Institiutionelle Investoren verkaufen und Family Offices kaufen. Dieser Trend setzt sich am heimischen Immobilienmarkt weiter fort. Jetzt hat Union Investment das Bürogebäude QBC3 im Wiener Quartier Belvedere Central (QBC) an die österreichische ATL Immoinvest Group verkauft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das im Jahr 2017 fertiggestellte Gebäude wurde 2016 - als Forward-Deal - von den Entwicklern UBM und S Immo für den offenen Immobilienfonds "UniImmo: Global" um kolportierte 30 Millionen Euro angekauft. „Während der Haltedauer von neun Jahren konnten wir den Wert des Gebäudes durch aktives Asset Management um rund 25 Prozent steigern. Wir haben nun die aktuelle Marktchance genutzt, um die Immobilie im Rahmen eines strukturierten Prozesses erfolgreich zu veräußern“, so Alejandro Obermeyer, Head of Investment Management DACH bei Union Investment.
Das QBC3 liegt direkt beim Wiener Hauptbahnhof und ist Teil des Stadtquartiers mit insgesamt sechs Gebäuden. Es verfügt über rund 8.200 m² Mietfläche auf acht Geschossen, darunter auch Retail- und Gastronomieflächen im Erdgeschoß. CBRE Austria vermittelte den Deal.
„Mit dem Ankauf des QBC3 setzen wir den Grundstein der strategischen Weiterentwicklung unseres Immobilienportfolios in der CEE-Region und planen weitere gezielte Investitionen in hochwertige Standorte mit langfristigem Potenzial““, sagt ATL Immoinvest-Geschäftsführer Filip Rosa. Die ATL Immoinvest Group ist eine auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Unternehmensgruppe mit Fokus auf Zentral- und Osteuropa um Stefan Krauter, der Gründer von Cargo-Partner. Das Logistik-Unternehmen wurde 2023 verkauft. Unter dem Leitmotiv „Perfect Locations. Stable Values.“ will ATL Immobilienprojekte entwickeln und in sie investiert, die wirtschaftliche Effizienz mit nachhaltiger Stadtentwicklung verbinden. „Mit ATL schaffen wir generationenübergreifende Investments, die die Immobilienwirtschaft der Zukunft nachhaltig prägen und den Nutzern echten Mehrwert bieten“, betont Stefan Krauter, Vorsitzender des Beirats der ATL Immoinvest Group.
Wir suchen die Top-Architekt:innen des Jahres 2025. Wer hat Ihnen besonders professionell weitergeholfen? Wer hat das schönste Bauprojekt entworfen? Wer die beste Lösung gefunden? Nehmen Sie jetzt an unserer Expertenbefragung teil und nominieren Sie Ihre:n Lieblingsarchitekt:in für das Immobilien Magazin! Jetzt nominieren: Hier geht es zur Expertenbefragung
Anfang Mai wurde der Plan im Regierungsprogramm, die Mietpreisbremse auch auf den frei finanzierten Bereich binnen kürzester Zeit auszurollen, als unrealistisch kommentiert. Jetzt könnte es aber schneller gehen als erwartet. Vizekanzler Babler preschte gestern via Pressekonferenz mit der einer Ausweitung der Mietpreisbremse und der geplanten Verlängerung der Mindestbefristungen auf fünf Jahre vor. In der Immobilienwirtschaft stößt dieser neuerliche Eingriff auf breite Ablehnung. Projektentwickler, Eigentümerverbände und Branchenvertreter warnen geschlossen vor den mittel- und langfristigen Folgen für Investitionen, Neubautätigkeit und Bestandserhaltung.
„Was hier als sozialpolitischer Erfolg verkauft wird, ist in Wahrheit ein systematischer Eingriff in Eigentumsrechte“, kritisiert Martin Prunbauer, Präsident des Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbundes (ÖHGB). Die Folge sei ein Rückzug privater Vermieter aus dem Markt und ein Abbau von Angebot – gerade in jenen Segmenten, wo es ohnehin schon eng ist. Auch der Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) verweist darauf, dass bereits jetzt die Richtwertmieten faktisch seit zwei Jahren eingefroren seien – eine reale Entwertung für Eigentümer.
