Wohnpaket unter Beschuss

Gegenwind von allen (!) Seiten

von Gerhard Rodler

Das neue Mietrecht ist arg unter Beschuß © Adobe Stock Das neue Mietrecht ist arg unter Beschuß © Adobe Stock
Die Ergebnisse der Begutachtung des neuen Mietpreis- und Wohnpaketes scheinen auf durchaus unerwartet heftigen Gegenwind zu stossen. Dem Vernehmen nach hat die Regierung scheinbar mit nicht so heftigen Widerstand seitens der Konsumentenseite, aber auch der Gerichtsbarkeit gerechnet.  Dass die Immobilienbranche darüber wenig erfreut war, scheint da noch eher absehbar gewesen.

Konkret hat sich sogar dr OGH zu Wort gemeldet und bemängelt, dass das neue Miet- und Wohnrecht keine Vereinfachung, sondern eine zusätzliche Komplexität für Mieter und Eigentümer bringen würde.Die Konsequenz wären eine noch längere Verfahrensdauer, insbesonders bei der Mindestbefristungsdauer.
Die Wirtschaftskammer wiederum stellt die Sinnhaftigkeit der Mietpreisdeckelung grundsätzlich in Frage. Die Maßnahme sei lediglich Symptombekämpfung und betreffe nur Konsumenten, nicht aber die strukturellen Ursachen steigender Wohnkosten. Leistbares Wohnen entstehe durch Angebotserweiterung – nicht durch Preisregulierung, so die Wirtschaftskammer.

Tatsache scheint auch zu sein, dass der frei finanzierte Wohnbau mangels Investoren vor dem Hintergrund des neuen Miet- und Wohnrechtes nahezu zum Erliegen gekommen jst aktuell. Dies wird von den Geförderten wohl kaum kompensiert werden, weshalb schon vor diesem Hintergrund mittelfristig wohl der gegenteilige Effekt, nämlich eine weitere Verteuerung des Wohnens absehbar sein würde. 

Auch die Industriellenvereinigung warnt vor negativen Folgen für Gemeinden und private Vermieter. Geringere Einnahmen könnten sich unmittelbar auf Sanierungsmaßnahmen und zukünftige Neubautätigkeit auswirken. 

Der Haus- und Grundbesitzerbund geht noch weiter und spricht von einer „Gefährdung der Funktionsfähigkeit des privaten Mietwohnungsmarkts“. Maßnahmen wie die geplante Mietpreisbegrenzung würden notwendige Investitionen unattraktiver machen und langfristig zu einer Verknappung führen.

Dem gegenüber steht die Einschätzung der Mietervereinigung und des Gewerkschaftsbunds. Sie halten die Reform für nicht weitreichend genug. Die Mietervereinigung kritisiert insbesondere die Praxis sogenannter „Endlosbefristungen“: Zwar bringe die Verlängerung auf fünf Jahre mehr Stabilität, doch werde das grundlegende Ungleichgewicht zwischen Mietern und Vermietern nicht beseitigt.

Der Gewerkschaftsbund fordert eine klare Kappung von Mietanpassungen auf maximal zwei Prozent jährlich – unabhängig vom Vertragsstatus.

Insgesamt gingen 38 Stellungnahmen ein – davon 25 von Institutionen. 
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IMMOunited-EXPOnite

Österreichische Branche traf sich in München

von Stefan Posch

https://youtube.com/watch?v=wZmIJ8mPM5k
Die IMMOunited-EXPOnite im Rahmen der Expo Real 2025 bringt die Branche zusammen. Nachdem intensiven ersten Tag auf der Expo ist dieser Abend ein willkommener Moment zum Durchatmen, aber auch zum Weiterdenken. Hier treffen Entwickler auf Investoren, Makler auf Partner und aus alten Bekanntschaften entstehen neue Ideen. Man merkt: Trotz aller digitalen Wege bleibt das persönliche Miteinander der wichtigste Baustein unserer Branche.

