Leitzinsen endlich auf 2 Prozent

Könnte bis Jahresende dort bleiben

von Gerhard Rodler

EZB senkt Zinsen auf die erwarteten 2 Prozent © Adobe Stock EZB senkt Zinsen auf die erwarteten 2 Prozent © Adobe Stock
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat soeben, heute am 5. Juni 2025, erneut den Leitzins gesenkt. Mit dem heutigen Beschluss fällt der Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte auf nun 2,0 Prozent. Auch der Hauptrefinanzierungssatz wurde entsprechend angepasst. Damit setzt die EZB ihre geldpolitische Lockerung konsequent fort – es ist bereits die achte Zinssenkung in Folge seit Juni 2024. Und auch ein - zumindest emotional - weiterer Befreiungsschlag für die Immobilienbranche, die besonders unter den höheren Zinsen gelitten hatte.

Ausschlaggebend für den heutigen Schritt sind die anhaltend niedrige Inflation sowie die weiterhin verhaltene Konjunktur im Euroraum. Im Mai lag die Teuerungsrate bei nur 2,1 Prozent und damit in unmittelbarer Nähe zum angestrebten Inflationsziel der EZB von 2,0 Prozent. Die Preisentwicklung verschafft der Notenbank ausreichend Spielraum, die Zinsen weiter zu senken, um Impulse für die schwächelnde Wirtschaft zu setzen.

Die geldpolitische Entscheidung wurde von den Märkten weitgehend erwartet. Analysten und Ökonomen hatten bereits im Vorfeld mit einer Lockerung der Zinssätze gerechnet. Gleichzeitig bleibt die Debatte im EZB-Rat lebendig: Während Stimmen wie Isabel Schnabel für eine Pause plädieren, sehen andere – etwa der französische Notenbankchef François Villeroy de Galhau – weiterhin Potenzial für zusätzliche Zinsschritte, sofern sich der disinflationäre Trend fortsetzt.

Mit dem heutigen Zinsschritt reagiert die EZB auch auf globale Unsicherheiten wie die angekündigten neuen US-Zölle unter Präsident Trump, die zusätzliche Belastungen für die europäische Exportwirtschaft bringen könnten. Ob noch weitere Zinssenkungen folgen werden, hängt maßgeblich von der Inflationsentwicklung der kommenden Monate ab. Grundsätzlich ist aktuell der Plan der EZB, die Leitzinsen wenn möglich auf dem Niveau der EU-weiten Inflationsrate zu belassen.
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Gloriette-Frühstück 2025

Cachalot Media House lud auf die Gloriette

von Stefan Posch

https://youtube.com/watch?v=vBx3wPDK38U
Das Gloriette-Frühstück des Cachalot Media House ist einer der jährliche Fixpunkt der heimischen Immobilienwirtschaft und auch heuer versammelten sich zahlreiche Branchenplayer und Wegbegleiter des Verlages auf der historischen Gloriette im Wiener Schlosspark Schönbrunn, zum gemeinsamen Austauschen und Kontakte knüpfen. Auch nutzten Herausgeber Gerhard Rodler und Geschäftsführerin Iris Einwaller das Event, um Neuigkeiten zu verkünden. Das gesamte Team des Cachalot Media Houses bedankt sich bei seinen treuen Kunden und Partnern für die langjährige Zusammenarbeit und freut sich auf viele weitere spannende Jahre.

Im Interview:
Iris Einwaller - Geschäftsführerin, Cachalot Media House
Alois Reikersdorfer - Founder, RE/MAX Austria
Bojan Gabelic - Geschäftsführer, PipeSan
Andreas Ridder - Managing Director, CBRE Austria
Valentin Bauer - Head of Operations | Chief Expansion Officer, IMMOunited
Judith Kössner - Head of Immobilien, willhaben
Karina Schunker - Geschäftsführerin, EHL Wohnen
Michael Ehlmaier - Geschäftsführender Gesellschafter, EHL Immobilien
Rudolf Donner - Geschäftsführer, Uponor Austria
Christiane Erten - Geschäftsführerin, Akustik Buch
Stephan Pasquali - Geschäftsführer Neubau, 3SI Immogroup
Jürgen Marksteiner - Geschäftsführer, OBO Bettermann
Christian Hofer - Geschäftsführer, Hoval Österreich
Christian Buchbauer - Leiter Marketing & Technical Pre-Sales, Vaillant Group Austria
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Einschnitte bei offenen Immo-Fonds