Aus Sicht der Entwickler geht die Rechnung ebenfalls nicht auf. „Wer die Indexierung deckelt, entzieht Wohnbauträgern die Mittel für notwendige Investitionen in Klimaschutz und Qualität“, so Andreas Köttl, Präsident der VÖPE. Die Branche brauche verlässliche Rahmenbedingungen statt eines „flickwerkhaften Maßnahmenkatalogs“. Besonders kritisch sieht man die Signale an langfristig orientierte Kapitalgeber: Wenn rechtliche Grundlagen permanent verändert würden, lasse sich kein nachhaltiges Projektfinanzierungsmodell mehr aufrechterhalten.
Zwar ist anerkannt, dass die Inflation die Leistbarkeit für viele Mieterinnen und Mieter verschärft hat. Doch die pauschale Deckelung von Mieten trifft nach Ansicht der Branche nicht nur jene, die auf Unterstützung angewiesen sind, sondern auch Eigentümer, die ihre Immobilien instand halten oder energetisch sanieren wollen. Die langfristig kalkulierten Mietrenditen würden systematisch untergraben, was vor allem private und institutionelle Investoren abschrecke.
Die von der Regierung angekündigte Vereinheitlichung des Mietrechts wird zwar grundsätzlich begrüßt – jedoch nur unter der Voraussetzung, dass sie investitionsfreundlich, planbar und sachlich differenziert erfolgt. Eine pauschale Ausdehnung der Mietpreisdeckelung auf den freien Markt wäre aus Sicht der Branche fatal. Noch fataler wird es aber letztlich für den gesamten Mietwohnmarkt ausgehen. Das Beispiel Berlin zeigt, dass eine vergleichbare Mietpreisbremse zu einem Totalzusammenbruch des Wohnbaues und damit erst recht zu einer extremen Verknappung der Wohnungen - mit allen bekannten Effekten daraus - geführt hat.
Ab dem Sommer sollten sich die Investments in Immobilien wieder intensivieren. Die Europäische Zentralbank dürfte am 5. Juni ihren geldpolitischen Lockerungskurs fortsetzen und den Einlagensatz um weitere 25 Basispunkte auf 2,0 % senken. Damit wäre es die achte Zinssenkung binnen zwölf Monaten. Die Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund eines moderaten Wirtschaftswachstums und einer rückläufigen Inflation, die sich in Richtung des EZB-Ziels von 2 % bewegt.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde könnte auf der anschließenden Pressekonferenz eine Pause im Juli andeuten, bevor der weitere Kurs im September überprüft wird. Die Zentralbank will laut Analyst François Rimeu von Crédit Mutuel AM weiterhin datenabhängig agieren und betont, dass die Risiken für die Inflation mittelfristig ausgewogen bleiben. Unterstützung erhält diese vorsichtige Haltung von EZB-Direktorin Isabel Schnabel.
Die neuen EZB-Prognosen dürften beim Wirtschaftswachstum keine großen Änderungen bringen: Für 2025 bis 2027 erwartet die Notenbank weiterhin 0,9 %, 1,2 % und 1,3 %. Bei der Inflation rechnet sie mit einem zügigeren Rückgang Richtung Zielmarke – begünstigt durch niedrigere Ölpreise und die Euro-Aufwertung. Die Kerninflation - und aus heutiger Sicht damit auch der Euro-Leitzins wird für die kommenden Jahre bei rund 2 % gesehen.
Die Inflationsrate ist im Mai laut Schnellschätzung der Statistik Austria auf 3,0 % gesunken – nach 3,1 % im April. Für Bestandvermieter ist diese Entwicklung aus zweierlei Gründen relevant: Erstens, weil die Teuerung damit weiterhin deutlich über dem von der Regierung festgelegten Schwellenwert für die Mietpreisbremse liegt. Zweitens, weil der in der Mietpreisbremse-Schwellenwert - vorerst nur in einem Teilbereich, aber angekündigter Weise auch im gesamten Sektor - damit erreicht ist.