Im Interview:
Valentin Bauer Head of Operations & Chief Expansion Officer, IMMOUNITED
Matthias Lippert-Primus Leitung Wohnimmobilien, DECUS IMMOBILIEN
Karina Schunker Geschäftsführerin, EHL Wohnen
Daniela Witt-Dörring Rechtsanwältin, WEBER & CO RECHTSANWÄLTE
Markus Ringsmuth Gesellschafter & Geschäftsführer, PRIME Immobilien
Lewis Einwaller-Probst Geschäftsführer, P.B.E. Immobilien
Paul Grassel Geschäftsführer, IG Immobilien
Philipp Maisel Teamleiter Zinshaus, OTTO IMMOBILIEN
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Mehrgeschossige Logistikimmos kommen

Erfolgreiches Rolemodel am Start

von Gerhard Rodler

Logistikcenters wachsen in die Höhe © Four Parx Logistikcenters wachsen in die Höhe © Four Parx
Spannend: Obwohl aktuell die "Luft bei Logistik" als Folge der allgemeinen Wirtschaftskrise etwas draußen ist kommt ein spannender neuer Trend auf die Branche zu: Logistikimmobilien wachsen in die Höhe.

Drei Jahre nach Inbetriebnahme hat sich die Multi-Level-Logistikimmobilie „Mach2“ in Hamburg als erfolgreiches Pilotprojekt etabliert. Das Objekt mit 123.000 Quadratmetern Gesamtmietfläche, in unmittelbarer Nähe zum Hafen gelegen, war anfangs umstritten, gilt heute aber als Meilenstein für flächeneffiziente Logistiklösungen in Ballungsräumen. Nutzer wie Picnic, Airbus, Jysk und Bechtle bestätigen die Praxistauglichkeit. „Das Konzept funktioniert“, resümiert Picnic-Manager Nicolas Brouns.

Für die Branche liefert Mach2 ein Signal: „Das Projekt hat dazu beigetragen, das Image der Logistikimmobilie in Deutschland deutlich zu verbessern“, sagt Dr. Malte-Maria Münchow, Head of Logistics Strategy bei Deka Immobilien Investment. Auch CBRE-Manager Rainer Koepke spricht von einem „Landmark“ mit hoher Akzeptanz am Markt.

Projektentwickler Four Parx, Investor AEW und Generalübernehmer GSE sehen darin die Blaupause für künftige Entwicklungen. „E-Commerce und Last-Mile-Anforderungen lassen die Nachfrage nach flächeneffizienten Lösungen wachsen. Nachhaltigkeit heißt für uns auch in die Höhe zu bauen“, betont Four-Parx-Geschäftsführer Oliver Schmitt. GSE verweist zudem auf den Trend zu Near- und Reshoring, der die Flächennachfrage weiter antreibt.

Auch aus Investorensicht gilt das Projekt als richtungsweisend: „Mach2 setzt neue Maßstäbe für Qualität, Betrieb und Nachhaltigkeit“, so Vanessa Wirth von AEW. Branchenexperten wie Raphael Thiessen (Brownfield24) fordern, künftig mehr Brownfieldflächen für mehrgeschossige Konzepte zu nutzen.
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Klimapolitik wird Belastungsprobe

Erst Hamburg, dann Wien

von Gerhard Rodler

Hamburger Klimaentscheid verteuert die Mieten © © AdobeStock Hamburger Klimaentscheid verteuert die Mieten © © AdobeStock
Der Hamburger „Zukunftsentscheid“, dessen Ergebnisse heute Vormittag bekannt wurden,  zieht weitreichende Folgen nach sich: Die norddeutsche Metropole verpflichtet sich zur Klimaneutralität bis 2040 – ein Ziel, das laut dem Immobilienverband IVD Nord mit enormen finanziellen Risiken verbunden ist. Eigentümer, wohnungsunternehmen und Mieter stünden nun vor „untragbaren Belastungen“, warnt der stellvertretende Vorsitzende des Verbands, Carl-Christian Franzen.

„Ohne zusätzliche Einnahmen wird der Senat die milliardenschweren Mehrausgaben nicht stemmen. Doch woher soll das Geld kommen, wenn nicht aus den Taschen der Hamburgerinnen und Hamburger – über höhere Steuern, Gebühren oder Abgaben?“, so Franzen. Die Konsequenzen seien absehbar: Sanierungszwang für Eigentümer, explodierende Kosten im Neubau und steigende Mieten für die breite Bevölkerung.

Auch der wohnbau als wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Stabilisator gerät unter Druck. Laut IVD Nord ziehen sich bereits erste Investoren zurück – nicht nur in der Industrie, sondern auch bei wohnbauprojekten. „Dieser Tag wird als Wendepunkt in Erinnerung bleiben. Hamburg hat den Klimaschutz nicht gestärkt, sondern seine soziale und wirtschaftliche Balance aufs Spiel gesetzt“, betont Franzen.

