Die Talsohle scheint nun auch bei den Wohnimmobilienpreisen durchschritten. Nachdem 2023 die Durchschnittspreise zurückgegangen sind, zogen sie vergangenen Jahr laut Daten von Statistik Austria - wieder etwas an. Stark gestiegen sind die Preise für bebaubare Grundstücke.
Der Medianpreis je Quadratmeter für eine Eigentumswohnung stieg demnach von 3.991 Euro auf 4.000 Euro an, für Häuser stieg der Quadratmeterpreis von 2.661 Euro auf 2.709 Euro. Im Vergleich zu den Höchstwerten 2022 sind Wohnungen und Häuser aber weiterhin billiger. Ein deutlicher Anstieg gabe es bei bebaubare Grundstücke, deren Preise 2024 von 105 Euro auf durchschnittlich 124 Euro pro Quadratmeter gestiegen sind. Toppreise wurden in Wintersportorten wie Reith bei Kitzbühel (2.666 Euro/m²), Lech (2.227 Euro) oder auch in städtischen Lagen wie Wien-Döbling (1.752 Euro) erzielt. In Wien zeigt sich ein starkes Preisgefälle: Während in den Flächenbezirken der Quadratmeter Baugrund zwischen 700 und 832 Euro kostet, steigen die Preise in innerstädtischen Lagen deutlich. Am teuersten bleiben Häuser in Wien (5.492 Euro), gefolgt von Vorarlberg (5.077 Euro) und Salzburg (5.000 Euro). Bei den Wohnungen liegt Vorarlberg mit 4.962 Euro knapp vor Wien (4.941 Euro) und Salzburg (4.926 Euro).
„Nach dem Ende der langjährigen Immobilienpreis-Rallye im Jahr 2023 lagen auch 2024 die durchschnittlichen Preise für Wohnraum in den meisten Regionen Österreichs unter dem Niveau von 2022. So musste im Jahr 2024 für einen Quadratmeter einer Eigentumswohnung in Österreich rund 340 Euro weniger bezahlt werden als noch 2022, die Preise von Wohnhäusern lagen 2024 rund 184 Euro je Quadratmeter unter dem Höchststand. Im Vergleich zu 2023 ist der Durchschnittspreis aber wieder leicht angestiegen“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Mit 251.900 neuen Wohnungen wurden im Jahr 2024 deutlich weniger Einheiten fertiggestellt als benötigt. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts entspricht dies einem Rückgang von 14,4 % gegenüber dem Vorjahr. Damit bleibt der Abstand zur politisch definierten Zielmarke von 400.000 Wohnungen pro Jahr weiterhin groß. Besonders stark betroffen ist der Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern – einem Bereich, der traditionell stark von privater Nachfrage getragen wird.
Mit 54.500 neu errichteten Einfamilienhäusern fiel dieser Teilbereich um mehr als ein Fünftel gegenüber 2023, die Zahl der Zweifamilienhäuser sank sogar um 26,2 % auf 17.600 Einheiten. Der Immobilienverband Deutschland (IVD) sieht darin ein wachsendes strukturelles Problem für die Wohnraumentwicklung. IVD-Präsident Dirk Wohltorf verweist auf die gesamtwirtschaftliche Relevanz: „Der Kanzler hat den Schlüssel in der Hand. Wenn die Bundesregierung ihre eigenen Ziele ernst nimmt, muss sie jetzt den Zugang zum Eigentum aktiv erleichtern.“
Insbesondere für junge Haushalte mit mittlerem Einkommen sei der Erwerb von Wohneigentum zunehmend schwerer zu realisieren. Wohltorf erneuert die Forderung nach staatlichen Bürgschaftsmodellen, um fehlendes Eigenkapital teilweise zu kompensieren – wie es bereits in mehreren Koalitionsverträgen vorgesehen war. Aufgrund aufwendiger Zertifizierungsverfahren seien diese Maßnahmen jedoch bisher nicht umgesetzt worden. Die aktuellen Rückgänge bei den privaten Neubauten machen laut IVD deutlich, wie dringlich politische Impulse seien. Für Wohltorf steht fest: „Wenn jetzt keine verlässlichen Instrumente geschaffen werden, droht dem privaten Wohnbau eine dauerhafte Schwächung – mit Folgen für den gesamten Markt.“
Nach einer spürbaren Belebung des Investitionsgeschehens im Jahr 2024 zeigen sich die europäischen Gewerbeimmobilienmärkte im ersten Quartal 2025 stabil. Hinter dieser Stabilität verbirgt sich jedoch eine regional sehr unterschiedliche Dynamik, wie eine aktuelle Analyse von Virginie Wallut, Director Real Estate Research and Sustainable Investment bei La Française Real Estate Managers, zeigt.
