Grundsteuer-Diskussion flammt auf

Momentum errechnet 2,7 Mrd. an Potenzial

von Gerhard Rodler

Eine höhere Grundsteuer trifft vor allem Hausbauer und Endkonsumenten  © stock.adobe.com Eine höhere Grundsteuer trifft vor allem Hausbauer und Endkonsumenten © stock.adobe.com
Die Diskussion um eine Reform der Grundsteuer gewinnt in Österreich an Fahrt. Während der Gemeindebund eine inflationsbedingte Anpassung der Einheitswerte fordert – mit einem potenziellen Mehreffekt von rund 380 Millionen Euro jährlich – geht das gewerkschaftsnahe Momentum Institut weiter und schlägt eine umfassende Systemänderung vor. Die Rede ist von einer Bodenwertsteuer nach dem Vorbild Baden-Württembergs, die bis zu 2,7 Milliarden Euro zusätzlich ins Gemeindebudget bringen könnte.

Aktuell wird die Grundsteuer anhand jahrzehntealter Einheitswerte berechnet. Im Jahr 2024 brachte die sogenannte Grundsteuer B (für private und gewerbliche Liegenschaften) rund 792 Millionen Euro ein. Eine umfassende Reform findet sich im aktuellen Regierungsprogramm jedoch nicht. 

Das vorgeschlagene Modell orientiert sich ausschließlich am Bodenwert – unabhängig davon, ob ein Grundstück bebaut ist oder nicht. Bewertungsgrundlage wären Grundstücksfläche und Bodenrichtwert, multipliziert und mit einem fixen Steuersatz belegt: 1,3 Promille generell, 0,91 Promille bei Wohn- und Mischnutzung. Momentum-Ökonomin Barbara Schuster sieht darin einen effizienteren und gerechteren Ansatz. Zudem würde das Verfahren den administrativen Aufwand für die Gemeinden reduzieren.

Je nach Gestaltung der kommunalen Hebesätze könnte die Reform laut Momentum zu einer Vervierfachung des bisherigen Aufkommens führen. Während Befürworter von einem verteilungspolitisch klugen Schritt sprechen, bleibt abzuwarten, ob sich politisch eine Mehrheit für eine derart tiefgreifende Neuausrichtung im Bereich der Immobilienbesteuerung findet.
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Buwog baut weiter

Projekt „drygalski“ an der Alten Donau

von Stefan Posch

Projekt „drygalski“ © OLN Projekt „drygalski“ © OLN
Es wird wieder gebaut. Zumindest bei der Buwog. Eingebettet in das Areal des neuen Stadtentwicklungsgebiets „An der Schanze“ im 21. Bezirk startet der Entwickler mit dem Projekt „drygalski“ im Stadtquartier „An der Schanze" in Floridesdorf. 94 Wohnungen entstehen bis zur Fertigstellung Ende 2026.

„Wir freuen uns sehr, nach zwei für die Branche herausfordernden Jahren, nun endlich wieder in die Offensive zu gehen und unserer Verantwortung als Bauträger nachzukommen, dringend benötigten Wohnraum auf den Markt zu bringen. Mit dem Baustart von „drygalski“, ist nicht nur ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung getan, es entsteht auch ein wirklich außergewöhnliches Projekt in einem innovativen Stadtviertel in Wien“, so Andreas Holler, Geschäftsführer der Buwog Group.

Architektin Lina Streeruwitz von Studio VlayStreeruwitz überzeugte sich vor Ort vom reibungslosen Baustart von „drygalski“ und griff persönlich zum Spaten, um den ersten Stich zu setzen: „Das Projekt nutzt die Gunst der Lage: einerseits ist das urbane Leben des neuen Stadtquartiers mit seinem Angebot fußläufig erreichbar, andererseits liegt das Wohnhaus ruhig am Rande des Geschehens und öffnet sich großzügig nach Süden in Richtung Alte Donau. Im Westen liegt die Stadtwildnis, die naturnahes Grün ins Quartier hineinzieht. Großzügige Balkone in allen Wohnungen stellen einen starken Bezug mit diesen herrlichen Grünräumen her. Nach Süden treppt das Haus ab und bietet luxuriöse Terrassen mit Blick auf die Alte Donau."
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Marktzusammenbruch bei Shoppingcenter

2024 keine einziges Shoppingcenter, Pipeline leer

von Gerhard Rodler

Das EKZ Vio Plaza war die letzte Neueröffnung © Architekt Podsedensek ZT Das EKZ Vio Plaza war die letzte Neueröffnung © Architekt Podsedensek ZT
Es ist einen absolute Zäsur und Trendwende: Erstmals seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1988 – mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020 – wurde in Österreich 2024 kein einziges neues Shopping Center eröffnet. Weder eine Shopping Mall noch ein Retail Park mit mehr als 4.000 m² vermietbarer Fläche wurde fertiggestellt, meldet Standort + Markt. 