Relevanz für Österreich

Die Debatte in Hamburg wird auch in Österreich aufmerksam verfolgt. Denn viele österreichische Städte diskutieren ebenfalls über verschärfte ESG-Vorgaben im Wohnbau. Investoren, wohnbauträger und Eigentümergemeinschaften reagieren zunehmend sensibel auf starre Fristen, bürokratische Auflagen und unklare Förderkulissen. Der Hamburger Entscheid könnte damit Signalwirkung für Wien, Graz oder Linz entfalten – und Investitionsentscheidungen in Zukunft auch in Österreich verzögern oder verhindern.

Gerade in einem von hoher Inflation und Baukostensteigerung geprägten Umfeld ist der Wohnbau auf verlässliche Rahmenbedingungen angewiesen. Internationale Investoren bewerten regulatorische Stabilität als Schlüssel zum Engagement in europäischen Städten – ein Übermaß an Verpflichtungen ohne ausbalancierte Gegenfinanzierung kann rasch zur Standortbremse werden.
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J. Bär drohen wieder Millionenverluste

Degag-Insolvenz erinnert an Signa

von Gerhard Rodler

Dem Schweizer Vermögensverwalter Julius Bär drohen neue Verluste in Millionenhöhe im Zusammenhang mit Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, hat die Bank beim vorläufigen Insolvenzverwalter der überschuldeten Immobiliengesellschaft Degag Forderungen in Höhe von 48 millionen euro angemeldet. Diese Summe übersteigt den bisherigen Rekordgewinn, den Bär jemals auf dem deutschen Markt erzielt hat.

Laut Stellungnahme der Bank hatte Julius Bär einer „privaten Unternehmensgruppe“ Hypothekarkredite im hohen zweistelligen millionenbereich (Franken) gewährt – gemeint ist offenbar die Degag-Gruppe. Die betroffenen Kreditnehmer befinden sich mittlerweile in finanziellen Schwierigkeiten.

Bereits im mai 2025 hatte Julius Bär in einem Zwischenbericht Rückstellungen von 130 millionen Franken für Kreditrisiken angekündigt. Nun zeigt sich, dass weitere Belastungen drohen. Der Fall Degag folgt auf die massiven Verluste rund um die Signa-Gruppe des Tiroler Investors René Benko, bei der Julius Bär mit einem Netto-Kreditverlust von 606 millionen Franken zu den größten geschädigten Banken zählt.

Konzernchef Stefan Bollinger hat im Zuge der Sanierung angekündigt, das riskante Private-Debt-Geschäft – also Kredite an sehr vermögende Kunden gegen nicht börsennotierte Sicherheiten – bis 2026 komplett abzuwickeln. Zukünftig will sich die Bank auf klassische Lombard- und Hypothekarkredite konzentrieren.

Die erneuten Ausfälle im Immobiliensektor zeigen, wie tiefgreifend die Folgen überschuldeter Bauträger mittlerweile auch in den Portfolios internationaler Vermögensverwalter nachwirken. Die Insolvenz der Degag dürfte auch in Österreich mit Interesse beobachtet werden – nicht zuletzt, weil sie an die Signa-Krise erinnert und einmal mehr die Risiken von Fremdfinanzierung in einem angespannten Immobilienumfeld unterstreicht.
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Neue Marketing-Leitung bei Bondi

Pauline Pondorf hat Funktion übernommen

von Gerhard Rodler

Pauline-Pondorf © Bondi Consult Pauline-Pondorf © Bondi Consult
Seit Sommer 2025 verantwortet Pauline Pondorf die Bereiche digitale Markenführung, Kampagnenentwicklung und datengetriebenes Marketing. In ihrer Rolle steuert sie sämtliche Marketing-Agenden des Beratungsunternehmens sowie des Immobilienprojekts Twentyone.

Pondorf bringt umfassende Erfahrung im Content- und Online-Marketing mit, insbesondere in der strategischen Kampagnenführung, grafischen Umsetzung und Performance-Analyse. Vor ihrem Einstieg bei Bondi Consult war sie freiberuflich als Content-Managerin tätig, davor unter anderem für Omniga in den Bereichen CRM, Online-Marketing und Business Analytics sowie für Bayernwerk AG im Employer Branding und Grafikdesign. Bei der Writerlino GmbH konzipierte sie Social-Media-Strategien, erstellte SEO-optimierte Inhalte und führte Teamschulungen durch.