Änderungen im § 11 ImmoInvFG

von Gerhard Rodler

Offene Immofonds werden ab 2027 noch stärker reglementiert © stock.adobe.com Offene Immofonds werden ab 2027 noch stärker reglementiert © stock.adobe.com
Die 45. Sitzung des Finanzmarktstabilitätsgremiums (FMSG) fand gestern, am 4. Juni 2025, statt. Der Antizyklische Kapitalpuffer soll bei 0% bleiben. Die Hebelfinanzierung von Investmentfonds ist gering, die Liquiditätsrisiken von Immobilienfonds bleiben allerdings hoch. Gleichzeitig aber wurden einmal mehr die deutlich gestiegenen Risiken für den Immobiliensektor betont. Immobilienfonds weisen demnach weiterhin eine hohe Liquiditätsinkongruenz auf, die auch im EU-Vergleich hervorsticht. Diese Liquiditätsinkongruenz wurde allerdings durch eine Änderung des § 11 Immobilien-Investmentfondsgesetzes (ImmoInvFG) bereits adressiert, welche mit 1. 1. 2027 in Kraft tritt. 

Die Änderungen im § 11 ImmoInvFG markieren jedenfalls einen klaren Paradigmenwechsel für offene Immobilienfonds in Österreich. Mit der Einführung von Mindesthalte- und Rückgabefristen sowie verschärften Transparenzpflichten reagiert der Gesetzgeber auf die Herausforderungen eines sich wandelnden Immobilienmarktes und setzt neue Standards im Anlegerschutz. Anleger und Marktteilnehmer müssen sich auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen, die spätestens ab 2027 verbindlich gelten.

Mit der jüngsten Novelle wurden die Bedingungen für die Rückgabe von Anteilen an Immobilienfonds deutlich verschärft. Künftig gilt für Anleger eine Mindestbehaltedauer: Wer Anteile an einem österreichischen Immobilienfonds erwirbt, muss diese nun mindestens zwölf Monate halten, bevor eine Rückgabe überhaupt möglich ist. Nach Ablauf dieser Frist kann die Rückgabe erklärt werden – die Auszahlung erfolgt jedoch erst nach weiteren zwölf Monaten. Die Rückgabeerklärung ist dabei nicht direkt an die Kapitalanlagegesellschaft, sondern an die depotführende Bank zu richten.

Diese Maßnahmen sollen die Stabilität der Fonds stärken und verhindern, dass es bei Marktturbulenzen zu massenhaften Rückgaben kommt, die die Liquidität der Fonds gefährden könnten. Die Fondsgesellschaften erhalten so ausreichend Zeit, um Immobilienbestände gegebenenfalls marktgerecht zu veräußern.

Die Reformen dienen dem Schutz der Anleger und der Sicherung der Funktionsfähigkeit offener Immobilienfonds. Durch die verlängerten Fristen wird das Risiko von Liquiditätsengpässen reduziert. Zudem sind die Kapitalanlagegesellschaften verpflichtet, die Anleger umfassend und transparent über die Fondsbestimmungen zu informieren. Vor dem Erwerb von Anteilen muss jedem Interessenten ein kostenloses Exemplar der Fondsbestimmungen angeboten werden; auf Wunsch sind diese jederzeit kostenlos auszuhändigen.
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Erste Immo verkauft 1.000 Wohnungen

Mittelabflüsse bei offenen Fonds sinken

von Gerhard Rodler

Erste Immo KAG hate wie fast alle offenen Immobilienfonds deutliche Mittelabflüsse © Erste Immo KAG Erste Immo KAG hate wie fast alle offenen Immobilienfonds deutliche Mittelabflüsse © Erste Immo KAG
Der offene Immobilienfonds Erste Immo KAG verkaufte in mehreren Transaktionen Wohnhausanlagen mit rund 1.000 Mietwohnungen, darunter Häuser in der Seestadt und in Simmering. Das berichtet das Gewinn-Magazin. Der größte Teil der Wohnungen ging demnach mit einem Kaufpreis von über 100 Millionen Euro an das Österreichische Volkswohnungswerk (ÖVW). Dabei handelt es sich um einen gemeinnützigen Bauträger. Die restlichen Objekte wurden von österreichischen Privatinvestoren gekauft.

