Jeder 2. mit Wohnen unzufrieden

Besonders Junge und Städter betroffen

von Gerhard Rodler

Auch die E-Mobilität verändert die Wohnansprüche © stock.adobe.com Auch die E-Mobilität verändert die Wohnansprüche © stock.adobe.com
Wohnen wird für viele Menschen in Österreich zunehmend zur Übergangslösung: Laut einer aktuellen Studie von immowelt ist knapp die Hälfte der Bevölkerung mit der eigenen Wohnsituation nicht voll zufrieden. Es gäbe also theoretisch viel zu tun, für die Immobilienwirtschaft - wenn da nicht die Kreditklemme wäre. Vor allem Jüngere, Mieter und Stadtbewohner sehen ihre derzeitige Wohnung eher als Zwischenlösung – aufgrund zu hoher Mieten, eingeschränkter Wohnqualität oder fehlender Entwicklungsperspektiven.

Besonders deutlich fällt die Unzufriedenheit bei unter 30-Jährigen aus: 61 Prozent dieser Altersgruppe planen in den nächsten fünf Jahren einen Umzug. Gründe sind unter anderem familiäre Veränderungen, Platzmangel oder unzureichende Wohnumgebung. Auch bei älteren Altersgruppen zeigt sich eine hohe Wechselbereitschaft – ab dem 50. Lebensjahr steht altersgerechtes Wohnen mit barrierefreiem Zugang und guter Infrastruktur im Vordergrund.

Insgesamt planen 28 Prozent der Österreicher in den kommenden fünf Jahren einen Wohnwechsel. Als häufigste Störfaktoren nennen sie hohe Kosten, Lärm, mangelhafte Infrastruktur und fehlende Rückzugsmöglichkeiten. Die Studie macht deutlich, dass Wohnen in Österreich nicht nur eine Frage der Leistbarkeit, sondern zunehmend auch der Lebensqualität ist.
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Hotelbau unter Kostendruck

Rohbau entspannt, Innenausbau bleibt teuer

von Gerhard Rodler

JP Immobilien verkaufte Hotel voco Vienna Prater - Hotelneubaurten sind mittlerweile unter Kostendruck © JP Immobilien JP Immobilien verkaufte Hotel voco Vienna Prater - Hotelneubaurten sind mittlerweile unter Kostendruck © JP Immobilien
Nach Jahren starker Teuerung zeigt sich am Hotelimmobilienmarkt erstmals Entlastung – allerdings nur im Rohbau. Während dort Preisrückgänge von rund zehn Prozent zu beobachten sind, verharren die Kosten für Innenausbau und technische Ausstattung weiterhin auf hohem Niveau. Insgesamt ergibt sich eine leichte Gesamtreduktion der Baukosten um vier bis fünf Prozent. Für Investoren und Projektentwickler in der Hotellerie bedeutet das: Strategische Planung und realistische Kalkulation werden zur zentralen Herausforderung.

Die Errichtungskosten pro Hotelzimmer schwanken je nach Kategorie stark – von 80.000 Euro bei Budgethotels bis zu über 350.000 Euro in der Luxushotellerie. Die reinen Baukosten ohne Einrichtung liegen derzeit zwischen 2.800 und 3.400 Euro pro Quadratmeter. Besonders bei komplexen Projekten mit hohem Designanspruch oder zusätzlichen Funktionen wie Wellnessbereichen steigen die Kosten weiter. So haben sich etwa die Investitionskosten für Wellnessflächen seit 2019 von 2.900 auf bis zu 4.100 Euro pro Quadratmeter erhöht.

Revitalisierungen stehen ebenfalls unter Druck. Neben baulichen Herausforderungen treiben Nachhaltigkeitsvorgaben und behördliche Auflagen – insbesondere in alpinen Regionen – die Kosten spürbar. Dazu kommen gestiegene Ausgaben für digitale Ausstattung: Die Investitionen in smarte Hoteltechnologie pro Zimmer haben sich in wenigen Jahren fast verdoppelt.

