Nachhaltigkeit ja, aber sie darf nichts kosten
Nur 13 % wäre bereit, mehr zu zahlen
von Gerhard Rodler
Nachhaltigkeit gerne - ab er es darf nichts kosten © Adobe Stock
Während die große Mehrheit Umweltbewusstsein als wichtigen Aspekt nennt, sind bei konkreten Mehrkosten nur 13 Prozent „auf jeden Fall“ zu einer Mehrausgabe bereit. Entscheidend bleibt für die meisten nach wie vor der wirtschaftliche Nutzen – allen voran niedrige Betriebskosten (61 Prozent), gefolgt von erneuerbaren Heizsystemen (54 Prozent) und einem gesunden Raumklima (46 Prozent). Nachhaltigkeit ohne spürbaren finanziellen Vorteil verliert dagegen rasch an Bedeutung.
Die Haltung ist zwar grundsätzlich positiv, wird aber selten zur handlungsleitenden Priorität. Selbst bei Menschen mit kurzfristigem Umzugswunsch spielt Nachhaltigkeit in weniger als der Hälfte der Fälle eine konkrete Rolle. Besonders gering ist das Interesse an abstrakteren Kriterien wie Recyclingfähigkeit von Materialien (14 Prozent) oder flexibler Wohnraumgestaltung (19 Prozent). Stärker gefragt sind nachhaltige Wohnlösungen, die sich direkt im Geldbeutel bemerkbar machen: 61 Prozent der Befragten nennen niedrige Betriebskosten als wichtigen Faktor, 54 Prozent wünschen sich moderne Heizsysteme auf Basis erneuerbarer Energien, und 46 Prozent legen Wert auf ein gesundes Raumklima. Weniger im Fokus stehen dagegen abstraktere Aspekte wie die Recyclingfähigkeit von Baumaterialien (14 Prozent) oder die flexible Nutzbarkeit der Wohnräume – etwa durch veränderbare Grundrisse, Mehrfachnutzung oder spätere Anpassungen für altersgerechtes Wohnen (19 Prozent).
Hinter der Diskrepanz zwischen Ideal und Praxis steht ein verbreitetes Phänomen: der sogenannte „Attitude-Behavior-Gap“. Zwar besteht Bewusstsein für die Relevanz nachhaltiger Lösungen – doch sobald die Wohnentscheidung mit Kosten verbunden ist, dominiert der finanzielle Aspekt. Das zeigt auch eine aktuelle Befragung von immowelt.at, deren Ergebnisse diese Haltung auf Basis von über 1.000 Teilnehmenden aus ganz Österreich erfasst.
„Die Studie von immowelt zeigt, dass ein Umweltbewusstsein bei vielen Österreichern auch beim Wohnen grundsätzlich vorhanden ist", sagt Robert Wagner, Geschäftsführer von immowelt. „Viele erhoffen sich von klimafreundlichen Sanierungen allerdings vor allem finanzielle Vorteile, beispielsweise günstigere Betriebskosten. Wenn es dagegen um konkrete Zusatzkosten geht, sind die meisten eher zurückhaltend.“