Die letzten offiziellen Eröffnungen datieren aus dem Jahr 2023: das MCenter in Mattighofen und das Vio Plaza in Wien-Meidling. Seither herrscht Stillstand. Kleinere Nahversorgungsprojekte wie in Bleiburg oder Pinkafeld kamen zwar hinzu, erfüllten mit rund 1.700 bis 2.000 m² aber nicht die Kriterien eines klassischen Shopping Centers.

Der Bestand bleibt mit 247 Einkaufszentren und einer gesamt vermietbaren Fläche (GLA) von rund 4,27 Millionen m² stabil. Die geschätzten Gesamtumsätze lagen 2024 bei rund 15,5 Milliarden Euro – bei über 567 Millionen Besuchern jährlich.

Dennoch war das Jahr nicht ganz ereignislos: Zahlreiche Refurbishments und Erweiterungen prägen das Bild. In der Shopping City Süd wurde etwa der neue Entertainment-Bereich eröffnet, das Euco Center Wolfsberg feierte nach Totalumbau Wiedereröffnung. In Götzis wurde die Quartiersentwicklung abgeschlossen, im CCA Amstetten startete der Umbau der Gastronomiezone. Auch die kika/Leiner-Nachnutzung entwickelt sich zur landesweiten Umbau-Offensive, etwa in Ried oder Hietzing.

Der Blick in die Zukunft zeigt wenig Bewegung: Statt Neubauten stehen Anpassungen und Modernisierungen im Fokus. Projekte wie der Umbau des Europarks Salzburg oder die Neuausrichtung der Arkade Liezen bestimmen die Agenda. Auch ehemalige Möbelhäuser könnten vereinzelt als Shopping Center reaktiviert werden – hier gibt es Vorhaben in Städten wie Eisenstadt, Saalfelden oder St. Pölten.
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Vorsorgewohnungsmarkt kommt wieder

Renditen deutllich gestiegen, Transaktionen auch

von Gerhard Rodler

 Karina Schunker  © EHL Karina Schunker © EHL
Frühlingsgefühle bei den Vermarktern von Vorsorgewohnungen: Nach einem verhaltenen Start ins Jahrzehnt zeigt sich der Markt für Vorsorgewohnungen 2024 und Anfang 2025 wieder deutlich belebt. Die Kombination aus gestiegenen Mieten, minimalen Leerständen, gesunkenen Finanzierungskosten und dem anhaltenden Sicherheitsbedürfnis vieler Anleger lässt den Markt für private Immobilieninvestitionen wieder attraktiv erscheinen.

Laut dem aktuellen Frühjahrsausblick der EHL Immobilien Gruppe sind die Anfangsrenditen im Schnitt auf 3,5 Prozent gestiegen, an durchschnittlichen Standorten liegen sie teils sogar bei vier Prozent. Selbst an Toplagen, wo traditionell niedrigere Renditen akzeptiert werden, sind nun wieder Werte deutlich über drei Prozent erzielbar. Die Nettomieten zogen im Jahresvergleich von 13,90 Euro/m² (2023) auf 14,87 Euro/m² (2024) an, während die Kaufpreise leicht auf durchschnittlich 5.174 Euro/m² stiegen – vor allem aufgrund der Nachfrage nach hochwertig ausgestatteten Neubauprojekten mit Fokus auf Nachhaltigkeit.

Gleichzeitig sinkt die Bedeutung steuerlicher Optimierung: Immer mehr Anleger entscheiden sich für den Erwerb ohne Vorsteuerabzug, um sich Optionen für spätere Eigennutzung offenzuhalten. 2024 wurden erstmals gleich viele Vorsorgewohnungen mit und ohne Nutzung des USt-Vorteils vermittelt – ein Trend, der sich 2025 fortsetzt.

