotel wird unter der Marke ibis Styles als Franchisenehmer von Accor geführt und entsteht als Teil der Quartiersentwicklung Wörgl Mitte der Thurner Immobilien Gruppe und der Sparkasse Kufstein mit einem Gesamtprojektvolumen von rund 100 Millionen Euro.

Auf dem 6.800 m² großen Areal entsteht ein moderner Neubau mit 104 Zimmern und rund 3.800 m² Nutzfläche. Ergänzt wird das Projekt durch eine Tiefgarage mit 321 Stellplätzen sowie durch zusätzliche Büros, Wohnungen und Gastronomieflächen. Besondere Aufmerksamkeit wird auf großzügige Freiflächen, Aufenthaltsqualität und Begegnungszonen gelegt, um die nachhaltige Stadtentwicklung von Wörgl weiter voranzutreiben.

Der Baubeginn ist für 2026 geplant, die Eröffnung des ibis Styles Hotels soll im ersten Quartal 2028 erfolgen. Tristar Austria, die aktuell acht Hotels in Österreich betreibt, sieht in Wörgl einen strategisch wichtigen Standort mit starkem Freizeit- und Wirtschaftspotenzial. Auch Accor unterstreicht die Bedeutung von Wörgl als Verkehrsknotenpunkt und Destination für Aktivurlauber.
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München vor moderater Erholung

Logistikmarkt schwächelte bislang

von Gerhard Rodler

In München hebt der Logistikmarkt aktuell nicht wirklich ab © AdobeStock In München hebt der Logistikmarkt aktuell nicht wirklich ab © AdobeStock
Der Münchener Lager- und Logistikflächenmarkt konnte sich im ersten Quartal 2025 gegenüber dem schwachen Jahresauftakt 2024 zwar um 83 Prozent steigern, bleibt mit einem Flächenumsatz von 33.000 m² jedoch deutlich unter dem zehnjährigen Durchschnitt. Laut Analyse von BNP Paribas Real Estate zeigt sich damit ein ähnliches Muster wie in anderen deutschen Logistik-Hotspots: leichte Erholung, aber weiterhin unterdurchschnittliche Werte.

Die Zurückhaltung vieler Unternehmen bei Neuinvestitionen und Flächenanmietungen aufgrund konjunktureller Unsicherheiten prägt das Marktgeschehen weiterhin. Während kleinere und mittlere Flächensegmente eine spürbare Zunahme von Gesuchen verzeichnen, bleiben großflächige Abschlüsse bislang die Ausnahme. Die Spitzenmiete blieb stabil bei 10,50 €/m², während die Durchschnittsmiete bei 9 €/m² liegt – im bundesweiten Vergleich weiterhin das höchste Mietniveau.

Für den Immobilienmarkt ergibt sich daraus ein gemischtes Bild: Einerseits signalisiert der Flächenmangel weiterhin Potenzial für Projektentwicklungen, insbesondere im spekulativen Neubau. Andererseits sorgt die zögerliche Konjunkturentwicklung für einen insgesamt vorsichtigen Ausblick. Erste Anzeichen großflächiger Anmietungen deuten jedoch auf eine mögliche Belebung der Nachfrage im weiteren Jahresverlauf hin.
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Hallmann Holding stellt Fortführungskaution

Süba-Sanierung rückt näher

von Stefan Posch

Eine Sanierung und Fortführung der Süba ist nun wahrscheinlicher geworden. Nachdem im April 2025 ein Sanierungsverfahren wurde, legt nun die Hallmann Holding eine Fortführungskaution an die Masse der Süba.

„Die Hallmann Holding zeigt durch die Zusage einer Fortführungskaution erneut ihren Einsatz für die Süba. Damit wollen wir einen Beitrag für deren nachhaltige Restrukturierung leisten. Wir sind weiterhin von der Sanierung und der Zukunft der Süba-Gruppe überzeugt“, erklärt Klemens Hallmann in einer Aussednung. „Seit 2018 investiert die Hallmann Holding kontinuierlich in das Unternehmen und erreichte das Ziel, die SÜBA zu einem Vorreiter in den Bereichen Innovation und Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche zu machen“, so Hallmann.

Die gesetzte Fortführungskaution sichert unter anderem den laufenden Betrieb während des Sanierungsverfahrens. Die Hallmann Holding hat sich zu diesem Schritt bereit erklärt, obwohl sie in keinem Haftungsverhältnis gegenüber der Süba stehen würde und ihr gegenüber auch zu keinem Zeitpunkt eine Patronatserklärung abgegeben hätte, heißt es in der Aussendung weiter. Die Hallmann Holding ist Aktionärin der Süba, die einen untergeordneten Teil der Vermögenswerte der Hallmann Holding darstellt.