Offene Immobilienfonds hatten in den vergangenen Jahren mit starken Abflüssen von Anlegergeldern zu kämpfen. Fließt mehr Geld ab als neues dazu kommt, müssen die Fonds Immobilien verkaufen. So hatte - wie immoflash berichtete - unter anderem auch die Union Investment in Österreich Verkäufe getätigt.

Freilich ist der Immobilienfonds der Erste Bank damit alles andere als ein Einzelfall. Praktisch alle offenen Immobilienfonds in Österreich haben mit dem Phänomen mehr oder grossere Mittelabflüsse in der Vergangenheit zu kämpfen. Bei einigen ist dieser Prozess in den letzten Wochen bereits zum Stillstand gekommen beziehungsweise hat es sich stark eingebremst, bei anderern noch nicht. Die sich wieder auf deutlich niedrigerem Niveau einpendelnden Zinsen sorgen aber bereits wieder für eine Stabilisierung.
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Real Treuhand kauft in Hietzing

Auf den zwei Grundstücke sollen Wohnobjekte entstehen

von Elisabeth K. Fürst

Zwischen dem Roten Berg und der U4 gibts noch Entwicklungsspielraum. © Adobe Stock Zwischen dem Roten Berg und der U4 gibts noch Entwicklungsspielraum. © Adobe Stock
Der 13. Wiener Gemeindebezirk bleibt begehrt: Colliers hat ein Liegenschaftspaket in Wien-Hietzing an die Real Treuhand Immobilien vermittelt. Die zwei Grundstücke mit exzellentem Entwicklungspotenzial wurden von einer privaten Verkäuferin an das zur Raiffeisenlandesbank Oberösterreich gehörende Unternehmen veräußert. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Liegenschaften sind ideal für die Realisierung hochwertiger Wohnprojekte geeignet. Sie liegen in ruhiger Wohnlage mit direktem Zugang zu Infrastruktur und Natur. Die U4-Station Ober St. Veit, der Rote Berg sowie der Schönbrunner Schlosspark sind in wenigen Minuten erreichbar. „Wir freuen uns, dass wir innerhalb kurzer Zeit wieder hervorragende Liegenschaften für eine spannende Projektumsetzung in Wien akquirieren konnten. Der 13. Bezirk steht sinnbildlich für Lebensqualität – mit seinem kulturellen Erbe, der Nähe zu Grünflächen und seiner ruhigen, aber bestens angebundenen Lage. Genau hier setzen wir mit Projekten an, die nicht nur ästhetisch, sondern auch ökologisch Maßstäbe setzen werden“, erklärt Karl-Heinz Daurer, Geschäftsführer der Bauträgersparte der Real-Treuhand Immobilien.

Colliers freut sich über den Abschluss: „Die hohe Nachfrage nach entwicklungsfähigen Liegenschaften in Hietzing zeigt, dass dieser Bezirk weiterhin eine der bevorzugten Wohnadressen in Wien bleibt. Wir freuen uns, dass wir diese attraktiven Grundstücke erfolgreich vermitteln konnten“, so Dietmar Steger, Head of Capital Markets bei Colliers Österreich.
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Startschuss für „Wien Fifteen“

Sanierungsprojekt von Kollitsch & Soravia

von Gerhard Rodler

Wien Fifteen © Kollitsch & Soravia Immobilien Wien Fifteen © Kollitsch & Soravia Immobilien
Mit der erteilten Baugenehmigung beginnt für das Projekt „Wien Fifteen“ in der Sechshauserstraße 3 in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus nun offiziell die Vermarktungsphase. Der von Kollitsch & Soravia entwickelte historische Zinshauskomplex wird umfassend saniert und nachhaltig nachverdichtet. Der Verkaufsstart erfolgt in Kooperation mit EHL Wohnen, unter der Leitung von Karina Schunker.

Geplant sind rund 65 Wohnungen mit Freiflächen wie Balkonen, Terrassen oder Eigengärten sowie 20 Tiefgaragenplätze mit E-Mobilitätsinfrastruktur. Der grüne Innenhof soll nicht nur Erholungsraum, sondern mit „Urban Gardening“ auch Teil eines sozialen Nutzungskonzepts sein. Die Dach- und Fassadenbegrünung, eine Photovoltaikanlage und die Fernwärmeversorgung ergänzen den ökologischen Anspruch.