Auch alternative Immobilienveranlagungsmodelle wie Bauherrenmodelle gewinnen an Zuspruch. Mit Renditen von rund 4,5 Prozent, stabilen Mieteinnahmen, steuerlichen Vorteilen durch beschleunigte Abschreibung und faktisch keinem Leerstandsrisiko gelten sie als interessante Option für sicherheitsorientierte Investoren. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten wird das Bedürfnis nach stabilen, realwertgesicherten Investments wieder stärker spürbar.

„Die durchschnittliche Rendite von rund 3,5 Prozent ist vor allem deswegen bemerkenswert, weil jetzt auch an sehr guten Standorten, an denen üblicherweise vergleichsweise niedrige Anfangsrenditen akzeptiert werden, deutlich mehr als drei Prozent erzielbar sind“, so Karina Schunker, Geschäftsführerin von EHL Wohnen. „An durchschnittlichen Standorten gehen die Renditen hingegen sogar bis gegen vier Prozent. In den Jahren davor waren solche Werte nicht erzielbar.“
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Digitalisierung zum Anfassen

Die DigiKon Süd 2025 startet in Kempten

von Noah Reis aus Kempten

didiKon.jpeg © Noah Reis didiKon.jpeg © Noah Reis
Unter dem Motto „Digital und praxisnah“ ist heute die DigiKon Süd 2025 in der bigBOX Kempten gestartet. Die zweitägige Hybridveranstaltung, organisiert von vbw Baden-Württemberg und VdW Bayern, bringt erneut Fach- und Führungskräfte aus der Wohnungswirtschaft zusammen, um sich über aktuelle Digitalisierungsstrategien auszutauschen – mit einem klaren Fokus auf Praxisnähe und Anwendbarkeit im Alltag.

Bereits am ersten Tag zeigte sich: Die Zukunft der Branche liegt in vernetzten Lösungen. Ob in der Keynote zu den „Future Skills“, der Marktstudie zu ERP-Systemen oder den parallelen Workshops zu KI-Nutzung, Office-Optimierung und Klimapfaden – der Bedarf an Orientierung und Austausch ist groß. Besonders praxisnah ging es am Nachmittag weiter: In Kleingruppen diskutierten Teilnehmende, wie sich KI effizient im Tagesgeschäft integrieren lässt und welche digitalen Werkzeuge Zusammenarbeit verbessern.

Ein Schwerpunkt lag auf der praktischen Umsetzung digitaler Lösungen im Alltag der Wohnungswirtschaft. Von KI-gestützten Assistenten, die Mitarbeitende im Kundenkontakt entlasten, über Tools zur digitalen Betriebskostenabrechnung bis hin zu cloudbasierten Systemen wurde deutlich: Es geht nicht mehr um das ob, sondern um das wie der Digitalisierung. Besonders gefragt waren Ansätze, die schnell implementierbar sind und echten Mehrwert für die tägliche Arbeit bringen.

Auch am morgigen zweiten Tag erwartet die Besucher ein vielfältiges Programm – von Einblicken in digitale Heizungssteuerung bis hin zur Frage, wie Vermietung im Jahr 2035 aussehen könnte. Der Einsatz von KI-Assistenten in der Mieterkommunikation sowie Cloudlösungen für Betriebskostenabrechnungen stehen ebenso im Fokus. Die DigiKon Süd zeigt einmal mehr: Digitalisierung ist kein Zukunftsthema – sie ist Gegenwart. Und wer heute investiert, gestaltet aktiv die Wohnungswirtschaft von morgen.
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Dachgleiche im Village im Dritten

Für 147 Eigentumswohnungen

von Gerhard Rodler

Visualisierung von View Homes © Squarebytes GmbH Visualisierung von View Homes © Squarebytes GmbH
Im Wiener Stadtentwicklungsgebiet Village im Dritten wurde bei den View Homes die Dachgleiche gefeiert. Das Projekt umfasst 147 Eigentumswohnungen und wird von der ARE Austrian Real Estate gemeinsam mit UBM Development auf einem von fünf gemeinsam entwickelten Baufeldern realisiert. Die Fertigstellung ist für Anfang 2026 geplant.