Christoph Nemetschke, Geschäftsführer von Bondi Consult, sieht in Pondorfs Zugang eine Bereicherung für die Positionierung des Unternehmens: „Mit Pauline haben wir eine kreative Persönlichkeit mit frischen Ideen und klarer Vision gewonnen. Ihre Leidenschaft für Content und Markenkommunikation wird uns helfen, unseren Auftritt weiterzuentwickeln und unsere Inhalte noch stärker zu positionieren.“
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Alvarea vermittelt Zinshaus-Ensemble

Positives Signal für den Immobilienmarkt

von Gerhard Rodler

Das Wiener Immobilienunternehmen Alvarea hat eines der bislang größten Projekte seiner Firmengeschichte erfolgreich abgeschlossen. Im 6. Wiener Gemeindebezirk konnte ein Zinshaus-Ensemble mit insgesamt vier Gebäuden und einer Tiefgarage an einen österreichischen Investor vermittelt werden. Die Immobilie verfügt über mehr als 9.200 quadratmeter nutzfläche und liegt in unmittelbarer Nähe zu den U-Bahnlinien U4 und künftig U5 – ein infrastruktureller Vorteil mit hohem Nachfragepotenzial.

„Mit ihrer Lage und soliden baulichen Struktur bietet diese Liegenschaft vielfältige Perspektiven für die künftige Nutzung“, erklärt Florian Wöhrle, der bei Alvarea für die Vermittlung verantwortlich zeichnet. Die Transaktion wurde als Asset-Deal abgewickelt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Gerade in einem herausfordernden Marktumfeld wie dem aktuellen sei es entscheidend, Vertrauen und Durchhaltevermögen zu zeigen, so Wöhrle: „Diese Vermittlung ist nicht nur ein bedeutender Meilenstein für unser Unternehmen, sondern auch ein positives Signal für die Stabilisierung des Immobilienmarkts.“

Der Deal zeigt, dass auch großvolumige Immobilientransaktionen im Zinshaussegment möglich sind, wenn Standort, Struktur und Marktkenntnis zusammenpassen. Alvarea sieht sich mit dieser Transaktion in ihrer Position als spezialisierter Partner für hochwertige Bestandsliegenschaften bestärkt.
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ARE baut vor

Dachgleiche bei Projekt Linke Wienzeile 216

von Gerhard Rodler

Gleichenfeier-Linke-Wienzeile-Oberlehner_Koban_Fercher_Gornik_Foto Michaela Mosser.jpg © Michaela Mosser Gleichenfeier-Linke-Wienzeile-Oberlehner_Koban_Fercher_Gornik_Foto Michaela Mosser.jpg © Michaela Mosser
Die Austrian real estate (ARE) hat bei ihrem Projekt in der Linken Wienzeile 216 im 15. Wiener Gemeindebezirk die Dachgleiche erreicht. In unmittelbarer Nähe zur U-Bahn-Station Längenfeldgasse entstehen auf rund 4.100 Quadratmetern Nutzfläche insgesamt 54 Mietwohnungen, 18 Serviced apartments sowie eine Büroeinheit im Erdgeschoß. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2026 geplant, die Vermietung startet Anfang 2026.

„Die ARE schafft in der Linken Wienzeile dringend benötigte Mietwohnungen sowie Serviced apartments mit optimaler öffentlicher Anbindung direkt am Wienfluss. Mit Fertigstellung der Rohbauarbeiten wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht“, erklärt Michaela Koban, Leiterin der ARE-Projektentwicklung.

Das L-förmige Gebäude nach Plänen von A2k architekten umfasst acht Geschoße. Die Wohnungen sind zwischen 40 und 70 Quadratmeter groß und bieten ein bis drei Zimmer. Die 18 Serviced apartments mit 38 bis 46 Quadratmetern Wohnfläche richten sich an Geschäftsreisende und urbane Besucher.

Besonderer Wert wurde auf Außenflächen gelegt: Loggien, Balkone, Terrassen sowie ein begrünter Innenhof mit Spiel- und Bewegungsflächen schaffen zusätzlichen Lebensraum. Die Büroeinheit im Erdgeschoß bietet rund 230 Quadratmeter Fläche, eine eigene Terrasse und Grünraum inklusive.