Für 2025 eingefroren wurden Richtwert- und Kategoriemieten - das betreffe rund 516.000 Wohnungen, darunter nahezu alle Altbauwohnungen, - sowie die indexgebundenen Entgelte von Genossenschaftswohnungen (rund 698.000 Wohnungen) und Gemeindewohnungen. Als nächstes dürfen diese Mieten 2026 nur um maximal 1 Prozent steigen, 2027 um maximal 2 Prozent. Ab 2028 gilt dann im "gesamten Wohnbereich" eine Begrenzung von Mietsteigerungen auf maximal 3 Prozent.
Eine aktuelle Umfrage im Auftrag von Raiffeisen Immobilien zeigt: Immobilien gelten weiterhin als besonders attraktive Kapitalanlage. Für 52 % der Österreicher:innen ist Sicherheit das Hauptmotiv für ein Investment – gefolgt von der positiven Wertentwicklung (46 %) und dem Wunsch nach Kapitalerhalt (43 %). In wirtschaftlich unsicheren Zeiten wird die Immobilie damit zur bevorzugten Anlageklasse.
„Gerade in bewegten Zeiten zeigt sich, wie sehr Menschen auf Substanzwerte vertrauen“, erklärt Peter Weinberger, Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich. Die gestiegene Nachfrage nach Anlageobjekten sei vor allem auf das aktuelle Umfeld zurückzuführen: starke Mietnachfrage, stabile Renditen und ein gutes Preisniveau nach der Korrekturphase. Unterstützt werde der Markt zusätzlich durch die jüngste Leitzinssenkung der EZB sowie höhere Löhne, die vielen Haushalten mehr finanziellen Spielraum eröffnen.
Auch Peter Mayr, ebenfalls Sprecher von Raiffeisen Immobilien, betont den Wert von Wohneigentum als zentraler Baustein der privaten Altersvorsorge: „Frühzeitiger Erwerb schützt vor Mietsteigerungen und schafft langfristige Stabilität.“
Laut der Umfrage sind Oberösterreicher:innen und Salzburger:innen besonders stark an Immobilien als Geldanlage interessiert (jeweils knapp 50 %), ebenso wie Wiener:innen mit 44 %. Überdurchschnittlich engagiert zeigen sich auch Selbständige und Freiberufler:innen sowie unter 30-Jährige, für die Immobilieninvestments vor allem unter dem Aspekt der Geldanlage besonders relevant sind.
Die deutsche Discounterkette Woolworth setzt ihren Expansionskurs in Österreich fort. EHL Gewerbeimmobilien hat dem Einzelhändler vier neue Standorte in Wien und im Burgenland mit insgesamt rund 5.000 m² vermittelt. Alle Filialen sollen noch bis Jahresende 2025 eröffnet werden. Konkret entstehen neue Woolworth-Filialen im FMZ „StopShop Stadlau“ (Wien-Donaustadt, ca. 2.000 m², Eröffnung Anfang Juni), an der Meidlinger Hauptstraße (1.000 m², Eröffnung Juli), sowie in den burgenländischen Fachmarktzentren „Arena Mattersburg“ (980 m²) und „K1 Kittsee“ (1.100 m²). Die letzten beiden Standorte öffnen voraussichtlich im Laufe des zweiten Halbjahres. Eigentümer der Liegenschaften sind CPI Europe, Donau Versicherung, LLB Immo und FMZ Kittsee.
„Wir freuen uns, Woolworth bei ihrer dynamischen Marktentwicklung in Österreich begleiten zu dürfen. Die vermittelten Flächen überzeugen durch ihre Lagequalität, hohe Frequenz und sehr gute Anbindung“, so Mario Schwaiger, Leiter Einzelhandelsimmobilien bei EHL. Auch Woolworth zeigt sich mit dem Deal zufrieden. „Mit den neuen Filialen stärken wir unser Netzwerk gezielt an stark frequentierten Standorten und bringen unser Konzept näher zu unseren Kundinnen und Kunden“, sagt Ivana Jezidzic, Geschäftsführerin von Woolworth Österreich.