Das Wohngebäude liegt an der Billy-Wilder-Promenade 7 und verfügt über rund 9.300 m² Nutzfläche. Es ist U-förmig angelegt, umfasst bis zu elf oberirdische Geschoße und bietet Wohnungen mit Größen von ca. 35 bis 93 m². Durch großzügige Fensterflächen und versetzt angeordnete Balkone erhalten viele Einheiten direkten Blick auf den zentralen Quartierspark.

Geheizt und gekühlt wird über Bauteilaktivierung. Das Gebäude ist bereits mit dem DGNB-Gold-Standard vorzertifiziert. Ergänzend zur Wohnnutzung stehen den Bewohner:innen Gemeinschaftsflächen wie ein Fitnessraum, Co-Working-Zonen, Dachterrassen und ein begrünter Innenhof mit Kinderspielplatz zur Verfügung. Das Gesamtquartier umfasst rund 2.000 Wohnungen, Büros, Gewerbe- und Bildungseinrichtungen sowie einen zwei Hektar großen Park. Ziel der Entwicklung ist ein weitgehend autofreies, durchgrüntes Stadtviertel mit kurzen Wegen und wohnortnaher Infrastruktur.
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ein viertel grün in Wiener Neustadt

Geförderter Wohnbau feiert Dachgleiche

von Gerhard Rodler

Visualisierung des Projektes © Heimat Österreich – HOE Visualisierung des Projektes © Heimat Österreich – HOE
Im Stadtentwicklungsgebiet „ein viertel grün“ auf dem ehemaligen Stadionareal in Wiener Neustadt wurde auf den Baufeldern 3, 4 und 5 die Dachgleiche gefeiert. Der Bauträger Heimat Österreich realisiert dort geförderte Eigentums- und Mietwohnungen sowie einen Kindergarten, der ab September 2025 in Betrieb geht.

Das neue Bildungsangebot wird fünf Gruppen umfassen und soll die wohnortnahe Kinderbetreuung im entstehenden Stadtteil sicherstellen. Die Fertigstellung der ersten Wohnungen ist ebenfalls für September 2025 vorgesehen.Der Abschluss des Gesamtprojekts ist für 2027 geplant.Insgesamt entstehen auf dem Areal 495 Wohneinheiten. Neben Heimat Österreich sind auch Alpenland und EGW beteiligt, die weitere geförderte sowie freifinanzierte Immobilien errichten. Das Quartier bietet großzügige Freiflächen, Grünbereiche, Spielplätze und Begegnungszonen.

Mit einer geplanten Einwohnerzahl von rund 1.200 Personen trägt das Projekt zur strukturellen Weiterentwicklung von Wiener Neustadt bei. Im Fokus stehen leistbares Wohnen, nachhaltige Bauweise und eine städtebauliche Verbindung von Wohnraum und sozialer Infrastruktur.
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Weitere 102 leistbare Wohnungen in Wien

Kostengünstige Wohnungen aber weiterhin knapp

von Gerhard Rodler

Beim leistbaren Wohnen in Wien geht sich die Haushaltsrechnung gut aus - 102 Einheiten werden heute vergeben ©  (c) St. Pölten Beim leistbaren Wohnen in Wien geht sich die Haushaltsrechnung gut aus - 102 Einheiten werden heute vergeben © (c) St. Pölten
Tröpfchenweise, aber doch kommen gerade Zug um Zug leistbare Wohnungen auf den Wiener Wohnmarkt. Heute hat die Stadt Wien ein derartiges neues Angebot bekannt gegeben. In der Wehlistraße 161A im 2. Wiener Gemeindebezirk werden seit Anfang der Woche 102 leistbare Gemeindewohnungen vergeben. Die Wohnhausanlage ist Teil des Programms „Gemeindewohnung NEU“ und wird im Frühherbst bezugsfertig sein.

Die neue Immobilie besteht aus zwei Baukörpern, die über einen gemeinsamen Eingang mit Gemeinschaftsraum und Küche verbunden sind. Die Wohnungen verfügen über Balkone oder Terrassen. Zusätzlich stehen zwei Gemeinschaftsdachterrassen mit Urban-Gardening-Flächen sowie eine Begegnungszone im Innenhof zur Verfügung.