Nachhaltigkeit ist zentrales Thema des Projekts: Luftwärmepumpen, Erdwärmenutzung und eine Photovoltaikanlage am Gründach sichern eine weitgehend klimaneutrale Energieversorgung. Die rötliche Klinkerriemchenfassade wird ab dem ersten Obergeschoß teilweise begrünt. Angestrebt wird eine Zertifizierung nach klimaaktiv silber.
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Erfolgreiches Rolemodel am Start

Mehrgeschossige Logistikimmos kommen

von Gerhard Rodler

Spannend: Obwohl aktuell die "Luft bei Logistik" als Folge der allgemeinen Wirtschaftskrise etwas draußen ist kommt ein spannender neuer Trend auf die Branche zu: Logistikimmobilien wachsen in die Höhe.

Drei Jahre nach Inbetriebnahme hat sich die Multi-Level-Logistikimmobilie „Mach2“ in Hamburg als erfolgreiches Pilotprojekt etabliert. Das Objekt mit 123.000 Quadratmetern Gesamtmietfläche, in unmittelbarer Nähe zum Hafen gelegen, war anfangs umstritten, gilt heute aber als Meilenstein für flächeneffiziente Logistiklösungen in Ballungsräumen. Nutzer wie Picnic, Airbus, Jysk und Bechtle bestätigen die Praxistauglichkeit. „Das Konzept funktioniert“, resümiert Picnic-Manager Nicolas Brouns.

Für die Branche liefert Mach2 ein Signal: „Das Projekt hat dazu beigetragen, das Image der Logistikimmobilie in Deutschland deutlich zu verbessern“, sagt Dr. Malte-Maria Münchow, Head of Logistics Strategy bei Deka Immobilien Investment. Auch CBRE-Manager Rainer Koepke spricht von einem „Landmark“ mit hoher Akzeptanz am Markt.

Projektentwickler Four Parx, Investor AEW und Generalübernehmer GSE sehen darin die Blaupause für künftige Entwicklungen. „E-Commerce und Last-Mile-Anforderungen lassen die Nachfrage nach flächeneffizienten Lösungen wachsen. Nachhaltigkeit heißt für uns auch in die Höhe zu bauen“, betont Four-Parx-Geschäftsführer Oliver Schmitt. GSE verweist zudem auf den Trend zu Near- und Reshoring, der die Flächennachfrage weiter antreibt.

Auch aus Investorensicht gilt das Projekt als richtungsweisend: „Mach2 setzt neue Maßstäbe für Qualität, Betrieb und Nachhaltigkeit“, so Vanessa Wirth von AEW. Branchenexperten wie Raphael Thiessen (Brownfield24) fordern, künftig mehr Brownfieldflächen für mehrgeschossige Konzepte zu nutzen.

Erst Hamburg, dann Wien

Klimapolitik wird Belastungsprobe

von Gerhard Rodler

Hamburger Klimaentscheid verteuert die Mieten © © AdobeStock
Der Hamburger „Zukunftsentscheid“, dessen Ergebnisse heute Vormittag bekannt wurden,  zieht weitreichende Folgen nach sich: Die norddeutsche Metropole verpflichtet sich zur Klimaneutralität bis 2040 – ein Ziel, das laut dem Immobilienverband IVD Nord mit enormen finanziellen Risiken verbunden ist. Eigentümer, wohnungsunternehmen und Mieter stünden nun vor „untragbaren Belastungen“, warnt der stellvertretende Vorsitzende des Verbands, Carl-Christian Franzen.

„Ohne zusätzliche Einnahmen wird der Senat die milliardenschweren Mehrausgaben nicht stemmen. Doch woher soll das Geld kommen, wenn nicht aus den Taschen der Hamburgerinnen und Hamburger – über höhere Steuern, Gebühren oder Abgaben?“, so Franzen. Die Konsequenzen seien absehbar: Sanierungszwang für Eigentümer, explodierende Kosten im Neubau und steigende Mieten für die breite Bevölkerung.

Auch der wohnbau als wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Stabilisator gerät unter Druck. Laut IVD Nord ziehen sich bereits erste Investoren zurück – nicht nur in der Industrie, sondern auch bei wohnbauprojekten. „Dieser Tag wird als Wendepunkt in Erinnerung bleiben. Hamburg hat den Klimaschutz nicht gestärkt, sondern seine soziale und wirtschaftliche Balance aufs Spiel gesetzt“, betont Franzen.