Mit einem Gesamtvolumen von 36,6 Milliarden Euro wurden im ersten Quartal 2025 europaweit Gewerbeimmobilien gehandelt – hochgerechnet auf zwölf Monate ergibt das rund 165 Milliarden Euro. Während Frankreich einen Anstieg von 41 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnet, zeigen sich in Deutschland (-7 %) und Großbritannien (-31 %) deutliche Rückgänge. Auffällig ist die wachsende Rolle europäischer Investoren, die inzwischen bis zu 40 % des Gesamtvolumens ausmachen, während Zuflüsse aus Nordamerika infolge geopolitischer Unsicherheiten zurückgehen. Einzelhandels- und Büroimmobilien legten mit Zuwächsen von 17 % bzw. 25 % zu.
Die Renditen für erstklassige Büroimmobilien zeigten sich im ersten Quartal moderat rückläufig. In Paris, London und Mailand lagen sie zwischen 4 % und 4,5 %, in Städten wie Amsterdam, Berlin oder Madrid zwischen 4,8 % und 5 %. In regionalen Märkten wurden Werte zwischen 5,5 % und 6,5 % registriert. Die Nachfrage konzentriert sich weiterhin auf hochwertige Objekte in zentralen Lagen. Sekundäre Objekte geraten unter Druck – aufgrund der geringeren Nachfrage und gestiegener Anforderungen an ESG-Standards.
Der Flächenumsatz entwickelte sich uneinheitlich: Während Berlin einen Rückgang um 25 % verzeichnete, verdoppelte sich das Volumen in Frankfurt und Dublin. Die Nachfrage richtet sich zunehmend auf moderne Objekte, die technische und ökologische Anforderungen erfüllen. Die Spitzenmieten stiegen weiter, wenn auch langsamer als im Vorjahr. Das Angebot nimmt durch laufende Projektentwicklungen und Rationalisierungen in Unternehmen weiter zu. Nur wenige Märkte wie Hamburg, Den Haag und Madrid meldeten rückläufige Leerstandsquoten im ersten Quartal 2025.
Nach Monaten der Unsicherheit mehren sich die Anzeichen, dass sich der globale Immobilienmarkt am Wendepunkt befindet. In Europa – und zunehmend auch in Österreich – wird der Markt wieder als zyklisch attraktiv eingeschätzt. Laut RICS stieg der Anteil der Befragten, die von einer frühen Aufschwungphase sprechen, europaweit deutlich an. Auch die Investorenstimmung verbessert sich langsam. Erste Kapitalströme, gestiegene Anfragen und leicht gelockerte Kreditbedingungen deuten darauf hin, dass die Talsohle durchschritten ist.
Die Realfin-Daten für das erste Quartal 2025 unterstreichen diesen Befund: Trotz der weltweit niedrigsten Anzahl neuer Fonds seit 2016 stieg das durchschnittliche Fondsvolumen auf 237 Mio. USD – ein Zeichen für zunehmende Konzentration. Besonders opportunistische und value-add-Strategien verzeichnen wachsende Mittelzuflüsse. Rechenzentren, Wohnformen mit Zusatznutzen und ausgewählte Segmente im Einzelhandel gelten dabei als chancenreich. Gleichzeitig deuten die Daten auf eine gezielte Neuausrichtung institutioneller Portfolios hin – weg von breiter Streuung, hin zu klar definierten Strategien entlang der Ertragskurve.