Ein Schwerpunkt des Projekts liegt auf ökologischer Nachhaltigkeit. Etwa die Hälfte der Fassaden wird begrünt, ergänzt durch wandgebundene Begrünungselemente, Pflanztröge bei jeder Wohnung und extensive Dachbegrünung. Diese Maßnahmen sollen das Mikroklima verbessern und zur Kühlung im Sommer beitragen. Die technische Ausstattung umfasst Fernwärme, Bauteilaktivierung und eine Photovoltaikanlage. Die Wohnhausanlage grenzt an den Karl-Heinz-Hora-Hof an, der 2022 übergeben wurde. Damit entstehen am Handelskai zwei aufeinander abgestimmte Gemeindebauten der neuen Generation mit Fokus auf soziale Wohnqualität und Klimaschutz.
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Apleona beruft CTO in GF

Will seine bisherigen Projekte und Aufgaben forcieren

von Gerhard Rodler

CTO  Pascal Engel © Apleona CTO Pascal Engel © Apleona
Apleona hat zum 1. April 2025 Dr. Pascal Engel als Chief Transformation Officer (CTO) in die Geschäftsführung berufen. Mit dieser Entscheidung erweitert das Unternehmen seine Führungsstruktur, um die digitale Transformation und Professionalisierung in zentralen Bereichen weiter voranzutreiben. Ziel ist es, die Position als führendes integriertes Facility-Management-Unternehmen in Europa auszubauen. Der neu geschaffene Geschäftsbereich unter der Leitung von Engel bündelt ab sofort die Verantwortlichkeiten für IT & ERP, KI & Data Analytics, Operational Efficiency, Digital Customer Solutions sowie Green Real Estate. Damit soll insbesondere die Digitalisierung von Gebäudedienstleistungen, die Entwicklung datenbasierter Innovationen und die Umsetzung von Dekarbonisierungsstrategien im Immobilienbestand beschleunigt werden.

Engel ist seit 2019 bei Apleona tätig und hat zuvor in internationalen Beratungsunternehmen umfassende Erfahrung im Bereich Prozessoptimierung und Digitalisierung gesammelt. Innerhalb von Apleona verantwortete er unter anderem die flächendeckende Einführung eines digitalen End-to-End-Prozesses, den Aufbau datenbasierter Objektmanagementlösungen sowie die Integration KI-gestützter Automatisierungen im FM-Betrieb. In der Geschäftsführung arbeitet Engel künftig eng mit den COOs Michael Engel, Christian Kloevekorn und Gert Riegel sowie CFO Dr. Georg Fronja und CEO Jochen Keysberg zusammen. Im Fokus steht dabei der weitere Ausbau technologiebasierter Lösungen für den Betrieb und die nachhaltige Transformation von Immobilien
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2024 keine einziges Shoppingcenter, Pipeline leer

Marktzusammenbruch bei Shoppingcenter

von Gerhard Rodler

Es ist einen absolute Zäsur und Trendwende: Erstmals seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1988 – mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020 – wurde in Österreich 2024 kein einziges neues Shopping Center eröffnet. Weder eine Shopping Mall noch ein Retail Park mit mehr als 4.000 m² vermietbarer Fläche wurde fertiggestellt, meldet Standort + Markt. 

Die letzten offiziellen Eröffnungen datieren aus dem Jahr 2023: das MCenter in Mattighofen und das Vio Plaza in Wien-Meidling. Seither herrscht Stillstand. Kleinere Nahversorgungsprojekte wie in Bleiburg oder Pinkafeld kamen zwar hinzu, erfüllten mit rund 1.700 bis 2.000 m² aber nicht die Kriterien eines klassischen Shopping Centers.

Der Bestand bleibt mit 247 Einkaufszentren und einer gesamt vermietbaren Fläche (GLA) von rund 4,27 Millionen m² stabil. Die geschätzten Gesamtumsätze lagen 2024 bei rund 15,5 Milliarden Euro – bei über 567 Millionen Besuchern jährlich.

Dennoch war das Jahr nicht ganz ereignislos: Zahlreiche Refurbishments und Erweiterungen prägen das Bild. In der Shopping City Süd wurde etwa der neue Entertainment-Bereich eröffnet, das Euco Center Wolfsberg feierte nach Totalumbau Wiedereröffnung. In Götzis wurde die Quartiersentwicklung abgeschlossen, im CCA Amstetten startete der Umbau der Gastronomiezone. Auch die kika/Leiner-Nachnutzung entwickelt sich zur landesweiten Umbau-Offensive, etwa in Ried oder Hietzing.

