Knappes Gut mit profitablen Aussichten
Zinshaus-Renditeentwicklung sorgt für Optimismus
von Elisabeth K. Fürst
Eugen Otto, Otto Immobilien-Geschäftsführer: „2023 hat sich das Karussell der Zinshäuser mit halber Kraft gedreht. Das sieht man auch an den Zahlen. Wir erleben eine massive Veränderung im Verhalten der Marktteilnehmer:innen.“ Die Anzahl der Share Deals hat zugenommen. Und diese werden laut Otto in Zukunft noch mehr werden. Insgesamt wurden letztes Jahr 269 Transaktionen durchgeführt (2022: 483 Transaktionen), das Transaktionsvolumen ging auf 832 Millionen Euro (2022: 1,94 Milliarden Euro) zurück. Dabei waren sowohl auf der Käufer:innen- als auch auf der Verkäufer:innenseite Unternehmen die dominierend: 82 Prozent des Käufer:innenvolumens und 56 Prozent des Verkaufsvolumens entfielen auf Unternehmen. Privatpersonen waren für 14 Prozent des Kaufvolumens verantwortlich, ein deutliches Plus von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und für 39 Prozent des Verkaufsvolumens.
Insgesamt schrumpft der Bestand der Wiener Zinshäuser: Von 2009 bis zum Stichtag am 14. Februar 2024 ist ein Rückgang um 12,8 Prozent von 15.528 auf 13.533 Gebäude zu verzeichnen. Im Jahr 2023 hat sich der Bestand um 40 Gründerzeit-Zinshäuser reduziert. „Diese Entwicklung spiegelt die anhaltende Umwandlung in Wohnungseigentum und Nutzungsänderungen, etwa die Umwandlung in Hotels, wider“, erklärt Martin Denner, Leiter der Otto Research-Abteilung.
Für Investor:innen ein guter Zeitpunkt über Anschaffungen nachzudenken, denn wo man vor ein paar Jahren noch Mühe hatte gute Objekte zu finden, gleicht die Auswahl heute eher wieder einem „Beautycontest“. Philipp Maisel, Teamleiter Zinshaus Investment bei Otto Immobilien: „Wo es vorher noch einen Nachfrageüberhang gab und Interessent:innen in die Außenbezirke und den Speckgürtel ausgewichen sind, ist jetzt wieder viel Angebot im Markt und die Käufer:innen fokussieren auf ihre wirklichen Zielgebiete innerhalb des Gürtels. Und mit den steigenden Renditen fangen auch die Family Offices wieder an sich mit dem Zinshaus zu beschäftigen.“ Die Nachfrage sei aktuell da und die Transaktionen werden wieder mehr. Maisel sieht den Ausblick daher positiv: „Wir beobachten, dass wir seit Jahresanfang wieder mehr Marktaktivität haben und hoffen, dass es heuer zu einer Stabilisierung kommt. Damit erwarten wir, dass es im besten Sinne wieder zu einem langweiligen Markt mit einem langfristig stabilen Wachstum nach oben kommen wird.“