Auch wenn die Zahl der Deals global noch unter Vor-Pandemie-Niveau liegt, zeigt sich im Transaktionsvolumen ein Anstieg gegenüber 2024. Die Nachfrage konzentriert sich auf Nordamerika, aber auch europäische Immobilien rücken wieder stärker in den Blick – insbesondere dort, wo Neubewertungen erfolgt sind. Österreich profitiert von seiner Position zwischen West- und Osteuropa sowie von der Stabilität seiner Rahmenbedingungen. Erste Marktteilnehmer erkennen darin einen frühen Vorteil – nicht für kurzfristige Gewinne, aber für nachhaltige Positionierungen.
Noch sind viele Kennzahlen negativ. Doch Marktzyklen beginnen nicht mit Euphorie, sondern mit Kapital, das wieder bereit ist, Risiken kalkuliert einzugehen. Genau dieser Moment scheint nun eingetreten zu sein.
Der Rückzug des Einzelhandels aus großflächigen Innenstadtlagen erreicht eine neue Dimension. In der Berliner Schloßstraße, einer der wichtigsten Einkaufsstraßen der Hauptstadt, wird das Gebäude von Peek & Cloppenburg künftig nicht mehr ausschließlich dem Handel dienen. Das Modeunternehmen reduziert seine Verkaufsfläche erheblich und schafft Raum für Büros und möblierte Apartments – erstmals auch in eigener Regie.
Von den bisherigen 13.200 Quadratmetern Gesamtfläche werden rund 2.650 m² künftig als Bürofläche genutzt, weitere 1.800 m² entfallen auf 44 Long-Stay-Apartments. Der Umbau des Gebäudes aus den 1950er-Jahren soll im Juni 2025 beginnen, die Fertigstellung ist für 2027 geplant. Peek & Cloppenburg bleibt weiterhin als Mieter im Haus vertreten, beschränkt sich jedoch künftig auf drei Etagen.
Mit der Umgestaltung reagiert Eigentümerin James Cloppenburg Real Estate Holding SARL & Co. KG – verwaltet von Midstad – auf das Überangebot an Einzelhandelsflächen. Nach dem Beispiel des benachbarten Forum Steglitz wird auch hier auf eine Mischnutzung gesetzt. Bemerkenswert ist, dass erstmals ein Einzelhandelsunternehmen selbst aktiv die Umnutzung mitträgt – und sich damit in Richtung Wohnraumanbieter weiterentwickelt. Ergänzt wird das Konzept durch ein Café mit Außengastronomie sowie ein Fitnessstudio mit Wellnessbereich. Zwei begrünte Dachterrassen stehen den neuen Mietern zur Verfügung.
Die Entwicklung steht exemplarisch für einen Wandel in der Nutzung innerstädtischer Handelsimmobilien: Flächen werden reduziert, Handelsbetriebe passen sich strukturell an und übernehmen zunehmend auch Aufgaben jenseits des klassischen Verkaufs.
Mit dem neuen Standort in der Warwitzstraße baut Attensam seine Präsenz in Salzburg weiter aus. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens in der Region wurde das neue Headquarter eröffnet, von dem aus künftig die Aktivitäten in vier westösterreichischen Bundesländern koordiniert werden. Das Gebäude wurde umfassend revitalisiert und erweitert – mit Fokus auf Funktionalität, Energieeffizienz und regionaler Bauausführung.