Der Blick in die Zukunft zeigt wenig Bewegung: Statt Neubauten stehen Anpassungen und Modernisierungen im Fokus. Projekte wie der Umbau des Europarks Salzburg oder die Neuausrichtung der Arkade Liezen bestimmen die Agenda. Auch ehemalige Möbelhäuser könnten vereinzelt als Shopping Center reaktiviert werden – hier gibt es Vorhaben in Städten wie Eisenstadt, Saalfelden oder St. Pölten.

Renditen deutllich gestiegen, Transaktionen auch

Vorsorgewohnungsmarkt kommt wieder

von Gerhard Rodler

Karina Schunker © EHL
Frühlingsgefühle bei den Vermarktern von Vorsorgewohnungen: Nach einem verhaltenen Start ins Jahrzehnt zeigt sich der Markt für Vorsorgewohnungen 2024 und Anfang 2025 wieder deutlich belebt. Die Kombination aus gestiegenen Mieten, minimalen Leerständen, gesunkenen Finanzierungskosten und dem anhaltenden Sicherheitsbedürfnis vieler Anleger lässt den Markt für private Immobilieninvestitionen wieder attraktiv erscheinen.

Laut dem aktuellen Frühjahrsausblick der EHL Immobilien Gruppe sind die Anfangsrenditen im Schnitt auf 3,5 Prozent gestiegen, an durchschnittlichen Standorten liegen sie teils sogar bei vier Prozent. Selbst an Toplagen, wo traditionell niedrigere Renditen akzeptiert werden, sind nun wieder Werte deutlich über drei Prozent erzielbar. Die Nettomieten zogen im Jahresvergleich von 13,90 Euro/m² (2023) auf 14,87 Euro/m² (2024) an, während die Kaufpreise leicht auf durchschnittlich 5.174 Euro/m² stiegen – vor allem aufgrund der Nachfrage nach hochwertig ausgestatteten Neubauprojekten mit Fokus auf Nachhaltigkeit.

Gleichzeitig sinkt die Bedeutung steuerlicher Optimierung: Immer mehr Anleger entscheiden sich für den Erwerb ohne Vorsteuerabzug, um sich Optionen für spätere Eigennutzung offenzuhalten. 2024 wurden erstmals gleich viele Vorsorgewohnungen mit und ohne Nutzung des USt-Vorteils vermittelt – ein Trend, der sich 2025 fortsetzt.

Auch alternative Immobilienveranlagungsmodelle wie Bauherrenmodelle gewinnen an Zuspruch. Mit Renditen von rund 4,5 Prozent, stabilen Mieteinnahmen, steuerlichen Vorteilen durch beschleunigte Abschreibung und faktisch keinem Leerstandsrisiko gelten sie als interessante Option für sicherheitsorientierte Investoren. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten wird das Bedürfnis nach stabilen, realwertgesicherten Investments wieder stärker spürbar.

„Die durchschnittliche Rendite von rund 3,5 Prozent ist vor allem deswegen bemerkenswert, weil jetzt auch an sehr guten Standorten, an denen üblicherweise vergleichsweise niedrige Anfangsrenditen akzeptiert werden, deutlich mehr als drei Prozent erzielbar sind“, so Karina Schunker, Geschäftsführerin von EHL Wohnen. „An durchschnittlichen Standorten gehen die Renditen hingegen sogar bis gegen vier Prozent. In den Jahren davor waren solche Werte nicht erzielbar.“
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Die DigiKon Süd 2025 startet in Kempten

Digitalisierung zum Anfassen

von Noah Reis aus Kempten

Unter dem Motto „Digital und praxisnah“ ist heute die DigiKon Süd 2025 in der bigBOX Kempten gestartet. Die zweitägige Hybridveranstaltung, organisiert von vbw Baden-Württemberg und VdW Bayern, bringt erneut Fach- und Führungskräfte aus der Wohnungswirtschaft zusammen, um sich über aktuelle Digitalisierungsstrategien auszutauschen – mit einem klaren Fokus auf Praxisnähe und Anwendbarkeit im Alltag.

Bereits am ersten Tag zeigte sich: Die Zukunft der Branche liegt in vernetzten Lösungen. Ob in der Keynote zu den „Future Skills“, der Marktstudie zu ERP-Systemen oder den parallelen Workshops zu KI-Nutzung, Office-Optimierung und Klimapfaden – der Bedarf an Orientierung und Austausch ist groß. Besonders praxisnah ging es am Nachmittag weiter: In Kleingruppen diskutierten Teilnehmende, wie sich KI effizient im Tagesgeschäft integrieren lässt und welche digitalen Werkzeuge Zusammenarbeit verbessern.