Neben der technischen Ausstattung setzt das Projekt auch architektonisch auf Sorgfalt: Die historische Fassade bleibt erhalten, die neuen Bauteile werden sensibel in das bestehende Stadtbild integriert. Für Soravia-Geschäftsführerin Jasmin Soravia ist das Projekt ein weiterer Schritt im Umgang mit nachhaltiger Bestandserneuerung – mit Unterstützung eines erfahrenen Vertriebspartners: „Karina Schunker ist für mich die Expertin im Bereich Wohnen.“
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Modulbauweise expandiert

Elk baut für LZH bei Wels

von Gerhard Rodler

LZH in Wels by ELK  © ELK LZH in Wels by ELK © ELK
In nur drei Tagen hat Elk Tech für die LZH Group ein nachhaltiges Wohnprojekt in Steinhaus bei Wels montiert. Insgesamt 52 industriell vorgefertigte Module bilden die Grundlage für 24 Wohneinheiten mit Wohnflächen zwischen 30 m² und 124 m². Das Projekt setzt auf eine serielle Bauweise mit über 90 % Vorfertigungsgrad – inklusive vollständig installierter Haustechnik, fertiger Bäder und Bodenbeläge.

Die Gesamtbauzeit vom Start der Modulproduktion bis zur Übergabe betrug lediglich neun Monate und lag damit deutlich unter jener klassischer Bauprojekte. Jede Wohnung ist mit Balkon oder Garten ausgestattet, beheizt und gekühlt wird über eine dezentrale Luft-Luft-Wärmepumpe. Zusätzlich sorgt eine PV-Anlage für nachhaltige Energieversorgung.

Ziel ist eine ÖGNI-Gold-Zertifizierung, die die hohen Standards in Bezug auf Nachhaltigkeit und Qualität bestätigt. „Wir schaffen Wohnraum, der ökologisch, wirtschaftlich und sozial überzeugt“, betont LZH-Geschäftsführer Rafael Lughammer. Elk Tech-CEO Lukas Schermann ergänzt: „Unsere modulare Technologie erlaubt kurze Bauzeiten bei minimaler Belastung für Anrainer:innen – das ist moderne Wohnraumschaffung, wie sie heute gebraucht wird.“
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Smart-Home wird bald Standard

Sicherheit dominiert das Interesse

von Gerhard Rodler

Sicherheit ist der zentrale Treiber bei der Nutzung von Smart-Home-Technologien in Österreich. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von ImmoScout24.at unter 1.000 Personen. Zwar ist das Angebot an vernetzter Haustechnik breit, doch der Marktdurchdringungsgrad bleibt gering. Besonders gefragt sind Systeme, die das subjektive Sicherheitsgefühl stärken – allen voran Kameras, Bewegungssensoren und smarte Türklingeln.

Rund 61 Prozent der Befragten geben an, entweder bereits eine Sicherheitskamera im Einsatz zu haben oder den Wunsch danach zu hegen. Besonders groß ist das Interesse in städtischen Randlagen und bei jungen Altersgruppen. Während im urbanen Raum bisher nur 10 Prozent über Kameras verfügen, wünscht sich fast die Hälfte der Stadtbewohner eine entsprechende Ausstattung. Bei den 18- bis 29-Jährigen ist der Wunsch mit über 50 Prozent am stärksten ausgeprägt. Männer zeigen dabei etwas mehr Interesse als Frauen.

Bewegungssensoren sind im Vergleich dazu bereits deutlich verbreiteter. Sie kommen in etwa jedem dritten Haushalt zum Einsatz. Eigentümer:innen sind hier besser ausgestattet als Mieter:innen oder Bewohner:innen von Gemeindewohnungen. Gleichzeitig zeigt sich ein hoher Wunsch nach Nachrüstung – besonders unter jenen, die zur Miete wohnen.

Smarte Türklingeln mit Kamera- und Gegensprechfunktion nutzen bislang nur 13 Prozent, aber 40 Prozent wünschen sich diese Technologie. Auch hier sind es wieder vor allem jüngere Personen, die die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation mit Besucher:innen schätzen.