Seit 2005 ist Attensam in Salzburg vertreten und hat seine Aktivitäten kontinuierlich erweitert. Der neue Standort übernimmt nun die Koordination für Salzburg, Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg – Regionen, in denen über ein Drittel der österreichischen Bevölkerung lebt. Die Büroflächen wurden auf rund 350 m² verdoppelt, das Lager mit etwa 600 m² verdreifacht. Bei Umbau und Erweiterung wurden energetische Maßnahmen wie Dämmung, Holzbauweise, Photovoltaik, Luftwärmepumpe und E-Ladestationen umgesetzt. Die Planung übernahm das Architekturbüro Innerhofer, bei der Umsetzung wurden regionale Unternehmen beauftragt.
Ein Team von 15 Personen organisiert vom neuen Standort aus ganzjährig rund 160 Mitarbeitende, in den Wintermonaten unterstützt von Saisonkräften. Das gesamte Dienstleistungsportfolio im Bereich Facility Management wird angeboten, darunter Hausbetreuung, Winterdienst, Haustechnik, Sonderreinigung und Schädlingsbekämpfung. Besonders stark nachgefragt werden Schneeräumung und gewerbliche Reinigung. Perspektivisch sollen technische Gebäudedienste und Schädlingskontrolle weiter ausgebaut werden.
Zur Eröffnung des Headquarters kamen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Immobilienwirtschaft. Darunter befanden sich u. a. Bürgermeister Bernhard Auinger, Vertreterinnen und Vertreter der Salzburger Immobilien- und Unternehmensszene sowie Mitglieder der Gründerfamilie und des Attensam-Teams.
Mit der Dachgleiche in der Ottakringer Straße 26 setzt der Immobilienentwickler Winegg einen weiteren Meilenstein für nachhaltige Wohnprojekte in Wien. Am 8. Mai 2025 wurde der Rohbau offiziell abgeschlossen – ein bedeutender Schritt für das moderne Neubauvorhaben im 17. Bezirk, nur wenige Schritte vom Yppenplatz entfernt. Das Projekt umfasst 60 hochwertige Eigentumswohnungen, ein Geschäftslokal und ein elegantes Townhouse mit Flächen zwischen 33 und 200 Quadratmetern. Trotz der sinkenden Fertigstellungszahlen am Wiener Wohnungsmarkt bringt Winegg hier zeitgemäßen, ressourcenschonenden Wohnraum auf den Markt.
Die Wohnungen punkten mit flexiblen Grundrissen, privaten Freiflächen wie Gärten, Balkonen, Loggien oder Dachterrassen und einem Ensemble aus zwei Wohnhäusern und einem zentralen Townhouse. Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil des Projekts: Neben einer Photovoltaikanlage und Fernwärmeanschluss sorgen smarte Technologien wie App-gesteuerte Videogegensprechanlagen und digitale Paketboxen für modernen Komfort. Auch Mobilität wird neu gedacht – 30 Tiefgaragenplätze mit E-Ladestationen stehen bereit. Das Projekt trägt bereits das DGNB-Vorzertifikat in Gold, eine EU-Taxonomie-Verifikation wird angestrebt.
Ein besonderes Augenmerk gilt der Verbindung von Stadt und Natur. Begrünte Fassaden, Urban Gardening-Flächen und Private-Gardening-Bereiche verbessern das Mikroklima und schaffen ein gesundes Wohnumfeld in urbaner Lage. Die hohe Bauqualität wurde bei der Gleichenfeier von allen Beteiligten hervorgehoben – darunter auch Bezirksvorsteherin-Stellvertreterin Elisabeth Mössmer-Cattalini und Generalunternehmer BauCommerce.
In einer Zeit rückläufiger Wohnbaufertigstellungen gilt das Projekt als attraktive Investitionsmöglichkeit. Noch sind 26 Eigentumswohnungen zwischen 32 und 94 m² verfügbar. Angesichts des begrenzten Angebots bei stabiler Nachfrage sehen Marktbeobachter in Projekten wie diesem eine solide Perspektive – sowohl für Eigennutzer als auch für Anleger im Bereich Immobilien.