Seit dem Wiedereintritt in den heimischen Markt im November 2023 hat Woolworth 35 Filialen eröffnet. Bis Ende 2025 sind weitere 20 bis 30 Standorte geplant – bevorzugt in Fachmarktzentren und etablierten Einkaufsstraßen mit hoher Frequenz.
Die CA Immo hat die rund 25.500 m² große Büroimmobilie Visionary im Prager Teilmarkt Holesovice verkauft. Das mehrfach ausgezeichnete Gebäude erzielt annualisierte Bruttomieteinnahmen von rund 4,3 Millionen Euro und weist, inklusive zukünftiger Mietverträge, eine Vermietungsquote von 93 % auf.
„Mit der nahezu vollständigen Vermietung des Gebäudes ist unser Geschäftsplan für Visionary abgeschlossen. Mit diesem Verkauf nutzen wir die Marktliquidität, um Kapital für alternative Anlageoptionen freizusetzen und realisieren zukünftige Gewinne, wo aus unserer Sicht nur eine begrenzte weitere Wertschöpfung im Rahmen unseres Geschäftsmodells möglich ist“, so CEO Keegan Viscius.
Der Verkauf ist Teil des laufenden Kapitalrotationsprogramms, mit dem CA Immo das Immobilienportfolio fokussiert. Im Zentrum steht die Konzentration auf hochwertige Büroimmobilien der Klasse A in zentralen Lagen der Kernmärkte. Liegenschaften, die außerhalb dieses Profils liegen – etwa hinsichtlich Alter, Standort oder Wertschöpfungspotenzial –, werden konsequent abgegeben. Die Erlöse dienen der Refinanzierung, der Entwicklung neuer Projekte – insbesondere in Berlin – sowie möglichen selektiven Zukäufen.
Union Investment verkauft nach neun Jahren Haltedauer
von Stefan Posch
Institiutionelle Investoren verkaufen und Family Offices kaufen. Dieser Trend setzt sich am heimischen Immobilienmarkt weiter fort. Jetzt hat Union Investment das Bürogebäude QBC3 im Wiener Quartier Belvedere Central (QBC) an die österreichische ATL Immoinvest Group verkauft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das im Jahr 2017 fertiggestellte Gebäude wurde 2016 - als Forward-Deal - von den Entwicklern UBM und S Immo für den offenen Immobilienfonds "UniImmo: Global" um kolportierte 30 Millionen Euro angekauft. „Während der Haltedauer von neun Jahren konnten wir den Wert des Gebäudes durch aktives Asset Management um rund 25 Prozent steigern. Wir haben nun die aktuelle Marktchance genutzt, um die Immobilie im Rahmen eines strukturierten Prozesses erfolgreich zu veräußern“, so Alejandro Obermeyer, Head of Investment Management DACH bei Union Investment.
Das QBC3 liegt direkt beim Wiener Hauptbahnhof und ist Teil des Stadtquartiers mit insgesamt sechs Gebäuden. Es verfügt über rund 8.200 m² Mietfläche auf acht Geschossen, darunter auch Retail- und Gastronomieflächen im Erdgeschoß. CBRE Austria vermittelte den Deal.
„Mit dem Ankauf des QBC3 setzen wir den Grundstein der strategischen Weiterentwicklung unseres Immobilienportfolios in der CEE-Region und planen weitere gezielte Investitionen in hochwertige Standorte mit langfristigem Potenzial““, sagt ATL Immoinvest-Geschäftsführer Filip Rosa. Die ATL Immoinvest Group ist eine auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Unternehmensgruppe mit Fokus auf Zentral- und Osteuropa um Stefan Krauter, der Gründer von Cargo-Partner. Das Logistik-Unternehmen wurde 2023 verkauft. Unter dem Leitmotiv „Perfect Locations. Stable Values.“ will ATL Immobilienprojekte entwickeln und in sie investiert, die wirtschaftliche Effizienz mit nachhaltiger Stadtentwicklung verbinden. „Mit ATL schaffen wir generationenübergreifende Investments, die die Immobilienwirtschaft der Zukunft nachhaltig prägen und den Nutzern echten Mehrwert bieten“, betont Stefan Krauter, Vorsitzender des Beirats der ATL Immoinvest Group.