Interesse am Immobilienerwerb wächst in Deutschland

Druck am Mietmarkt treibt Kaufnachfrage

von Stefan Posch

Gesa Crockford sieht steigende Anfragen für Eigentum © ImmosScout24
Nicht nur in Österreich ist der Mietmarkt in den Städten angespannt, sondern auch in Deutschland. Und dort hat dies bereits Auswirkungen auch auf den Käufermarkt. Eine Analyse von Immoscout24 zeigt jetzt, dass die anhaltend angespannte Lage auf dem Mietmarkt mit konstant hohem Nachfrageniveau dazu führt, dass das Interesse am Immobilienerwerb wächst. In den Metropolen stieg die Nachfrage nach Eigentumswohnungen innerhalb eines Jahres um 12 Prozent und verzeichnet ein neues Nachfragehoch. Trotz des starken Nachfrageschubs ist die Konkurrenz um Wohnraum auf dem Kaufmarkt deutlich geringer als bei der Mietsuche – die Differenz schrumpft jedoch.

„Unsere Daten zeigen ganz klar: Der Nachfragedruck auf dem Mietmarkt ist ungebrochen hoch. Kein Wunder also, dass mehr und mehr Menschen zum Kauf tendieren – wir merken das täglich an den steigenden Anfragen auf unserem Portal", sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Die Chancen, die richtige Immobilie zu finden, stehen beim Kauf deutlich besser. Wenn mehr Menschen in Deutschland in Eigentum ziehen, wird auch der Mietmarkt mittelfristig entlastet."

Während im vierten Quartal 2023 in Berlin und Hamburg noch rund 59-mal mehr Anfragen auf eine Mietwohnung als auf eine Kaufwohnung kamen, hat sich dieser Faktor mehr als halbiert – ein klares Zeichen für die wachsende Attraktivität von Wohneigentum. Ähnliches gilt für Frankfurt am Main, wo die Mietnachfrage von der 29-fachen auf die 14-fache Kaufnachfrage zurückging. München verzeichnet mit einem Rückgang von 49 auf 16 die stärkste Veränderung. Diese Entwicklung zeigt, dass immer mehr Menschen angesichts des Preisniveaus und der angespannten Lage auf dem Mietmarkt den Erwerb von Wohneigentum als lohnende Alternative betrachten.
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Trotz Druck durch Kosten, Inflation und Regulierung

Hotelimmobilien behaupten sich

von Gerhard Rodler

Die deutsche Hotellerie trotzt einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld: Obwohl Betriebskosten, Inflation und Regulierungen die Branche stark belasten, zeigen sich deutliche Lichtblicke. Zimmerauslastung, Durchschnittspreis und RevPAR konnten 2024 zulegen, Investoren sehen Potenzial – und besonders in der Digitalisierung und Nachhaltigkeit zeigt sich die Hotellerie als fortschrittlich.

Der Hotelimmobilienmarkt entwickelt sich stabil, auch wenn der reale Umsatz noch unter Vorkrisenniveau bleibt. Dennoch bleibt Tourismus ein wesentlicher Wachstumstreiber für Beschäftigung, Standortentwicklung und Wertschöpfung. Hotelimmobilien gelten weiter als interessante Anlageklasse – vorausgesetzt, Bewertungsprozesse sind transparent und Marktdaten gut aufbereitet.

Christie & Co hebt in einer neuen Analyse hervor, wie wichtig fundierte Bewertungen im schwankenden Marktumfeld sind. Im Fokus stehen dabei internationale Bewertungsmethoden, Chancen und Risiken für Investoren sowie die Entwicklung des Transaktionsmarktes. Das Transaktionsvolumen 2024, Herkunft der Investoren und der Ausblick auf 2025 geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus.

Diese Inhalte stammen aus dem aktuellen Branchenreport „Hotelmarkt Deutschland 2025“ des Hotelverbandes Deutschland (IHA), der in Kooperation mit Christie & Co als Preferred Content Partner entstanden ist.
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Über 65 Millionen Anleihevolumen platziert

UBM platziert Grüne Hybridanleihe

von Stefan Posch

Nach der erfolgreichen Platzierung einer 93 Millionen Euro Grünen Anleihe im November 2024 konnte UBM die Emission der ersten tief nachrangigen Grünen Anleihe (Hybridanleihe) über 65 Millionen abgeschlossen werden. „Das positive Feedback aus über 70 Investorengesprächen in den letzten Wochen bestätigt das Vertrauen des Kapitalmarkts in die UBM“, so Patric Thate, Finanzvorstand der UBM Development. „Die Glättung unseres Rückzahlungsprofils stärkt unsere Finanzstruktur nachhaltig – ein wesentlicher Erfolgsfaktor im aktuellen Marktumfeld“. 

43,6 Prozent der Hybridanleihe von 2021 konnten vorzeitig rückgekauft werden. Der Kupon wurde bei 10,0 Prozent festgelegt. Der Emissionserlös dient zur Verwirklichung neuer und bestehender Projekte, insbesondere in den Kernmärkten Deutschland, Österreich, Tschechien und Polen. Die Grüne Hybridanleihe wird nach Zulassung zum Amtlichen Handel an der Wiener Börse notieren. 