Vor diesem Hintergrund raten Expert:innen zu einem Kostenpuffer von mindestens fünf bis zehn Prozent. Denn auch wenn Rohbaupreise sinken, bleiben die Risiken durch unvorhergesehene Baupreissteigerungen hoch. Laut Marktbeobachtung kommt es bei fast jedem zweiten Hotelprojekt zu Baukostenüberschreitungen von durchschnittlich zehn Prozent. Für Banken und Finanzierungspartner wird eine fundierte Kostenanalyse daher zur Voraussetzung für tragfähige Kreditentscheidungen.
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Retail: Luxus schlägt Online

Premium-Retail bleibt stabile Nische

von Gerhard Rodler

Luxus-Retail schlägt online - und das dürfte auch so bleiben © McArthurGlen Luxus-Retail schlägt online - und das dürfte auch so bleiben © McArthurGlen
Retailimmobilien sind im Wandel: Onlinehandel, Zinsanstieg und strukturelle Veränderungen setzen dem klassischen Einzelhandel zunehmend zu. Eine Ausnahme bildet das Luxussegment. Columbia Threadneedle Real Estate sieht hier eine widerstandsfähige Nische mit stabilen Erträgen – und investiert gezielt in Toplagen europäischer Metropolen.

Luxusmarken wie Chanel, Hermès oder Dior erzielen nach wie vor einen Großteil ihrer Umsätze im stationären Handel. Die Nachfrage nach Flächen ist hoch, das Angebot stark limitiert. Nur wenige Straßen in Europa – etwa die Rue Saint-Honoré in Paris, die Bond Street in London oder die Via Montenapoleone in Mailand – erfüllen die Anforderungen der globalen Luxusmarken. Der Leerstand in diesen Lagen ist minimal, die Mieten steigen.

Im Vergleich zu traditionellen Highstreet-Lagen, wo der Onlinehandel für zunehmenden Flächenleerstand sorgt, bleibt der Premiumbereich stabil: In Amsterdam liegt der Leerstand im Luxussegment bei 1,1 Prozent, in der regulären Einkaufsstraße bei 6,2 Prozent. Ähnliche Unterschiede zeigen sich in Mailand und Rom. In einigen Toplagen ist der Leerstand faktisch null.

Laut Columbia Threadneedle haben sich die Mietpreise im Luxussegment rasch vom Pandemieeinbruch erholt und das Vor-Covid-Niveau wieder erreicht. Bis 2029 wird ein jährlicher Mietzuwachs von bis zu 3,7 Prozent erwartet. In Kombination mit der Bodenbildung bei Kaufpreisen ergibt sich aktuell ein attraktiver Einstiegszeitpunkt. Die prognostizierte Gesamtrendite für Premium-Retailimmobilien liegt laut dem Investmenthaus bei rund 10 Prozent jährlich – deutlich über dem europäischen Durchschnitt.

Das Wachstum vermögender Konsument:innen, stabile Touristenzahlen und die starke Position der Marken machen Luxusretail zu einer resilienten Anlageform. Für institutionelle Investoren, die nach schwankungsarmen Immobilienprodukten mit laufenden Erträgen suchen, bietet das Segment derzeit beste Perspektiven.
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Häusermarkt erreicht wieder Boom-Niveau

Nachfrage im ländlichen Raum zieht stark an

von Gerhard Rodler

Der Hausbau zieht wieder an © Blaue Lagune / Bill Lorenz Der Hausbau zieht wieder an © Blaue Lagune / Bill Lorenz
Der Immobilienmarkt zeigt im zweiten Quartal 2025 eine anhaltend stabile Entwicklung. Besonders deutlich ist das Comeback des Häusermarkts: Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern erreicht wieder das Niveau des letzten Booms im Jahr 2021. Deutschland ist hier, wie ja auch am Beginn des Abschwunges, rund ein halbes bis dreiviertel Jahr vor Österreich.  Im Neubausegment verzeichnet Deutschland im Jahresvergleich ein Nachfrageplus von 16 Prozent, im Bestand liegt der Zuwachs bei 11 Prozent.

Während der klassische Wohnungsmarkt in Großstädten stagniert oder nur langsam wächst, verlagert sich die Nachfrage zunehmend in den ländlichen Raum. Hier steigt das Interesse innerhalb eines Quartals um 8 Prozent – nach einer Phase der Zurückhaltung nähert sich das Niveau wieder den Spitzenwerten der pandemiebedingten Landflucht. Umlandregionen und kleinere Städte holen in der Nachfrageentwicklung auf und verzeichnen steigende Suchaktivität bei gleichzeitig moderater Preisentwicklung.

Bei Eigentumswohnungen zeigt sich eine stabile Marktlage: Im Bestand stiegen die Quadratmeterpreise bundesweit um 1,1 Prozent, im Jahresvergleich um 3,4 Prozent. Besonders stark ist das Wachstum in Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig. Auch in Berlin ist eine leichte Preissteigerung zu beobachten – hier liegen die Preise jedoch inzwischen unter denen von Hamburg und Frankfurt.