Weniger gefragt sind hingegen digitale Türschlösser, die den Zugang über App oder Code ermöglichen. Nur 9 Prozent nutzen sie, zwei Drittel halten sie für nicht relevant. Generell zeigt sich: Die Integration smarter Technologien wird zunehmend akzeptiert – besonders dort, wo sie konkret erlebbaren Nutzen bietet. Der Fokus liegt klar auf Sicherheit, nicht auf Komfort oder Zentralsteuerung.
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Änderungen im § 11 ImmoInvFG

Einschnitte bei offenen Immo-Fonds

von Gerhard Rodler

Die 45. Sitzung des Finanzmarktstabilitätsgremiums (FMSG) fand gestern, am 4. Juni 2025, statt. Der Antizyklische Kapitalpuffer soll bei 0% bleiben. Die Hebelfinanzierung von Investmentfonds ist gering, die Liquiditätsrisiken von Immobilienfonds bleiben allerdings hoch. Gleichzeitig aber wurden einmal mehr die deutlich gestiegenen Risiken für den Immobiliensektor betont. Immobilienfonds weisen demnach weiterhin eine hohe Liquiditätsinkongruenz auf, die auch im EU-Vergleich hervorsticht. Diese Liquiditätsinkongruenz wurde allerdings durch eine Änderung des § 11 Immobilien-Investmentfondsgesetzes (ImmoInvFG) bereits adressiert, welche mit 1. 1. 2027 in Kraft tritt. 

Die Änderungen im § 11 ImmoInvFG markieren jedenfalls einen klaren Paradigmenwechsel für offene Immobilienfonds in Österreich. Mit der Einführung von Mindesthalte- und Rückgabefristen sowie verschärften Transparenzpflichten reagiert der Gesetzgeber auf die Herausforderungen eines sich wandelnden Immobilienmarktes und setzt neue Standards im Anlegerschutz. Anleger und Marktteilnehmer müssen sich auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen, die spätestens ab 2027 verbindlich gelten.

Mit der jüngsten Novelle wurden die Bedingungen für die Rückgabe von Anteilen an Immobilienfonds deutlich verschärft. Künftig gilt für Anleger eine Mindestbehaltedauer: Wer Anteile an einem österreichischen Immobilienfonds erwirbt, muss diese nun mindestens zwölf Monate halten, bevor eine Rückgabe überhaupt möglich ist. Nach Ablauf dieser Frist kann die Rückgabe erklärt werden – die Auszahlung erfolgt jedoch erst nach weiteren zwölf Monaten. Die Rückgabeerklärung ist dabei nicht direkt an die Kapitalanlagegesellschaft, sondern an die depotführende Bank zu richten.

Diese Maßnahmen sollen die Stabilität der Fonds stärken und verhindern, dass es bei Marktturbulenzen zu massenhaften Rückgaben kommt, die die Liquidität der Fonds gefährden könnten. Die Fondsgesellschaften erhalten so ausreichend Zeit, um Immobilienbestände gegebenenfalls marktgerecht zu veräußern.

Die Reformen dienen dem Schutz der Anleger und der Sicherung der Funktionsfähigkeit offener Immobilienfonds. Durch die verlängerten Fristen wird das Risiko von Liquiditätsengpässen reduziert. Zudem sind die Kapitalanlagegesellschaften verpflichtet, die Anleger umfassend und transparent über die Fondsbestimmungen zu informieren. Vor dem Erwerb von Anteilen muss jedem Interessenten ein kostenloses Exemplar der Fondsbestimmungen angeboten werden; auf Wunsch sind diese jederzeit kostenlos auszuhändigen.

Mittelabflüsse bei offenen Fonds sinken

Erste Immo verkauft 1.000 Wohnungen

von Gerhard Rodler

Erste Immo KAG hate wie fast alle offenen Immobilienfonds deutliche Mittelabflüsse © Erste Immo KAG
Der offene Immobilienfonds Erste Immo KAG verkaufte in mehreren Transaktionen Wohnhausanlagen mit rund 1.000 Mietwohnungen, darunter Häuser in der Seestadt und in Simmering. Das berichtet das Gewinn-Magazin. Der größte Teil der Wohnungen ging demnach mit einem Kaufpreis von über 100 Millionen Euro an das Österreichische Volkswohnungswerk (ÖVW). Dabei handelt es sich um einen gemeinnützigen Bauträger. Die restlichen Objekte wurden von österreichischen Privatinvestoren gekauft.