Statistik Austria sieht 2024 leicht steigende Preise
von Stefan Posch
Die Talsohle scheint nun auch bei den Wohnimmobilienpreisen durchschritten. Nachdem 2023 die Durchschnittspreise zurückgegangen sind, zogen sie vergangenen Jahr laut Daten von Statistik Austria - wieder etwas an. Stark gestiegen sind die Preise für bebaubare Grundstücke.
Der Medianpreis je Quadratmeter für eine Eigentumswohnung stieg demnach von 3.991 Euro auf 4.000 Euro an, für Häuser stieg der Quadratmeterpreis von 2.661 Euro auf 2.709 Euro. Im Vergleich zu den Höchstwerten 2022 sind Wohnungen und Häuser aber weiterhin billiger. Ein deutlicher Anstieg gabe es bei bebaubare Grundstücke, deren Preise 2024 von 105 Euro auf durchschnittlich 124 Euro pro Quadratmeter gestiegen sind. Toppreise wurden in Wintersportorten wie Reith bei Kitzbühel (2.666 Euro/m²), Lech (2.227 Euro) oder auch in städtischen Lagen wie Wien-Döbling (1.752 Euro) erzielt. In Wien zeigt sich ein starkes Preisgefälle: Während in den Flächenbezirken der Quadratmeter Baugrund zwischen 700 und 832 Euro kostet, steigen die Preise in innerstädtischen Lagen deutlich. Am teuersten bleiben Häuser in Wien (5.492 Euro), gefolgt von Vorarlberg (5.077 Euro) und Salzburg (5.000 Euro). Bei den Wohnungen liegt Vorarlberg mit 4.962 Euro knapp vor Wien (4.941 Euro) und Salzburg (4.926 Euro).
„Nach dem Ende der langjährigen Immobilienpreis-Rallye im Jahr 2023 lagen auch 2024 die durchschnittlichen Preise für Wohnraum in den meisten Regionen Österreichs unter dem Niveau von 2022. So musste im Jahr 2024 für einen Quadratmeter einer Eigentumswohnung in Österreich rund 340 Euro weniger bezahlt werden als noch 2022, die Preise von Wohnhäusern lagen 2024 rund 184 Euro je Quadratmeter unter dem Höchststand. Im Vergleich zu 2023 ist der Durchschnittspreis aber wieder leicht angestiegen“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Mit 251.900 neuen Wohnungen wurden im Jahr 2024 deutlich weniger Einheiten fertiggestellt als benötigt. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts entspricht dies einem Rückgang von 14,4 % gegenüber dem Vorjahr. Damit bleibt der Abstand zur politisch definierten Zielmarke von 400.000 Wohnungen pro Jahr weiterhin groß. Besonders stark betroffen ist der Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern – einem Bereich, der traditionell stark von privater Nachfrage getragen wird.
Mit 54.500 neu errichteten Einfamilienhäusern fiel dieser Teilbereich um mehr als ein Fünftel gegenüber 2023, die Zahl der Zweifamilienhäuser sank sogar um 26,2 % auf 17.600 Einheiten. Der Immobilienverband Deutschland (IVD) sieht darin ein wachsendes strukturelles Problem für die Wohnraumentwicklung. IVD-Präsident Dirk Wohltorf verweist auf die gesamtwirtschaftliche Relevanz: „Der Kanzler hat den Schlüssel in der Hand. Wenn die Bundesregierung ihre eigenen Ziele ernst nimmt, muss sie jetzt den Zugang zum Eigentum aktiv erleichtern.“
Insbesondere für junge Haushalte mit mittlerem Einkommen sei der Erwerb von Wohneigentum zunehmend schwerer zu realisieren. Wohltorf erneuert die Forderung nach staatlichen Bürgschaftsmodellen, um fehlendes Eigenkapital teilweise zu kompensieren – wie es bereits in mehreren Koalitionsverträgen vorgesehen war. Aufgrund aufwendiger Zertifizierungsverfahren seien diese Maßnahmen jedoch bisher nicht umgesetzt worden. Die aktuellen Rückgänge bei den privaten Neubauten machen laut IVD deutlich, wie dringlich politische Impulse seien. Für Wohltorf steht fest: „Wenn jetzt keine verlässlichen Instrumente geschaffen werden, droht dem privaten Wohnbau eine dauerhafte Schwächung – mit Folgen für den gesamten Markt.“
Nach einer spürbaren Belebung des Investitionsgeschehens im Jahr 2024 zeigen sich die europäischen Gewerbeimmobilienmärkte im ersten Quartal 2025 stabil. Hinter dieser Stabilität verbirgt sich jedoch eine regional sehr unterschiedliche Dynamik, wie eine aktuelle Analyse von Virginie Wallut, Director Real Estate Research and Sustainable Investment bei La Française Real Estate Managers, zeigt.
