Immobilienpreise steigen wieder
Deutschland legt zu, Österreich folgt verhalten
von Gerhard Rodler
Immobiulienpreise steigen wieder. Also schnell entcheiden. Hier: Wohnen am Hirschfeld .jpg © IC
„Die Sommerpause ist vorbei und die Immobilienpreise geben wieder ein eindeutiges Signal nach oben“, kommentiert Europace-Co-CEO Stefan Münter. Er verweist auf das knappe Angebot am Mietmarkt, das den Wunsch nach Eigentum zusätzlich verstärkt. Zugleich warnt er: „Die Lage spitzt sich durch den bislang noch ausbleibenden Bauturbo weiter zu.“ Für Verkäufer:innen könnte sich damit ein günstigeres Umfeld ergeben – steigende Mieten erhöhen den Druck auf Wohnungssuchende, in Eigentum umzusteigen.
Auch das Statistische Bundesamt bestätigt den Trend: Der offizielle Häuserpreisindex verzeichnete im zweiten Quartal 2025 den dritten Anstieg in Folge. Im Jahresvergleich legten die Preise um durchschnittlich 3,2 Prozent zu, gegenüber dem ersten Quartal um 1,1 Prozent. Auffällig ist die regionale Spreizung: Während Ein- und Zweifamilienhäuser in den sieben größten Städten leicht um 0,2 Prozent nachgaben, stiegen die Preise außerhalb der Metropolen deutlich. Das zeigt, dass der Markt differenziert reagiert – lokale Analysen bleiben entscheidend.
Das ImmoScout24-WohnBarometer für das dritte Quartal 2025 bestätigt ein anhaltend hohes Kaufinteresse. Die Zahl der Suchanfragen stieg gegenüber dem Vorjahr spürbar, während die Angebotspreise weitgehend stabil blieben.
Im Vergleich dazu verläuft die Preisentwicklung in Österreich etwas moderater. Laut Statistik Austria stiegen die Wohnimmobilienpreise im ersten Halbjahr 2025 um durchschnittlich 2,8 Prozent. Damit liegt Österreich unter dem deutschen Niveau von rund 3 bis 4 Prozent. Im Euroraum betrug der Anstieg laut Eurostat durchschnittlich 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Österreich bewegt sich damit weiterhin unter dem europäischen Mittelwert.
Im Detail zeigt sich: Eigentumswohnungen und städtische Neubauten verteuern sich leicht, während Bestandsobjekte in ländlichen Regionen häufig stagnieren. Wien und andere Ballungsräume weisen leicht positive Trends auf, doch bleibt die Dynamik verhalten. Ursachen sind eine geringere spekulative Überhitzung, strengere Neubau-Regulierungen und der hohe Anteil gemeinnütziger Bauträger.