Ein Schwerpunkt lag auf der praktischen Umsetzung digitaler Lösungen im Alltag der Wohnungswirtschaft. Von KI-gestützten Assistenten, die Mitarbeitende im Kundenkontakt entlasten, über Tools zur digitalen Betriebskostenabrechnung bis hin zu cloudbasierten Systemen wurde deutlich: Es geht nicht mehr um das ob, sondern um das wie der Digitalisierung. Besonders gefragt waren Ansätze, die schnell implementierbar sind und echten Mehrwert für die tägliche Arbeit bringen.

Auch am morgigen zweiten Tag erwartet die Besucher ein vielfältiges Programm – von Einblicken in digitale Heizungssteuerung bis hin zur Frage, wie Vermietung im Jahr 2035 aussehen könnte. Der Einsatz von KI-Assistenten in der Mieterkommunikation sowie Cloudlösungen für Betriebskostenabrechnungen stehen ebenso im Fokus. Die DigiKon Süd zeigt einmal mehr: Digitalisierung ist kein Zukunftsthema – sie ist Gegenwart. Und wer heute investiert, gestaltet aktiv die Wohnungswirtschaft von morgen.
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Für 147 Eigentumswohnungen

Dachgleiche im Village im Dritten

von Gerhard Rodler

Visualisierung von View Homes © Squarebytes GmbH
Im Wiener Stadtentwicklungsgebiet Village im Dritten wurde bei den View Homes die Dachgleiche gefeiert. Das Projekt umfasst 147 Eigentumswohnungen und wird von der ARE Austrian Real Estate gemeinsam mit UBM Development auf einem von fünf gemeinsam entwickelten Baufeldern realisiert. Die Fertigstellung ist für Anfang 2026 geplant.

Das Wohngebäude liegt an der Billy-Wilder-Promenade 7 und verfügt über rund 9.300 m² Nutzfläche. Es ist U-förmig angelegt, umfasst bis zu elf oberirdische Geschoße und bietet Wohnungen mit Größen von ca. 35 bis 93 m². Durch großzügige Fensterflächen und versetzt angeordnete Balkone erhalten viele Einheiten direkten Blick auf den zentralen Quartierspark.

Geheizt und gekühlt wird über Bauteilaktivierung. Das Gebäude ist bereits mit dem DGNB-Gold-Standard vorzertifiziert. Ergänzend zur Wohnnutzung stehen den Bewohner:innen Gemeinschaftsflächen wie ein Fitnessraum, Co-Working-Zonen, Dachterrassen und ein begrünter Innenhof mit Kinderspielplatz zur Verfügung. Das Gesamtquartier umfasst rund 2.000 Wohnungen, Büros, Gewerbe- und Bildungseinrichtungen sowie einen zwei Hektar großen Park. Ziel der Entwicklung ist ein weitgehend autofreies, durchgrüntes Stadtviertel mit kurzen Wegen und wohnortnaher Infrastruktur.

Geförderter Wohnbau feiert Dachgleiche

ein viertel grün in Wiener Neustadt

von Gerhard Rodler

Visualisierung des Projektes © Heimat Österreich – HOE
Im Stadtentwicklungsgebiet „ein viertel grün“ auf dem ehemaligen Stadionareal in Wiener Neustadt wurde auf den Baufeldern 3, 4 und 5 die Dachgleiche gefeiert. Der Bauträger Heimat Österreich realisiert dort geförderte Eigentums- und Mietwohnungen sowie einen Kindergarten, der ab September 2025 in Betrieb geht.

Das neue Bildungsangebot wird fünf Gruppen umfassen und soll die wohnortnahe Kinderbetreuung im entstehenden Stadtteil sicherstellen. Die Fertigstellung der ersten Wohnungen ist ebenfalls für September 2025 vorgesehen.Der Abschluss des Gesamtprojekts ist für 2027 geplant.Insgesamt entstehen auf dem Areal 495 Wohneinheiten. Neben Heimat Österreich sind auch Alpenland und EGW beteiligt, die weitere geförderte sowie freifinanzierte Immobilien errichten. Das Quartier bietet großzügige Freiflächen, Grünbereiche, Spielplätze und Begegnungszonen.