Relevanz für Österreich

Die Debatte in Hamburg wird auch in Österreich aufmerksam verfolgt. Denn viele österreichische Städte diskutieren ebenfalls über verschärfte ESG-Vorgaben im Wohnbau. Investoren, wohnbauträger und Eigentümergemeinschaften reagieren zunehmend sensibel auf starre Fristen, bürokratische Auflagen und unklare Förderkulissen. Der Hamburger Entscheid könnte damit Signalwirkung für Wien, Graz oder Linz entfalten – und Investitionsentscheidungen in Zukunft auch in Österreich verzögern oder verhindern.

Gerade in einem von hoher Inflation und Baukostensteigerung geprägten Umfeld ist der Wohnbau auf verlässliche Rahmenbedingungen angewiesen. Internationale Investoren bewerten regulatorische Stabilität als Schlüssel zum Engagement in europäischen Städten – ein Übermaß an Verpflichtungen ohne ausbalancierte Gegenfinanzierung kann rasch zur Standortbremse werden.
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Degag-Insolvenz erinnert an Signa

J. Bär drohen wieder Millionenverluste

von Gerhard Rodler

Dem Schweizer Vermögensverwalter Julius Bär drohen neue Verluste in Millionenhöhe im Zusammenhang mit Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, hat die Bank beim vorläufigen Insolvenzverwalter der überschuldeten Immobiliengesellschaft Degag Forderungen in Höhe von 48 millionen euro angemeldet. Diese Summe übersteigt den bisherigen Rekordgewinn, den Bär jemals auf dem deutschen Markt erzielt hat.

Laut Stellungnahme der Bank hatte Julius Bär einer „privaten Unternehmensgruppe“ Hypothekarkredite im hohen zweistelligen millionenbereich (Franken) gewährt – gemeint ist offenbar die Degag-Gruppe. Die betroffenen Kreditnehmer befinden sich mittlerweile in finanziellen Schwierigkeiten.

Bereits im mai 2025 hatte Julius Bär in einem Zwischenbericht Rückstellungen von 130 millionen Franken für Kreditrisiken angekündigt. Nun zeigt sich, dass weitere Belastungen drohen. Der Fall Degag folgt auf die massiven Verluste rund um die Signa-Gruppe des Tiroler Investors René Benko, bei der Julius Bär mit einem Netto-Kreditverlust von 606 millionen Franken zu den größten geschädigten Banken zählt.

Konzernchef Stefan Bollinger hat im Zuge der Sanierung angekündigt, das riskante Private-Debt-Geschäft – also Kredite an sehr vermögende Kunden gegen nicht börsennotierte Sicherheiten – bis 2026 komplett abzuwickeln. Zukünftig will sich die Bank auf klassische Lombard- und Hypothekarkredite konzentrieren.

Die erneuten Ausfälle im Immobiliensektor zeigen, wie tiefgreifend die Folgen überschuldeter Bauträger mittlerweile auch in den Portfolios internationaler Vermögensverwalter nachwirken. Die Insolvenz der Degag dürfte auch in Österreich mit Interesse beobachtet werden – nicht zuletzt, weil sie an die Signa-Krise erinnert und einmal mehr die Risiken von Fremdfinanzierung in einem angespannten Immobilienumfeld unterstreicht.
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Pauline Pondorf hat Funktion übernommen

Neue Marketing-Leitung bei Bondi

von Gerhard Rodler

Seit Sommer 2025 verantwortet Pauline Pondorf die Bereiche digitale Markenführung, Kampagnenentwicklung und datengetriebenes Marketing. In ihrer Rolle steuert sie sämtliche Marketing-Agenden des Beratungsunternehmens sowie des Immobilienprojekts Twentyone.

Pondorf bringt umfassende Erfahrung im Content- und Online-Marketing mit, insbesondere in der strategischen Kampagnenführung, grafischen Umsetzung und Performance-Analyse. Vor ihrem Einstieg bei Bondi Consult war sie freiberuflich als Content-Managerin tätig, davor unter anderem für Omniga in den Bereichen CRM, Online-Marketing und Business Analytics sowie für Bayernwerk AG im Employer Branding und Grafikdesign. Bei der Writerlino GmbH konzipierte sie Social-Media-Strategien, erstellte SEO-optimierte Inhalte und führte Teamschulungen durch.