Im Segment der Neubauwohnungen ergibt sich ein gemischtes Bild. Bundesweit steigen die Preise leicht um 0,9 Prozent, wobei Hamburg (+4,8 % im Jahresvergleich) und Leipzig (+3,8 %) die höchsten Wachstumsraten aufweisen. In Berlin stagniert der Neubaupreis im Quartalsvergleich (+0,3 %), während Köln, Stuttgart und Frankfurt stabil über 1 Prozent wachsen. Düsseldorf ist die einzige Großstadt mit leichtem Rückgang (–1,0 %).

Der Häusermarkt bleibt Treiber der Preisentwicklung. Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Neubauten liegen bei 3.883 Euro (+1,9 %), Bestandsobjekte bei 2.846 Euro (+2,1 %). Besonders deutlich ist die Preissteigerung in Hamburg, wo Neubauhäuser im Jahresvergleich um 7,1 Prozent teurer wurden. Köln folgt mit +5,8 %, im Bestand liegt der stärkste Anstieg ebenfalls in Köln (+6,6 %) und Leipzig (+5,6 %).
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Edtstadler will Wohnoffensive

Einer ihrer wichtigsten Arbeitsschwerpunkte

von Gerhard Rodler

Der Salzburger Landtag hat gestern die frühere Ministerin Karoline Edtstadler zur neuen Salzburger Landeshauptfrau gewählt. Als einen ihrer wichtigsten Arbeitsschwerpunkte sieht sie dabei naturgemäß auch das Wohnthema. Konkret geht es darum, Wohnen in Salzburg, vor allem auch in der Landeshauptstadt, wieder leistbarer zu machen.
Die aktuelle Landesregierung ist seit Juni 2023 im Amt, seither seien dazu bereits einige Projekte umgesetzt worden.

Zu tun gebe es aber noch genug, betonte die neue Landeshauptfrau und nannte bei den Herausforderungen in Wirtschaft, Wohnbau und Gesundheit. "Keiner kann das allein stemmen". Es brauche darum ein gemeinsames Einstehen für notwendige Maßnahmen, die keine Begeisterung hervorrufen werden. Zugleich wolle sie keine falschen und unrealistischen Erwartungen wecken. "Nicht alles kann in der Sekunde gelöst werden."

Ein Blick auf den Salzburger Wohnimmobilienmarkt zeigt ein zweigeteiltes Bild: In begehrten Stadtteilen wie Altstadt, Riedenburg und Aigen liegen Kaufpreise über 8.500 €/m², Mietpreise erreichen rund 18,30 €/m² incl. Betriebskosten. Doch außerhalb dieser Premiumlagen finden Kaufinteressent:innen noch Wohnungen zwischen 5.500–8.500 €/m² — und auch Baulandpreise sinken moderat, nach einem Rückgang um 11 Prozent im Stadtgebiet.
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Rustler feiert 90 Jahre

Schon in 6 Ländern aktiv

von Gerhard Rodler

Rustler Headoffice.jpg © Rustler Rustler Headoffice.jpg © Rustler
Die Rustler Gruppe begeht 2025 ihr 90-jähriges Bestehen. Gegründet im Jahr 1935 von Frieda Rustler als Hausverwaltungsunternehmen, hat sich die Unternehmensgruppe seither zu einem breit aufgestellten Immobiliendienstleister mit rund 900 Mitarbeiter:innen entwickelt. Neben dem Stammmarkt Österreich ist Rustler heute auch in fünf weiteren europäischen Ländern aktiv.

Ausgehend von der klassischen Hausverwaltung wurde das Leistungsspektrum kontinuierlich erweitert. Heute umfasst es die Bereiche technisches Facility-Management, Immobilienvermittlung, Bewertung, Entwicklung und Baumanagement. Besonders stark vertreten ist Rustler nach wie vor in der Hausverwaltung, wo das Unternehmen regelmäßig als eine der stärksten Marken der Branche ausgezeichnet wird. Auch im Bereich Immobilienvermittlung zählt die Gruppe zu den größten Maklerunternehmen des Landes.