Offene Immobilienfonds hatten in den vergangenen Jahren mit starken Abflüssen von Anlegergeldern zu kämpfen. Fließt mehr Geld ab als neues dazu kommt, müssen die Fonds Immobilien verkaufen. So hatte - wie immoflash berichtete - unter anderem auch die Union Investment in Österreich Verkäufe getätigt.

Freilich ist der Immobilienfonds der Erste Bank damit alles andere als ein Einzelfall. Praktisch alle offenen Immobilienfonds in Österreich haben mit dem Phänomen mehr oder grossere Mittelabflüsse in der Vergangenheit zu kämpfen. Bei einigen ist dieser Prozess in den letzten Wochen bereits zum Stillstand gekommen beziehungsweise hat es sich stark eingebremst, bei anderern noch nicht. Die sich wieder auf deutlich niedrigerem Niveau einpendelnden Zinsen sorgen aber bereits wieder für eine Stabilisierung.
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Auf den zwei Grundstücke sollen Wohnobjekte entstehen

Real Treuhand kauft in Hietzing

von Elisabeth K. Fürst

Der 13. Wiener Gemeindebezirk bleibt begehrt: Colliers hat ein Liegenschaftspaket in Wien-Hietzing an die Real Treuhand Immobilien vermittelt. Die zwei Grundstücke mit exzellentem Entwicklungspotenzial wurden von einer privaten Verkäuferin an das zur Raiffeisenlandesbank Oberösterreich gehörende Unternehmen veräußert. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Liegenschaften sind ideal für die Realisierung hochwertiger Wohnprojekte geeignet. Sie liegen in ruhiger Wohnlage mit direktem Zugang zu Infrastruktur und Natur. Die U4-Station Ober St. Veit, der Rote Berg sowie der Schönbrunner Schlosspark sind in wenigen Minuten erreichbar. „Wir freuen uns, dass wir innerhalb kurzer Zeit wieder hervorragende Liegenschaften für eine spannende Projektumsetzung in Wien akquirieren konnten. Der 13. Bezirk steht sinnbildlich für Lebensqualität – mit seinem kulturellen Erbe, der Nähe zu Grünflächen und seiner ruhigen, aber bestens angebundenen Lage. Genau hier setzen wir mit Projekten an, die nicht nur ästhetisch, sondern auch ökologisch Maßstäbe setzen werden“, erklärt Karl-Heinz Daurer, Geschäftsführer der Bauträgersparte der Real-Treuhand Immobilien.

Colliers freut sich über den Abschluss: „Die hohe Nachfrage nach entwicklungsfähigen Liegenschaften in Hietzing zeigt, dass dieser Bezirk weiterhin eine der bevorzugten Wohnadressen in Wien bleibt. Wir freuen uns, dass wir diese attraktiven Grundstücke erfolgreich vermitteln konnten“, so Dietmar Steger, Head of Capital Markets bei Colliers Österreich.
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Sanierungsprojekt von Kollitsch & Soravia

Startschuss für „Wien Fifteen“

von Gerhard Rodler

Mit der erteilten Baugenehmigung beginnt für das Projekt „Wien Fifteen“ in der Sechshauserstraße 3 in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus nun offiziell die Vermarktungsphase. Der von Kollitsch & Soravia entwickelte historische Zinshauskomplex wird umfassend saniert und nachhaltig nachverdichtet. Der Verkaufsstart erfolgt in Kooperation mit EHL Wohnen, unter der Leitung von Karina Schunker.

Geplant sind rund 65 Wohnungen mit Freiflächen wie Balkonen, Terrassen oder Eigengärten sowie 20 Tiefgaragenplätze mit E-Mobilitätsinfrastruktur. Der grüne Innenhof soll nicht nur Erholungsraum, sondern mit „Urban Gardening“ auch Teil eines sozialen Nutzungskonzepts sein. Die Dach- und Fassadenbegrünung, eine Photovoltaikanlage und die Fernwärmeversorgung ergänzen den ökologischen Anspruch.