Wir suchen die Top-Architekt:innen des Jahres 2025. Wer hat Ihnen besonders professionell weitergeholfen? Wer hat das schönste Bauprojekt entworfen? Wer die beste Lösung gefunden? Nehmen Sie jetzt an unserer Expertenbefragung teil und nominieren Sie Ihre:n Lieblingsarchitekt:in für das Immobilien Magazin! Jetzt nominieren: Hier geht es zur Expertenbefragung
Anfang Mai wurde der Plan im Regierungsprogramm, die Mietpreisbremse auch auf den frei finanzierten Bereich binnen kürzester Zeit auszurollen, als unrealistisch kommentiert. Jetzt könnte es aber schneller gehen als erwartet. Vizekanzler Babler preschte gestern via Pressekonferenz mit der einer Ausweitung der Mietpreisbremse und der geplanten Verlängerung der Mindestbefristungen auf fünf Jahre vor. In der Immobilienwirtschaft stößt dieser neuerliche Eingriff auf breite Ablehnung. Projektentwickler, Eigentümerverbände und Branchenvertreter warnen geschlossen vor den mittel- und langfristigen Folgen für Investitionen, Neubautätigkeit und Bestandserhaltung.
„Was hier als sozialpolitischer Erfolg verkauft wird, ist in Wahrheit ein systematischer Eingriff in Eigentumsrechte“, kritisiert Martin Prunbauer, Präsident des Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbundes (ÖHGB). Die Folge sei ein Rückzug privater Vermieter aus dem Markt und ein Abbau von Angebot – gerade in jenen Segmenten, wo es ohnehin schon eng ist. Auch der Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) verweist darauf, dass bereits jetzt die Richtwertmieten faktisch seit zwei Jahren eingefroren seien – eine reale Entwertung für Eigentümer.
Aus Sicht der Entwickler geht die Rechnung ebenfalls nicht auf. „Wer die Indexierung deckelt, entzieht Wohnbauträgern die Mittel für notwendige Investitionen in Klimaschutz und Qualität“, so Andreas Köttl, Präsident der VÖPE. Die Branche brauche verlässliche Rahmenbedingungen statt eines „flickwerkhaften Maßnahmenkatalogs“. Besonders kritisch sieht man die Signale an langfristig orientierte Kapitalgeber: Wenn rechtliche Grundlagen permanent verändert würden, lasse sich kein nachhaltiges Projektfinanzierungsmodell mehr aufrechterhalten.
Zwar ist anerkannt, dass die Inflation die Leistbarkeit für viele Mieterinnen und Mieter verschärft hat. Doch die pauschale Deckelung von Mieten trifft nach Ansicht der Branche nicht nur jene, die auf Unterstützung angewiesen sind, sondern auch Eigentümer, die ihre Immobilien instand halten oder energetisch sanieren wollen. Die langfristig kalkulierten Mietrenditen würden systematisch untergraben, was vor allem private und institutionelle Investoren abschrecke.
Die von der Regierung angekündigte Vereinheitlichung des Mietrechts wird zwar grundsätzlich begrüßt – jedoch nur unter der Voraussetzung, dass sie investitionsfreundlich, planbar und sachlich differenziert erfolgt. Eine pauschale Ausdehnung der Mietpreisdeckelung auf den freien Markt wäre aus Sicht der Branche fatal. Noch fataler wird es aber letztlich für den gesamten Mietwohnmarkt ausgehen. Das Beispiel Berlin zeigt, dass eine vergleichbare Mietpreisbremse zu einem Totalzusammenbruch des Wohnbaues und damit erst recht zu einer extremen Verknappung der Wohnungen - mit allen bekannten Effekten daraus - geführt hat.