Peter Rustler, Sohn der Unternehmensgründerin, verweist anlässlich des Jubiläums auf den nachhaltigen Aufbau des Familienunternehmens: „Unser Wachstum war stets eng mit dem Engagement unserer Mitarbeiter:innen verbunden. Sie tragen die Verantwortung für den guten Ruf unseres Hauses und sind der Kern unseres Erfolgs.
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Zimmermann 2. GF bei LIP

Logistikfonds kurz vor erstem Closing

von Gerhard Rodler

LIP Invest_D.Zimmermann & S. Betz © LIP Invest LIP Invest_D.Zimmermann & S. Betz © LIP Invest
LIP Invest, spezialisiert auf Logistikimmobilien in Deutschland, erweitert seine Geschäftsführung: David Zimmermann, bisher für das Investorenmanagement verantwortlich, wurde zum zweiten Geschäftsführer ernannt und führt das Unternehmen künftig gemeinsam mit Sebastian Betz. Der diplomierte Bankbetriebswirt bringt langjährige Erfahrung in der Kapitalanlage mit und bleibt erster Ansprechpartner für die mehr als 60 institutionellen Investoren des Hauses.

Vor seinem Wechsel zu LIP war Zimmermann 20 Jahre bei der Sparkasse Miltenberg-Obernburg tätig, zuletzt als Leiter Kapitalanlagen. Seit seinem Einstieg bei LIP trieb er den Aufbau neuer Fondsstrukturen entscheidend voran. Aktuell steht der „LIP Logistik Fonds 5“ unmittelbar vor dem ersten Closing. Das Startportfolio ist bereits verhandelt, die Zielrendite von fünf Prozent wird laut LIP übertroffen. Fünf institutionelle Investoren haben bereits gezeichnet, weitere befinden sich in der Endprüfung. Das Zielvolumen des Fonds beträgt 350 Mio. Euro.

Mit dem jüngsten Produkt richtet sich LIP Invest erneut an Versicherungen, Pensionskassen, Versorgungswerke, kirchliche Einrichtungen, Banken und Stiftungen. Der Fokus liegt auf langfristig vermieteten Core-Logistikimmobilien in etablierten deutschen Standorten.
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Neuer Vorstand für IG Lebenszyklus Bau

Fokus auf Leistbarkeit und Nachhaltigkeit

von Stefan Posch

Der neue Vorstand © IG Lebenszyklus Bau Der neue Vorstand © IG Lebenszyklus Bau
Die IG Lebenszyklus Bau hat einen neuen Vorstand. Das achtköpfige Führungsteam des Verbands, dem rund 90 Unternehmen und Institutionen der Branche angehören, will zudem mit einem klaren inhaltlichen Fokus auf den Plan treten: Die Leistbarkeit von Nachhaltigkeit ist kein Widerspruch, sondern die Voraussetzung für zukunftsfähiges Bauen.

„Es geht nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie“, so Christoph Müller-Thiede, M.O.O.CON, neuer Sprecher der IG Lebenszyklus Bau. „Wir müssen Nachhaltigkeit als das verstehen, was sie ist – der einzig leistbare Weg. Alles andere wird in Zukunft deutlich teurer.“ Damit schlägt die IG Lebenszyklus Bau einen entschlossenen Kurs ein – fachlich fundiert, politisch unabhängig, aber klar positioniert. Neben der Frage der Leistbarkeit wird sich der Verband in den kommenden Jahren vor allem mit zwei weiteren Themen beschäftigen: dem Bestand – also der klugen Nutzung und Erhaltung bestehender Gebäude – und der Regulatorik, um verlässliche Rahmenbedingungen für nachhaltiges Bauen zu schaffen.

Die Herausforderung der kommenden Jahre sei es, so Dominik Philipp, Dietrich Untertrifaller Architekten, „den Pragmatismus des Baualltags mit dem notwendigen Weitblick zu verknüpfen – und daraus eine gemeinsame Sprache für die Branche zu entwickeln.“ Sichtbarkeit, konkrete Umsetzungshilfen und Allianzen mit anderen Verbänden stehen dabei ebenso auf der Agenda wie regulatorische Orientierung und die Förderung von Kreislaufwirtschaft, Bestandserhalt und partnerschaftlichen Modellen.