Neben der technischen Ausstattung setzt das Projekt auch architektonisch auf Sorgfalt: Die historische Fassade bleibt erhalten, die neuen Bauteile werden sensibel in das bestehende Stadtbild integriert. Für Soravia-Geschäftsführerin Jasmin Soravia ist das Projekt ein weiterer Schritt im Umgang mit nachhaltiger Bestandserneuerung – mit Unterstützung eines erfahrenen Vertriebspartners: „Karina Schunker ist für mich die Expertin im Bereich Wohnen.“
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Elk baut für LZH bei Wels

Modulbauweise expandiert

von Gerhard Rodler

In nur drei Tagen hat Elk Tech für die LZH Group ein nachhaltiges Wohnprojekt in Steinhaus bei Wels montiert. Insgesamt 52 industriell vorgefertigte Module bilden die Grundlage für 24 Wohneinheiten mit Wohnflächen zwischen 30 m² und 124 m². Das Projekt setzt auf eine serielle Bauweise mit über 90 % Vorfertigungsgrad – inklusive vollständig installierter Haustechnik, fertiger Bäder und Bodenbeläge.

Die Gesamtbauzeit vom Start der Modulproduktion bis zur Übergabe betrug lediglich neun Monate und lag damit deutlich unter jener klassischer Bauprojekte. Jede Wohnung ist mit Balkon oder Garten ausgestattet, beheizt und gekühlt wird über eine dezentrale Luft-Luft-Wärmepumpe. Zusätzlich sorgt eine PV-Anlage für nachhaltige Energieversorgung.

Ziel ist eine ÖGNI-Gold-Zertifizierung, die die hohen Standards in Bezug auf Nachhaltigkeit und Qualität bestätigt. „Wir schaffen Wohnraum, der ökologisch, wirtschaftlich und sozial überzeugt“, betont LZH-Geschäftsführer Rafael Lughammer. Elk Tech-CEO Lukas Schermann ergänzt: „Unsere modulare Technologie erlaubt kurze Bauzeiten bei minimaler Belastung für Anrainer:innen – das ist moderne Wohnraumschaffung, wie sie heute gebraucht wird.“
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Sicherheit dominiert das Interesse

Smart-Home wird bald Standard

von Gerhard Rodler

Sicherheit ist der zentrale Treiber bei der Nutzung von Smart-Home-Technologien in Österreich. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von ImmoScout24.at unter 1.000 Personen. Zwar ist das Angebot an vernetzter Haustechnik breit, doch der Marktdurchdringungsgrad bleibt gering. Besonders gefragt sind Systeme, die das subjektive Sicherheitsgefühl stärken – allen voran Kameras, Bewegungssensoren und smarte Türklingeln.

Rund 61 Prozent der Befragten geben an, entweder bereits eine Sicherheitskamera im Einsatz zu haben oder den Wunsch danach zu hegen. Besonders groß ist das Interesse in städtischen Randlagen und bei jungen Altersgruppen. Während im urbanen Raum bisher nur 10 Prozent über Kameras verfügen, wünscht sich fast die Hälfte der Stadtbewohner eine entsprechende Ausstattung. Bei den 18- bis 29-Jährigen ist der Wunsch mit über 50 Prozent am stärksten ausgeprägt. Männer zeigen dabei etwas mehr Interesse als Frauen.

Bewegungssensoren sind im Vergleich dazu bereits deutlich verbreiteter. Sie kommen in etwa jedem dritten Haushalt zum Einsatz. Eigentümer:innen sind hier besser ausgestattet als Mieter:innen oder Bewohner:innen von Gemeindewohnungen. Gleichzeitig zeigt sich ein hoher Wunsch nach Nachrüstung – besonders unter jenen, die zur Miete wohnen.

Smarte Türklingeln mit Kamera- und Gegensprechfunktion nutzen bislang nur 13 Prozent, aber 40 Prozent wünschen sich diese Technologie. Auch hier sind es wieder vor allem jüngere Personen, die die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation mit Besucher:innen schätzen.

Weniger gefragt sind hingegen digitale Türschlösser, die den Zugang über App oder Code ermöglichen. Nur 9 Prozent nutzen sie, zwei Drittel halten sie für nicht relevant. Generell zeigt sich: Die Integration smarter Technologien wird zunehmend akzeptiert – besonders dort, wo sie konkret erlebbaren Nutzen bietet. Der Fokus liegt klar auf Sicherheit, nicht auf Komfort oder Zentralsteuerung.
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