Die Raiffeisen Bank International war Sole Structuring Adviser, Bookrunner und Paying Agent der Transaktion sowie Dealer Manager des Rückkaufangebots. UBM wurde vom DLA Piper-Capital Markets Team Christian Temmel und Christian Knauder-Sima beraten, die Raiffeisen Bank International wurde vom Wolf Theiss Team um Claus Schneider und Sebastian Prakljacic unterstützt.
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Schindler macht Nachrüstung möglich

Sichere Evakuierung bei Stromausfall

von Gerhard Rodler

Die Nachrüstung von Aufzugsanlagen mit automatischer Evakuierung ist nun in ganz Österreich verfügbar – sowohl für Schindler-Produkte als auch für Fremdanlagen. Damit setzt das Unternehmen ein starkes Zeichen in Richtung Sicherheit und Krisenvorsorge. Bei einem Stromausfall bringt das System die Kabine automatisch in die nächste Haltestelle, öffnet die Türen und ermöglicht so ein sicheres Verlassen – stressfrei und ohne Fremdhilfe.

Eine zentrale Rolle spielt dabei die Schindler-Notrufzentrale am Wienerberg, die mit Native Speakern und technischer Notstromversorgung für mindestens 24 Stunden im Einsatz bleibt. Der direkte Austausch zwischen Technik- und Servicepersonal gewährleistet eine reibungslose Organisation auch im Fall der manuellen Notbefreiung. Diese erfolgt über geschulte Techniker, die über das Notrufsystem alarmiert werden – unterstützt durch mechanische Lösungen wie Handräder und sichere Lüftung in der Kabine.

Gerade angesichts der aktuellen Diskussionen um mögliche Blackouts durch Netzüberlastung oder Cyberattacken wird die technische Aufrüstung zur Notwendigkeit. „Wir empfehlen unseren Kunden dringend, bei Neuanlagen auf automatische Evakuierung zu setzen – und bestehende Anlagen entsprechend nachzurüsten“, betont Thomas Javornik, Existing Installation Director bei Schindler Österreich. Der Vorteil liegt auf der Hand: automatische Evakuierungen sparen Zeit, senken Risiken und entlasten Einsatzkräfte im Krisenfall.

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Hotelboom setzt sich fort

ibis Styles kommt nach Wörgl

von Gerhard Rodler

Die PKF hospitality group hat für das neue Hotelprojekt im Zentrum von Wörgl die tristar Austria als Betreiber gewonnen. Das Hotel wird unter der Marke ibis Styles als Franchisenehmer von Accor geführt und entsteht als Teil der Quartiersentwicklung Wörgl Mitte der Thurner Immobilien Gruppe und der Sparkasse Kufstein mit einem Gesamtprojektvolumen von rund 100 Millionen Euro.

Auf dem 6.800 m² großen Areal entsteht ein moderner Neubau mit 104 Zimmern und rund 3.800 m² Nutzfläche. Ergänzt wird das Projekt durch eine Tiefgarage mit 321 Stellplätzen sowie durch zusätzliche Büros, Wohnungen und Gastronomieflächen. Besondere Aufmerksamkeit wird auf großzügige Freiflächen, Aufenthaltsqualität und Begegnungszonen gelegt, um die nachhaltige Stadtentwicklung von Wörgl weiter voranzutreiben.

Der Baubeginn ist für 2026 geplant, die Eröffnung des ibis Styles Hotels soll im ersten Quartal 2028 erfolgen. Tristar Austria, die aktuell acht Hotels in Österreich betreibt, sieht in Wörgl einen strategisch wichtigen Standort mit starkem Freizeit- und Wirtschaftspotenzial. Auch Accor unterstreicht die Bedeutung von Wörgl als Verkehrsknotenpunkt und Destination für Aktivurlauber.
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Logistikmarkt schwächelte bislang

München vor moderater Erholung

von Gerhard Rodler

Der Münchener Lager- und Logistikflächenmarkt konnte sich im ersten Quartal 2025 gegenüber dem schwachen Jahresauftakt 2024 zwar um 83 Prozent steigern, bleibt mit einem Flächenumsatz von 33.000 m² jedoch deutlich unter dem zehnjährigen Durchschnitt. Laut Analyse von BNP Paribas Real Estate zeigt sich damit ein ähnliches Muster wie in anderen deutschen Logistik-Hotspots: leichte Erholung, aber weiterhin unterdurchschnittliche Werte.

Die Zurückhaltung vieler Unternehmen bei Neuinvestitionen und Flächenanmietungen aufgrund konjunktureller Unsicherheiten prägt das Marktgeschehen weiterhin. Während kleinere und mittlere Flächensegmente eine spürbare Zunahme von Gesuchen verzeichnen, bleiben großflächige Abschlüsse bislang die Ausnahme. Die Spitzenmiete blieb stabil bei 10,50 €/m², während die Durchschnittsmiete bei 9 €/m² liegt – im bundesweiten Vergleich weiterhin das höchste Mietniveau.

Für den Immobilienmarkt ergibt sich daraus ein gemischtes Bild: Einerseits signalisiert der Flächenmangel weiterhin Potenzial für Projektentwicklungen, insbesondere im spekulativen Neubau. Andererseits sorgt die zögerliche Konjunkturentwicklung für einen insgesamt vorsichtigen Ausblick. Erste Anzeichen großflächiger Anmietungen deuten jedoch auf eine mögliche Belebung der Nachfrage im weiteren Jahresverlauf hin.
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