„Wir denken längst nicht mehr nur in Gebäuden – wir denken in Quartieren. Kreislaufwirtschaft, Klimawandel, Mobilität – Nachhaltigkeit ist ein breites Feld. Dafür sind wir als IG Lebenszyklus Bau thematisch und prozessorientiert einzigartig aufgestellt,“ ergänzt Margot Grim-Schlink, e7, die gemeinsam mit Christoph Müller-Thiede und Dominik Philipp im Rahmen des achtköpfigen Vorstands die operative Führung der IG Lebenszyklus Bau übernehmen wird.
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Seoul trifft Wien

Bürgermeister von Seoul besucht Studentenwohnheim

von Kim Ste-Phan

Der Bürgermeister von Soul im Studentenwohnheim. © STUWO Student Housing - APA-Fotoservice - Ben Leitner Der Bürgermeister von Soul im Studentenwohnheim. © STUWO Student Housing - APA-Fotoservice - Ben Leitner
Der Bürgermeister von Seoul, Oh Se-hoon, hat gemeinsam mit einer rund 20-köpfigen Delegation das STUWO Studentenwohnheim in der Vorgartenstraße 110A im zweiten Wiener Gemeindebezirk besichtigt. Empfangen wurde der Bürgermeister von Architekt Franz Sumnitsch, der das Gebäude entworfen hat, sowie von STUWO-Vorständin Valerija Karsai und Rita Michlits, Unternehmenskommunikation der BWS-Gruppe als Bauträgerin. Vorgestellt wurde das architektonische, soziale und wohnpolitische Konzept der Anlage.

Bürgermeister Oh Se-hoon zeigte sich nach der gemeinsamen Begehung beeindruckt: „Es war mir eine Freude, Sie zu besuchen. Auch in Seoul gibt es sogenannte Safety Housings, die speziell für junge Menschen ausgelegt sind. Sie bieten eingebaute Haushaltsgeräte wie Kühlschrank und Induktionsherd sowie gemeinschaftliche Räume und Services an. Der Besuch einer ähnlichen Einrichtung hier war mir daher sehr vertraut und hat bei mir einen positiven Eindruck hinterlassen.“

Franz Sumnitsch erläuterte das Nutzungskonzept, das bewusst auf funktionale Vielfalt und soziale Integration setzt: „In Korea sagt man sinngemäß: ‚Lerne immer von den Besten‘. Umso größer ist die Ehre, wenn der Bürgermeister der Megametropole Seoul die Welthauptstadt des kommunalen Wohnens – Wien – besucht.“ 

STUWO-Vorständin Valerija Karsai unterstrich die Bedeutung des Besuchs für den gemeinnützigen Wohnheimbauträger und den sozialen Wohnbau in Österreich: „Es ist für uns eine große Ehre, dass sich der Bürgermeister von Seoul bei seinem Wien-Besuch entschieden hat, ein Studentenwohnheim von STUWO zu besichtigen. Das zeigt, dass unser Konzept internationale Aufmerksamkeit erfährt."
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Premium-Retail bleibt stabile Nische

Retail: Luxus schlägt Online

von Gerhard Rodler

Retailimmobilien sind im Wandel: Onlinehandel, Zinsanstieg und strukturelle Veränderungen setzen dem klassischen Einzelhandel zunehmend zu. Eine Ausnahme bildet das Luxussegment. Columbia Threadneedle Real Estate sieht hier eine widerstandsfähige Nische mit stabilen Erträgen – und investiert gezielt in Toplagen europäischer Metropolen.

Luxusmarken wie Chanel, Hermès oder Dior erzielen nach wie vor einen Großteil ihrer Umsätze im stationären Handel. Die Nachfrage nach Flächen ist hoch, das Angebot stark limitiert. Nur wenige Straßen in Europa – etwa die Rue Saint-Honoré in Paris, die Bond Street in London oder die Via Montenapoleone in Mailand – erfüllen die Anforderungen der globalen Luxusmarken. Der Leerstand in diesen Lagen ist minimal, die Mieten steigen.

Im Vergleich zu traditionellen Highstreet-Lagen, wo der Onlinehandel für zunehmenden Flächenleerstand sorgt, bleibt der Premiumbereich stabil: In Amsterdam liegt der Leerstand im Luxussegment bei 1,1 Prozent, in der regulären Einkaufsstraße bei 6,2 Prozent. Ähnliche Unterschiede zeigen sich in Mailand und Rom. In einigen Toplagen ist der Leerstand faktisch null.