Ab dem Sommer sollten sich die Investments in Immobilien wieder intensivieren. Die Europäische Zentralbank dürfte am 5. Juni ihren geldpolitischen Lockerungskurs fortsetzen und den Einlagensatz um weitere 25 Basispunkte auf 2,0 % senken. Damit wäre es die achte Zinssenkung binnen zwölf Monaten. Die Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund eines moderaten Wirtschaftswachstums und einer rückläufigen Inflation, die sich in Richtung des EZB-Ziels von 2 % bewegt.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde könnte auf der anschließenden Pressekonferenz eine Pause im Juli andeuten, bevor der weitere Kurs im September überprüft wird. Die Zentralbank will laut Analyst François Rimeu von Crédit Mutuel AM weiterhin datenabhängig agieren und betont, dass die Risiken für die Inflation mittelfristig ausgewogen bleiben. Unterstützung erhält diese vorsichtige Haltung von EZB-Direktorin Isabel Schnabel.
Die neuen EZB-Prognosen dürften beim Wirtschaftswachstum keine großen Änderungen bringen: Für 2025 bis 2027 erwartet die Notenbank weiterhin 0,9 %, 1,2 % und 1,3 %. Bei der Inflation rechnet sie mit einem zügigeren Rückgang Richtung Zielmarke – begünstigt durch niedrigere Ölpreise und die Euro-Aufwertung. Die Kerninflation - und aus heutiger Sicht damit auch der Euro-Leitzins wird für die kommenden Jahre bei rund 2 % gesehen.
Mietpreisbremse könnte relevant werden
Inflation im Mai bei 3,0 %
von Gerhard Rodler
Die Inflationsrate ist im Mai laut Schnellschätzung der Statistik Austria auf 3,0 % gesunken – nach 3,1 % im April. Für Bestandvermieter ist diese Entwicklung aus zweierlei Gründen relevant: Erstens, weil die Teuerung damit weiterhin deutlich über dem von der Regierung festgelegten Schwellenwert für die Mietpreisbremse liegt. Zweitens, weil der in der Mietpreisbremse-Schwellenwert - vorerst nur in einem Teilbereich, aber angekündigter Weise auch im gesamten Sektor - damit erreicht ist.
Für 2025 eingefroren wurden Richtwert- und Kategoriemieten - das betreffe rund 516.000 Wohnungen, darunter nahezu alle Altbauwohnungen, - sowie die indexgebundenen Entgelte von Genossenschaftswohnungen (rund 698.000 Wohnungen) und Gemeindewohnungen. Als nächstes dürfen diese Mieten 2026 nur um maximal 1 Prozent steigen, 2027 um maximal 2 Prozent. Ab 2028 gilt dann im "gesamten Wohnbereich" eine Begrenzung von Mietsteigerungen auf maximal 3 Prozent.
Sicherheit steht im Fokus
Immobilien bleiben gefragte Anlageform
von Gerhard Rodler
Eine aktuelle Umfrage im Auftrag von Raiffeisen Immobilien zeigt: Immobilien gelten weiterhin als besonders attraktive Kapitalanlage. Für 52 % der Österreicher:innen ist Sicherheit das Hauptmotiv für ein Investment – gefolgt von der positiven Wertentwicklung (46 %) und dem Wunsch nach Kapitalerhalt (43 %). In wirtschaftlich unsicheren Zeiten wird die Immobilie damit zur bevorzugten Anlageklasse.
„Gerade in bewegten Zeiten zeigt sich, wie sehr Menschen auf Substanzwerte vertrauen“, erklärt Peter Weinberger, Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich. Die gestiegene Nachfrage nach Anlageobjekten sei vor allem auf das aktuelle Umfeld zurückzuführen: starke Mietnachfrage, stabile Renditen und ein gutes Preisniveau nach der Korrekturphase. Unterstützt werde der Markt zusätzlich durch die jüngste Leitzinssenkung der EZB sowie höhere Löhne, die vielen Haushalten mehr finanziellen Spielraum eröffnen.