Mit einem Gesamtvolumen von 36,6 Milliarden Euro wurden im ersten Quartal 2025 europaweit Gewerbeimmobilien gehandelt – hochgerechnet auf zwölf Monate ergibt das rund 165 Milliarden Euro. Während Frankreich einen Anstieg von 41 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnet, zeigen sich in Deutschland (-7 %) und Großbritannien (-31 %) deutliche Rückgänge. Auffällig ist die wachsende Rolle europäischer Investoren, die inzwischen bis zu 40 % des Gesamtvolumens ausmachen, während Zuflüsse aus Nordamerika infolge geopolitischer Unsicherheiten zurückgehen. Einzelhandels- und Büroimmobilien legten mit Zuwächsen von 17 % bzw. 25 % zu.
Die Renditen für erstklassige Büroimmobilien zeigten sich im ersten Quartal moderat rückläufig. In Paris, London und Mailand lagen sie zwischen 4 % und 4,5 %, in Städten wie Amsterdam, Berlin oder Madrid zwischen 4,8 % und 5 %. In regionalen Märkten wurden Werte zwischen 5,5 % und 6,5 % registriert. Die Nachfrage konzentriert sich weiterhin auf hochwertige Objekte in zentralen Lagen. Sekundäre Objekte geraten unter Druck – aufgrund der geringeren Nachfrage und gestiegener Anforderungen an ESG-Standards.
Der Flächenumsatz entwickelte sich uneinheitlich: Während Berlin einen Rückgang um 25 % verzeichnete, verdoppelte sich das Volumen in Frankfurt und Dublin. Die Nachfrage richtet sich zunehmend auf moderne Objekte, die technische und ökologische Anforderungen erfüllen. Die Spitzenmieten stiegen weiter, wenn auch langsamer als im Vorjahr. Das Angebot nimmt durch laufende Projektentwicklungen und Rationalisierungen in Unternehmen weiter zu. Nur wenige Märkte wie Hamburg, Den Haag und Madrid meldeten rückläufige Leerstandsquoten im ersten Quartal 2025.
Nach Monaten der Unsicherheit mehren sich die Anzeichen, dass sich der globale Immobilienmarkt am Wendepunkt befindet. In Europa – und zunehmend auch in Österreich – wird der Markt wieder als zyklisch attraktiv eingeschätzt. Laut RICS stieg der Anteil der Befragten, die von einer frühen Aufschwungphase sprechen, europaweit deutlich an. Auch die Investorenstimmung verbessert sich langsam. Erste Kapitalströme, gestiegene Anfragen und leicht gelockerte Kreditbedingungen deuten darauf hin, dass die Talsohle durchschritten ist.
Die Realfin-Daten für das erste Quartal 2025 unterstreichen diesen Befund: Trotz der weltweit niedrigsten Anzahl neuer Fonds seit 2016 stieg das durchschnittliche Fondsvolumen auf 237 Mio. USD – ein Zeichen für zunehmende Konzentration. Besonders opportunistische und value-add-Strategien verzeichnen wachsende Mittelzuflüsse. Rechenzentren, Wohnformen mit Zusatznutzen und ausgewählte Segmente im Einzelhandel gelten dabei als chancenreich. Gleichzeitig deuten die Daten auf eine gezielte Neuausrichtung institutioneller Portfolios hin – weg von breiter Streuung, hin zu klar definierten Strategien entlang der Ertragskurve.