Laut Columbia Threadneedle haben sich die Mietpreise im Luxussegment rasch vom Pandemieeinbruch erholt und das Vor-Covid-Niveau wieder erreicht. Bis 2029 wird ein jährlicher Mietzuwachs von bis zu 3,7 Prozent erwartet. In Kombination mit der Bodenbildung bei Kaufpreisen ergibt sich aktuell ein attraktiver Einstiegszeitpunkt. Die prognostizierte Gesamtrendite für Premium-Retailimmobilien liegt laut dem Investmenthaus bei rund 10 Prozent jährlich – deutlich über dem europäischen Durchschnitt.

Das Wachstum vermögender Konsument:innen, stabile Touristenzahlen und die starke Position der Marken machen Luxusretail zu einer resilienten Anlageform. Für institutionelle Investoren, die nach schwankungsarmen Immobilienprodukten mit laufenden Erträgen suchen, bietet das Segment derzeit beste Perspektiven.

Nachfrage im ländlichen Raum zieht stark an

Häusermarkt erreicht wieder Boom-Niveau

von Gerhard Rodler

Der Hausbau zieht wieder an © Blaue Lagune / Bill Lorenz
Der Immobilienmarkt zeigt im zweiten Quartal 2025 eine anhaltend stabile Entwicklung. Besonders deutlich ist das Comeback des Häusermarkts: Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern erreicht wieder das Niveau des letzten Booms im Jahr 2021. Deutschland ist hier, wie ja auch am Beginn des Abschwunges, rund ein halbes bis dreiviertel Jahr vor Österreich.  Im Neubausegment verzeichnet Deutschland im Jahresvergleich ein Nachfrageplus von 16 Prozent, im Bestand liegt der Zuwachs bei 11 Prozent.

Während der klassische Wohnungsmarkt in Großstädten stagniert oder nur langsam wächst, verlagert sich die Nachfrage zunehmend in den ländlichen Raum. Hier steigt das Interesse innerhalb eines Quartals um 8 Prozent – nach einer Phase der Zurückhaltung nähert sich das Niveau wieder den Spitzenwerten der pandemiebedingten Landflucht. Umlandregionen und kleinere Städte holen in der Nachfrageentwicklung auf und verzeichnen steigende Suchaktivität bei gleichzeitig moderater Preisentwicklung.

Bei Eigentumswohnungen zeigt sich eine stabile Marktlage: Im Bestand stiegen die Quadratmeterpreise bundesweit um 1,1 Prozent, im Jahresvergleich um 3,4 Prozent. Besonders stark ist das Wachstum in Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig. Auch in Berlin ist eine leichte Preissteigerung zu beobachten – hier liegen die Preise jedoch inzwischen unter denen von Hamburg und Frankfurt.

Im Segment der Neubauwohnungen ergibt sich ein gemischtes Bild. Bundesweit steigen die Preise leicht um 0,9 Prozent, wobei Hamburg (+4,8 % im Jahresvergleich) und Leipzig (+3,8 %) die höchsten Wachstumsraten aufweisen. In Berlin stagniert der Neubaupreis im Quartalsvergleich (+0,3 %), während Köln, Stuttgart und Frankfurt stabil über 1 Prozent wachsen. Düsseldorf ist die einzige Großstadt mit leichtem Rückgang (–1,0 %).

Der Häusermarkt bleibt Treiber der Preisentwicklung. Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Neubauten liegen bei 3.883 Euro (+1,9 %), Bestandsobjekte bei 2.846 Euro (+2,1 %). Besonders deutlich ist die Preissteigerung in Hamburg, wo Neubauhäuser im Jahresvergleich um 7,1 Prozent teurer wurden. Köln folgt mit +5,8 %, im Bestand liegt der stärkste Anstieg ebenfalls in Köln (+6,6 %) und Leipzig (+5,6 %).
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Einer ihrer wichtigsten Arbeitsschwerpunkte

Edtstadler will Wohnoffensive

von Gerhard Rodler

Der Salzburger Landtag hat gestern die frühere Ministerin Karoline Edtstadler zur neuen Salzburger Landeshauptfrau gewählt. Als einen ihrer wichtigsten Arbeitsschwerpunkte sieht sie dabei naturgemäß auch das Wohnthema. Konkret geht es darum, Wohnen in Salzburg, vor allem auch in der Landeshauptstadt, wieder leistbarer zu machen.
Die aktuelle Landesregierung ist seit Juni 2023 im Amt, seither seien dazu bereits einige Projekte umgesetzt worden.