Auch Peter Mayr, ebenfalls Sprecher von Raiffeisen Immobilien, betont den Wert von Wohneigentum als zentraler Baustein der privaten Altersvorsorge: „Frühzeitiger Erwerb schützt vor Mietsteigerungen und schafft langfristige Stabilität.“
Laut der Umfrage sind Oberösterreicher:innen und Salzburger:innen besonders stark an Immobilien als Geldanlage interessiert (jeweils knapp 50 %), ebenso wie Wiener:innen mit 44 %. Überdurchschnittlich engagiert zeigen sich auch Selbständige und Freiberufler:innen sowie unter 30-Jährige, für die Immobilieninvestments vor allem unter dem Aspekt der Geldanlage besonders relevant sind.
EHL vermittelt vier neue Standorte in Wien und dem Burgenland
Woolworth expandiert weiter
von Elisabeth K. Fürst
Die deutsche Discounterkette Woolworth setzt ihren Expansionskurs in Österreich fort. EHL Gewerbeimmobilien hat dem Einzelhändler vier neue Standorte in Wien und im Burgenland mit insgesamt rund 5.000 m² vermittelt. Alle Filialen sollen noch bis Jahresende 2025 eröffnet werden. Konkret entstehen neue Woolworth-Filialen im FMZ „StopShop Stadlau“ (Wien-Donaustadt, ca. 2.000 m², Eröffnung Anfang Juni), an der Meidlinger Hauptstraße (1.000 m², Eröffnung Juli), sowie in den burgenländischen Fachmarktzentren „Arena Mattersburg“ (980 m²) und „K1 Kittsee“ (1.100 m²). Die letzten beiden Standorte öffnen voraussichtlich im Laufe des zweiten Halbjahres. Eigentümer der Liegenschaften sind CPI Europe, Donau Versicherung, LLB Immo und FMZ Kittsee.
„Wir freuen uns, Woolworth bei ihrer dynamischen Marktentwicklung in Österreich begleiten zu dürfen. Die vermittelten Flächen überzeugen durch ihre Lagequalität, hohe Frequenz und sehr gute Anbindung“, so Mario Schwaiger, Leiter Einzelhandelsimmobilien bei EHL. Auch Woolworth zeigt sich mit dem Deal zufrieden. „Mit den neuen Filialen stärken wir unser Netzwerk gezielt an stark frequentierten Standorten und bringen unser Konzept näher zu unseren Kundinnen und Kunden“, sagt Ivana Jezidzic, Geschäftsführerin von Woolworth Österreich.
Seit dem Wiedereintritt in den heimischen Markt im November 2023 hat Woolworth 35 Filialen eröffnet. Bis Ende 2025 sind weitere 20 bis 30 Standorte geplant – bevorzugt in Fachmarktzentren und etablierten Einkaufsstraßen mit hoher Frequenz.
Der Kapitalumschichtungsprozess wird fortgesetzt
CA Immo verkauft Visionary in Prag
von Elisabeth K. Fürst
Die CA Immo hat die rund 25.500 m² große Büroimmobilie Visionary im Prager Teilmarkt Holesovice verkauft. Das mehrfach ausgezeichnete Gebäude erzielt annualisierte Bruttomieteinnahmen von rund 4,3 Millionen Euro und weist, inklusive zukünftiger Mietverträge, eine Vermietungsquote von 93 % auf.
„Mit der nahezu vollständigen Vermietung des Gebäudes ist unser Geschäftsplan für Visionary abgeschlossen. Mit diesem Verkauf nutzen wir die Marktliquidität, um Kapital für alternative Anlageoptionen freizusetzen und realisieren zukünftige Gewinne, wo aus unserer Sicht nur eine begrenzte weitere Wertschöpfung im Rahmen unseres Geschäftsmodells möglich ist“, so CEO Keegan Viscius.
Der Verkauf ist Teil des laufenden Kapitalrotationsprogramms, mit dem CA Immo das Immobilienportfolio fokussiert. Im Zentrum steht die Konzentration auf hochwertige Büroimmobilien der Klasse A in zentralen Lagen der Kernmärkte. Liegenschaften, die außerhalb dieses Profils liegen – etwa hinsichtlich Alter, Standort oder Wertschöpfungspotenzial –, werden konsequent abgegeben. Die Erlöse dienen der Refinanzierung, der Entwicklung neuer Projekte – insbesondere in Berlin – sowie möglichen selektiven Zukäufen.
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