Christoph Nemetschke, Geschäftsführer von Bondi Consult, sieht in Pondorfs Zugang eine Bereicherung für die Positionierung des Unternehmens: „Mit Pauline haben wir eine kreative Persönlichkeit mit frischen Ideen und klarer Vision gewonnen. Ihre Leidenschaft für Content und Markenkommunikation wird uns helfen, unseren Auftritt weiterzuentwickeln und unsere Inhalte noch stärker zu positionieren.“
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Positives Signal für den Immobilienmarkt

Alvarea vermittelt Zinshaus-Ensemble

von Gerhard Rodler

Das Wiener Immobilienunternehmen Alvarea hat eines der bislang größten Projekte seiner Firmengeschichte erfolgreich abgeschlossen. Im 6. Wiener Gemeindebezirk konnte ein Zinshaus-Ensemble mit insgesamt vier Gebäuden und einer Tiefgarage an einen österreichischen Investor vermittelt werden. Die Immobilie verfügt über mehr als 9.200 quadratmeter nutzfläche und liegt in unmittelbarer Nähe zu den U-Bahnlinien U4 und künftig U5 – ein infrastruktureller Vorteil mit hohem Nachfragepotenzial.

„Mit ihrer Lage und soliden baulichen Struktur bietet diese Liegenschaft vielfältige Perspektiven für die künftige Nutzung“, erklärt Florian Wöhrle, der bei Alvarea für die Vermittlung verantwortlich zeichnet. Die Transaktion wurde als Asset-Deal abgewickelt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Gerade in einem herausfordernden Marktumfeld wie dem aktuellen sei es entscheidend, Vertrauen und Durchhaltevermögen zu zeigen, so Wöhrle: „Diese Vermittlung ist nicht nur ein bedeutender Meilenstein für unser Unternehmen, sondern auch ein positives Signal für die Stabilisierung des Immobilienmarkts.“

Der Deal zeigt, dass auch großvolumige Immobilientransaktionen im Zinshaussegment möglich sind, wenn Standort, Struktur und Marktkenntnis zusammenpassen. Alvarea sieht sich mit dieser Transaktion in ihrer Position als spezialisierter Partner für hochwertige Bestandsliegenschaften bestärkt.

Dachgleiche bei Projekt Linke Wienzeile 216

ARE baut vor

von Gerhard Rodler

Gleichenfeier-Linke-Wienzeile-Oberlehner_Koban_Fercher_Gornik_Foto Michaela Mosser.jpg © Michaela Mosser
Die Austrian real estate (ARE) hat bei ihrem Projekt in der Linken Wienzeile 216 im 15. Wiener Gemeindebezirk die Dachgleiche erreicht. In unmittelbarer Nähe zur U-Bahn-Station Längenfeldgasse entstehen auf rund 4.100 Quadratmetern Nutzfläche insgesamt 54 Mietwohnungen, 18 Serviced apartments sowie eine Büroeinheit im Erdgeschoß. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2026 geplant, die Vermietung startet Anfang 2026.

„Die ARE schafft in der Linken Wienzeile dringend benötigte Mietwohnungen sowie Serviced apartments mit optimaler öffentlicher Anbindung direkt am Wienfluss. Mit Fertigstellung der Rohbauarbeiten wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht“, erklärt Michaela Koban, Leiterin der ARE-Projektentwicklung.

Das L-förmige Gebäude nach Plänen von A2k architekten umfasst acht Geschoße. Die Wohnungen sind zwischen 40 und 70 Quadratmeter groß und bieten ein bis drei Zimmer. Die 18 Serviced apartments mit 38 bis 46 Quadratmetern Wohnfläche richten sich an Geschäftsreisende und urbane Besucher.

Besonderer Wert wurde auf Außenflächen gelegt: Loggien, Balkone, Terrassen sowie ein begrünter Innenhof mit Spiel- und Bewegungsflächen schaffen zusätzlichen Lebensraum. Die Büroeinheit im Erdgeschoß bietet rund 230 Quadratmeter Fläche, eine eigene Terrasse und Grünraum inklusive.

Nachhaltigkeit ist zentrales Thema des Projekts: Luftwärmepumpen, Erdwärmenutzung und eine Photovoltaikanlage am Gründach sichern eine weitgehend klimaneutrale Energieversorgung. Die rötliche Klinkerriemchenfassade wird ab dem ersten Obergeschoß teilweise begrünt. Angestrebt wird eine Zertifizierung nach klimaaktiv silber.
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immoflash gibt’s jetzt in neuem Gewand – auf IMMOMEDIEN.

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