Zu tun gebe es aber noch genug, betonte die neue Landeshauptfrau und nannte bei den Herausforderungen in Wirtschaft, Wohnbau und Gesundheit. "Keiner kann das allein stemmen". Es brauche darum ein gemeinsames Einstehen für notwendige Maßnahmen, die keine Begeisterung hervorrufen werden. Zugleich wolle sie keine falschen und unrealistischen Erwartungen wecken. "Nicht alles kann in der Sekunde gelöst werden."

Ein Blick auf den Salzburger Wohnimmobilienmarkt zeigt ein zweigeteiltes Bild: In begehrten Stadtteilen wie Altstadt, Riedenburg und Aigen liegen Kaufpreise über 8.500 €/m², Mietpreise erreichen rund 18,30 €/m² incl. Betriebskosten. Doch außerhalb dieser Premiumlagen finden Kaufinteressent:innen noch Wohnungen zwischen 5.500–8.500 €/m² — und auch Baulandpreise sinken moderat, nach einem Rückgang um 11 Prozent im Stadtgebiet.
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Schon in 6 Ländern aktiv

Rustler feiert 90 Jahre

von Gerhard Rodler

Rustler Headoffice.jpg © Rustler
Die Rustler Gruppe begeht 2025 ihr 90-jähriges Bestehen. Gegründet im Jahr 1935 von Frieda Rustler als Hausverwaltungsunternehmen, hat sich die Unternehmensgruppe seither zu einem breit aufgestellten Immobiliendienstleister mit rund 900 Mitarbeiter:innen entwickelt. Neben dem Stammmarkt Österreich ist Rustler heute auch in fünf weiteren europäischen Ländern aktiv.

Ausgehend von der klassischen Hausverwaltung wurde das Leistungsspektrum kontinuierlich erweitert. Heute umfasst es die Bereiche technisches Facility-Management, Immobilienvermittlung, Bewertung, Entwicklung und Baumanagement. Besonders stark vertreten ist Rustler nach wie vor in der Hausverwaltung, wo das Unternehmen regelmäßig als eine der stärksten Marken der Branche ausgezeichnet wird. Auch im Bereich Immobilienvermittlung zählt die Gruppe zu den größten Maklerunternehmen des Landes.

Peter Rustler, Sohn der Unternehmensgründerin, verweist anlässlich des Jubiläums auf den nachhaltigen Aufbau des Familienunternehmens: „Unser Wachstum war stets eng mit dem Engagement unserer Mitarbeiter:innen verbunden. Sie tragen die Verantwortung für den guten Ruf unseres Hauses und sind der Kern unseres Erfolgs.

Logistikfonds kurz vor erstem Closing

Zimmermann 2. GF bei LIP

von Gerhard Rodler

LIP Invest_D.Zimmermann & S. Betz © LIP Invest
LIP Invest, spezialisiert auf Logistikimmobilien in Deutschland, erweitert seine Geschäftsführung: David Zimmermann, bisher für das Investorenmanagement verantwortlich, wurde zum zweiten Geschäftsführer ernannt und führt das Unternehmen künftig gemeinsam mit Sebastian Betz. Der diplomierte Bankbetriebswirt bringt langjährige Erfahrung in der Kapitalanlage mit und bleibt erster Ansprechpartner für die mehr als 60 institutionellen Investoren des Hauses.

Vor seinem Wechsel zu LIP war Zimmermann 20 Jahre bei der Sparkasse Miltenberg-Obernburg tätig, zuletzt als Leiter Kapitalanlagen. Seit seinem Einstieg bei LIP trieb er den Aufbau neuer Fondsstrukturen entscheidend voran. Aktuell steht der „LIP Logistik Fonds 5“ unmittelbar vor dem ersten Closing. Das Startportfolio ist bereits verhandelt, die Zielrendite von fünf Prozent wird laut LIP übertroffen. Fünf institutionelle Investoren haben bereits gezeichnet, weitere befinden sich in der Endprüfung. Das Zielvolumen des Fonds beträgt 350 Mio. Euro.

Mit dem jüngsten Produkt richtet sich LIP Invest erneut an Versicherungen, Pensionskassen, Versorgungswerke, kirchliche Einrichtungen, Banken und Stiftungen. Der Fokus liegt auf langfristig vermieteten Core-Logistikimmobilien in etablierten deutschen Standorten.
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Fokus auf Leistbarkeit und Nachhaltigkeit

Neuer Vorstand für IG Lebenszyklus Bau

von Stefan Posch

Die IG Lebenszyklus Bau hat einen neuen Vorstand. Das achtköpfige Führungsteam des Verbands, dem rund 90 Unternehmen und Institutionen der Branche angehören, will zudem mit einem klaren inhaltlichen Fokus auf den Plan treten: Die Leistbarkeit von Nachhaltigkeit ist kein Widerspruch, sondern die Voraussetzung für zukunftsfähiges Bauen.