Mit einer geplanten Einwohnerzahl von rund 1.200 Personen trägt das Projekt zur strukturellen Weiterentwicklung von Wiener Neustadt bei. Im Fokus stehen leistbares Wohnen, nachhaltige Bauweise und eine städtebauliche Verbindung von Wohnraum und sozialer Infrastruktur.
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Kostengünstige Wohnungen aber weiterhin knapp

Weitere 102 leistbare Wohnungen in Wien

von Gerhard Rodler

Beim leistbaren Wohnen in Wien geht sich die Haushaltsrechnung gut aus - 102 Einheiten werden heute vergeben © (c) St. Pölten
Tröpfchenweise, aber doch kommen gerade Zug um Zug leistbare Wohnungen auf den Wiener Wohnmarkt. Heute hat die Stadt Wien ein derartiges neues Angebot bekannt gegeben. In der Wehlistraße 161A im 2. Wiener Gemeindebezirk werden seit Anfang der Woche 102 leistbare Gemeindewohnungen vergeben. Die Wohnhausanlage ist Teil des Programms „Gemeindewohnung NEU“ und wird im Frühherbst bezugsfertig sein.

Die neue Immobilie besteht aus zwei Baukörpern, die über einen gemeinsamen Eingang mit Gemeinschaftsraum und Küche verbunden sind. Die Wohnungen verfügen über Balkone oder Terrassen. Zusätzlich stehen zwei Gemeinschaftsdachterrassen mit Urban-Gardening-Flächen sowie eine Begegnungszone im Innenhof zur Verfügung.

Ein Schwerpunkt des Projekts liegt auf ökologischer Nachhaltigkeit. Etwa die Hälfte der Fassaden wird begrünt, ergänzt durch wandgebundene Begrünungselemente, Pflanztröge bei jeder Wohnung und extensive Dachbegrünung. Diese Maßnahmen sollen das Mikroklima verbessern und zur Kühlung im Sommer beitragen. Die technische Ausstattung umfasst Fernwärme, Bauteilaktivierung und eine Photovoltaikanlage. Die Wohnhausanlage grenzt an den Karl-Heinz-Hora-Hof an, der 2022 übergeben wurde. Damit entstehen am Handelskai zwei aufeinander abgestimmte Gemeindebauten der neuen Generation mit Fokus auf soziale Wohnqualität und Klimaschutz.

Will seine bisherigen Projekte und Aufgaben forcieren

Apleona beruft CTO in GF

von Gerhard Rodler

CTO Pascal Engel © Apleona
Apleona hat zum 1. April 2025 Dr. Pascal Engel als Chief Transformation Officer (CTO) in die Geschäftsführung berufen. Mit dieser Entscheidung erweitert das Unternehmen seine Führungsstruktur, um die digitale Transformation und Professionalisierung in zentralen Bereichen weiter voranzutreiben. Ziel ist es, die Position als führendes integriertes Facility-Management-Unternehmen in Europa auszubauen. Der neu geschaffene Geschäftsbereich unter der Leitung von Engel bündelt ab sofort die Verantwortlichkeiten für IT & ERP, KI & Data Analytics, Operational Efficiency, Digital Customer Solutions sowie Green Real Estate. Damit soll insbesondere die Digitalisierung von Gebäudedienstleistungen, die Entwicklung datenbasierter Innovationen und die Umsetzung von Dekarbonisierungsstrategien im Immobilienbestand beschleunigt werden.

Engel ist seit 2019 bei Apleona tätig und hat zuvor in internationalen Beratungsunternehmen umfassende Erfahrung im Bereich Prozessoptimierung und Digitalisierung gesammelt. Innerhalb von Apleona verantwortete er unter anderem die flächendeckende Einführung eines digitalen End-to-End-Prozesses, den Aufbau datenbasierter Objektmanagementlösungen sowie die Integration KI-gestützter Automatisierungen im FM-Betrieb. In der Geschäftsführung arbeitet Engel künftig eng mit den COOs Michael Engel, Christian Kloevekorn und Gert Riegel sowie CFO Dr. Georg Fronja und CEO Jochen Keysberg zusammen. Im Fokus steht dabei der weitere Ausbau technologiebasierter Lösungen für den Betrieb und die nachhaltige Transformation von Immobilien
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