Auch wenn die Zahl der Deals global noch unter Vor-Pandemie-Niveau liegt, zeigt sich im Transaktionsvolumen ein Anstieg gegenüber 2024. Die Nachfrage konzentriert sich auf Nordamerika, aber auch europäische Immobilien rücken wieder stärker in den Blick – insbesondere dort, wo Neubewertungen erfolgt sind. Österreich profitiert von seiner Position zwischen West- und Osteuropa sowie von der Stabilität seiner Rahmenbedingungen. Erste Marktteilnehmer erkennen darin einen frühen Vorteil – nicht für kurzfristige Gewinne, aber für nachhaltige Positionierungen.
Noch sind viele Kennzahlen negativ. Doch Marktzyklen beginnen nicht mit Euphorie, sondern mit Kapital, das wieder bereit ist, Risiken kalkuliert einzugehen. Genau dieser Moment scheint nun eingetreten zu sein.
Auch in Bestlagen schrumpfen Retailflächen
Einzelhändler wird Wohnvermieter
von Gerhard Rodler
Der Rückzug des Einzelhandels aus großflächigen Innenstadtlagen erreicht eine neue Dimension. In der Berliner Schloßstraße, einer der wichtigsten Einkaufsstraßen der Hauptstadt, wird das Gebäude von Peek & Cloppenburg künftig nicht mehr ausschließlich dem Handel dienen. Das Modeunternehmen reduziert seine Verkaufsfläche erheblich und schafft Raum für Büros und möblierte Apartments – erstmals auch in eigener Regie.
Von den bisherigen 13.200 Quadratmetern Gesamtfläche werden rund 2.650 m² künftig als Bürofläche genutzt, weitere 1.800 m² entfallen auf 44 Long-Stay-Apartments. Der Umbau des Gebäudes aus den 1950er-Jahren soll im Juni 2025 beginnen, die Fertigstellung ist für 2027 geplant. Peek & Cloppenburg bleibt weiterhin als Mieter im Haus vertreten, beschränkt sich jedoch künftig auf drei Etagen.
Mit der Umgestaltung reagiert Eigentümerin James Cloppenburg Real Estate Holding SARL & Co. KG – verwaltet von Midstad – auf das Überangebot an Einzelhandelsflächen. Nach dem Beispiel des benachbarten Forum Steglitz wird auch hier auf eine Mischnutzung gesetzt. Bemerkenswert ist, dass erstmals ein Einzelhandelsunternehmen selbst aktiv die Umnutzung mitträgt – und sich damit in Richtung Wohnraumanbieter weiterentwickelt. Ergänzt wird das Konzept durch ein Café mit Außengastronomie sowie ein Fitnessstudio mit Wellnessbereich. Zwei begrünte Dachterrassen stehen den neuen Mietern zur Verfügung.
Die Entwicklung steht exemplarisch für einen Wandel in der Nutzung innerstädtischer Handelsimmobilien: Flächen werden reduziert, Handelsbetriebe passen sich strukturell an und übernehmen zunehmend auch Aufgaben jenseits des klassischen Verkaufs.
Mit dem neuen Standort in der Warwitzstraße baut Attensam seine Präsenz in Salzburg weiter aus. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens in der Region wurde das neue Headquarter eröffnet, von dem aus künftig die Aktivitäten in vier westösterreichischen Bundesländern koordiniert werden. Das Gebäude wurde umfassend revitalisiert und erweitert – mit Fokus auf Funktionalität, Energieeffizienz und regionaler Bauausführung.