„Es geht nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie“, so Christoph Müller-Thiede, M.O.O.CON, neuer Sprecher der IG Lebenszyklus Bau. „Wir müssen Nachhaltigkeit als das verstehen, was sie ist – der einzig leistbare Weg. Alles andere wird in Zukunft deutlich teurer.“ Damit schlägt die IG Lebenszyklus Bau einen entschlossenen Kurs ein – fachlich fundiert, politisch unabhängig, aber klar positioniert. Neben der Frage der Leistbarkeit wird sich der Verband in den kommenden Jahren vor allem mit zwei weiteren Themen beschäftigen: dem Bestand – also der klugen Nutzung und Erhaltung bestehender Gebäude – und der Regulatorik, um verlässliche Rahmenbedingungen für nachhaltiges Bauen zu schaffen.

Die Herausforderung der kommenden Jahre sei es, so Dominik Philipp, Dietrich Untertrifaller Architekten, „den Pragmatismus des Baualltags mit dem notwendigen Weitblick zu verknüpfen – und daraus eine gemeinsame Sprache für die Branche zu entwickeln.“ Sichtbarkeit, konkrete Umsetzungshilfen und Allianzen mit anderen Verbänden stehen dabei ebenso auf der Agenda wie regulatorische Orientierung und die Förderung von Kreislaufwirtschaft, Bestandserhalt und partnerschaftlichen Modellen.

„Wir denken längst nicht mehr nur in Gebäuden – wir denken in Quartieren. Kreislaufwirtschaft, Klimawandel, Mobilität – Nachhaltigkeit ist ein breites Feld. Dafür sind wir als IG Lebenszyklus Bau thematisch und prozessorientiert einzigartig aufgestellt,“ ergänzt Margot Grim-Schlink, e7, die gemeinsam mit Christoph Müller-Thiede und Dominik Philipp im Rahmen des achtköpfigen Vorstands die operative Führung der IG Lebenszyklus Bau übernehmen wird.
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Bürgermeister von Seoul besucht Studentenwohnheim

Seoul trifft Wien

von Kim Ste-Phan

Der Bürgermeister von Seoul, Oh Se-hoon, hat gemeinsam mit einer rund 20-köpfigen Delegation das STUWO Studentenwohnheim in der Vorgartenstraße 110A im zweiten Wiener Gemeindebezirk besichtigt. Empfangen wurde der Bürgermeister von Architekt Franz Sumnitsch, der das Gebäude entworfen hat, sowie von STUWO-Vorständin Valerija Karsai und Rita Michlits, Unternehmenskommunikation der BWS-Gruppe als Bauträgerin. Vorgestellt wurde das architektonische, soziale und wohnpolitische Konzept der Anlage.

Bürgermeister Oh Se-hoon zeigte sich nach der gemeinsamen Begehung beeindruckt: „Es war mir eine Freude, Sie zu besuchen. Auch in Seoul gibt es sogenannte Safety Housings, die speziell für junge Menschen ausgelegt sind. Sie bieten eingebaute Haushaltsgeräte wie Kühlschrank und Induktionsherd sowie gemeinschaftliche Räume und Services an. Der Besuch einer ähnlichen Einrichtung hier war mir daher sehr vertraut und hat bei mir einen positiven Eindruck hinterlassen.“

Franz Sumnitsch erläuterte das Nutzungskonzept, das bewusst auf funktionale Vielfalt und soziale Integration setzt: „In Korea sagt man sinngemäß: ‚Lerne immer von den Besten‘. Umso größer ist die Ehre, wenn der Bürgermeister der Megametropole Seoul die Welthauptstadt des kommunalen Wohnens – Wien – besucht.“ 

STUWO-Vorständin Valerija Karsai unterstrich die Bedeutung des Besuchs für den gemeinnützigen Wohnheimbauträger und den sozialen Wohnbau in Österreich: „Es ist für uns eine große Ehre, dass sich der Bürgermeister von Seoul bei seinem Wien-Besuch entschieden hat, ein Studentenwohnheim von STUWO zu besichtigen. Das zeigt, dass unser Konzept internationale Aufmerksamkeit erfährt."
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