Seit 2005 ist Attensam in Salzburg vertreten und hat seine Aktivitäten kontinuierlich erweitert. Der neue Standort übernimmt nun die Koordination für Salzburg, Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg – Regionen, in denen über ein Drittel der österreichischen Bevölkerung lebt. Die Büroflächen wurden auf rund 350 m² verdoppelt, das Lager mit etwa 600 m² verdreifacht. Bei Umbau und Erweiterung wurden energetische Maßnahmen wie Dämmung, Holzbauweise, Photovoltaik, Luftwärmepumpe und E-Ladestationen umgesetzt. Die Planung übernahm das Architekturbüro Innerhofer, bei der Umsetzung wurden regionale Unternehmen beauftragt.
Ein Team von 15 Personen organisiert vom neuen Standort aus ganzjährig rund 160 Mitarbeitende, in den Wintermonaten unterstützt von Saisonkräften. Das gesamte Dienstleistungsportfolio im Bereich Facility Management wird angeboten, darunter Hausbetreuung, Winterdienst, Haustechnik, Sonderreinigung und Schädlingsbekämpfung. Besonders stark nachgefragt werden Schneeräumung und gewerbliche Reinigung. Perspektivisch sollen technische Gebäudedienste und Schädlingskontrolle weiter ausgebaut werden.
Zur Eröffnung des Headquarters kamen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Immobilienwirtschaft. Darunter befanden sich u. a. Bürgermeister Bernhard Auinger, Vertreterinnen und Vertreter der Salzburger Immobilien- und Unternehmensszene sowie Mitglieder der Gründerfamilie und des Attensam-Teams.
Mit der Dachgleiche in der Ottakringer Straße 26 setzt der Immobilienentwickler Winegg einen weiteren Meilenstein für nachhaltige Wohnprojekte in Wien. Am 8. Mai 2025 wurde der Rohbau offiziell abgeschlossen – ein bedeutender Schritt für das moderne Neubauvorhaben im 17. Bezirk, nur wenige Schritte vom Yppenplatz entfernt. Das Projekt umfasst 60 hochwertige Eigentumswohnungen, ein Geschäftslokal und ein elegantes Townhouse mit Flächen zwischen 33 und 200 Quadratmetern. Trotz der sinkenden Fertigstellungszahlen am Wiener Wohnungsmarkt bringt Winegg hier zeitgemäßen, ressourcenschonenden Wohnraum auf den Markt.
Die Wohnungen punkten mit flexiblen Grundrissen, privaten Freiflächen wie Gärten, Balkonen, Loggien oder Dachterrassen und einem Ensemble aus zwei Wohnhäusern und einem zentralen Townhouse. Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil des Projekts: Neben einer Photovoltaikanlage und Fernwärmeanschluss sorgen smarte Technologien wie App-gesteuerte Videogegensprechanlagen und digitale Paketboxen für modernen Komfort. Auch Mobilität wird neu gedacht – 30 Tiefgaragenplätze mit E-Ladestationen stehen bereit. Das Projekt trägt bereits das DGNB-Vorzertifikat in Gold, eine EU-Taxonomie-Verifikation wird angestrebt.
Ein besonderes Augenmerk gilt der Verbindung von Stadt und Natur. Begrünte Fassaden, Urban Gardening-Flächen und Private-Gardening-Bereiche verbessern das Mikroklima und schaffen ein gesundes Wohnumfeld in urbaner Lage. Die hohe Bauqualität wurde bei der Gleichenfeier von allen Beteiligten hervorgehoben – darunter auch Bezirksvorsteherin-Stellvertreterin Elisabeth Mössmer-Cattalini und Generalunternehmer BauCommerce.
In einer Zeit rückläufiger Wohnbaufertigstellungen gilt das Projekt als attraktive Investitionsmöglichkeit. Noch sind 26 Eigentumswohnungen zwischen 32 und 94 m² verfügbar. Angesichts des begrenzten Angebots bei stabiler Nachfrage sehen Marktbeobachter in Projekten wie diesem eine solide Perspektive – sowohl für Eigennutzer als auch für Anleger im Bereich Immobilien.
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